News Amazon: Der Streik zu Ostern verpufft erneut

MasterXTC schrieb:
Es ist schon erschreckend wie hier gegen die berechtigten Forderungen von Verdi argumentiert wird. Jahrzehnte der Neoliberalen Gehirnwäsche, nachdem ja immer die Forderungen der Lohnabhängig Beschäftigten, jedoch nie der Kapitaleigner maßlos sind, haben wohl ihre Spuren hinterlassen :mad:

Was ist denn daran berechtigt? Erklär doch mal bitte genau womit die Amazon Mitarbeiter eine Bezahlung nach Handelstarif rechtfertigen wollen? Wo berät Dich denn der Amazon Mitarbeiter im Lager? Das sind verdammt nochmal nichts weiter als Picker und dementsprechend werden sie von Amazon auch (sogar über Tarif) bezahlt!

Warum wollen hier manche unbedingt qualifizierten Einzelhandelskaufleuten und Leuten mit einer Kaufmännischen Ausbildung ins Gesicht spucken indem man ihre Qualifikation völlig entwertet? DAs sind auch die gleichen Gutmenschen die fordern, dass ein Müllmann genausoviel verdient wie ein Quantenphysiker. Nur dass in eurer Gutmenschenwelt dann niemand mehr nach Wissen und Qualifikation streben und die Gesellschaft intelektuell degenerieren würde (wozu noch Medizin studieren und Arzt werden, wenn ich die gleihe Kohle auch bei Amazon mit picken machen kann?!), aber vermutlich ist es genau das was diese Leute wollen.

Ich bin auch links eingestellt, aber ohne ein gewisses Leistungsprinzip und Lohngefälle geht es nunmal nicht! Dass der Niedriglohnbereich allgemein zu schlecht bezahlt ist, darüber brauchen wir nicht reden, aber das betrifft viele Branchen und nicht nur Amazon!
 
Naja der Versandzeitpunkt meiner Bestellungen hat sich schon verschoben (Nicht, dass dies ein Problem für mich wäre)
 
MasterXTC schrieb:
Es ist schon erschreckend wie hier gegen die berechtigten Forderungen von Verdi argumentiert wird.
Kann man nur zustimmen.
Ich frage mich, womit einige der User, die hier lediglich ihre Anti Gewerkschafts Hetze loswerden, ihre Brötchen verdienen. Sollten sie etwas produzieren oder verkaufen, wer soll das erwerben, wenn die Löhne dazu nicht reichen? Manche denken nur bis zum Rand der eigenen Klobrille.
wazzup schrieb:
Mich interessiert nur das ich meine Pakete pünktlich bekomme.
Typisches Beispiel, Ich, Ich, Ich.
 
Diablokiller999 schrieb:
Weiter bis die Schwarte kracht, wer hier schon keine Steuern trotz riesen Gewinnen zahlt, soll wenigstens anständige Löhne bezahlen.

Der Gewinn war letztes Jahr 0 Cent. Genauer gesagt lag der Verlust bei 437 Millionen US-$. 2013 lag der Verlust bei 41 Mio US-$.
In den letzten beiden Jahren wurden also 478 Millionen Dollar Verlust erwirtschaftet.

Also woher hast du deine Annahme, dass Amazon riesen Gewinn machen würde?
 
Hi,

Ich frage mich, womit einige der User, die hier lediglich ihre Anti Gewerkschafts Hetze loswerden, ihre Brötchen verdienen. Sollten sie etwas produzieren oder verkaufen, wer soll das erwerben, wenn die Löhne dazu nicht reichen? Manche denken nur bis zum Rand der eigenen Klobrille.

Und jetzt bitte mal von den Stammtischparolen weg und erklärt, wieso knapp über 10 Euro Stundenlohn zu wenig Lohn für einen Picker im Amazon Lager ist. Ich bin gespannt.

VG,
Mad
 
@Madman1209

Ist doch einfach zu verstehen. Sie verpacken Produkte, die es auch im Einzelhandel gibt. Genau so hat ein Hausmeister ein Managergehalt verdient, weil er im selben Gebäude arbeitet wie das Management und der Ticketverkäufer am Stadion das Gehalt des Spielers auf dem Platz, da beide für denselben Verein arbeiten ... :)

Hier scheint einigen nicht in den Kopf gehen zu wollen, was das für ein Job ist und welche Anforderung er hat:

- Kein Schulabschluss
- Keine abgeschlossene Berufsausbildung
- keine guten Deutsch und Fremdsprachenkenntnisse
- keine erforderlichen naturwissenschaftlichen Kenntnisse
- einzig lesen und bis 10 Zählen

Und dafür sind 10 € eine sehr gute Bezahlung. Mehr wäre eine direkte Beleidigung für jeden, der eine Ausbildung beendet hat.
 
@Seppi_W: mein Bekannter verdient, wie gesagt, knapp 11,50 bei Amazon.
 
@Madman1209: ganz einfach, ich halte bei den heutigen Lebenshaltungskosten alles unter 12,50 bis 15€ für inakzeptabel. Ich kenne genügend Leute, die eine Familie zu ernähren haben und bei Jobs mit 10€/h einen 2. Job annehmen müssen.
Der Abstand zu Fachkräften mit Ausbildung sollte da trotzdem sehr deutlich gewahrt bleiben, wie ich z.B. an meiner monatlichen Lohnabrechnung sehe.
 
Hi,

@frankpr

Alles unter 15 Euro inakzeptabel? Für jemanden, der Ware an Ort A nimmt, zwei Schritte geht und sie dann in einen Karton legt? Ungelernt, ohne Ausbildung, ohne alles? Ernsthaft? Als ich früher gejobbt habe, habe ich keine 30 DM (!) pro Stunde verdient. Das wäre doch weltfremd, ich bitte dich.

15 Euro pro Stunde sind bei 8 Stunden pro Tag 120 Euro. Bei 20 Tagen Arbeit sind das 2400 Euro Brutto. Ich habe am Anfang nach meiner 3 jährigen Ausbildung 2500 Euro Brutto verdient. Klar verdiene ich mittlerweile weit mehr, aber ganz zu Beginn war das normal.

Wie willst du den Abstand zu Fachkräften mit Ausbildung dann finanziell gestalten? Was verdient dann einer mit Master-Studienabschluß? Was ein "Dr."?

VG,
Mad
 
Nochmal für euch zum Mitschreiben:

Amazon ist im Gegensatz zur DHL ein Versandhandel. Und weil wir in Deutschland nunmal Branchengewerkschaften und Branchenarbeitgeberverbände haben, werden auch für Branchen Tarifverträge abgeschlossen. Das heißt: Amazon = Handel

Und nochmal: Innerhalb eines Tarifvertrages gibt es Gruppen, differenziert nach Tätigkeit und Qualifikation. Die Sekretärin bei VW wird anders eingruppiert als der Montagearbeiter am Band. Beide haben IG Metall - Tarif.

MERKE: DER TARIFVERTRAG RICHTET SICH STETS NACH BRANCHEn NICHT NACH TÄTIGKEIT.
Die verschiedenen Tätigkeiten innerhalb eines Betriebes finden INNERHALB des Tarifvertrages ihre entsprechende Staffelung.

Wer verdammt nochmal hat es verbockt, dass viele Leute glauben, dass es in einem Tarifvertrag nur ein Entgelt gibt, sodass alle gleich bezahlt werden?


Und noch was: Ob 10€ in Ordnung oder zu wenig sind für einen Picker, entscheiden nicht irgendwelche Leute in einem Computer-Forum aus dem Bauch heraus oder nach dem Gefühl, sondern das entscheiden idealerweise Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam in den Tarifverhandlungen der Interessensvertretungen. Zum Glück. Wir sind ja keine Bananenrepublik, wo man in Gutsherrenmanier tun und lassen kann was man will...

Wenn einem Arbeitnehmer das Gehältsgefüge stinkt, muss er sich in einer Gewerkschaft organisieren und sein grundgesetzlich verbrieftes Recht in Anspruch nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Feuerbiber schrieb:
Nochmal für euch zum Mitschreiben:
Amazon ist im Gegensatz zur DHL ein Versandhandel. Und weil wir in Deutschland nunmal Branchengewerkschaften und Branchenarbeitgeberverbände haben, werden auch für Branchen Tarifverträge abgeschlossen. Das heißt: Amazon = Handel

Dann nochmal für dich zum Mitschreiben:
Amazon Sarl ist der Versandhandel von Amazon. Nun sitzt der in Luxemburg und hat mit der ganzen Sache hier wenig zu tun.
Die Amazon Logistik GmbH betreibt hingegen Logistikzentren die für Amazon die Logistik übernehmen.
http://www.amazon-logistikblog.de/standorte/

ALLERDINGS geht es Verdi eh in erster Linie nicht darum dort den Mitarbeitern mehr Geld zu verschaffen. Das könnten sie auch einfacher haben in dem sie um bessere Löhne für den Logistikbereich kämpfen. Dann müsste Amazon seinen EIGENEN Tarif auch anpassen.

Verdi will in erster Linie, dass Amazon überhaupt einen Tarifvertrag abschließt auf den sie Einfluss nehmen können. Logistik geht ja nicht, da Amazon schon jetzt bessere Verträge hat, also kämpfen sie medienwirksam um einen Vertrag, der wenig mit der eigentlicher Arbeit der Logistikzentren zu tun hat, aber den Mitarbeitern eine bessere Entlohnung verspricht.

Zum Glück arbeiten in der Führungsetage von Amazon aber keine Idioten. Sie wissen genau, dass die Probleme erst anfangen würden, wenn sie sich auf so einen Deal einlassen würden. Sobald Amazon anstatt den eigenen Tarif, einen Verdi Tarif annimmt, müssen sie auch jegliche Anpassungen übernehmen die sich über die Jahre ergeben werden. Verdi kann hingegen dann schön Jahr für Jahr wieder Amazon bestreiken unter dem Vorwand um bessere Entlohnung im Versandhandel zu kämpfen. Das würde so oder so nie ein Ende nehmen.

Derzeit kann Verdi bei einem Streik um mehr Geld zwar ebenfalls die Gewerkschaftsmitglieder, die bei Amazon beschäftigt sind zum Streik auffordern, da aber das keinen Einfluss auf einen internen Vertrag hätte, dürfte sich die Bereitschaft der Amazon Mitarbeiter in Grenzen halten. Es geht hier schlichtweg um MACHTSPIELE.
 
Axxid schrieb:
Mir persönlich werden Gewerkschaften immer unsympathischer.

Weil Du ja auch nicht für wenig Geld arbeiten musst ?
Gewerkschaften sind schon OK, gerade wenn Großkonzerne Milliarden umsetzen und beim "kleinen Mann" um jeden Cent feilschen. Da braucht es (offensichtlich) eine Bündelung der Kräfte. Nix gegen Amazon. Ich mag deren Angebot. Aber Mitleid bzw Stimmung gegen die Angestellten machen, weil sie auch was vom Kuchen abhaben möchten, finde ich unfair!
Und, ja, dafür muss man auch mal in Kauf nehmen, dass die bestellten Eier nicht rechtzeitig ankommen. Hätte man ja auch mal auf dem Wochenmarkt kaufen können...
 
xexex schrieb:
Dann nochmal für dich zum Mitschreiben:
Amazon Sarl ist der Versandhandel von Amazon. Nun sitzt der in Luxemburg und hat mit der ganzen Sache hier wenig zu tun.
Die Amazon Logistik GmbH betreibt hingegen Logistikzentren die für Amazon die Logistik übernehmen.

Aha. Die Amazon Logistik GmbH ist also ein Logistikunternehmen, das seine Dienstleistungen frei am Markt anbietet und hat mit Amazon nichts zu tun? Völlig unabhängig voneinander?
Wem gehört denn dieses Unternehmen?Womit verdient dieses Unternehmen, das "mit der ganzen Sache hier wenig zu tun" hat sein Geld? Wo kommt denn der Gewinn her? Doch nicht etwa aus dem Versandhandel?

Nee nee, das sind billige Tricks. Amazon mit all seinen Sub-Unternehmen erwirtschaftet seinen Umsatz primär mit Versandhandel. Da hilft auch kein Sub-Sub-Sub-Sub-Subunternehmen.

Aber du hast Recht:
Verdi will in erster Linie, dass Amazon überhaupt einen Tarifvertrag abschließt auf den sie Einfluss nehmen können. Logistik geht ja nicht, da Amazon schon jetzt bessere Verträge hat, also kämpfen sie medienwirksam um einen Vertrag, der wenig mit der eigentlicher Arbeit der Logistikzentren zu tun hat, aber den Mitarbeitern eine bessere Entlohnung verspricht.
Na sowas aber auch, da macht eine Gewerkschaft ihren legitimen Job und will statt Tariforientierung einen Tarifvertrag.

Sobald Amazon anstatt den eigenen Tarif, einen Verdi Tarif annimmt, müssen sie auch jegliche Anpassungen übernehmen die sich über die Jahre ergeben werden.

Na ei der Daus! Wo kommen wir denn da hin!? Am Ende haben wir noch Zustände wie in der Automobilindustrie, wo ungelernte Leiharbeiter über 15€/h verdienen!
:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
wertzuiop123 schrieb:
Naja der Versandzeitpunkt meiner Bestellungen hat sich schon verschoben (Nicht, dass dies ein Problem für mich wäre)

muss mich doch korrigieren. kam alles pünklich trotz sehr spätem versand und prognose auf 07.04 o.O
 
Ich find es schade, dass hier immer nur verglichen wird was andere Verdienen. In Deutschland sinken die Einstiegslöhne und die Zahl der Arbeisplätze für gering Qualifizierte. Ohne die Gewerkschaftsarbeit haben wir bald wieder eine Schicht richtig armer Menschen. Generell ist Entlohnung nie verhältnismäßig und steht nur im Ansatz in Bezug zu Ausbildung und Leistung (wobei letzteres wirklich zählt). Wäre doch schön wenn jemand mehr bekommt (wir sprechen von 2-3 Euro)! Es ist was anderes wenn man mal für kurze Zeit für einen Niedriglohn jobbt, ist das etwas anderes als auf unabsehbare Zeit seinen Lebensunterhalt davon bestreiten muss. Für einen ganzen Tag Arbeit (mind 7,5h) muss man immer auf das Jahr gesehen zumindest die Grundbedürfnisse decken können. Damit sind Dinge wie Wohnen, Essen und Kleidung und eine angemessene Gesundheitsversorgung gemeint, nicht Autos, Urlaub oder Elektronikkram von Amazon!
 
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