Zum Thema: Ich finde Refresh passt nicht, da die einzige relevante Änderung der Name sein dürfte.
Volker schrieb:
AMD ist aber auch nicht hinterher bzw pumpt genug Geld rein, wie beim Adavantage Programm sichtbar:
https://www.amd.com/en/gaming/advantage-laptops
Dieses Jahr gab es ganz 3+1 Designs!!
Ich befürchte es liegt nicht nur am Geld, sondern auch an den Resourcen die AMD bereitstellt. Da dürfte dieses Jahr die MI300 ein tiefes Loch gerissen haben. Hier musste AMD das Release vorziehen.
Generell ist bei AMD die Plattform die Schwachstelle. Auch bei Rembrandt gab es letztes Jahr größere Verzögerungen.
In einem Interview mit TPU hat David McAfee bei Phoenix das Roll Out der Funktionen des Power Management Framework als Ursache für die Verzögerung genannt.
Ich würde Mal tippen, die Probleme zu spät erkannt und dann festgestellt, dass viele Resourcen schon abgezogen waren, ...
eazen schrieb:
Generell bekommt AMD nicht genug wafer von TSMC um alle ihre Märkte zu befriedigen. Das Problem haben sie schon länger.
AMD bekommt von TSMC alle Wafer die sie bestellen. Wenn AMD kurzfristig mehr Wafer will hängt es davon ab ob TSMC Waferkapazität frei hat. Im ganzen Jahr 2023 waren Waferkapazitäten sowohl bei 7 nm als auch bei 5 nm frei. Erst ab Q3 sind die 5 nm Kapazitäten bei TSMC wieder besser ausgelastet.
Wafereinnahmen laut TSMC Quartal Reports, die Angaben in NTD habe ich in USD umgerechnet.
Volker schrieb:
Eigentlich hat sich diese Mär schon lange überlebt.
Aber die Mär ist nun Mal nicht tot zukriegen. Denn so kann man ja über das böse TSMC lästern.
Volker schrieb:
AMD hatte zuletzt oft genug gesagt das sie genug Wafer bekommen würden. Problem ist wohl eher, wo der Fokus liegt.
Auch das war IMO nicht das Problem.
Es gab wie gesagt technische Probleme und AMD bekam die erst Jahremitte 2023 in den Griff. Seit dem hat sich das Angebot deutlich erhöht.
Kaum war Phoenix fertig und schon hat sich der Umsatz in der Clientsparte um 42 % zum Vorquartal erhöht. Also ich kann hier beim besten Willen kein Problem erkennen. Wir werden in Q4 sehen, ob das eine Eintagsfliege war oder ob sich der Absatz im Clientsegment stabilisiert hat.
Volker schrieb:
Das alles ist aber auch nicht mehr State of the Art, es ist modern, aber der größte Kunde bei TSMC ist schon weitergezogen. Und Kapazität für N5-Fertigungen gabs ja zuvor schon ingroßer Menge, jetzt halt ohne Apple dann fast ohne Ende.
Die Auslastung von 5 nm war in Q3 wieder so hoch wie in Q4 2022.
Wobei ich nicht denke dass Q4 2022 tatsächlich 100 % der Waferkapazität verkauft wurden. Angesichts der höheren Waferpreise für 5 nm muss der Umsatz bei Vollauslastung IMO höher liegen. AFAIK fertigen jeweils 4 Phasen 7 nm und 5 nm.
Volker schrieb:
Und da muss TSMC aufpassen, dass sie nicht in die gleiche Scheisse wie mit N7 rutschen, da stehen nun halbe Werke still.
Wir werden sehen wie es in Q4 aussieht. Die Oktoberzahlen von TSMC waren exzellent. 34,8 % Zuwachs zum September 2023 bzw. 15,7 % Zuwachs zum Oktober 2022. Wir werden sehen wie sich das im November und Dezember weiterentwickelt (jeweils am 10. des Folgemonats) und welche Nodes dazu beigetragen haben (Ende Januar 2024)
Die Delle bei 7 nm hat TSMC im Quartal Call Q3 2023 neben den üblichen Faktoren, wie Smartphone-Schwäche etc. auch damit erklärt, dass ein Kunde einen Launch verschoben hat.
eazen schrieb:
@Volker die Preise bei TSMC sind sehr hoch da die Konkurrenz schwach ist, AMD würde 100% mehr bestellen wenn es günstiger wäre.
AMD hat ohne die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte eine Bruttomarge von 51 %. Und die Waferkosten sind nicht die einzigen Kosten die von der Bruttomarge abgehen.
Dass die Waferpreise von TSMC
nicht sehr hoch sind, sieht man außerdem daran dass die Bruttomarge von Intel schlechter als die von AMD ist und dass Intel bei Meteor Lake alle Chiplets außer dem CPU-Chiplet bei TSMC fertigen lässt. Würde Intel das tun, wenn die Kosten einer Fertigung bei TSMC höher als Inhouse wären? Als weitere Bestätigung kommt von Pat Gelsinger höchst persönlich, der erzählt, dass Intel mit Intel 18A von den Kosten her konkurrenzfähig ist. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Intel mit den aktuellen Prozessen von der Kostenseite nicht konkurrenzfähig ist.
Die hohen Margen von TSMC rühren daher, dass TSMC die niedrigsten Kosten in der Branche hat. Über Samsung werden immer wieder Geschichten erzählt, dass nur Good Dies bezahlt werden müssen oder dass Samsung dem Kunden nur vorsortierte Wafer verkauft werden.
CDLABSRadonP... schrieb:
Wie sieht diese Mär denn für dich aus? Für mich ist die Behauptung eine ganz simple: AMD bekommt unterm Strich nicht genügend Wafer, um alle ihre Projekte umzusetzen. Die Gründe dafür können vielfältige sein: Zu schlechte Verträge mit dem Waferlieferanten. Zu geringe Finanzmittel. Zu geringe Bestellungen aufgegeben. Zu viele Projekte, bei denen sie liefern müssen. Oder auch schlicht und ergreifend: Zu hohe Waferpreise.
Wie kommst Du darauf in einer Phase in der der Halbleiterabsatz zurückgeht und TSMC offensichtlich freie Kapazitäten hat von zu wenigen Wafern zu reden?
Bei einer Bruttomarge von 51 % von zu hohen Waferpreisen zu reden ist grotesk.
Phoenix und seine Plattform hatten technische Probleme und deshalb erfolgte der Produktionsstart der Notebooks erst sehr spät.
Aktuell sind 162 Konfigurationen im Preisvergleich gelistet.
Das eigentliche Problem von AMD ist aber, dass der Markt für Server-CPUs schwächelt.
Volker schrieb:
Ja, aber sie wollen eben auch nicht. Der Mut und den Glaube an eigenen Produkte fehlt ganz oft, also bestellt man nix und zaghaft, und zu spät - dann liegt das Kind aber schon im Brunnen.
Da will ich widersprechen, das stimmt so pauschal nicht. Schau Dir bitte an wie AMD 2020 und 2021 gewachsen ist, das war enorm und das geht nur dann wenn man entsprechende Kapazitäten vorgeplant hat.
Und wie Du geschrieben hast, waren es nicht die Waferkapazitäten von TSMC, die das Wachstum begrenzt haben. Laut Forrest Norrod waren es die Substrate.
Volker schrieb:
Wie jetzt die AI-Umsatz-Hochrechnung, MI300 schon inklusive. 2 Milliarden US-Dollar. Im ganzen Jahr 2024. Das ist nichts. Die macht Nvidia aktuell in 3 Wochen.
Lisa Su hat im Quartal Call 2 Milliarden USD als Umsatzerwartung für das Gesamtjahr 2024 genannt. Das wurde sofort verbreitet, weshalb der Kurs von AMD nachbörslich stark nachgegeben hat.
Lisa Su hat aber auch deutlich gesagt, dass AMD mehr liefern kann, falls die Nachfrage höher sein sollte. Natürlich werden die Maximalplanungen bei weitem nicht an das von Nvidia heranreichen.
Allerdings hat Nvidia Bestellungen von Kunden und Kundenanfragen vorliegen, während AMD erst noch Kunden überzeugen muss die MI300 auch nur anzuschauen. Geschweige denn zu kaufen. AMD prognostiziert so wie ich den Quartal Call verstehe in Q4 2023 und Q1 2024 so jeweils 400 Mio USD.
Volker schrieb:
Ja Wollen und Können sind zwei Dinge. Aber AMD will eben oft auch nicht, sie gehen nicht voll rein, selbst wenn ihr Produkte eigentlich die besten sind.
Das mit dem nicht wollen, ist jetzt ein bisschen böse. Aber Du hast recht, dass sich AMD sehr oft selbst im Weg steht. Und im Jahr 2023 zählen eben diese ganzen Ausreden "das arme kleine AMD hat nicht die Resourcen" nicht mehr.
2022 hatte AMD mehr als das 5-fache an Ausgaben für Forschung und Entwicklung als 2015. Auch 2023 werden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen. Es kommt eben darauf an, in das richtige zu investieren.
Es genügt eben nicht einen tollen Notebook SoC anzubieten. Die Plattform muss fertig sein. Die OEMs benötigen funktionierende Referenzdesigns von denen sie ihre Lösungen ableiten können.
Hardwarefunktionen müssen auch von Software unterstützt werden. Und dass die Software geschrieben werden kann müssen Entwicklungsumgebungen verfügbar sein.
Es genügt auch nicht den Softwarestack nur für die CDNA-Karten hochzuziehen. AMD muss diesen Stack auch für RDNA und die APUs anbieten.
Volker schrieb:
Und hinzu kommt das ganze Verkaufen, PR-Arbeit, Marketing, Events usw. Da haben sie seit dem Ryzen-Launch der ersten Gen keine so schlechte Arbeit mehr gemacht wie in diesem Jahr.
Ja. Und ich würde auch 2022 hinzunehmen. Der FAD 2022 war richtig gut. Und dann versaut AMD den Launch von Zen 4 und AM5, weil AMD ohne Grund durch die Bank die TDP hochsetzt. Von wegen Effizienz, was noch beim FAD eine Kernbotschaft war. Bei der Vorstellung von RDNA 3 hat AMD in meinen Augen sehr viel Porzellan zerschlagen. Eine solche Schönfärberei gab es von AMD schon seit Jahren nicht mehr.
Aber dieses Jahr war schlicht und einfach grotesk. Die meisten Produkte sind quasi von der Pritsche des LKW gefallen. Die Verzögerungen von Phoenix wurden nicht sauber kommuniziert, der "Launch" von Phoenix 2 ist ja noch grotesker.
Es ist mir schon klar, dass man so einen Zirkus wie im Juni (Vorstellung von Genoa-X, Bergamo und Halbvorstellung von MI300) nicht zu oft machen kann. Es muss ja auch nicht immer Lisa Su den Chip in die Kamera halten, aber ein Event und sei es nur ein Video und anständiges Infomaterial sollte schon drin sein.
Aber in diesem Jahr war Siena die Krönung. So wie ich den Tests bei Phoronix entnehme, sind das richtig tolle Teile. Aber von AMD selbst habe ich zu Siena wenig brauchbare Infos gesehen.
Volker schrieb:
Ich bin nächste Woche bei AMD in San Jose, habe da einige Termine und werde all das mal ansprechen. Sie bekommen sich sowas von nicht verkauft, lassen alles schleifen. Ist furchtbar dieses Jahr. Und da passt das alles eben genau so rein.
Es ist eben manchmal absolut peinlich was das AMD Marketing abzieht. Die Geschichte mit dem 12hpwr auszuschlachten war dämlich. Dass es AMD so schnell auf die Füße gefallen ist, war Pech. Aber es war abzusehen, dass früher oder später auch ein Hardwareproblem bei AMD kommt.
Die Kampagne im Frühjahr mit der Speicherausstattung war absolut dämlich, weil AMD ja wusste, dass sie auch noch mit einer 8 GByte-Karte kommen. So hatte das AMD Marketing ein paar Lacher auf der eigenen Seite und den absehbar schwierigen Marktstart der 7600 zusätzlich belastet.
CDLABSRadonP... schrieb:
Es war schon absurd genug, wie Raphael-X einfach mal ultra verspätet erschien,
Raphael-X war genau im Zeitplan. Nur die üblichen Leute, die laut herum plärren aber keine Ahnung haben, haben etwas von Raphael-X in 2022 gefaselt.
Wenn die HVM von TSMC SoIC für 5 nm erst Anfang 2023 startet, kann AMD in 2022 keine Produkte liefern die TSMC SoIC mit 5 nm benötigen. Die Alternative wäre gewesen, Ryzen 7000 auf 2023 zu verschieben.
Dass zuerst der 7900X3D und der 7950X3D erschienen sind, führe ich auch auf das erheblich kleinere Volumen dieser beiden Varianten im Vergleich zum 7800X3D zurück.
CDLABSRadonP... schrieb:
wie bei Phoenix nach trampelndem Anfang Funkstille herrschte, wie zu Mendocino einfach mal nahezu gar nichts kam, Dragon Range und Dragon Range X nicht zeitgleich vorgestellt wurden,
Wie oben schon erwähnt gab es bei Phoenix technische Probleme. Aber 162 Konfigurationen sind inzwischen ganz ordentlich. Es fällt aber auf dass im Preisvergleich nur 5 Anbieter aufgelistet sind.
Mendocino ist eben nichts, um das man Wind macht, es gibt 107 Konfigurationen im Preisvergleich und die meisten sind seit 2022 gelistet.
CDLABSRadonP... schrieb:
Threadripper auch zu lange brauchte und so weiter.
Threadripper und Threadripper Pro benötigen eigene neue Plattformen. Als Low Volume Produkte kommen sie nun Mal als letztes.
CDLABSRadonP... schrieb:
Aber dem Ganzen die Krone aufgesetzt hat, dass das Marketing bei EPYC gar nicht so schlecht war...
EPYC ist ja auch die Geschichte, um die sich die ganze Sache dreht.
Siena ist auch EPYC und da habe ich noch nichts brauchbares gesehen.
Philste schrieb:
Einiger Leaks zufolge wird Hawk Point am 06.12 vorgestellt und nicht zur CES.
Ich will nicht sagen, das es unmöglich ist, weil es das typisch schlechte AMD Marketing wäre.
Am 6.12 erwarten alle Leute Informationen zur MI300 und zum AI-Softwarestack. Hawk Point wäre da nur eine Fussnote, quasi eine Ablenkung vom wesentlichen.
Außerdem, was soll AMD zur CES zeigen? Das ist der Termin an dem die APU fürs nächste Jahr vorgestellt wird. Rechtzeitig vor den einzelnen Ankündigungen der Notebooks.
Philste schrieb:
Dass hier immer noch so viele denken, dass arme AMD bekäme nicht genügend Wafer....
Mal ne Frage: Phoenix ist ein 180mm^2 großer N4 Monolith, der sau teuer zu fertigen ist.
Was willst Du mit Deinem sau teuer? Im übrigen ist ein Die 180 mm² nicht sonderlich groß.
Philste schrieb:
Auftauchen tut er in Komplettgeräten, die 699€ kosten.
Der Preisvergleich startet bei 799 €. 4 Notebooks sind für unter 1000 € zu haben. Phoenix ist eine APU für gehobene Business-Notebooks.
Philste schrieb:
Der 7950X kostet mit 2×70mm^2 N5 und 1× 120mm^2 N6 auch 500€+, wohlgemerkt allein. Warum gibt es also so wenige AMD APUs der neusten Gen, hm? Wahrscheinlich weil AMD keinen Bock hat Produkte mit wenig Marge zu verkaufen.
Das Problem in Deiner Logik ist, dass die Notebooks den Client-Markt dominieren. AMD würde mit den Desktops-Chips alleine gar nicht das Volumen erreichen um im Client-Markt dauerhaft überleben zu können.
Philste schrieb:
Und der N4 Wafer sollte nochmal etwas teurer als der N5 Wafer sein.
Wie kommst Du darauf?
Ich gehe davon aus, dass AMD für Phoenix N4P*) einsetzt und das Kernfeature von N4P ist, dass
weniger Masken benötigt werden. Im Klartext N4P ist billiger.
*) Zumindest stand das auf einer Folie beim Vortrag zu Phoenix in der Hot Chip 35.
Philste schrieb:
Bei Phoenix kosten die Endgerät ab 700$. Keine Ahnung wieviel AMD daran verdient, aber selbst wenn es die vollen 700$ wären, würde man mit EPYC viel mehr verdienen.
Das blöde an Deiner Logik ist, dass sie nicht zur Realität passt.
Als Gründe für das Wachstum im Client nannte AMD explizit Ryzen 7000 Desktop und
Notebook.
Was nützt es AMD, wenn sie mit EPYC mehr verdienen, wenn sie nicht mehr verkaufen können?
eazen schrieb:
Macht wenig Sinn da man immer mehr Wafer haben will um mehr zu verkaufen, dass ist eine Firma die Geld verdienen will - und nicht kein Geld verdienen will. Möglichkeiten sind nur, a) es sind keine Wafer verfügbar oder b) nur extrem teuer (noch teurer als sonst), somit nicht lohnend, oder eben c) keiner will es haben, somit wird nichts bestellt.
d) Dass die Realität so aussieht, dass AMD beim Client sowohl im Jahresvergleich als auch im Quartalsvergleich ein Zuwachs von über 40 % hinliegt.
Es war das wieder Anspringen des Clientbereichs, das AMD den Umsatz-Zuwachs beschert hat. Alles andere hat stagniert oder ist zurückgegangen.
Ihr führt hier eine Scheindebatte.