"Zuletzt hatte sich bereits manifestiert, dass AMD mit der neuen Architektur zuerst den Weg ins Servergeschäft gehen würde, da die Gewinnmargen dort deutlich höher liegen als im Desktop- oder Notebook-Segment."
Das kann einem aber auch in den Hintern beißen, wenn zum Start etwas schief geht.
Ich erinnere mich mit Grausen an den Start der Barcelona Opterons, das Server-Gegenstück zu den ersten K10-Phenoms. Der TLB-Bug, der in den Consumer-Phenoms eher nur ein kleineres Ärgernis war (der Leistungsverlust durch den Workaround-BIOS-Patch war für die meisten Consumer wohl ärgerlicher als der Bug selbst), war bei den entsprechenden Opterons eine mittlere Katastrophe.
Eigentlich wären die Barcelona-Opterons eine riesige Chance für AMD gewesen. Native Quadcores, die man einfach als Upgrade in vorhandene Dualcore-Opteron-Server verbauen konnte und so mal eben die Leistung verdoppeln. Zu Zeiten, wo AMD besonders im Multi-Sockel-Serverbereich eh schon gegenüber Intel glänzen konnte, mit ihren flotten integrierten Speichercontrollern und Hypertransport, während die Xeons noch durch ihren Frontsidebus limitiert wurden.
Aber der Bug hat das alles zunichte gemacht und Intels Nehalem-Xeons haben AMDs Marktanteil bei Servern dann endgültig zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft.
Vielleicht wäre es doch keine schlechte Idee, die erste ganz neue CPU-Architektur seit den ebenfalls nicht sehr glücklich gestarteten Bulldozern im nicht ganz so kritischen Consumer-Markt zu starten und da die Kinderkrankheiten auszumerzen. Die zweite Generation einer neuen Architektur ist erfahrungsgemäß wesentlich ausgereifter.