@ Crazy Bon
Ich danke Dir für die Richtigstellung.
In diesem Thread sieht man auf jeder Seite verblendte Meinungen.
Keiner hat wirklich Ahnung von ALLEN Geschehnissen, aber jeder gibt seinen unbegründeten Senf dazu ab und meint, er hätte die Weisheit mit Löfflen gefressen.
Ist jetzt zwar sehr ausführlich, aber ich musste das zusammenstellen, weil sich sonst wohl nur sehr wenige (@WauWau & @ andere) die Mühe machen, sich diese Geschichte vor Augen zu führen:
DER UNABHÄNGIGKEITSKRIEG
Im Herbst des Jahres 1947 brachen erste Unruhen aus. Das Arab Higher Committee rief zum Generalstreik auf und forderte eine Revision des UN-Teilungsplans. Infolge dessen kam es in den Städten mit gemischt arabisch-jüdischer Bevölkerung fast täglich zu Anschlägen.
Im Mai 1948 griffen die Truppen Libanons, Syriens, Jordaniens, Iraks und Ägyptens von drei Seiten aus Israel gemeinsam an. Trotz der militärischen Überlegenheit und personellen Überzahl gelang es den Angreifern jedoch nicht, Israel militärisch zu besiegen. Ein Grund dafür lag unter anderem in der politischen Zerrissenheit der anti-israelischen Koalition. Ein weiterer Grund war der Überlebenswille und der Mut der Verzweiflung bei den israelischen Truppen.
Israels Unabhängigkeitskrieg endete formell am 7.1.1949. Israel war es gelungen, aus eigener Kraft zu überleben und zudem noch Gebiete hinzu zu gewinnen. Eindeutige Verlierer waren die Palästinenser, denn den ihnen von den Vereinten Nationen zugesprochenen Staat, bestehend aus Westjordanland und Ostjerusalem, hatte sich der transjordanische König Abdallah einverleibt. Damit hatten die Palästinenser nur den ihnen zugesprochenen Staat verloren, mehr als 750.000 Palästinenser wurden zu Flüchtlingen.
DER SECHSTAGEKRIEG 1967
Nach dem Ende der Suezkrise liessen die Grenzgefechte zwischen Israel und Ägypten erheblich nach, da sich Ägypten seit 1962 militärisch im Jemen engagierte. Dagegen nahmen die militärischen Zusammenstösse an der jordanisch-israelischen Grenze deutlich zu. Nasser und die neue syrische Regierung, die 1966 an die Macht gekommen war, schlossen im November 1966 einen Verteidigungspakt ab. Gleichzeitig nahmen Nassers verbale Angriffe gegen Israel immer mehr zu. Mehrfach drohte er damit, Israel militärisch zerstören zu wollen.
Im April 1967 eskalierte die Situation, als sich syrische und israelische Kampfflugzeuge zahlreiche Luftgefechte lieferten. Am 18. Mai 67 forderte Ägypten die Vereinten Nationen dazu auf, die UN-Truppen an der ägyptisch-israelischen Grenze abzuziehen und sperrte erneut die Strasse von Tiran. Zwei weitere arabische Verteidigungspakte zwischen Jordanien und Ägypten sowie zwischen Ägypten und dem Irak sollten das Fass endgültig zum Überlaufen bringen, da Israel sich nun von drei Seiten umzingelt sah.
In einem Überraschungscoup griff Israel in den Morgenstunden des 5. Juni 1967 in mehreren Angriffswellen Ägypten, Jordanien und Syrien an und zerstörte binnen weniger Stunden fast die gesamte Luftwaffe der gegnerischen Staaten. Am 9. Juni standen die israelischen Panzer am Suezkanal, einen Tag später eroberte Israel den gesamten Sinai. Viel bedeutender aber war für Israel, dass man am 7. Juni auch Ostjerusalem erobert hatte und am folgenden Tag die Westbank. Militärisch wichtig war die Eroberung der strategisch bedeutsamen Golanhöhen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte schon am 6. Juni eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen gefordert. Die arabischen Staaten, die ihre demonstrativen militärische Unterlegenheit nicht verleugnen konnten, stimmten dem zu. Israel selbst akzeptierte die Forderungen des Sicherheitsrates erst am 10. Juni.
DIE FOLGEN DES SECHSTAGEKRIEGES 1967
Knapp 20 000 Soldaten hatten auf Seiten der Araber in diesem Krieg ihr Leben verloren, auf Seiten der Israelis waren 700 Soldaten ums Leben gekommen.
Fast eine halbe Million Palästinenser verloren durch den Krieg ihre Heimat und wurden zu Flüchtlingen und verschärften dadurch das seit mehr als zwei Jahrzehnten dauernde Flüchtlingsdrama der Palästinenser.
Israel war der unumstrittene Gewinner dieses Krieges, denn es hatte das Dreifache seines bisherigen Staatsgebietes dazugewonnen. Zudem hatte sich deutlich die militärische Überlegenheit der israelischen Soldaten gegenüber den arabischen Soldaten gezeigt. Und: Israel hatte wieder Zugang zu Ostjerusalem.
Politisch gesehen änderte sich von nun an vieles im Nahen Osten. Israel stand zum damaligen Zeitpunkt als praktisch unbesiegbare Militärmacht da. Aber damit begannen auch die Probleme, denn Israel wurde nun auch Besatzungsmacht über die Westbank, den Sinai und die Golanhöhen und damit über Hunderttausende Araber. Der Sechstagekrieg markiert auch den Beginn des Palästinenserproblems. Denn die Palästinenser zeigten sich ab Beginn der achtziger Jahre immer weniger bereit, die Repressalien des israelischen Staates hinzunehmen. Die Folgen dieses Krieges reichen bis heute (siehe folgende Kapitel). Spätestens in den achtziger Jahren begannen die Palästinenser ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln und forderten die israelische Besatzungsmacht auf allen Ebenen heraus. In den besetzten Gebieten wurden seither - unter verschiedenen israelischen Regierungen - mehr als 160 000 jüdische Israelis angesiedelt.
Der Jom-Kippur-Krieg (1973)
Israel geriet nach der Besetzung des Sinais, der Golan-Höhen, des Gaza-Streifens, des Westjordanlandes und Ost-Jerusalems international unter Druck. Viele Ostblock-Staaten brachen die diplomatischen Kontakte zu Israel ab. Die Vereinten Nationen forderten Israel zum Rückzug der eroberten Gebiete auf. Und die arabischen Nachbarn lehnten den jüdischen Staat weiterhin vehement ab.
Überraschungsangriff am Jom Kippur
Am 6. Oktober 1973, dem Tag des jüdischen Versöhnungsfestes Jom Kippur, griffen die arabischen Truppen an. Syrische Panzer drangen mit Unterstützung irakischer Truppen in die Golan-Höhen ein, ägyptische Einheiten in den Gaza-Streifen. Zudem gelang es den Ägyptern, den Suez-Kanal zu überqueren.
Die israelische Armee konnte im Verlauf des Krieges aber die arabischen Truppen erneut zurückwerfen. Die besetzten Gebiete wurden gehalten. Zeitweise standen israelische Verbände kurz vor Damaskus. Letzten Endes ging zwar der militärische Sieg an Israel, doch die Verluste auf israelischer Seite waren massiv.
Den Israelis gelang es - nachdem sie ihren ersten Schock überwunden hatten - schnell, das verlorene Terrain wiederzuerobern. Mehr noch, sie stiessen weit in Feindesland und standen schliesslich 100 KM vor Kairo. Auch im Norden eroberten sie Gebiet zurück, so dass sie weit hinter den Grenzen von 1967 auf syrischem Boden standen. Damit drohte Ägypten und Syrien militärisch ein Debakel. An diesem Punkt wurde eine Intervention der Supermächte USA und UdSSR unvermeidlich. Die Sowjetunion drohte damit, militärisch einzugreifen, die USA konterten mit Atomalarm, der - späteren Schilderungen zufolge - mit der Sowjetunion abgesprochen war, um Israel zum Einlenken zu zwingen. Ein weiteres Vordringen Israels auf arabischem Territorium hätte in vielfacher Weise, militärisch und politisch, eine Katastrophe nach sich gezogen. Sicher ist, dass der damalige US-Aussenminister Henry Kissinger am 24. Oktober von den Israelis einen Waffenstillstand erzwang. So widersprüchlich es klingen mag, damit waren die Bedingungen für israelisch-ägyptische Verhandlungen geschaffen.
Das alles ist nur bis zum Jahre 1973 passiert, danach ging der Terror auf beiden Seiten ebenso wie vorher weiter.
Quelle:
http://www.ex-oriente-lux.de/nahost1.htm
Das möge sich jeder einmal durchlesen und sich seine eigene Meinung bilden.