Seit etwa einem Monat gibt es den Kindle-Reader direkt bei Amazon.de zu kaufen, ein Import aus dem Ausland ist (außer beim Kindle DX) nicht mehr notwendig.
Und die Buchpreisbindung für E-Books wird regelmäßig missverstanden.
Sie schreibt NICHT vor, dass ein E-Book so teuer sein muss wie eine Printausgabe, Buchpreisbindung schreibt nur vor, dass eine identische Ausgabe eines Buches bei allen Händlern für den gleichen Preis angeboten werden muss.
D.h. ein Hardcover kann problemlos 20 Euro kosten, ein Softcover 10 Euro und eine E-Book-Ausgabe 8 Euro.
Und wenn Weltbild direkt zum Release mit dem Verlag eine spezielle Weltbild-Ausgabe aushandelt, kann diese auch als Weltbild-exklusives Hardcover nur 15 Euro kosten.
Aber das reguläre Hardcover muss eben sowohl bei Amazon, bei den großen Buchhandelsketten und auch der kleinen Buchhandlung im Familienunternehmen für den gleichen, vom Verlag vorgegebenen Preis verkauft werden.
Und ein E-Book muss, sofern es sich um eine identische Ausgabe handelt, sowohl bei Libri als auch bei Thalia und allen anderen Anbietern von E-Books für den selben Preis angeboten werden.
Das ganze dient unter anderem dazu auch kleinen Buchhändlern eine Existenzchance zu geben, da diese preislich z.B. mit Amazon konkurrieren können.
Die Buchpreisbindung schränkt den Markt für E-Books absolut nicht ein und eine Bindung des E-Book-Preises an den Preis einer gedruckten Ausgabe existiert nicht.
Wenn ein E-Book preislich sehr nah an einem Softcover liegt, dann liegt das einfach daran, dass der Verlag für das Buch nun mal gerne so viel Geld bekommen möchte.
Einige unterschätzen da vielleicht auch die Druckkosten für ein Buch, diese sind nicht so besonders teuer, wenn man mal den Vergleich zu DVDs/Blurays zieht, dann kosten diese auch nicht 10-20€ weil das optische Medium so teuer ist, sondern weil der INHALT des optischen Mediums so viel wert ist.
Und außerdem: Buchpreisbindung für englische Medien (aus dem Ausland, das aus Deutschland stammende Englischbuch für den Schulunterricht gehört natürlicht nicht dazu^^) existiert nicht, bei diesen kommt es dann teilweise auch mal zu Preisschlachten der Anbieter oder Rabattaktionen bei Amazon (die aufgrund der Buchpreisbindung bei deutschen Büchern nicht möglich wären) bzw. englischsprachige Kindle-E-Books sind meist spottbillig weil die auch in den USA spottbillig sind und der Euro sehr gut steht - und Amazon rechnet fairerweise die Dollarpreise der Kindle-Books sehr nah am Dollarkurs um, soweit ich das gesehen habe.
Meine Angst, dass sich durch den Sprung über den großen Teich die Preise der bei Amazon.com noch saugünstigen englischen E-Books plötzlich bei Amazon.de ins Maßlose erhöhen hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.