News Anonymous attackiert Verwertungsgesellschaft

Wir werden seit 50 Jahren von Politikern regiert, denen der Rechtsstaat am Arsch vorbeigeht.
 
Du vergleichst ernsthaft Guantanamo mit dem was Anonymous bis jetzt gemacht hat? Anonymous hat also Leute gefoltert um an Informationen zu kommen? Und wie viele Unschuldige hat Anonymous bis jetzt so angegriffen und wohlmöglich verstümmelt?

Sorry, aber der Vergleich hinkt nicht nur er ist sogar menschenverachtend. Ob es gerechtfertigt ist das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, so wie Anonymous es macht, ist das eine aber Mord und Folter ist etwas ganz anderes. Anonymous hat einpaar Seiten gehackt, toll, und das wars. EInpaar Informationen wurden auch veröffentlicht, bis jetzt hat Wikileaks mehr erreicht wenn man mich fragt.

Aber es läuft immer auf dasselbe hinaus: Darf ein Rechtsstaat seine Bürger belügen? Darf eine Demokratie Geschäfte mit Diktaturen machen? Darf man das Recht in die eigene Hand nehmen, wenn es sonst niemand macht? Darf man illegale Machenschaften nutzen und Kriminelle bezahlen um andere Kriminelle verfolgen zu können? Sagen wir es mal so: Anonymous hat bis jetzt keine Unschuldigen angegriffen, ob das deren Taten rechtfertigt sei mal dahin gestellt.
 
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Anonymous bekämpft aber auch nicht den Terrorismus durch die Websiten die sie lahm legen. Ich denke, wenn man Ziele und Mittel vergleicht, lässt sich nicht unbedingt eine Seite als die bessere darstellen (gut sowieso nicht).
Was genau an dem Vergleich "menschenverachtend" sein soll, verstehe ich nicht. Ich dachte immer, den Rechtsstaat zu verteidigen sei nicht menschenverachtend, aber da habe ich mich wohl geirrt.

Und wie kommst du bitte auf die Aussage, dass Anonymous keine Unschuldigen angegriffen hat? Wenn sie nur Kriminelle angegriffen hätten, hätten sie auch einfach der Polizei Informationen übermitteln können, die zur deren Festnahme führen. Bis auf die Drohung gegen die Zetas habe ich aber ehrlich gesagt noch keinen Angriff von Anonymous mitbekommen, der Kriminelle getroffen hätte. Vielleicht weißt du da mehr.
 
Was genau an dem Vergleich "menschenverachtend" sein soll, verstehe ich nicht

Ich dachte das war deindeutig? Der Vergleich: Angriff auf einpaar Seiten = Verwahrung und Folter mutmaßlicher Terroristen. Ist das wirklich gleichsetzbar? Finde ich nicht. Ich für meinen Teil hätte es viel lieber wenn mir jemand meine HP DDos`d als wenn mir irgend ein GI oder wer auch immer Sachen in den Anus steckt oder mich Waterboarded. Was ist denn nicht menschenverachtend daran die Qual von Menschen, und darunter waren nicht alle Terroristen, gleich zu setzen mit dem Hacken von HP`s?

Ich dachte immer, den Rechtsstaat zu verteidigen sei nicht menschenverachtend, aber da habe ich mich wohl geirrt.
Folter ist nicht das Verteidigen des Rechtsstaates es ist dessen Ende! Ab wann ist ein Rechtsstaat eine Diktatur? Wenn er Leute unterdrückt? Auf Unschuldige schießt? Foltert um an Informationen zu kommen? Wo ziehst du die Grenze und wer hat die notwendige Objektivität und das absolut notwendige Rechtsempfinden um einen Missbrauch zu vermeiden? Heute foltert man angebliche Terroristen morgen politische Gegner und übermorgen schießt man auf die eigene Bevölkerung weil sie demonstriert.

Es mag Gründe geben um mit bedenklichen Mitteln an Informationen zu kommen, um andere Menschen zu schützen oder auch den Rechtsstaat, aber ist ein Rechtsstaat noch ein Rechtsstaat wenn er sich nicht an das eigene Recht hält oder es biegt wie es ihm gefällt?


Wen haben die denn bis jetzt alles angegriffen? Die Beurteilung von mir basierte auf einer privaten und subjektiven Meinung (sorry dafür). Die Verwertungsgesellschaft, um am Thema zu bleiben, stellt für mich persönlich eine semi-mafiose Organisation dar. Aber gut, das ist wie gesagt eine persönlcihe Meinung die nicht richtig sein muss.

Bis auf die Drohung gegen die Zetas
Haben die da nicht Infos an die Polizei geliefert? Oder mir fällt noch ein Fall ein, als Anonymous die Seite des Justizministeriums angegriffen hat im Zuge der Kino.to Verhaftungen. Die Verhaftungen waren im Übrigen alles andere als rechtlich unbedenklich (so weit ich das mitbekommen habe). Bis heute ist es sehr umstritten wie die Sicherheitsbehörden zu den Infos gekommen sind, die letzten Endes zu der Anklage geführt haben.

Wie dem auch sei: Ich will Anonymous hier nicht verteidigen (habe ich aber schon gesagt). Ich finde es nicht unbedenklich was die machen und sehr sinnvoll ist es auch nicht. Aber gut.

Witzig: Anonymous könnte ünbrigens auch damit argumentieren, dass sie die Demokratie und den Rechtsstaat vertedigen wollen ;) Interessant wie sich das mit dem eigenen Standpunkt/Blickwinkel verhält, nicht wahr?
 
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Ok ich glaube du hast mich missverstanden. Ich wollte auf gar keinen Fall Guantanamo verteidigen, ganz im Gegenteil. Es gibt weniges, das ich mehr verabscheue. Ich denke, das ist auch Antwort auf den mittleren Teil deines Beitrags.
Aber in beiden Fällen werden doch nicht rechtsstaatliche Mittel herangezogen, um seine Ziele zu erreichen. Das wollte ich mit dem Vergleich nur sagen. Im einen Fall wird das hier allerdings regelmäßig bejubelt, im anderen heftig kritisiert.

Warum genau die Verwertungsgesellschaft semi-mafiös sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich habe mich aber auch nicht soweit mit dem Thema befasst, dass ich hier eine qualifizierte Aussage abgegeben könnte. Aber soweit ich weiß sorgen diese Gesellschaften doch dafür, dass urheberrechtlich geschützte Werke nicht ohne Erlaubnis vervielfältigt oder aufgeführt werden?! Ich sehe da nichts anrüchiges dran, aber du kannst mich gerne eines anderen belehren.
Sehr sicher bin ich mir allerdings dabei, dass sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Nur weil einem das geltende Recht nicht passt, heißt das dann aber nicht, dass man sie angreifen darf. Das ist in höchstem Maße undemokratisch und das genaue Gegenteil von dem, was die Piraten uns andauernd predigen (ja ich weiß, die Piraten sind nicht Anonymous, aber soweit ich das sehe unterstützen die meisten hier beide). Die Parlamente haben schon ihren Sinn, darüber sollen und müssen Gesetzesänderungen erreicht werden!
 
Sehr sicher bin ich mir allerdings dabei, dass sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Dazu hier ein Zitat der Piraten (nicht das ich sie unterstütze aber zumindest auf diesem Feld teile ich deren Meinung):

»Die unverhältnismäßigen Ansprüche der GEMA zeigen, wie sehr die durch das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz legitimierte Institution ihre Sonderstellung als Verwertungsgesellschaft missbraucht und dabei gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Vielfalt durch Intransparenz und mangelnde Kompromissbereitschaft blockiert.

Die Gesellschaft verletzt nicht direkt die Gesetze (zumindest kann man ihr nichts dergleichen nachweisen), aber diese sind auch alles andere als zeitgemäß oder demokratisch. Aber ja, das legitimiert nicht, dass man das Gesetz in die eigene Hand nimmt, zumindest nicht so. Dennoch stellt sich die Frage, ob eine derartige Organisation und ihre bedenkliche Monopolstellung gerechtfertigt und gerecht ist.

Im übrigen ist Anonymous so weit ich weiss keine homogene Gruppe. Jeder Teenie Hacker kann sich Anonymoues schimpfen. Und die Tatsache, dass sich viele über derartige Angriffe freuen zeigt im Grunde nur den Frust darüber, dass die etablierte Politik offensichtlich nicht weiss was neue Medien sind und wie man diese kontrollieren kann (denn genau darum geht es hierbei). Wenn etwas falsch ist und die Mehrheit der Bevölkerung (das unterstelle ich jetzt mal) das auch so sieht, dann ist Protest nicht unbedingt falsch. Protest kann dann auch schnell kriminell werden, wie im falle von Anonymous oder iregndwelchen tanzenden Punks in Moskauer Kirchen.
 
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