elmex201 schrieb:
Sprich mehr Grafikpower. Gerade im Desktop Bereich.
Nur ist die Speicherbandbreite limitiert, sodass Grafikpower schnell verpufft. Bei Raven Ridge war es ja schon so, dass sich die Vega 11 des 2400G kaum von der Vega 8 des 2200G absetzen konnte. Jetzt ist die Vega 8 schneller als zuvor die Vega 11, zumindest im Notebook. Im Desktop muss sich dann noch zeigen, wieviel die IGP vom Speicher abhängt, also wieviel jetzt die Grafik im Notebook durch die Verwendung von LPDDR4-4266 gegenüber DDR4 3200 profitiert. Denke, dass sich eine Vega 8 ähnlich wenig von der Vega 6 absetzen kann, wie die alte Vega 11 von der alten Vega 8.
Wahrscheinlich war es schon eine sinnvolle Entscheidung von AMD bei Renoir die Zahl der CUs zu reduzieren statt sie ähnlich hoch zu halten, weil die Leistung eh am Speicher verhungert. So meine Vermutung. Man ging bei ersten Gerüchten davon aus, dass die Zahl der CUs leicht erhöht werden würde (1-2 wären realistisch), allerdings auch ohne das Wissen, wie viel aus Vega jetzt rausgeholt werden konnte. Grafikkarten mit dedizierten GDDR-Speicher sind gegenüber der IGP schnell im Vorteil, weil die Bandbreite schnell deutlich höher ausfällt, selbst mit den eher sparsameren Anbindungen bei kleinen Grafikkarten.
Mit schnellerer Speicheranbindung kann man dann auch wieder die IGP größer ausfallen lassen, nur geht dass nicht mit den gesockelten APUs so ohne weiteres. Anders sieht es beispielsweise aus, wenn man nicht die Beschränkung von Sockel ausgesetzt ist, wie beim Intel G-Modell mit Vega-Grafik und dedizierten HBM oder bei den Konsolen, die komplett auf schnellen GDDR mit mehr Bandbreite setzen, also sich CPU und GPU den Speicher teilen.
Gesockelt mehr Grafikpower geht also nicht mal eben so. DDR5 bringt dann ein bisschen mehr Luft, aber ist dann immer noch langsamer, bei den meisten aktuellen Grafikkarten, und da geht die Entwicklung auch weiter.
Speicher in den engen Grenzen des Packages von AM4-CPUs unterzubringen ist da auch schwierig. Die bisher gängigen HBM-Stacks ist dazu wohl zu groß und die Kosten sind auch nicht ohne, weil auch ein aktiver Interposer notwendig. Ein Cache auf DRAM-Basis wäre auch noch denkbar, aber auch dieser wird die Kosten noch bedeutend steigern. Man muss dann auch erst einmal einen Mittelweg finden, wieviel schneller Speicher als Cache notwendig ist, um einen Vorteil daraus zu ziehen, der die Kosten aufwiegt. Da aber erst einmal nur ein Die für das gesamte APU-Portfolio herhalten muss, wären es eben überwiegend nur unnötige Kosten.
Intel hat ja bei Broadwell auch einen L4-Cache verwendet, bei dem sowohl die IGP als auch die CPU von profitiert hatte. Aber wieso machen sie es nicht mehr? Und Intels "APU" mit Vega und HBM war eben teuer und letztendlich selten anzutreffen. Die Notebookhersteller haben wohl lieber ein flexibleres Layout vorgezogen, bei den man dGPUs verschiedener Größe verbauen oder auch weglassen konnte, als den Platzgewinn durch die Verwendung der Kaby-Lake-G zu nutzen. Große APUs funktionierten bisher nur im Custom-Segment, also bei den Konsolen, und da gibt es grob gesehen nur ein Modell, weshalb man da auch keine Flexibilität bei der Hardwarebestückung benötigt, man verkauft ja auch die eine Variante Millionenfach.
Viel Text, kurzer Sinn, Sorry.