News AMD: Chef-Architekt und K8-Schöpfer Jim Keller geht

Kein gutes Zeichen, wieso sollte den Jim den Laden verlassen wenn mit Zen einer grosser Wurf gelandet werden sollte? Vorstellbares Szenario: AMD wird bald zerschlagen, die Radeon Groups gehen evt bald an einen Konkurrenten und die CPU Patente und momentanen Entwicklungen werden an irgendwelche Interessenten verhökert zum beispiel an IBM oder etc.
 
SlaterTh90 schrieb:
Irgendwo in China wird derweil an einem Intel&Amd Killer gearbeitet.....

Das glaube ich nicht. Fehlende Lizenzen, ein ARM oder MIPS oder gar vollständige eigene Architektur hat wieder das Problem der Applikationsverbreitung.
 
rg88 schrieb:
Eine neue Architektur ist also immer ein gewaltiges Risiko. Wenn es nicht mal Intel schafft, sich von einer 20 Jahre alten Plattform endlich zu trennen. Das ist halt der Fluch der x86-Architektur. Sie ist einfach ausgelutscht, aber der Massenmarkt basiert eben noch darauf.
Der letzte große Wurf überhaupt war die AMD64-Technologie:
Pro: Relativ einfache Technik um die alte Architektur für die 64bit Zukunft zu rüsten.
Contra: Das wäre die Möglichkeit gewesen, x86 endlich loszuwerden. Aber Microsoft, wollte den Entwicklungsaufwand nicht für zwei Plattformen betreiben und hat AMD64 vorgezogen, so dass Intel den Itanium schlußendlich einstampfen musste und sie die AMD-Technik lizenziert haben. (OK, die Performance der Itanium war auch nicht annährend da, wo sie hätte sein sollen, für ne komplette neue Architektur, die alte Zöpfe abschneidet)

Was ist schlecht an AMD64? 16 Register und orthogonal, wo ist das Problem?
Und VLIW wie beim Itanium hat AMD bei den GPUs auch entsorgt.

Die Patente sind ein Problem, das ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal von AMD64.
 
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schidddy schrieb:
Kein gutes Zeichen, wieso sollte den Jim den Laden verlassen wenn mit Zen einer grosser Wurf gelandet werden sollte? Vorstellbares Szenario: AMD wird bald zerschlagen, die Radeon Groups gehen evt bald an einen Konkurrenten und die CPU Patente und momentanen Entwicklungen werden an irgendwelche Interessenten verhökert zum beispiel an IBM oder etc.

Grundsätzlich könnte das mit der Zerschlagung schon so kommen, aber IBM glaube ich weniger. Die haben sich ja vor relativ kurzem erst recht kostenintensiv vom Chipgeschäft verabschiedet.
Definitiv kein gutes Zeichen, wenn ein Jim Keller jetzt geht. Normal sind mit solchen Verträgen wie bei einem Jim Keller ja auch sehr üppige Boni beim Erreichen bestimmter Milestones und Ziele verbunden. Wenn Zen im Plan wäre (zeitlich und performancetechnisch), dann gäbe es keinen Grund für Keller ausgerechnet jetzt auszusteigen, wo er eigentlich den Löwenanteil seines Lohns und die Früchte seiner Arbeit bekommen würde.
Da kann AMD lange beteuern es wäre alles im Lot. Wirklich glaubwürdig ist das nicht.
 
schidddy schrieb:
Kein gutes Zeichen, wieso sollte den Jim den Laden verlassen wenn mit Zen einer grosser Wurf gelandet werden sollte? Vorstellbares Szenario: AMD wird bald zerschlagen, die Radeon Groups gehen evt bald an einen Konkurrenten und die CPU Patente und momentanen Entwicklungen werden an irgendwelche Interessenten verhökert zum beispiel an IBM oder etc.
Anderes Szenario: ZEN und Nachfolger sind längst im Kasten und Keller ist momentan aber zu teuer für die Routinearbeiten, die nun folgen.
 
Kasmopaya schrieb:
Schon ein wenig komisch diese ATI Abspaltung.

Daran ist nichts komisch. Interpretiere nicht soviel darin rein!

Ich erkläre es dir: Die GPU-Sparte war zerstreut in allen anderen Sparten ( auch in den internen unteren Sparten ) darauf aufbauend war eine Koordinierung schlecht umzusetzen. Das hat man nun mit der Verteilung oder wie du es nennst " Abspaltung " geändert, sodass CPU und GPU zielgerichteter zu koordinieren sind.
An dem APU Konzept ändert sich deswegen auch absolut nichts!

Wer was anderes dahingehend verstanden hat, hat es nicht verstanden.
 
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rg88 schrieb:
[...]Intel hat nach den Pentium 4 und Pentium D Heizkraftwerken ja auch riesiges Glück gehabt, dass die indischen Entwickler den Pentium 3 weiter entwickelt haben. Das ist die heutige Core-Architektur. Technisch ist selbst ein aktueller i7 nur ein (gewaltig) aufgebohrter und weiterentwickelter Pentium (3) aka P6-Architektur. [...]

Israel müsste da eigentlich stehen, das Core Design (und aktuell Skylake) kommen soweit ich weiß aus Israel

Zur Nachricht: Da wird wieder über ungelegte Eier diskutiert. Abwarten bis es erste ES gibt und dann die ersten Benchmarks durchsickern, danach kann man weitergucken.
 
Ich mach mir keine Sorgen, Keller war von 1998 bis 1999 bei AMD und Chefentwickler des K8 der erst 2003 veröffentlicht wurde.
 
v_ossi schrieb:
Israel müsste da eigentlich stehen, das Core Design (und aktuell Skylake) kommen soweit ich weiß aus Israel

Da hast du absolut Recht. Israelis waren es.
Ich entschuldige mich ;)

Und die Dresdner haben damals den Linux-Kernel Patch geschrieben, der den TLB-Bug ohne große Performance-Einbußen umgangen hat.
 
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rg88 schrieb:
Intel hat nach den Pentium 4 und Pentium D Heizkraftwerken ja auch riesiges Glück gehabt, dass die indischen Entwickler den Pentium 3 weiter entwickelt haben. Das ist die heutige Core-Architektur. Technisch ist selbst ein aktueller i7 nur ein (gewaltig) aufgebohrter und weiterentwickelter Pentium (3) aka P6-Architektur.
Der Pentium-M den du hier meinst wurde in Israel (Haifa) entwickelt. Die "heutige" Core-Architektur hat erhebliche Erweiterungen und ist mit dem älteren Design weniger Verwandt als dieses mit dem P6-Design (zu dem der P3, aber auch der deutlich ältere Pentium Pro zählt).

rg88 schrieb:
Eine neue Architektur ist also immer ein gewaltiges Risiko. Wenn es nicht mal Intel schafft, sich von einer 20 Jahre alten Plattform endlich zu trennen. Das ist halt der Fluch der x86-Architektur. Sie ist einfach ausgelutscht, aber der Massenmarkt basiert eben noch darauf.
Der letzte große Wurf überhaupt war die AMD64-Technologie
Die x86-Architektur ist erheblich älter als 20 Jahre. Für mich ist der letzte große Wurf die neuere Core-Architektur seit Sandy-Bridge. Die Core2/erste Core-i-Generation ist hier deutlich im Nachsehen.

Stinker88 schrieb:
man sieht ja in den tests bei cb schon dass der unterschied ziwschen einem i5-2500 zu einen haswell/skylake i7
nahe zu allen spielen zu vernachlässigen ist
was soll man mit noch so viel mehr cpu leistung angangen?
soviele wandeln nun auch wieder nicht videos um oder haben programme am start die diese leistung benötigen
Nur weil Intel sich mangels Konkurrenz mehr Zeit lassen kann - und damit auch kaum mehr ein Geschwindigkeitsfortschritt mehr stattgefunden hat (von der doppelt so breiten AVX2-Implementierung mal abgesehen), bedeutet es nicht, dass schnellere CPUs keine Verwendung finden würden. Oder anders gesagt: Man würde heute nicht fast genauso viel für fast die selbe Leistung bezahlen wie ich vor ~4-4,5 Jahren für einen i5-2500K...

litros schrieb:
Keine Sorge, wenn er "das sinkende Schiff" verlassen würde, könnte nirgendwo eine neue Stelle finden.
Warum sollte er nicht?

Chismon schrieb:
Wenn ich allerdings zwischen CPU und GPU Herstellung durch AMD wählen müsste, wären mir die GPUs mit Sicherheit wichtiger (denn ich würde wohl eher ganz ohne AMD CPUs leben wollen, als mit einem nVidia Monopol bei den GPUs).
Du würdest mit keinem Monopol leben wollen. Oder glaubst du Intel ist eine Stiftung mit wohltätigem Auftrag?

SlaterTh90 schrieb:
Irgendwo in China wird derweil an einem Intel&Amd Killer gearbeitet.....
Ja - und bis das Know-How für das bestehende Niveau Nachgezogen wird vergehen noch viele, viele, viele Jahre :).
 
@ iamunknown: Jepp, da hab ich was durcheinander gebracht mit den Israelis. Die 20 Jahre waren übrigens auf den Pentium Pro bezogen.
Aber bei einer Sache muss ich dir widersprechen: ich sehe die Core-Architektur nicht als großen Wurf an. Das ist auch nur eine Evolution wie auch alle Befehlssatzerweiterungen. Die einzige echte Revolution die x86 erfahren hat seit 20 Jahren, war die Erweiterung auf 64bit. Das mit einer 100% Kompatibilität zu 32bit ohne Performanceeinbußen war wirklich ein Meisterstück.
 
Zen ist einfach fertig, hatte sein TapeOut und im Schnitt dauert es ca 9 Monate, bis dann ein Chip am Markt verfügbar sein kann. Somit bleibt 4 Quartal 2016 realistisch.

Ob ZEN erfolgreich wird, hängt ja nicht nur an der Performance und Verbrauch ab, sondern allgemein muss das Gesamtpaket punkten und dazu zählt auch der Preis.

Zu allererst war oft die Plattform eine Stärke von AMD. Neben Abwärtskompatibilität hatte man dann meist ein sehr gut ausgerüstetes Design und es war einfach erschwinglich. Da AM4 komplett neu ist und nicht von einem Vorgänger abhängig ist, konnte man auch hier alles komplett neu Designen, also bin ich schon mal bei der Auswahl der Boards sehr zuversichtlich. Auch wurde bei AMD nie was stark beschnitten.
(man muss sich nur mal FM2+ ansehen und dann preislich ähnliche Intel Boards)

Dazu kommt dann die Tatsache, dass Zen bis zu 8 nativen Cores geben sollen mit Hyperthreading, was ja schon mal gut ist, weil die Software offensichtlich mit Hyperthreading mehr anfangen kann als mit CMT bisher. Auch gibt es keine neuen SIMD von AMD, somit keine Risiken oder Ressourcen die dafür ausgegeben wurden. Wie wir wissen, hat sich XOP nicht durchgesetzt und von SSE5 will ich gar nicht reden => AVX, oder 3DNow!.
Weiteres zahlt man für Zen FX nur für die CPU Cores und nicht für die Transistoren, die sonst noch bei einer APU für die IGP draufgehen.

Somit AMD kann eventuell mit Zen eine Mainstream Plattform anbieten, die 8 Cores verfügt, wo man bei Intel eine teure Workstation Plattform benötigt.
Man muss hier nur an Phenom II und Athlon II erinnern. Diese waren von der Effizienz nicht so gut wie die Intel damals, aber sie hatten eine gute Gaming Performance und speziell der Phenom II X6 war sehr beliebt, weil dieser 6 Cores hatte.
Somit ist es wichtig, dass AMD dort anknüpfen kann.
Ich persönlich hoffe an einen soliden 8 Core Modell ohne Hyperthreading (so wie bei den i5), denn immerhin ist DX12 im kommen, welche API dann immerhin schon mit mindestens 6 Threads was anfangen kann.
 
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BlackWidowmaker schrieb:
Und was hat AMD gemacht? DAS Kronjuwel Globalfoundries abgespaltet und verhökert.

Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Aus technischer Sicht nicht, aber aus finanzieller. AMD hatte schlicht kein Geld um die eigene Fertigung aufrecht erhalten zu können. Jeder neuer Node kostet Milliarden, AMD hat selbst zur besten Zeit nicht mehr Umsatz gemacht als Intel Gewinn. Da konnte man gar nicht mit halten. Man mußte also was Neues (APUs) versuchen und da war es gar nicht so dumm ATI zu kaufen. Ohne ATI Übernahme wäre AMD schon weg vom Fenster. In der Fertigung war man schon lange hinter Intel und wenn man da hinten liegt, dann wird man immer hinten bleiben und an wem hätte AMD reine CPUs verkaufen sollen, wenn man meilenweit in Sachen Effizienz aufgrund der Fertigung weg ist?

Chismon schrieb:
In jedem Fall ist der Abgang über ein Jahr vor geplanter Einführung von Zen eher beunruhigend

Keller war 3 Jahre bei AMD, die Zen-Architektur ist "fertig". Zwischen jetzt und Release wird nichts mehr Grundlegendes geändert. Und nach dem Release sind "kleine" Verbesserungen hier und da angesagt, da braucht es keinen Keller mehr. Siehe auch K8, da verließ Keller als lead architect AMD auch lange vor dem eigentlichen Release. Sein Job ist schlicht erledigt.

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Leistungsprognosse: IPC auf Haswell-Niveau ist realistisch. Fokus liegt wieder auf Multi-Thread, sprich mehr Kerne als Intel bei weniger Takt. Diesen Weg wird man gehen müßen, da man bei der Fertigung hinterher hängt und sicherlich nicht den Takt von Intel bei 14nm erreichen wird. Somit kann man auch gar nicht erwarten, dass man in Sachen Single-Thread-Leistung mit Intel mithalten können wird.
 
Fokus liegt wieder auf Multi-Thread, sprich mehr Kerne als Intel bei weniger Takt. Diesen Weg wird man gehen müßen, da man bei der Fertigung hinterher hängt und sicherlich nicht den Takt von Intel bei 14nm erreichen wird.

Der Takt ist schon lange nicht mehr von der Strukturbreite abhängig. Taktraten von ~4 Ghz hattest du vor zig Jahren auch schon.
 
ToniMacaroni

Taktrate und IPC (und Zen soll ja lau AMD fertigungsunabhängig 40% oberhalb von Excavator sein) hängen zusammen und es ist ja die Kunst dahinter den Sweetpoint zu erwischen. Mit der Fertigung kann man die Architektur dann noch etwas pushen. Das heißt, habe ich ein Design, dass einen sehr komplexen Core hat, hohe IPC aber keine hohe Taktrate erreicht, ohne gleich mörderisch viel zu verbrauchen, kann man mit einer guten angepassten Fertigung die Taktrate eventuell noch nach oben pushen, wenn man die Leckströme länger gering halten kann.
Die IPC kommt ja nicht von irgendwoher. Da benötigt man schon Transistoren die das bewerkstelligen.

Somit ja, eine gute Fertigung bringt einen Vorteil, wenn man einen Chip entwirft der sehr komplex ist. Damals hatte AMD und andere ja auch deshalb auf SoI statt auf Bulk gesetzt. Mit Bulk Fertigung hätten die Athlon 64 wahrscheinlich einen noch niedrigere Taktrate gehabt.

Oder Bulldozer. Die Taktrate hätten höher ausfallen sollen, doch der 32nm SoI hat nicht die erhoffte Werte gezeigt.
 
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Echt, glaube ich nicht, das die IPC auf Haswell- Niveau liegt. Ich vermute Zen bringt max. 40% mehr IPC als der Vorgänger, also wird das nicht reichen um zu Intel aufzuschließen. Bei einer ordentlichen Effizienz wäre das trotzdem ein Erfolg für AMD, wenn dann der Preis stimmt.
 
BlackWidowmaker schrieb:
Hallo @ all,

Und was hat AMD gemacht? DAS Kronjuwel Globalfoundries abgespaltet und verhökert.
Ich glaube gerade das war eine der besten Entscheidungen, die das AMD-Management in den letzten Jahren getroffen hat. Wie sollte man Globalfoundries denn noch finanzieren? Du weißt doch, dass AMD immer noch an der ATI-Übernahme knabbert. Wobei sie ohne ATI wahrsheinlich schlechter dastehen würden. Wenn neben den ganzen Schüssen in den Ofen (Seamicro usw.) etwas sinnvoll war, dann mit Sicherheit die Abspaltung von GF in den letzten Jahren.

BlackWidowmaker schrieb:
Und jetzt soll nur ein optimales Design der CPU-Architektur AMD zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für Intel machen? Ich sehe schon wie 2016 so manche AMD Seifenblase, genannt Zen, platzen wird.

Tja, da gebe ich Dir zwar nicht Recht, plädiere aber dafür den Ball flach zu halten. Viele glauben immer, dass AMD Wunder vollbringt und auf einmal aus dem Nichts eine Hammer- Architektur raushaut. Die Leute denken immer noch an die K7 und K8 Überraschungszeit zurück.
Ich denke aber, es reicht, wenn die neuen AMDs den Intel mindestens ebenbürtig von der Leistung/Kern und vor allem dem Leistung/Watt sind.
Es muss prinzipiell gar keine Hammer-Architektur werden.
 
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