Amazon schickt falschen Artikel und will nun den richtigen zurück

Noatak

Ensign
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Hallo zusammen,

die letzte Amazon-Bestellung ist völlig schiefgelaufen und nun bin ich etwas ratlos ...

Ich habe eine elektrische Zahnbürste (Sonicare) bei Amazon (Verkauf und Versand durch Amazon, kein Dritthändler) bestellt und erhielt daraufhin ein Paket, indem sich zwar die richtige Verpackung, aber ein falscher Artikel befand. Darin befand sich eine Oral-B samt falscher Ladestation und ein Bürstenkopf, alles schon benutzt und dreckig!

Ich habe alles wieder 1:1 ins Paket gelegt und eine Rücksendung veranlasst mit der Begründung "Falscher Artikel erhalten", im Kommentarfeld habe ich alles geschildert. Ein paar Tage später erhielt ich auch mein Geld zurück und dachte, die Sache wäre damit gegessen.

Doch weit gefehlt: Vor ein paar Tagen erhielt ich eine E-Mail von einem Amazon-"Kontospezialisten", in welcher Sie mich daraufhinwiesen, dass ich ein älteres Modell zurückgeschickt hätte und in welcher Sie mir bestätigten, dass sich zum Zeitpunkt des Verlassens des Logistikzentrums der richtige Artikel im Paket befand. Auf diese E-Mail habe ich ausführlich geantwortet und den Fall geschildert, aber erhielt nur eine weitere nichtssagende E-Mail vom Kontospezialisten mit Textbausteinen. Auf diese habe ich erneut mit dem gleichen Text geantwortet und hatte dann plötzlich eine E-Mail von ofm@amazon.de im Postfach:

Guten Tag!

Vielen Dank, dass Sie uns dabei helfen, die Aktivitäten in Ihrem Konto nachzuvollziehen. Wir haben anhand Ihres Kontos, aller verwandten Konten und Ihres Bestellverlaufs überprüft, ob alle Entscheidungen hinsichtlich Ihres Kontos gemäß unseren Richtlinien erfolgt sind.

Wenn Sie kein weiteres Feedback zu Ihrem Einkaufserlebnis haben, dann können wir diese Kommunikation jetzt abschließen und Sie können weiterhin wie gewohnt bei Amazon.de einkaufen.

Wir müssen Ihnen den Artikel erneut in Rechnung stellen, wenn Sie den richtigen Artikel nicht bis zum XX.XX.XXXX an uns zurücksenden.

Diese Entscheidung ist endgültig. Auf weitere E-Mails zu dieser Angelegenheit werden wir voraussichtlich nicht antworten.

Kontospezialist
Amazon.de
www.amazon.de

Nun wollen Sie mir also etwas in Rechnung stellen, was ich nie erhalten habe? Wie kann denn das sein, kann ich denn nichts mehr machen? Eine Rechtschutzversicherung besitze ich leider nicht und der Artikel kostete < 100 Euro, aber bezahlen möchte ich natürlich trotzdem nicht. Ich bin absolut schockiert, ich habe schon so einige verrückte Geschichten von Amazon-Käufen gehört, insbesondere mit Dritthändlern, aber bei einem Direktkauf von Amazon hätte ich so etwas nicht erwartet, ich hatte zuvor nur gute Erfahrungen mit dem Kundenservice gemacht.
 
Wie soll man da auf den Leim gehen?

Amazon würde doch das Geld erhalten.

Und die ofm ist auch bekannt als Amazon Adresse wenn auch eher für viele Rücksendungen.

Ich würde mir einen Anwalt holen
 
wolve666 schrieb:
Mal dort anrufen? Telefonisch lässt sich doch viel eher was bewegen.

Sind die Emails auch echt? Nicht das du einem auf den Leim gehst...
Wenn ich den E-Mails glauben schenken soll, geht das nicht. In jeder davon stand der Satz "Wenn Sie Widerspruch gegen diese Entscheidung einlegen möchten, antworten Sie bitte auf diese E-Mail, um sich mit einem Kontospezialisten ein Verbindung zu setzen. Unser Kundenservice-Team kann lediglich bestätigen, dass wir Ihnen diese Mitteilung zugesandt haben, und Sie bei technischen Problemen unterstützen. Die Mitarbeiter können diese Entscheidung nicht rückgängig machen und Ihnen keine weiteren Auskünfte zu dieser Angelegenheit geben." bzw "Falls Sie Widerspruch gegen diese Entscheidung einlegen möchten, antworten Sie bitte auf diese E-Mail, um sich mit einem Kontospezialisten in Verbindung zu setzen. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass unser Team von Kontospezialisten Sie zurzeit weder telefonisch noch per Chat unterstützen kann."

Peter A. schrieb:
Hast Du die Zahnbürste neu oder aus dem Warehouse gekauft?
Neuware von Amazon, kein Warehouse-Artikel.

brettler schrieb:
Wie soll man da auf den Leim gehen?

Amazon würde doch das Geld erhalten.

Und die ofm ist auch bekannt als Amazon Adresse wenn auch eher für viele Rücksendungen.

Ich würde mir einen Anwalt holen
Wie gesagt verfüge ich über keine RS-Versicherung und ohne diese wird das den Artikelpreis ja wohl deutlich übersteigen. :(

Wenn man bei Google den Inhalt der E-Mail sucht, findet man ganz viele dieser Fälle im Zusammenhang mit Apple-Artikeln wie iPhone oder Airpods.
 
Lastschrift für amazon bei der Bank sperren.

Noch einmal freundlich darauf hinweisen,dass du das nicht zahlen wirst und dich einfach mal unter vorsichtkunde@ct.de mit deinem Problem melden.

Und denk dran, du bist im Recht!
 
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@Noatak Ich würde trotzdem mal beim Support anrufen, Amazon ist ja eigentlich für Kundenfreundlichkeit bekannt. Oder gibt es nicht einen Amazon Support Chat?

Nur wegen 100 € Warenwert würde ich übrigens keinen Anwalt bemühen, solange man sich anders einigen kann. Verbraucherzentrale wäre vlt. noch eine Möglichkeit
 
wolve666 schrieb:
Amazon ist ja eigentlich für Kundenfreundlichkeit bekannt


Nein, Amazon ruht sich seit Jahren auf diesem Image aus.

Amazon ist weder besonders kundenfreundlich, noch sind sie besonders günstig.

In beiden Fällen gilt: Wenn man mal genau hinschaut, ist exakt das Gegenteil der Fall.


wolve666 schrieb:
Oder gibt es nicht einen Amazon Support Chat?

Diese tollen Support Chats hören exakt da auf, hilfreich zu sein, wo etwas von der Norm abweicht, so wie hier beim TE.

Da sitzen ein paar arme Schweine, die sich durch standardisierte Masken durchklicken, um dir dann das selbe zu sagen, was du vorher schon wusstest.
 
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Deswegen dort anrufen..ich weis ja nicht, aber man sollte halt die Möglichkeiten ausschöpfen. Mag sein das der Support Mist ist, gerade deshalb vlt. Verbraucherzentrale. Ich möchte ja nur Anregungen geben, mehr nicht :)
 
Einfach anrufen ... ich habe auf diesem Weg einige Reklamationen klären können. Von unhöflichen und sturen Supportern hbe ich noch nichts gemerkt in letzter Zeit.
 
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Ich bin juristischer Laie, also ist das nur meine Laienmeinung, nichts Fundiertes.

Ich sehe den TE in einer guten Position:
  • Er hat kein Produkt von Amazon
  • Amazon hat kein Geld von ihm
  • Wenn beides so bleibt ist der TE zufrieden.

Wenn Amazon jetzt Geld will, können Sie eine ungerechtfertigte Rechnung schreiben. Das wäre dann für mich dasselbe, wie wenn Amazon einfach eine Rechnung über beliebeigen Artikel xy schreibt. Die ursprüngliche Bestellung betrachtet der TE ja als erledigt.
Was wird passieren, wenn die Rechnung nicht gezahlt wird? Amazon könnte einen Vollstreckungstitel beantragen, dem müsste dann auf jeden Fall widersprochen werden. Wenn Amazon an das Geld wöllte, müsste Amazon klagen. Vor Gericht müsste Amazon den Nachweis erbringen, dass das richtige Produkt versendet wurde und beim TE ankam. Da dies nicht den Tatsachen entspricht, kann Amazon den Beweis nicht erbringen. Wenn ein Richter das dann genauso sieht, verliert Amazon den Rechtsstreit und hat sämtliche Anwaltskosten zu tragen. Risiko: Amazon erbringt bspw. 2 Zeugenaussagen, dass das richtige Produkt in der Schachtel war, der TE sagt gegenteiliges aus. Der Richter muss nun einer Partei Glauben schenken. Wobei eigentlich gilt: Im Zweifel für den Angeklagten.
Der TE könnte sich aber evtl. darauf einstellen, nie wieder eine Geschäftsbeziehung mit Amazon zu unterhalten, also bspw. auch kein Streaming-Abo o.ä.

Ich als Laie würde also Amazon mitteilen, dass sie keinen Artikel geliefert haben und daher auch kein Geld erhalten, ich nicht vorhabe eine etwaige Rechnung zu zahlen und sie da schon bis vor Gericht müssten. Mit dem Zusatz, dass sie dort verlieren werden.
 
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Ich habe mich zwischenzeitlich nochmal per E-Mail und über ein Beschwerdeportal an Amazon gewendet und eine E-Mail erhalten, dass diese nun bearbeitet wird. Sollte das auf diesem Weg nicht gelöst werden, werde ich noch die anderen Sachen wie die Verbraucherzentrale probieren.

Vielen Dank für eure Tipps und Hinweise!
 
Da bist Du Opfer eines Betrügers geworden. Ein Kunde vor dir hat das Produkt in der Packung getauscht und durch Widerruf die Originalverpackung an Amazon zurückgeschickt. Deren Wareneingangskontrolle hat dann vermutlich geschlafen und die Rücksendung akzeptiert. Nun kam es zum abermaligen Verkauf der Ware, aber eben mit dem falschen Inhalt.

Mach dir nichts drauss. Mir werden pro Jahr ca. 2-3 Kleinteilelieferungen von Amazon geklaut ( im Warenzentrum oder auf dem Versandweg). Aber wegen dem geringen Wert lohnt es sich nicht, da irgendwas zu unternehmen. Auch bei 100€ lohnt es sich für Dich leider nicht. Selbst mit Rechsschutzversicherung würde es sich nicht lohnen ( Eigenanteil).

Wenn diese Masche schlimmer wird, kaufe ich Elektrowerkzeuge und Haushaltsgeräte nur vor Ort beim Händler ein. Anders wird man diese Betrügerei nicht los. Ich habe schon öfters Rezensionen bei Amazon gelesen, die genau deinen Fall schildern (gebrauchte Ware in Originalverpackung erhalten). Vor allem bei Bauwerkzeugen zb Bohrmaschine. Schlamperei und Betrug gibt es aber überall. Vor vielen Jahren habe ich mal selbst in der Wareneingangskontrolle in der Maschinenindustrie gearbeitet und selbst dort gab es viele Schadteile/Mindere Qualität/Falschlieferungen/Fehlteile etc pp. aus dem Zuliefernetzwerk. Ich hatte gut zu tun. 😄
 
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Noatak schrieb:
Ich habe mich zwischenzeitlich nochmal per E-Mail und über ein Beschwerdeportal an Amazon gewendet
Mal ehrlich, was ist so schwer daran, einfach mal dort anzurufen und den Fall zu schildern. Diese Masche, der du Opfer geworden bist, ist doch hinlänglich bekannt.
 
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Mr.Seymour Buds schrieb:
Da bist Du Opfer eines Betrügers geworden. Ein Kunde vor dir hat das Produkt in der Packung getauscht und durch Widerruf die Originalverpackung an Amazon zurückgeschickt. Deren Wareneingangskontrolle hat dann vermutlich geschlafen und die Rücksendung akzeptiert. Nun kam es zum abermaligen Verkauf der Ware, aber eben mit dem falschen Inhalt.
Amazon hat ihn betrogen mit dem falschen Produkt in der richtigen Verpackung. Irgendwelche Spekulationen, was womöglich irgendein Kunde vor ihm gemacht hat, kann dem OP egal sein. Genauso gut kann es auch ein Amazon-Mitarbeiter im Auftrag der Geschäftsführung gewesen sein (natürlich rein hypothetisch, aber genauso uninteressant und sinnfrei für den Betroffenen wie die andere Spekulation).

Deshalb immer mit dem falschen Produkt in der richtigen Verpackung direkt zur Staatsanwaltschaft gehen und Anzeige stellen. Das Beweismittel geht in die Asservatenkammer, der Rest ist dann viel Papierkram mit der Amazon-Geschäftsführung (die zunächst mal als tatverdächtig gilt).

Jeder dieser Fälle muß bei den Behörden angezeigt werden. Sonst ändert sich da nichts. Auf jeden Fall bekommt man sein Geld nicht zurück, wenn man das Zeug einfach wieder einpackt und zurückschickt.
 
Wechsler schrieb:
direkt zur Staatsanwaltschaft
Kann man machen, wenn einem das Amazon-Konto egal ist. Mir ist es keinesfalls nicht egal, ob ich Prime jemals wieder nutzen könnte!
Der Fehler war doch eigentlich, den Artikel einfach zurückzuschicken. Bei sowas rufe ich doch sofort an und rede mit einem echten Menschen. Du wirst dich wundern, wie zuvorkommend die sind, wenn man mit denen normal redet und schon einen Haufen Geld dort gelassen hat ;)
 
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Fusionator schrieb:
Kann man machen, wenn einem das Amazon-Konto egal ist. Mir ist es keinesfalls nicht egal, ob ich Prime jemals wieder nutzen könnte!
Siehst du, ich bin gar nicht in einer derartigen Abhängigkeit von einem "Amazon-Konto", daß ich da betteln gehen müßte, nachdem genau dieser Amazon mich übers Ohr gehauen hat. Aber warum sollte das Konto überhaupt in Gefahr sein, wenn man die erhaltene Sendung gleich direkt zur Polizei bringt?

Begeht Amazon dann Rache am Opfer einer Straftat, oder was?

Fusionator schrieb:
Du wirst dich wundern, wie zuvorkommend die sind, wenn man mit denen normal redet und schon einen Haufen Geld dort gelassen hat
Und wenn nicht? Das von mir geschilderte Verfahren dient der Beweissicherung einer vollendeten Straftat (ganz unabhängig davon, wer sie letztlich begangen hat).

Denn jetzt steht der OP da mit nichts in den Händen, ggf. könnte sogar gegen ihn wegen Betrugsverdacht ermittelt werden. Ich würde niemals eine derart manipulierte Ware als Rücksendung aufgeben, egal ob mit Telefonat oder ohne (woran sich dann später keiner mehr erinnert). Was soll der Amazon-Konzern auch mit der leeren Verpackung? Die Ware ist ja so oder so weg.
 
Wechsler schrieb:
Das von mir geschilderte Verfahren dient der Beweissicherung einer vollendeten Straftat
Ja, schön. Und das bringt dir genau was? Dadurch erhältst du weder Geld noch Ware. Das darfst du dir schön auf dem zivilrechtlichen Weg vom Täter zurückholen (sofern er denn ermittelt werden kann).
 
@Wechsler, rein aus einer juristischen Perspektive magst Du Recht haben. Aber: Ich würde niemals wegen so einer Kleinigkeit mein Amazonkonto aufgeben wollen. Eventuell - das ist jetzt ein Mutmaßung - könnte sogar eine konzernweite Sperrung für Geschäfte mit der Person angeordnet werden. Das bedeutet auch keine AWS Services mehr. Es ist nun mal so - viele Kunden sind von IT Riesen mehr abhängig, als die von UNS (egal ob es uns gefällt oder eben nicht). Ich sehe es so, wie @Fusionator .
 
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