News Amazon: Der Streik zu Ostern verpufft erneut

Im naher Zukunft sollen die Gewerkschaften zurecht gestutzt werden, ironie dabei ist, von Super Ministerin Nahles (SPD):lol::rolleyes:. Ich denke, dass sich jede der Gewerkschaften nun wichtig machen will um später nicht unter zu gehen. Blöderweise hat die agressive Stellung der Gewerkschaft XY dazu geführt, dass in meinem nahen Umfeld es zwei Firmeninhabern zu blöd wurde und diese Tochterfirmen schlossen.
 
Witzig fand ich den Spruch einer Freundin von mir:
"Da streiken die an Weihnachten und machen fast alle Filialen dicht, und trotzdem hat Amazon alle Pakete meiner Freunde pünktlich geliefert! Echt stark, ich bestell nur noch bei Amazon!"

Und andere, ähnliche Aussagen der Bewunderung, dass Amazon die Streiks so problemlos im Griff hat, höre ich öfters... und naja, man kann nicht sagen, dass sie vollkommen falsch liegen. :lol:
 
Ich wüsste jetzt gerne mal wo denn dieses große Ostergeschäft ist.
Gekochte Eier gibts im Supermarkt um die Ecke. Auch Geschenke sind zu Ostern eher unüblich.

Also was genau ist das "Amazonsche Ostergeschäft" ? :D

Abseits dessen waren mir die Streiks bisher egal und werden es wohl auch weiterhin sein. Die Wunschliste ist voll. *g*
 
Mal davon abgesehen sind 11€ die Stunde für eine ungelernte Arbeitskraft nun weit weg von - davon kann niemand leben-.
Es gibt kleinere Unternehmen die können diese Stundenlöhne nur in der Baubranche zahlen, weil mehr halt nicht geht.

Aber Hauptsache ver.di hat mal wieder auf sich aufmerksam gemacht, nachdem ganzen Aufruhr um Amazon seit mehreren Jahren interessiert es die Mehrheit doch eh nicht mehr. Richtiger wäre da eher an der Überwachung durch Amazon (die es wohl geben soll gemäß mehrere Reportagen) während der Arbeit, Kritik zu üben.
 
Amazon hat ein effizientes System Aufträge umzulenken von Standort zu Standort. Selbst wenn mehrere Standorte gleichzeitig streiken, kommen die Pakete dann mit Verzögerung aus den Nachbarsländern an.

​Ver.di . . .
 
Patrick90 schrieb:
am besten sagt jetzt jeder " da kaufe ich nichts mehr ", macht es aber nächste woche trotzdem wieder.
Wieso sollte man das überhaupt tun?

Eine meiner Internetbekanntschaften arbeitet bei Amazon und ich habe mich mit ihr schon öfter über ihre Anstellung im Unternehmen gesprochen. Ihre Meinung ist, dass der Versandhändler für die Branche gut bezahlt und es auch sonst ein akzeptables Arbeitsumfeld gibt. In der Nähe ihres Wohnortes gibt es einige kleinere Unternehmen, die, so sagt sie aus teils eigener Erfahrung, in allen Punkten bedeutend schlechter abschneiden.

Daher finde ich nicht nur die Forderungen der Gewerkschaft überzogen sondern auch deren gewählte Taktik. Natürlich möchte jeder Arbeitnehmer gerne mehr verdienen, aber hier geht es wohl eher um politische Machtspiele und sonst nichts. Vielleicht sollte man bei ver.di mal ernsthaft überlegen wie weit man dieses Spiel noch treiben kann, bis sich das Unternehmen überlegt, die 10.000 Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland zu verlagern.
 
Immer dieses Gejammerte und Gestreike.
Jede Woche streikt eine andere Randgruppe.
Piloten, Lokführer, Klofrauen,...
Es nervt einfach. Natürlich sind viele unterbezahlt und haben eigentlich mehr verdient.
Der Großteil sind aber ungelernte Hilfskräfte.
Und nun erklärt mir mal einer, warum die soviel verdienen sollen, wie einer der 3 oder mehr Jahre eine Ausbildung gemacht hat.
Sollen se halt was anständiges lerne, dann klappt das auch mit dem gut verdienen.
 
Patrick90 schrieb:
am besten sagt jetzt jeder " da kaufe ich nichts mehr ", macht es aber nächste woche trotzdem wieder.
Naja, das würde ich sagen, wenn ich es gerechtfertigt fände. Aber ganz ehrlich, da arbeiten Leute, die eine "geringere" Ausbildung haben als ein Kaufmann, manche dort haben sogar gar keine Ausbildung. Warum also sollte Amazon die nach EH-Tarif bezahlen?

Wenn Amazon tatsächlich mal nach dem Einzehandels-Tarif bezahlt, dann werden vermutlich nur noch Leute eingestellt, die auch eine passende Aus- oder Vorbildung haben. Wird ja dann für solche Leute auch interessanter, da bessere Bezahlung. Und schwupps, hat der Streikende selbst keinen Job mehr :)
 
borizb schrieb:

Ich stimme dir zu. Man muss mal betrachten, wer alles einen Job bei Amazon bekommen kann und wer dort arbeitet. Mir wurde von einem Amazon Angestellten gesagt, dass viele keine Berufsausbildung besitzen, geschweige einen höheren Schulabschluss. Klar gibt es dein einen oder anderen, bei dem es zutrifft, aber es ist bei weitem nicht dir Regel.

Für die Qualifikation, welche die Lageristen besitzen, ist der Job super bezahlt und man ist eher zufrieden, ihn zu haben als streiken zu wollen. Nicht ohne Grund jucken die Streiks Amazon nicht, da wesentlich mehr Mitarbeiter zur Arbeit kommen wollen als zu streiken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Amazon bezahlt in den USA 30% höhere Löhne (Logistik, Lagermitarbeiter) und bezahlt die Versicherung ebenso (Insurance included).
Des weiteren sind die Grund und Lebenskosten in den USA um ein vielfaches günstiger als in Deutschland. Vor allem dort wo die Amazon Lager platziert sind.

Naja - Deutschland ist halt ein Niedriglohnland. Mich wundert es nicht das schon seit Jahren mehr aus als einwandern.


2011
Bis zu 1 Million zusätzliche Billigarbeitnehmer aus Osteuropa wurden befürchtet, nur 65.300 kamen :lol:, und 25.500 Menschen sind wieder gegangen.:lol: Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nun in einer Studie feststellte, wurde Deutschlands Lohnniveau für breite Bevölkerungsschichten so drastisch nach unten gedrückt, daß sich Arbeit in Deutschland im Niedriglohnbereich nicht einmal mehr für Osteuropäer lohnt.

2013
Fast jeder vierte Deutsche arbeitet für einen Niedriglohn von weniger als 9,54 Euro pro Stunde. Im EU-Vergleich ist Deutschland sogar fast das Schlusslicht: Der Anteil der Geringverdiener ist nämlich hierzulande so groß wie in kaum einem anderen Land.

2015
Zwischen 16 und 20 Prozent der Deutschen leben unterhalb der Armutsgrenze.

2020
R.I.P.


die 10.000 Arbeitsplätze von Deutschland ins Ausland zu verlagern.

Wird Amazon nicht tun da Deutschland ein Niedriglohnland ist und noch dazu zentral in Europa liegt.
Da gibt es die billigsten Arbeitskräfte und die beste Infrastruktur.
Perfekt zum ausbeuten.
 
Zuletzt bearbeitet:
GunnyHighway82 schrieb:
Geht mir genau so.

Vor allem deshalb, weil die mir mit voller Absicht mein Ostern versauen wollen!

Ja, genau, weil ihnen exakt deine und nur deine Nase nicht paßt, und weil sie Spaß dabei empfinden, wenn sich andere Leute über nicht rechtzeitig bestellte Pakete ärgern. :rolleyes: Ist dir vielleicht mal in den Kopf gekommen, daß Streik nur dann Sinn ergibt, wenn man ihn auch mitbekommt, also zu den Zeiten, an denen am meisten bestellt wird? In der restlichen Zeit würde die Aktion nämlich unbemerkt untergehen.
 
Weiter bis die Schwarte kracht, wer hier schon keine Steuern trotz riesen Gewinnen zahlt, soll wenigstens anständige Löhne bezahlen. Auch wenn einige hier die Arbeit bei Amazon als niedere Arbeit abwerten, auch die muss getätigt werden damit ihr eure Waren bekommt.

na was den noch die zahlen für die Arbeit doch bereits überdurchschnittlich, üblicher weise verdienen ungelernte Picker in der Branche 6€ bis 7€ die Stunde, bei Amazon 10€ :freak: Und mit Einzelhandel hat das nunmal abolut nix zu tun, nichtmal wenn man beide Augen plus Hühneraugen zudrückt! Da geht es einzig und alleine Verdi um PR mehr nicht, warum sorgt sie den nicht dafür das die anderen Firmen dieser Branche mal beim Lohn auf Amazon aufschliessen! Da wäre weitaus mehr Arbeitern geholfen als Amazon Arbeiter hat!
 
olalaaa schrieb:
...

Naja - Deutschland ist halt ein Niedriglohnland. Mich wundert es nicht das schon seit Jahren mehr aus als einwandern.



Bis zu 1 Million zusätzliche Billigarbeitnehmer aus Osteuropa wurden befürchtet, nur 65.300 kamen :lol:, und 25.500 Menschen sind wieder gegangen.:lol: Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nun in einer Studie feststellte, wurde Deutschlands Lohnniveau für breite Bevölkerungsschichten so drastisch nach unten gedrückt, daß sich Arbeit in Deutschland im Niedriglohnbereich nicht einmal mehr für Osteuropäer lohnt.

Ja geil. Da ist halt die Art unserer Regierung, das Einwanderer Problem in den Griff zubekommen.:d


Immer dieses Gejammerte und Gestreike.
Jede Woche streikt eine andere Randgruppe.
Piloten, Lokführer, Klofrauen,...
Es nervt einfach. Natürlich sind viele unterbezahlt und haben eigentlich mehr verdient.
Der Großteil sind aber ungelernte Hilfskräfte.

Seit wann wird man als Lokführer oder Pilot ungelernt eingestellt. Klar, das Streiken ist nervig für denjenigen der davon direkt betroffen ist. Aber vielleicht bräuchten wir in diesem Lande hier mal eine kleines bisschen mehr Empathie mit denen, die sich trauen auf die Straße zu gehen. Denn genau das ist der Grund, warum Amazon sich wegen der Streiks nicht in die Hosen macht. Es gibt keine Alternative zu Amazon, also bestellen wird nett weiter in dem Schuppen, Warum sollten wir auch unsere Lebensweise und Konsumgier auf solidarischer Basis für jemand anderem einschränken. Wir sind Deutschland? Was für dämlicher Spruch..
 
Der Streik begannen in Bad Hersfeld mit der Nachtschicht und wurde an den drei weiteren Standort mit der Frühschicht ausgeweitet.

Das sollte evtl umformuliert werden.

@ Topic: Ver.di ist mir irgendwie suspekt. Die machen meist eher den Eindruck von sinnlosen Aktionismus und überzogenen Forderungen, nur um überhaupt in die Medien zu kommen.
 
Ich weiß nicht ob die Aufüller bei Lidl hier mehr als 10€/Stunde bekommen.
 
Amazon ist ein Versandhandel, den man der Gruppe des Einzelhandels zuordnen sollte ...
Natürlich arbeiten dort Leute in lagern, dass ändert aber nichts an der Positionierung am Markt ...
Im Telekommunikationsbereich gelten auch für alle Mitarbeiter die entsprechenden Tarifverträge ... da bekommen die T-Shop Leute keine Einzelhandelstarifverträge oder das Versandlager für Endgeräte Logistiktarifverträge.

Ich finds schade, wie hier einige die augenscheinlich nicht betroffen sind - ich bin's auch nicht - sich auf die Seite eines amerikanischen Unternehmens stellen und dies stützen ... Die Arbeitsverhältnisse die dort herrschen, wünsch ich mir nicht für uns ... damit möchte ich die Gewerkschaften nicht heilig sprechen, aber wir sollten sie uns selbst nicht kaputt reden und ihnen Macht absprechen. Kritik an ihr ist stellenwese und vorallem in den letzten Jahren trotzdem angebracht.
 
DJKno schrieb:
Der Großteil sind aber ungelernte Hilfskräfte.
Und nun erklärt mir mal einer, warum die soviel verdienen sollen, wie einer der 3 oder mehr Jahre eine Ausbildung gemacht hat.
Sollen se halt was anständiges lerne, dann klappt das auch mit dem gut verdienen.
Ja genau, wieso verdient gelerntes Personal in Deutschland eigentlich oft nur so wenig wie ein Ungelernter? Da sollte man wohl mal wegen mehr Lohn streiken statt den Ungelernten nicht die Butter auf dem Brot zu gönnen. Aber lieber Chef hofieren, eventuell fällt ja mal was vom Kuchen ab...

Ach wie ich die Zeit der Solidarität vermisse...
 
Was für einen Arbeitsvertrag haben denn die Leute bei Amazon?

Einzelhandel oder Logistik?
 
PhilAd schrieb:
Ich finds schade, wie hier einige die augenscheinlich nicht betroffen sind - ich bin's auch nicht - sich auf die Seite eines amerikanischen Unternehmens stellen und dies stützen ...
Das ist nicht der Grund, warum ich diesen Streik verurteile. Aber schau dir doch mal die Bezahlung dieser Arbeiter an, und dann schau dir mal die Bezahlung von anderen Arbeitern an, in anderen Unternehmen, die genau dasselbe tun. Davon bekommen die allerwenigsten so viel wie die bei Amazon. Warum wird denn da nichts getan?
Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass gerade Amazon bestreikt wird, womit Verdi in allen Nachrichten mehrfach pro Jahr erwähnt wird... wie viel Geld da verbraten wird, obwohl der Erfolg nicht mal annähernd in Aussicht steht. Diese Mittel in Streiks investiert bei Unternehmen, die weniger als 10€ die Stunde zahlen, dann wäre meiner Meinung nach wirklich geholfen!
 
Der Organisationsgrad in der deutschen Wirtschaft sinkt seit Jahren kontinuierlich, dass hat sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber nicht nur positive Konsequenzen (z. B. für die ArbG: Einführung eines bundesweiten Mindestlohns, ohne Branchenunterschiede oder Berücksichtigung der Region, der demnächst regelmäßig steigen wird). Die meisten Arbeitsverhältnisse nehmen lediglich Bezug auf einen Tarifvertrag, damit gelten zwar deren Bedingungen, allerdings lediglich deklaratorisch und nicht zwingend und unmittelbar (wie ein Gesetz).

Welchen Vorteil haben nun die Tarifverträge:

Gewerkschaften vertreten die Interessen ihrer Mitglieder nicht nur in Lohnfragen. Sie können sehr weitgehende Regelungen für eine Vielzahl von Arbeitsverträgen aushandeln. Wer sich ein wenig mit Arbeitsrecht auseinandersetzt merkt schnell, wie komplex und dynamisch dieses Rechtsgebiet ist (man nehme sich seinen Arbeitsvertrag und versuche die Regelungen dort in Gänze zu verstehen =)). Dort zwei gleich starke, gut ausgebildete Verhandlungspartner zu haben die ihre Interessen abwägen ist sicher nichts Schlechtes. Ein schönes praktisches Beispiel ist die betriebliche Altersversorgung die in Zukunft verstärkt über Tarifverträge geregelt werden wird. Dort einzelvertraglich mit seinem Arbeitgeber etwas auszuhandeln dürfte nicht besonders einfach sein.

Bei Pressemeldungen ist auch immer eine Menge „Politik“ dabei. Nicht zufällig sind bei Verdi auch die großen deutschen Einzelhandelsplayer wie die Metrogruppe als Tarifpartner dabei. Meiner Meinung nach geht es auch genau darum, auf der einen Seite der „deutsche“ Einzelhandel der hier artig seine Steuern zahlt (hoffentlich) und auf der anderen ein amerikanisches Unternehmen der die Eigenheiten des europäischen Steuersystems für sich zu nutzen weiß. Das ein Einzelhandelskaufmann im Verkauf andere Arbeit abliefert als ein Picker ist ja klar, aber von der Produktivität her betrachtet dürfte sich das Bild klar drehen und die ist am Ende entscheidend. Wenn dazu noch der Kunde sich im Laden beraten lässt und im Internet kauft – aber das ist ein anderes Thema.

Was das Verlagerungsargument angeht, diese ist schon seit Jahren bei Amazon im vollem Gange, es gibt etliche FC in Frankreich, Belgien, Polen, Österreich, Tschechien die alle den deutschen Markt mitbeliefern.
Auch wenn Gewerkschaftsbashing wieder mal in Mode ist, aber ich finde es ist ein Armutszeugnis das die Arbeitnehmerschaft in Deutschland es nicht hinbekommt sich in ausreichendem Maße zu organisieren und über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen. Über die Ziele kann man ja lang und breit diskutieren.
 
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