News AMD Opteron „Naples“: 32-Kern-CPU mit Zen und extremer Ausstattung

Novasun schrieb:
Es sind die OEM`s im Serverbereich, die kapiert haben, dass es Zeit wird wieder Konkurenz/Auswahl zu bekommen.
Die sind im Moment mit dem Intelmonopol nicht glücklich...

P.S.: Wegen Preisen - der 32 Kerner könnte um die 6000€ teuer werden...
Ich weiß zwar nicht, wo du deine Quellen beziehst aber mit den OEMs, mit denen ich mich in den letzten Wochen zum Thema Zen Opterons unterhalten haben, haben jeweils nur mit den Schultern gezuckt.

Die "Großen" (HP, Dell, Lenovo, Fujitsu, Oracle) werden ganz genau kalkulieren, ob sich ein Engagement in Richtung Zen Server-CPU lohnt. Am Ende zählt nämlich nicht, was sie selber geil finden, sondern was die Kunden wollen. Und wenn sich da nicht abzeichnet, dass die Enterprise Kunden "heiß auf Zen" sind, wird kaum einer viel Entwicklungsbudget dort investieren.

Der Server-Markt ist heute auch ein anderer als vor 10 Jahren. Vor 10 Jahren hatte der typische Mittelstandskunde ein paar Dutzend physikalische Server im Rechenzentrum laufen, die Lizenzierungsmodelle von Betriebssystemen und Enterprise-Applikationen waren größtenteils Instanz-basiert.

Eine typische Investition sah da z.B. folgendermaßen aus:

Server = 40 x 6.000 € = 240.000 € (Server Hardware Refresh)
Storage SAN = gab es im Mittelstandssegment kaum, viele haben stattdessen lokalen Speicher am Server kleben gehabt
Betriebsystem = 40 x Windows Server 2003 Standard (ca 600 € pro Lizenz) = 24.000 €
SQL-Server = 2x SQL-Server CPU-Lizenz (18.000 € das Stück) = 36.000 €

Alles zusammen wäre in diesem Fall rund 300.000 €. Damals waren die AMD Opteron Server tatsächlich rund 1.000 € billger als die Intel Kisten. Die Gesamtkosten haben sich somit auf 260.000 € reduziert. Ein durchaus ordentlicher Wert.

Heute sieht das ganze ein wenig anders aus:

Server = 5x 10.000 € = 50.000 € (fünf Dicke Kisten)
Storage SAN = 100.000 € für 20-30 TB Hybrid-SAN (SSD & HDD mit Tiering)
Virtualisitung = 10 x vSphere 6 Standard CPU-Lizenz + Wartung = 10 x 3.000 € = 30.000 €
Betriebssystem = 5x Windows Server 2012 R2 Datacenter 2-CPU Paket = 5x 4.000 € = 20.000 €
SQL-Server = 8x SQL-Server 2-Core Lizenz = 8x 4.000 € = 32.000 €

macht zusammen gut 230.000 €. Der Unterschied: Heute ist es relativ egal, ob ein Server jetzt 1.000 € weniger kostet. Es spielt einfach keine Rolle mehr. Dafür fressen einen heutzutage die Storage und Lizenzkosten auf. D.h.: Man versucht alles auf so wenig Systemen wie möglich unter zu bringen. Da viele Softwareanbieter (nicht nur Microsoft) aufgrund der stärkeren Verbreitung von Multi-Core-CPUs dazu übergehen, ihre Software nicht mehr Pro-Instanz, sondern Pro-Core zu lizenzieren, wird der Trend in Zukunft auch zusätzlich auch dazu hingehen, dass im Zweifelsfall lieber 8x 3 GHz statt 12 x 2 GHz Systeme gekauft werden, damit die extra Kerne nicht mit Lizenzen befüttert werden müssen.

Wer ausschließlich auf Open Source setzt hat diese Lizenz-Probleme zwar nicht in dieser Form, aber davon gibt es im Unternehmens-Segment nur ganz ganz wenige.

AMD muss mit den Zen Opterons wirklich einen echten Mehrwert bieten. Nur der Kostenvorteil wird im Zweifelsfall kein Türöffner sein.
 
S.Kara schrieb:
Das sind alles nur Vermutungen von dir. Es kann auch sein, dass es heute trotzdem genauso aussehen würde.

Klar hätte AMD mehr Geld für Forschungen gehabt, die erforschen aber nicht alles selbst sondern stützen sich teils auch auf Forschungen dritter oder kaufen Lizenzen. Intel genauso.

Ja und vielleicht hätte ohne amd, kellogs ein Monopol.

Und AMD erforscht genug selber. Ich warte auf ein Argument, dass den Einfluss von Intel negiert.
 
Bist du auf Streit aus oder was?
Damit du zufrieden bist: Ja Intel sind die Bösen, AMD die Guten. Wäre Intel nicht so kriminell, wäre AMD heute an der Spitze und unsere Prozessoren wären 5x so schnell bei 1/10 der Kosten und 1/20 des Verbrauchs.

:rolleyes:
 
Und du, S Kara, willst ein Diskussionspartner sein? :rolleyes:

Fakt ist das Intels illegale Machenschaften negative Auswirkungen auf AMD, und dadurch den Markt und die Kunden, hatte.

Alles was du hier versuchst ist auf ganz erbärmliche Art zu relativieren.
 
S.Kara schrieb:
Bist du auf Streit aus oder was?
Damit du zufrieden bist: Ja Intel sind die Bösen, AMD die Guten. Wäre Intel nicht so kriminell, wäre AMD heute an der Spitze und unsere Prozessoren wären 5x so schnell bei 1/10 der Kosten und 1/20 des Verbrauchs.

:rolleyes:

Nicht auf Streit. Und gut oder böse spielt in diesem Fall gar keine Rolle. Intel hat mit aller Macht AMD klein gehalten, das ist Fakt. Zu sagen ja vielleicht wäre es heute trotzdem so spielt keine Rolle. Vielleicht hätte sich auch ein Dritter eingemischt und das Machtvakuum gefüllt.

Und es wird auch heute nicht mehr bestritten. Nur mal hier als Beispiel.

http://www.heise.de/newsticker/meld...anteil-bei-x86-Server-Prozessoren-147354.html

26 % Marktanteil bei de facto keiner Konkurrenz, dass ist ziemlich schlecht. Und das nach 2 Jahren ohne Konkurrenz wohlgemerkt.

Hier mal der Konkurrent zum Athlon X2.

http://www.tomshardware.de/Vergleich-Core-2-Duo-Pentium,testberichte-239917-3.html


Und deswegen glaube ich auch nicht, dass Zen es schafft die Vorherrschaft zu bringen. Eine Erholung ja, aber mehr wäre wirklich optimistisch.
 
Wenn man es genau nimmt, reichen Intels Machenschaften bis heute. Intel hat AMD zum damaligen Zeitpunkt Kundschaft und damit Geld weggenommen, und das nicht zu knapp. Das ist bewiesen und kann nicht wegdiskutiert werden.

Dieses Geld hätte AMD aber dringend gebraucht für seine Entwicklungen und auch zur Errichtung und Modernisierung von Produktionsstätten. So kam es zum Bulldozer-Desaster an dem AMD die Schuld hat. dass AMD aber nicht quasi "auf die Schnelle" ein anderes Produkt entwickeln konnte so wie es ZEN in Aussicht stellt liegt eben an diesem von Intel verursachten Geldmangel. Auch das kann nicht bestritten werden.
 
Also wenn man geschichtliche Zusammenhänge für AMDs Lage ins Feld führt, dann ist es eine sehr einseitige Betrachtungsweise nur die Athlon64/P4 Zeit zu betrachten, alles an diesem zugegeben kriminellen Verhalten Intels festmacht, und daraus irgendwelche moralische Schlüsse zieht.

Wenn wir schon in der Geschichte zurückschauen, dann aber richtig. Denn ebenso ist es Fakt, daß AMD ein völlig bedeutungsloses und erfolgloses Unternehmen war, bis sie wegen dem IBM-Deal unverhofft an x86 Lizenzen kamen. Bis dahin waren sie ein echter Mitbewerber auf dem CPU-Markt, mit wirklich eigenständigen Produkten, aber eben wie gesagt erfolglos und ebenso völlig bedeutungslos. Danach durften sie Intels Techniken kopieren. Wirklich eigenständige Produkte entwarf AMD erst, nach dem der IBM-Deal vom Tisch war, und Intel nun versuchte diese "Made im Pelz" wieder loszuwerden.

Aber mal ehrlich, wer glaubt daß es irgendwelche moralische Konzerne gibt, muß schon ziemlich naiv sein. Wenn es um Milliarden geht, dann wird mit sehr harten Bandagen gekämpft. Oft genug sind doch schon Beträge von 10.000€/$ genug, um Menschen deswegen töten zu lassen. Wer glaubt daß sich irgendein Mensch Milliarden von seinem Profit wegnehmen läßt, ohne erbittert darum zu kämpfen, weiß nicht wie die Welt funktioniert. Menschen die Milliarden erwirtschaften halten sich nur ans Gesetz, wenn sie es für sinnvoll erachten, bestimmt nicht aus moralischen Gründen. Wobei Bestechung und Nötigung so ziemlich das harmloseste ist, was ich mir vorstellen könnte.

Man darf sich halt dabei nicht erwischen lassen. Wenn AMDs Führung zum gleichen Zeitpunkt die gleichen Möglichkeiten gehabt hätten, hätten sie etwa die nicht genutzt? Intels eigentliche Schuld liegt darin, sich dabei zu dämlich angestellt zu haben. Denn oft ist Dämlichkeit eine Begleiterscheinung von Arroganz, die entsteht wenn man zu erfolgreich ist. Man fühlt sich dann irgendwie unverwundbar, und gerade dadurch wird man verwundbar.
 
Moral ist etwas, was Unternehmen weitgehend fremd ist, darüber sollten wir uns klar sein. Hängt auch immer von der Führung des Unternehmens ab in wie weit mal sich auf illegale Dinge einlässt oder nicht.

Allerdings läuft BWMs Kommentar auf Hätte, Hätte, Fahrradkette raus. Wenn AMD auf dem Kopf gestanden hätte, mit Blickrichtung Osten, an einem Freitag den Dreizehnten....

Alles irrelevant, da es eben nicht passiert ist. Intel HAT es nunmal gemacht und ist dazu noch erwischt worden. Ob sie es heute noch tun? Es darf vermutet werden. Man frage sich nur, warum es so viele, gut ausgestattete Intel-Notebooks gibt obwohl AMD durchaus über brauchbare Notebook-Chips verfügt, zumindest was den Budget oder Mainstream-Bereich betrifft. Wird immer auf mangelndes Kundeninteresse geschoben, allerdings ist es schon symptomatisch dass die AMD-Geräte entweder schlecht ausgestattet oder schlicht zu teuer angeboten werden.
Aber ein Schelm, wer da Böses dabei denkt.
 
BernardSheyan schrieb:
Wird immer auf mangelndes Kundeninteresse geschoben, allerdings ist es schon symptomatisch dass die AMD-Geräte entweder schlecht ausgestattet oder schlicht zu teuer angeboten werden.
Aber ein Schelm, wer da Böses dabei denkt.

Nun wie bereits gesagt, wenn man Otto-Normal-DAU fragt, dann hat er mal gehört, daß Intel besser ist, oder das AMD nicht so gut sein soll. Das ist letztendlich was hängenbleibt. Andererseits hat Intel im Gegensatz zu AMD das klar viel bessere Marketing. Man kann darüber denken wie man will, aber "Intel Inside" ist eine der erfolgreichsten Werbekampagnen, wenn nicht sogar die beste in der IT-Branche. Eigentlich ist es nur die erste Hälfte eines Satzes, doch wer den Slogan hört, kann nicht unbedingt umhin, ihn im Geiste zu vervollständigen. So kann man ausdrücken, daß man besser ist, oder gar das Beste, ohne es sagen zu müssen. Ich finde die Masche genial. AMD hatte nie auch etwas annähernd vergleichbares.

Man darf halt nicht vergessen, daß die allermeisten User überhaupt keine Ahnung von der Materie haben. Dementsprechend ist ein gutes Produkt zwar von Vorteil, aber nicht zwingend. Marketing ist letztendlich das Einzige das entscheidet. War ja mit Bill Gates und Windows auch nicht anders.

Es ist auch völlig sinnlos darüber streiten zu wollen wer besser ist. Das wird nicht von irgendwelchen Usern entschieden, sondern am Börsen-Parkett. Und da ist Intel eine Großmacht während AMD ein Wackelkanditat ist, auf den kaum einer setzten möchte.

Um wieder den Bogen zum ursprüngliche Thema zu spannen: Auch im industriellen Bereich, werden Entscheidungen über die IT oft nicht von IT-Profis, sondern von BWLern getrofffen, die oft keine Ahnung davon haben. Und die urteilen durchaus auch mal, indem sie die jeweiligen Aktienkurse bewerten. Deshalb muß AMD auch im Serverbereich, nicht nur mit Intel gleichziehen, sondern klar besser sein, um Marktanteile erobern zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dr. MaRV schrieb:
Ob das Ding darin dann 10, 20 oder 32 Kerne hat, tauchen, fliegen oder Kaffee kochen kann, ist völlig egal. Es muß einfach das machen, was der Kunde erwartet.

@Dr.MaRV: Hm, ganz ehrlich? Wenn das Ding wirklich "Kaffeeee!" kochen könnte wäre es der absolute Hit in der IT. Ohne schwarzes Gold läuft dort nur wenig bis nix. ;) ich weiß, ist etwas OT, musste sein.
 
+1 Wenn AMD eine CPU bringt die Kaffee kochen kann, würd sogar ich zum AMD Jünger. Ich trinke zu 98% nur Kaffee.

Mein Lebensmotto: Es gibt Prioritäten im Leben, Kaffee hat immer die höchste.

Aber mittlerweile bin ich Vollautomat verwöhnt. Muß ich mal irgendwo Filterkaffeee trinken, finde ich das nur noch abscheulich. Würde AMD nur Filterkaffee kochen, würde ich dann doch lieber bei Intel und meinem Vollautomat bleiben.:evillol:
 
Kaffe kochen konnten doch die alten FX mit hohe TDP schon fast, da hat nur kein Kühlerhersteller ja ein passendes Modell gebracht :D Von den Zuständen soll doch Zen endlich wegkommen.
 
Holt schrieb:
Kaffe kochen konnten doch die alten FX mit hohe TDP schon fast, da hat nur kein Kühlerhersteller ja ein passendes Modell gebracht :D Von den Zuständen soll doch Zen endlich wegkommen.

Die CPUs haben zwar ne hohe TDP, dennoch wird ein aktueller i3/i5/i7 u.U. trotzdem heißer als ein FX-8350. Ne hohe TDP allein reicht leider nicht zum Kaffee kochen.
 

Anhänge

  • temp.PNG
    temp.PNG
    67,3 KB · Aufrufe: 502
Sind die Daten, die die Temperatursensoren bei AMD bzw. Intel liefern mittlerweile vergleichbar?
 
Holt schrieb:
Kaffe kochen konnten doch die alten FX mit hohe TDP schon fast, ...
Nahhhh, Du siehst das falsch. Das waren Warmhalter! ;)
 
Smagjus schrieb:
Sind die Daten, die die Temperatursensoren bei AMD bzw. Intel liefern mittlerweile vergleichbar?

Keine Ahnung, aber gefühlt war die Grundplatte des Kühlers auf meinem FX-8350 bei mir nie wirklich heiß. Eher irgendwo zwischen lauwarm und heiß.
 
jetzt aber mal ne wirklich ketzerische Frage: abgesehen vom Preispunkt, kann ich mit sowas gut zocken? Wo steht leistungsmäßig diese 32er-CPU? :D
 
Das kann man dir sagen, wenn sie am Markt sind. Wie mit allen nicht vorgestellten und lieferbaren Produkten
 
ach komm, aus den bis jetzt vorhandenen Daten kann man doch bestimmt eine grobe Prognose geben.
 
Aus welchen Daten bitte schön? Ich seh hier weder Taktraten noch wie die Performance eines einzelnen Zen-Cores ist. Die 8-Kern CPUs sind doch noch nicht mal fertig. Die werden erst Ende des Jahres kommen und befinden sich noch in der Entwicklung. Man kann da überhaupt noch nichts sagen, außer spekulieren. Ohne Taktraten ist das aber vollkommen sinnlos
 
Zurück
Oben