Fassen wir mal zusammen:
AMD bringt mit der Fury (X) eine Karte, die mindestens gleichauf mit einer TitanX liegt, dabei wesentlich kühler und somit leiser arbeitet (zumindest WCE), immenses Übertaktungspotenzial bietet (die WaKü wurde gewählt, nicht um die Stock-Karte nicht zu heiß werden zu lassen, sondern um eben immense Temperaturreserven für das Übertakten zur Verfügung zu haben), dabei auch noch wesentlich kleiner ist, eine AiO-WaKü (zuminsest WCE) mitbringt, technisch innovativ ist (HBM) und dabei auch noch einige hundert Euros günstiger ist als eine TitanX.
Der einzige Punkt, der sich evtl. nachteilig auswirken könnte, sind die 4GB RAM der Karte, allerdings kann man durch geschicktes bzw. mutwilliges Ändern der Testbedingungen jede Karte an ihre Grenzen treiben, sei es Rohleistung, sei es RAM-Auslastung. 4GB sind Stand 06/2015 mehr als genug (abgesehen von irgendwelchen exotischen Übersettings/-auflösungen) und bis 4k wirklich flächendeckend Einzug in heimische Gefilde hält, ist HBM2 und damit mehr als 4GB (HBM1 ist nunmal technisch bedingt auf max. 4GB begrenzt) doch schon längst serien-/marktreif und auch verfügbar. Der Großteil der Zocker spielt doch auf 1080/1440, die paar Enthisiasten, die am liebsten heute schon in 16k an drölf Monitoren daddeln (wollen), sind ein verschwindend geringer Teil des Marktes, warum sich also an einer Minderheit von 5% orientieren, da bediene ich doch lieber den Markt der restlichen 95% mit einer Karte, die für dieses Klientel geradezu grandios ist (unter Vorbehalt endgültiger Benchmarks natürlich).
Es ist ganz normal, dass technische Innovationen zuerst in den High-End-Produkten eines Herstellers Eintritt in den Markt finden, das ist bei Autoherstellern genau das selbe: BMW/MB/AUDI baut das technisch aktuell machbare zuerst in ihre Luxus/High-End-Produkte (7er/S-Klasse/A8) ein und erst dann werden dann nach und nach die unteren Leistungs-/Produktbereiche damit ausgestattet (wenn überhaupt). Es ist auch nicht verkehrt, dass AMD zuerst Erfahrungen mit HBM1 sammelt, bevor dann HBM2 auf die gesamte Produktpalette übertragen wird (zumindest bis Mid-High-Range).
Des weiteren kann ich das "Rebranding-Gejammere" nicht mehr ertragen. Ein Produkt muss zuerst einmal entwickelt und zur Serienreife gebracht werden, das verschlingt erstmal immense Gelder für Forschung & Entwicklung. Jedes Jahr revolutionäre Entwicklungen im Sinne von "das Rad neu erfinden" auf den Markt werfen, dazu noch zu super-tollen "Geiz-ist-geil-Preisen" ist schlichtweg unmöglich und würde JEDES Unternehmen in kürzester Zeit untergehen lassen. Analog dazu wieder die Automobil-Branche: Alle Hersteller bringen ein neues Modell und meistens schon 1 Jahr später ein Facelift heraus, dabei unterscheidet sich der Facelift meistens nicht fundamental vom Ur-Modell, jedoch werden dabei kleine aber feine Änderungen/Verbesserungen umgesetzt. Und nach spätestens 2 Jahren steht dann das "neue" Modell beim Händler: andere Karosserie - dieselbe (mehr oder weniger verbesserte) Technik des Vorgängers. Da stört sich auch keiner dran, das sind eben die Gesetze des Marktes, das macht nVidia ganz genauso.
Wenn jetzt jemand Pawlow-reflexartig auf den Gedanken kommt, ich wäre ein AMD-Fanboy, den muss ich leider enttäuschen, in meinem Rechner steckt z.Zt. eine Gainward GTX770 4GB... Ich wäre doch schön blöd, mich mit Scheuklappen/Fanbrillen von vorn herein auf einen Hersteller festzunageln, ich schaue mir meinen Bedarf an, danach mögliche Kandidaten, welche diesen Bedarf decken könnten und entscheide mich dann ganz unvoreingenommen für das Produkt, welches meinen Bedürfnissen am besten entspricht, dabei ist es mir völlig egal, ob das Produkt von Hersteller A,B,C oder sogar Z ist.
Es ist für AMD leider sehr schwer gegen diesen großen indoktrinierten Fanboyhaufen an zu kommen, wie man hier im Forum ja deutlich sieht, ist dieser Gruppe mit rationalen Argumenten nicht bei zu kommen, da kann das Produkt (wie jetzt z.B. im Falle der Fury) noch so toll und innovativ sein, man erinnere sich noch an die zeiten, als AMD Karten mit viel VRAM (im Vergleich zu nVidia) auf den Markt gebracht hat, da hieß es aus dem nVidia-Fanboy-Lager sofort "nääääääää, soooo viel VRAM braucht kein Mensch!!!einself!!", jetzt bringt AMD eine Karte mit "wenig" VRAM und sofort wird dies vom nVidia-Lager zum Ausschlusskriterium #1 erklärt.
Ich hätte da einen Vorschlag: Ich löte euch auf eine Tseng ET4000 eine ISA-to-PCIE-Brücke, garniere dies mit 64GB EDO-RAM, (nein, besser gleich 128GB!! für ULTRA-MEGA-ROXOR-HD-TEXTURE-PACKS und 16k) und fertig ist der feuchte Traum eines jeden nVidia-Fanboys (Motto: "Die MUSS ja besser sein, weil die hat ja so viel VRAM!!").
Ihr findet den vorherigen Absatz bescheuert?! Gut, ich nämlich auch!! Allerdings spiegelt dieser bewusst provokativ gehaltene Absatz leider ganz gut die bescheuerte Argumentationsweise vieler User (egal ob AMD/nVidia/intel) wider und sollte viele User mal zum Nachdenken anregen...