Du hast es denke ich nicht unbedingt verstanden. Es geht nicht um historische Korrektheit um der historischen Korrektheit Willen, sondern - ja, ich sag das jetzt mal so, - um der Botschaft willen. Spiele sind eigentlich nie (historisch) korrekt an der Realität orientiert, das ergibt auch gar keinen Sinn. Es ist okay, wenn man da vereinfacht. Problematisch wird es nur, wenn das bspw. wie bei den Sklaven arg geschichtsverzerrend wird. Oder wenn ich jetzt bspw. in einem Civ Hitler als Anführer hätte und der nur positive Effekte hätte, mal als ganz krasses Beispiel.
Um jetzt zu den weiblichen Schmieden und rothaarigen Römerinnen zurückzukommen: Die verschweigen keine menschenverachtenden Ereignisse, sondern sollen einfach nur dazu führen, dass sich weibliche Spieler im Spiel genauso einfühlen können wie männliche. Vielleicht soll es jungen Mädchen auch vermitteln, dass sie in der Gesellschaft jede Rolle einnehmen können, die sie möchten, und sich nicht an den Geschlechterstereotypen vergangener Jahrzehnte aufhalten lassen müssen. Vielleicht fand das auch einfach nur irgendwie bei Blue Byte toll. Und, ganz ehrlich, ich finds auch toll; ich schau mir lieber Frauen an als Männer.
Wie gesagt, es ist Fantasy und Anno hat traditionell den Heile-Welt-Feel-Good-Ansatz. Und solange von dieser Fantasy keine Menschengruppe hintergangen wird ist das (imho) auch absolut in Ordnung. Die einzigen, die sich wegen weiblichen Charakteren in Videospielen auf den Schlips getreten fühlen, sind irgendwelche Gamergate-Sweet-Baby-Inc-Trolle mit viel zu fragiler Männlichkeit, die vermutlich eh kein Entwickler in seiner Community haben will.