Ich finde es richtig, dass die Diskussion hierüber von "außenstehenden" Wissenschaftlern angestoßen und von Medienhäusern wie Golem oder CB ermöglicht wird.
Dass sich der Großteil der Spielerschaft sofort in ihrer Gamer-Würde angegriffen und die Kritik an der romantisierten Geschichtdarstellung als "affig" abgestempelt wird, spricht Bände.
Ich kann beide Situationen nachvollziehen. Einerseits möchte man eine angenehme Spielerfahrung und eine möglichst große Zielgruppe erreichen (also auch Kinder), andererseits versteht sich Anno zwar "nur" als Spiel, aber auch eben als ein Spiel, welches in einem historischem Setting eingebettet ist und dessen starke Fokussierung auf Wirtschaftsabläufe nunmal die Frage aufkommen lassen, wieso hier der Askpekt der Sklaverei komplett unter den Tisch gefallen ist.
Vllt als Idee, man hätte dem Spieler eventuell die Wahl lassen können, ob er Angebote von unfreien Arbeitskräfften externer Mächte, beispielsweise eines Sklavenhändlers (wie Sir Archibald etc.), annimmt oder nicht. Vorteil wäre ein Wirtschaftsboom, Nachteil eine politische Instabilität und vllt. gesellschaftliche Kontroversen auf in der alten Welt gewesen.
Ich finde, die Skalverei wäre ein interessantes Spielelement gewesen, ohne dass es gleich zu "krass" hätte dargestellt werden müssen.
Cheers