Wadenbeisser schrieb:
Solche Vergleiche sind schon immer mit Vorsicht zu genießen gewesen. ...
Man muss hier alles mit Vorsichtig genießen, denn zur Zeit kann man nur mehr oder weniger fundierte Thesen aufstellen, dass war es dann jedoch auch schon.
Man muss aber fairerweise sagen, dass gerade die "Hater/Skeptiker" sich hier alles andere als mit Ruhm bekleckern. Es folgen in der Regel nur ein paar wenige Argumente, die so eigentlich keine sind. Man merkt bei vielen "Hater/Skeptiker", dass sie von der Materie CPU und der Technik dahinter keine Ahnung haben. Das am meisten gelesene Argumente der Skeptiker hier ist: Es ist unmöglich diesen Rückstand an IPC aufzuholen. ... Dieses Argument zeugt mehr von Dummheit, als vom wirklichen Interesse oder Kenntnis der Materie.
Dazu kommt das kollektive sehr schlechte Gedächtnis der meisten ... Einige haben den Pentium 4 angesprochen, der in seiner Form durch die Hyper-Pipeline auch mehr ein Desaster war, als wirklich gut oder Effizient. Bereits der Ahtlon XP war - wenn man die Prozessoren auf den gleichen Takt normiert deutlich "stärker" als der Pentium 4. Als Beispiel: Athlon XP 2800+ und ein Pentium 4 mit 3,06GHz:
[Ergebnisse hier:
https://www.computerbase.de/2003-05/test-amd-kontert-mit-athlon-xp-3000-plus-und-3200-plus/12/]
Integer:
AMD: 12464 Punkte, normiert auf 1GHz: 5539 Punkte.
Intel: 14208 Punkte, normiert auf 1GHz: 4643 Punkte.
Floating Point sieht es dann wieder für Intel besser aus:
AMD: 13120 Punkte, normiert auf 1GHz: 5831 Punkte.
Intel: 22598 Punkte, normiert auf 1GHz: 7384 Punkte.
Das Beispiel ist einmal ein Sieg für AMD, einmal eine deutliche Niederlage. Nehmen wir aber mal den 2,8GHz P4 in der Liste, Punkte oben sind bekannt:
Integer: 11154 Punkte, normiert auf 1GHz: 3984 Punkte.
FP: 14194 Punkte, normiert auf 1GHz: 5069 Punkte.
Da zieht der AMD-Prozessor nun doch davon, sogar was die FP-Leistung angeht. Intel hatte damals noch den Vorteil von SSE2 und später SSE3, was durchaus eklatante Unterschiede ausmachen konnte. Ebenso der verwendete Compiler der Software usw.
Der Ahtlon 64 hat später mit dem Pentium 4 im Endeffekt den Boden aufgewischt und sowohl Ahtlon XP als auch der Ahtlon 64 sind beides Architekturen, an denen Jim Keller mitgearbeitet hat, oder federführend war. Zen ist also nicht von irgendeinem x-beliebigen Depp kreiert worden, sondern von jemanden, der Intel bereits zwei mal "vorgeführt" hat.
Und wenn jetzt jemand kommt: Keller ist doch gar nicht mehr bei AMD. Ja, natürlich ist er es nicht mehr. Er war jedoch auch bereits 2003, als der Athlon 64 eingeführt wurde, nicht mehr bei AMD, sonder hatte die Firma 1999 verlassen, als das grundlegende Design stand und es nur noch um Feinheiten ging. So jemand wie er entwirft Architekturen.
Um es jetzt abzukürzen: Wir haben aktuell nur eine einzige Zahl, mehr nicht. Man kann nun Vermutungen äußern. Selbst sämtliche Rechenbeispiele, die andere und ich hier anfügen, sind nichts anderes als Mutmaßungen durch eine nackte Zahl. Wir wissen nicht, worauf sich die 40% genau bezieht. Architektur als ganzes (also mit L1, L2 und L3-Cache), Reine Architektur (also ohne L3-Cache und ggf. L2-Cache). Wie wichtig Caches für die IPC sein können, sieht man ja an den Core-Prozessoren mit EDRAM, die durchaus dadurch in bestimmten Szenarios auch mehr IPC leisten.
Die nackte Zahl der IPC kann man als Anhaltspunkt nehmen, doch am Ende gibt es weit mehr Faktoren, die entscheidend sind.
Matzegr schrieb:
Der Aufbau dürfte ja trotzdem einen Nachteil mit sich ziehen.
Ob es wirklich einen Nachteil gibt, kann man dir ohne genaue Kenntnisse der FPU nicht wirklich beantworten. Es kann z.B. nur sein, dass sie etwas ineffizienter ist, da man ein paar Transistoren mehr braucht, dass war es dann aber auch schon.