Arbeitsplätze in Deutschland

<LORD>

Lt. Commander
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Hat einer von euch heute evtl. die Folge von Quer im BR gesehen? Da war was ganz interessantes. Ein Unternehmen in Franken (Bayern) das Kugellager herstellt wurde vom Marktführer der Sparte übernommen.


Ein Kugellager aus dt. Markenproduktion kostet ca.2,40€. Der US-Investor dachte sich das ist zu teuer. Wir lagern alle Arbeitsplätze nach Rumänien aus. Bei der Übernahme wurde noch feierlich versprochen dass alle Arbeitsplätze in Deutschland erhalten bleiben. Nun haben viele teilweise kanpp über 50 jährige keinen Job mehr. Meint ihr die finden in ihrem Leben noch irgendwo eine Stelle? Nur weil in Rumänien ein Kugellager 1,39€ kosten würde. In Deutschland hat die Firma zwar kräftig Gewinn gemacht aber in Rumänien geht anscheinend noch mehr.
Vorher war das Unternehmen ein kleineres etwas familiäreres. Es wurden keine bis kaum Leute entlassen. Jetzt unter so einer Anonymen Führung die sich ja nicht direkt gegenüber den Arbeitern rechtfertigen muss wird alles umgestellt. Ich frage mich ob es das sein kann? Müssen schon unternehmen mit guten Bilanzen auswandern. Haben die Chefs nicht schon genug Geld?

Jetzt ein gutes Beispiel wie man es anders machen kann:

Im Allgäu gibt es einen Betrieb der seit ca. 30Jahren besteht. Er hat in dieser Zeit keinen einzigen aber auch wirklich keinen aus wirtschaftlicher Not oder Interessen entlassen. Die Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz sicher und wenn ihre Kinder keine Stelle finden haben sie eine im Unternehmen ihrer Eltern sicher. Das nenn ich mal einen sozialen Chef. Wenn nur alle so wären. Er hat nie auch nur daran gedacht auszuwandern. Er hat hier seine qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter. Wenn die Wirtschaftslage gut ist stellt er mit den gleichen Mitarbeitern mehr her. Er hat seine Kapazitäten also nicht voll ausgelastet. Andere Unternehmen stellen in Hochzeiten viele Leute ein und 5-10 Jahre später müssen selbige wieder entlassen werden. Die stehen dann auf der Straße. Wären sie vor 10 Jahren nicht verlockenden Angebot gefolgt sondern hätten einen sicheren AP bekommen wäre ihre Zukunft gesichert. Das ist unverantwortlich von den großen Unternehmen. Wer eingestellt wird und dabei mit einem festen Job rechnet und nicht von Anfang weiß"diesen Job werde ich nur 4 Jahre haben" der muss auch behalten werden.
Außerdem sagte der Chef er kenne viele Firmengründer seien ins Ausland gegangen als Millionäre und als halnwegs wohlhabende leute zurückgekehrt. Er sagte er kenne keinen der sein vermögen vermehrt hätte. Es mag zwar einige derer geben aber die meisten würden es nicht schaffen. Im Ausland sind einfach die Bedingungen anders. Alle leute müssen angelernt werden was viel zeit und Geld kostet. Außerdem ist nicht die gleiche Motivation da wie bei einem Betrieb mit familiärer Atmosphäre wo jeder für den betrieb und nicht für sich arbeitet.




Ich finde es sollte mehr unternehmer wie den Zweiten geben die so verantwortungsvoll und sozial sind. Das ist doch ein leuchtendes Vorblid für alle anderen.
 
Da gebe ich dir völlig recht aber grade bei großen Firmen und speziell AG's geht es darum den maximalen Profit zu erreichen, denn die Auktionäre wollen ne gescheite Dividende. Da geht es nicht nach Menschlichkeit sondern nur nach $ ohne Rücksicht auf persönliche Schicksale.
Man kann nicht einfach sagen man würde nicht ins Ausland gehen, wenn man selber im Vorstand sitzt und den Druck im Nacken hat würdest du dich auch sehr wahrscheinlich für eine billigere Produktion in einem anderen Land entscheiden.
 
Ja. Die wollen wirklich nur $$$$$$$$.
Kein Wunder, dass es soviel Arbeitslosigkeit gibt.
 
Ja so ist das leider, das sind die Folgen der Globalisierung und des agressiven Kapitalismus.
Kann da noch ein paar Beispiele nennen z.b. Siemens und Mercedes-Benz, beides Unternehmen die Gewinne einfahren aber den Arbeitnehmern wird erzählt sie müssten Geld einsparen was wiederum heisst entweder die Löhne zu kürzen oder Leute zu entlassen.
Das nennt man dann auch Erpressung und das scheint immer mehr in Mode zu kommen.
Für mich grenzt das schon fast an Landesverrat , die Industrie entzieht sich immer mehr ihrer Verantwortung gegenüber denn Bürgern.
Das das Ganze aber eine Milchmädchenrechnung ist verstehen die Bonzen nicht.
Denn wenn immer weniger Leute eine Arbeit haben schwindet natürlich auch die Kaufkraft und das wiederrum wirkt sich dann auch für die Firmen aus, da mann deren Produkte nicht mehr kaufen kann und das wiederrum schmälert die Gewinne bzw. denn Umsatz.
Der einzigste der davon kurzfristig profitiert ist der Aktionär.
Komische Welt in der Raubkopierer wie Schwerverbrecher verfolgt werden aber Firmen nicht belangt werden die nur auf Geld aus sind und massenhaft Leute entlassen und ungeschoren davon kommen.
Scheiss System :(
 
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Naja, man darf sich nicht wundern, wenn man die Grenzen in den Osten aufmacht...

Es ist so, als ob man 2 Gefäße hat, das eine ist rand voll mit Wasser, das andere fast leer...


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wenn man die Grenze aufmacht, wird sich das ausgleichen, das Gefäß, dass randvoll ist bzw. war, wird Wasser VERLIEREN, das andere wird wasser dazu bekommen...

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:( :( :(
 
Zuletzt bearbeitet:
marktwirtschaft ist marktwirtschaft und wird immer marktwirtschaft bleiben.
schimpf es unmenschlich schimpf es profitgeil solang es funktioniert wird es das system nicht interessieren...
 
@Kamel

das kann man aber nur als gewinner sagen^^

Ihr müsst euch alle damit abfinden...es wird immer schlimmer werden und ihr müsst euch entscheiden ( und sauviel Glück haben),ob ich arbeitslos sein werdet oder nen Job mit monatlich 5000€.
In genau dieser Spanne wird es immer weiter auseindergehn...^-^^
 
Pr3d4t0r schrieb:
Naja, man darf sich nicht wundern, wenn man die Grenzen in den Osten aufmacht...

Es ist so, als ob man 2 Gefäße hat, das eine ist rand voll mit Wasser, das andere fast leer...


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wenn man die Grenze aufmacht, wird sich das ausgleichen, das Gefäß, dass randvoll ist bzw. war, wird Wasser VERLIEREN, das andere wird wasser dazu bekommen...

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Das ist Osmose !
 
Deutschland ist seine Arbeitslose selber Schuld. Fasst euch alle mal selbst an die Nase.
"Geiz ist Geil" "Ich bin doch nicht blöd" usw, usw.

Immer nur das billigste ( obwohl es bei o.g. Märkten nicht gerade zutrifft ) und billige Sachen gibt es in Deutschland nicht, weil die Lohn- und Lohnnebenkosten so hoch sind.
Deswegen wandern die Firmen ins Ausland.

Hier kriegen die Leute den Hals nicht voll, haben nen geilen Job wo sie richtig Kohle verdienen und meinen dann Jahr für Jahr Streiken zu müssen ( wir wollen wieder hier und da mehr ) und schon geht die Lohn-Preis Spirale in die nächste Runde. Irgendwann ist das Unternehmen nicht mehr Wettbewerbsfähig, und so werden erst Teile der Produktion dann das gesamte Unternehmen ausgelagert. Dann gehen die Leute wieder auf die Strasse und wolllen ihren Unmut wieder freien Lauf lassen. Wir leben in einer Gesellschaft voller Egomanen.

Heute verlangt man nur beste Qualität mit SUPER Service, der Haken daran ist aber, das Service auch kostet, die meisten in unserem Land verstehen das aber nicht. Sie finden es
vollkommen normal sich in Fachgeschäften stundenlang beraten zu lassen und dann in einem anderen, meistens Discounter, billiger zu kaufen.

Und dann wundert man sich wieder, dass das tolle Fachgeschäft auf der Ecke schliessen musste ( der Service war doch immer so toll in dem Laden )

Thema Raubkopien, ich bin z.b. so ein Volltrottel der sich jedes Spiel das er zockt auch kauft. Mit dieser Einstellung werde ich schon belächelt.

Früher gab es in Deutschland in der Unterhaltungsindustrie solche grossen Arbeitgeber wie Nordmende, Grundig, Schaub-Lorenz, Schneider usw. Alle Platt ( zig tausende Arbeitslose mehr) warum? weil die meisten dachten "och dann kauf ich mir doch lieber einen Plattenspieler von Panasonic" oder so, nicht weil die besser waren, sondern billiger, da hat man doch wieder was gespart.

In den 70er Jahren war es üblich in seinem Wohnviertel einkaufen zu gehen, in sogenannten Tante Emma Läden, man kaufte dort halt das, was man heute im Supermarkt kauft, nichts gegen die Supermärkte oder Einkaufszentren, das Problem zieht halt einen riesen Rattenschwanz nach sich. Da dort das Angebot sehr geballt auftritt, muss man ja schon wieder vergleichen, tja und da ziehen unsere lieben deutschen Anbieter wieder den kürzeren, es sei denn man entlässt wieder mal ein paar Leute, dann kann man wieder mit dem Preis ein paar Cent runtergehen.

So krass wie es die Amis Anfang der Neunziger gemacht haben muss es natürlich nicht sein, damals ging es den Amis ziemlich beschissen. Arbeitslose ohne Ende, und jedes japanische Auto was denen über den Weg gefahren ist wurde platt gemacht. Aber sie haben sich ein wenig auf die eigenen Produktionen besonnen, und unter Clinton war deren Haushalt sogar ausgeglichen. Zum Schluss etwas zum nachdenken


Es gibt kaum etwas auf der Welt,
das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen
und etwas billiger verkaufen könnte;
und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren,
werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.


Es ist unklug,
zuviel zu bezahlen,
aber es ist noch schlechter,
zuwenig zu bezahlen.


Wenn sie zuviel bezahlen,
verlieren sie etwas Geld, das ist alles.


Wer dagegen zu wenig bezahlt,
verliert manchmal alles,
da der gewünschte Gegenstand
die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.


Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es,
für wenig Geld viel Wert zu erhalten.


Wer das niedrigste Angebot annimmt,
muss für das Risiko, das er eingeht,
etwas hinzurechnen.
Und wer das tut, hat auch genug Geld,
um etwas besseres zu erhalten.


JOHN HUSKIN
schottischer Sozialökonom (1819-1900)
 
@ thunderbird-x: Danke! Sehr viel Inhalt prima auf den Punkt gebracht! :daumen:

Zum Beispiel der Hersteller in der Unterhaltungsindustrie: Da muss ich Dir allerdings widersprechen. Den deutschen Herstellern ging es auch noch in den 80er Jahren relativ gut. Den Todesstoss haben sich Grundig und Co. allerdings selbst versetzt, als sie nach der Wiedervereinigung die kurzfristige Sondernachfrage Ost für eine dauerhafte Entwicklung gehalten und massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert haben. Als die neuen Werke fertig waren, war die Nachfrage allerdings wieder auf das normale Mass gesunken. Die produzierten Überkapazitäten konnten nur noch über den Preis verkauft werden, damit hat man sich aber den Ruf als Qualitätshersteller ruiniert, so dass auch in den hochpreisigen und besonders lukrativen Segmenten der Absatz gesunken ist. Damit wurde ingesamt kein Geld mehr verdient, es wurde gespart, vor allem in der Forschung und Entwicklung. Die technische Entwicklung ging allerdings weiter, und damit wurden Panasonic, Sony und Co. nicht nur billiger, sondern auch tatsächlich besser als die deutschen Alternativen.

Unternehmen gehen an Fehlentscheidungen kaputt, das trifft auch auf Karstadt-Quelle oder Opel zu. Karstadt-Quelle wurde im mittelpreisigen Marktsegment zwischen Nobelanbietern und Diskountern förmlich zerquetscht. Opel hat lange Zeit geschlafen und z.B. den Dieseltrend lange Jahre verpennt. Und sich durch mindere Produktqualität den Ruf so gnadenlos versaut, dass auch die heutigen und qualitativ wieder konkurrenzfähigen Autos nicht rentabel an den Mann bringen lassen.

Aber: Aus Krisen entstehen Chancen. Der Metro-Konzern war vor einigen Jahren in einer ähnlichen Krise wie Karstadt-Quelle, hat sich umorientiert und verdient wieder Geld. Auch Ford ist aus auf dem Weg hinaus aus dem Tal der Tränen und zeigt, dass sich auch in Deutschland kostengünstig und profitabel gute preiswerte Autos bauen lassen.

Das Problem ist auch nicht die Globalisierung als solche, sondern besteht in mangel- und fehlerhafte Reaktionen auf neue Entwicklungen wie die Globalisierung. Wobei ironischerweise gerade die Globalisierung für Deutschland jahrzehntelang eine positive Entwicklung war, als es diesen Begriff noch nicht gab, deutsche Produkte aber vom Exportweltmeister global verkauft worden sind. ;)

Und es gibt sehr viele Unternehmen, die einige Betriebsteile z.B. in die Slowakei verlagern, um durch die so erlangten Kostenvorteile aber auch die wesentlichen Unternehmensteile in Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen und damit zu erhalten.

Auch die Kapitalismus- bzw. Managerkritik greift imho zu kurz. Alle grundlegenden Entscheidungen in Konzernen in Deutschland wurden aufgrund der paritätischen Mitbestimmung von der Arbeitnehmervertretung, den Gewerkschaften in den Aufsichtsräten, mitgetragen. Man erinnere sich nur zum Beispiel der unrühmlichen Rolle eines Herrn Zwickel in der Mannesmann-Vodafone-Geschichte.

Wir leben in einer Zeit grundlegender Veränderungen. Diese Veränderungen tragen Chancen, aber auch Risiken in sich. Im Moment sind wir aber so verunsichert, dass wir isgesamt eher Nabelschau betreiben und eher die Risiken in den Vordergrund stellen. Verglichen mit den Problemen, mit den aber z.B. unsere Eltern- und Großelterngeneration zu kämpfen hatte, finde ich die herrschende Weltuntergangsstimmung auf hohem Niveau ziemlich erschreckend. Es stimmt, es geht uns nicht mehr so gut wie noch vor einigen Jahren. Im internationalen Vergleich sind wir aber immer noch ganz weit vorne. Da können wir aber nur bleiben, wenn wir uns den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Mit dem Blick fest auf die vermeintlich bessere Vergangenheit gerichtet werden wir aber immer weiter zurückfallen.

Beispiel: Das westliche Münsterland war einmal fast nur durch die Textilindustrie geprägt. Mit dieser Sparte ging es abwärts, und jahrelang hat man auch durch massive Sunventionierung versucht, diesen Trend aufzuhalten. Erfolglos. Wie der Versuch, mit einem Eierbecher einen leckgeschlagenen Supertanker leerzupumpen. Erst als man das eingesehen hat und sich der Entwicklung nicht mehr widersetzt, sondern sie unterstützt hat, ging es aufwärts. Heute ist das Westmünsterland eine der dynamischten Wirtschaftsregionen in Nordrhein-Westfalen.

Zum Schluß noch eine Anmerkung, von der ich weiß, dass sich der eine oder andere vielleicht persönlich angegriffen fühlt. Wenn ich hier mitbekomme, dass einige Boardies - nicht nur in diesem Thread - den wirtschaftlichen Weltuntergang predigen, aber andererseits locker bei den Hardwaredebatten zu erkennen geben, für relativ geringe Leistungssteigerungen an ihren System mehrere hundert Euro in die Hand zu nehmen, dann stellen sich mir die Zehennägel senkrecht. Das soll keine Pauschalkritik an den entsprechenden Diskussionen hier in PuG sein. Aber wem der Schuh passt, der möge ihn sich anziehen.

Viele Grüße, Tiguar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich nur den Vorrednern anschließen.
Die deutschen Firmen können konkurrenzfähig produzieren! Dem deutschen Käufer fehlt allerdings der Stolz auch eigene Produkte zu kaufen. Wie schon gesagt, es muß immer billig sein. :(

Mit den ausländischen Löhne (besonders Osteuropa) können wir nicht mithalten, allerdings sollte man sich von hier herrschendem hohen Niveau etwas herabsetzen.
Warum ist es schändlich 40 Std. pro Woche zu arbeiten? Muß man 2x im Jahr im Urlaub fahren (natürlich Ausland)? Gerade die Mitbestimmung der Belegschaft macht vielen deutschen Unternehmen zu schaffen. Ich möchte nicht die Betriebsräte und Gewerkschaften verurteilen, aber ich sehe deren Aufgabe, in die Interessenwahrung der Beschäftigten.
Diese sollte vorrangig im Erhalt der Arbeitsplätze liegen!
Mit entsprechendem Einsatz, Qualitätsanspruch und Kundeninteresse sind wir konkurenzfähig.

Ich arbeite in einem Betrieb, der einer hohen Auftragslage hat. Leider werden dadurch die Lieferzeiten für die Kunden unerträglich.
Die Konzernleitung hat eine Verlagerung der Produktion in osteuropäische Fertigungsstätten angedroht, wenn die Kundenzufriedenheit nicht wieder verbessert wird. Zu beheben wäre dieses Dilemma mit einer kurzfristigen Erhöhung der Kapazität in Verbindung mit längerer Arbeitszeit.
Warum muß ein Betriebsrat jetzt an ein 37,5 Stunden Woche festhalten? So ein Verhalten ist Kontraproduktiv. Welches Unternehmen möchte unter diesen unflexiblen Bedingungen noch in Deutschland produzieren?


Dazu kommt noch der unsägliche und unsinnige behördliche Aufwand in Deutschland.
Selbst die sanitären Einrichtungen sind in Paragraphen festgeschrieben. Sollten Unternehmensleitung und Belegschaft so unselbständig sein dieses nicht selber zu regeln? Jeder (erfolgreicher) Unternehmer weiß, daß nur mit einer zufriedenen Mannschaft qualitativ und konkurrenzfähig produziert werden kann.
Aber nein, wegen jeder Kleinigkeit wird der Staat zur Verantwortung gezogen und soll regulierend eingreifen. Nicht umsonst sind die Lohnnebenkosten so hoch.

Ich hätte mich auch vor ein paar Monaten beim Sozialamt melden können, weil meine Kunden nicht mehr gezahlt haben. Die Zahlungsmoral ist aber wieder ein anderes Thema.
Jetzt habe ich eine neue Stelle angetreten, arbeite 45h pro Woche, verdiene so viel, wie vor 10 Jahre, bin aber zufrieden!


@Tiguar: Schön das es dem Münsterland wieder besser geht. Dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. Zur Zeit arbeite ich im nördlichen Ruhrgebiet. ;)
 
phil. schrieb:
@Tiguar: Schön das es dem Münsterland wieder besser geht. Dann bin ich ja auf dem richtigen Weg. Zur Zeit arbeite ich im nördlichen Ruhrgebiet. ;)
Um mal ein paar Zahlen zu nennen, die die ganze Diskussion etwas relativieren können:

Im Münsterland einschließlich des nördlichen Ruhrgebiets - das Einzugsgebiet der IHK Nord Westfalen in Münster - wird eine Wirtschaftsleistung erzielt, die ungefähr vergleichbar ist mit dem Bruttosozialprodukt des Staates Ungarn.

Das BSP Nordrhein-Westfalens liegt etwas über dem Niveau der russischen Förderation.

Wäre NRW ein eigenständiger Staat, wäre es zwar nicht in den G7 vertreten, aber in den hypothetischen G9, wobei man dann dem US-Staat Kalifornien fairerweise auch einen eigenstaatlichen Charakter zubilligen müsste. Kalifornien ware dann die Nr. 8, NRW die Nr. 9, dahinter Rußland auf Platz 10.

Und natürlich sind wir damit wirtschaftlich gesehen völlig im Eimer! :evillol:

Gruß, Tiguar
 
Zuletzt bearbeitet:
Tiguar schrieb:
Wäre NRW ein eigenständiger Staat, wäre es zwar nicht in den G7 vertreten, aber in den hypothetischen G9, wobei man dann dem US-Staat Kalifornien fairerweise auch einen eigenstaatlichen Charakter zubilligen müsste. Kalifornien ware dann die Nr. 8, NRW die Nr. 9, dahinter Rußland auf Platz 10.

Und natürlich sind wir damit wirtschaftlich gesehen völlig im Eimer! :evillol:

Gruß, Tiguar

Jede Menge Umsatz und kein Gewinn, davon hat keiner was, auch nicht Kalifornien ;)
 
....und wieder ein Beispiel für die unbegreifliche Kurzsichtigkeit einiger Angestellter


Schlagzeile im heutigen KÖLNER EXPRESS


WELCHER JOB IST JETZT NOCH SICHER?

...Opel will 10.000 Stellen streichen
...Karstadt 5.500 Arbeitsplätze weg
...Spar 1000 Mitarbeiter einsparen
...Kugelfischer 1000 Stellen weg
...Lufthansa 2000 Stellen abbauen

zwei Zeilen darunter erfährt man dann, das die Fluglotsen wieder für mehr Geld streiken wollen

u.a. Die Arbeitgeber bieten 1.9% der Fluglotsen-Gewerkschaft ist dies zu wenig

Für die, die es nicht wissen: Ein Fluglotse hat schon eine Ausbildungsvergütung von bis zu 2700 Euro ( Mund zumachen ) Erstes "Gesellengehalt" bis zu 5.700 Euro.

Tja die armen Fluglotsen kann man ja irgendwie verstehen...
 
Zum Thema Bochum/Rüsselsheim:
Nach allem, was ich bisher erfahren konnte, geht es Opel inzwischen gar nicht mal schlecht. die Hauptverursache der Krise, Astra F und Omega B, sind weg vom Fenster, der Astra G ist super gelaufen, der H verkauft sich ebenfalls bestens, div. Modell für andere Märkte stehen auf Plattformen aus dt. Entwicklung.

Ich habe eine hintergründige Vermutung, die entgegen meiner sonstigen Überzeugung den Anstrich einer Verschwörungtheorie trägt: Will GM (=US-Unternehmen) unter dem finanziellen Vorwand den Deutschen ein wenig ans Bein pinkeln?

Btw.: Ich habe für Bochum und Rüsselsheim mein Bestes getan: 9 Opels seit 1994, aktuell zwei Astra's...
 
also um nochmal auf den eingangspost einzugehen...ich bin selbst rumäne und lebe seit 14 jahren in deutschland. natürlich freut es mich einerseits wenn meinem heimatland durch diese firma nach vorne geholfen wird. natürlich sehe ich auch dass diese firma irgendwo auch ausbeutet. eine hand wäscht in diesem geschäft nun mal die andere. traurig aber wahr.

das einzige was deutschlands firmen und deren betriebsräte etc machen können um das land noch attraktiv zu gestalten ist:

- 2 bis 3 std pro woche mehrarbeit ohne zusätzliche vergütung
- lohnfortzahlung im krankheitsfall auf 80%runter nach einer gewissen zeit (zB nach 4 wochen)
- staat muss in flauteperioden als nachfrager am markt auftreten, d.h staatsausgaben steigern, steuern senken bis wieder überschuss besteht. dann steuern anheben und die verschuldung aus der staatsausgabenerhöhung zurückzahlen.

oder:
-geldmengenerhöhung ---> zinssenkungen ---> kreiditaufnahmen steigen ---> ergo investitionen steigen ---> produktion steigt ---> einkommen steigt ---> konsum steigt (multiplikatorprozess)....aus den mehreinnahmen an steuern dann die
geldmengenerhöhung abbezahlen.

staatsausgaben- und geldmengen politik betreiben. ist meine...bzw keynes lösung in solchen zeiten.
 
thunderbird-x schrieb:
....und wieder ein Beispiel für die unbegreifliche Kurzsichtigkeit einiger Angestellter


Schlagzeile im heutigen KÖLNER EXPRESS


WELCHER JOB IST JETZT NOCH SICHER?

...Opel will 10.000 Stellen streichen
...Karstadt 5.500 Arbeitsplätze weg
...Spar 1000 Mitarbeiter einsparen
...Kugelfischer 1000 Stellen weg
...Lufthansa 2000 Stellen abbauen

zwei Zeilen darunter erfährt man dann, das die Fluglotsen wieder für mehr Geld streiken wollen

u.a. Die Arbeitgeber bieten 1.9% der Fluglotsen-Gewerkschaft ist dies zu wenig

Für die, die es nicht wissen: Ein Fluglotse hat schon eine Ausbildungsvergütung von bis zu 2700 Euro ( Mund zumachen ) Erstes "Gesellengehalt" bis zu 5.700 Euro.

Tja die armen Fluglotsen kann man ja irgendwie verstehen...

ja gut es sind ja ned nur die fluglotsen aber als beispiel ganz gut. warum wollen immer alle mehr lohn? meiner meinung nach sind das alles idioten die immer nach mehr lohn schreien. es gibt firmen, da haben sich arbeitgeber und arbeitnehmer darauf geeinigt z.b. das 13. monatgehalt oder weihnachtszulagen zu streichen aber dafür niemanden zu entlassen! ich würde lieber aufn paar € verzichten als das die gefahr besteht das ich dann gar keine arbeit mehr habe.
 
so schade wie es nun einmal ist. wenn ein unternehmen bestehn will, bliebt im bei der derzeitigen wirtschaftlichen situation und der politischen lage in deutschland wirklich nix mehr übrig als auszuwandern. ich erlebe das tag täglich wie die politik unternehmen in deutschland mit ihrer bürokratie gängelt.

vor kurzen (ca. 1 woche her) war in einem der dritten programme ein bericht über die bahn ag, das verkehrsministerium und die politik allgemein.

was da an geld verpulvert wird für unnötige und unsinnige aufträge, gleichzeitig aber notwendige maßnahmen nicht durchgeführt werden, bzw die politik wissentlich und willentlich unternehmen kaputt macht war einfach unfaßbar. aber leider wahr.
 
b-runner schrieb:
Zum Thema Bochum/Rüsselsheim:
Nach allem, was ich bisher erfahren konnte, geht es Opel inzwischen gar nicht mal schlecht. die Hauptverursache der Krise, Astra F und Omega B, sind weg vom Fenster, der Astra G ist super gelaufen, der H verkauft sich ebenfalls bestens, div. Modell für andere Märkte stehen auf Plattformen aus dt. Entwicklung.

Ich habe eine hintergründige Vermutung, die entgegen meiner sonstigen Überzeugung den Anstrich einer Verschwörungtheorie trägt: Will GM (=US-Unternehmen) unter dem finanziellen Vorwand den Deutschen ein wenig ans Bein pinkeln?

Btw.: Ich habe für Bochum und Rüsselsheim mein Bestes getan: 9 Opels seit 1994, aktuell zwei Astra's...
Das ist bei Opel vielschichtiger.
Zafira, Agila, Vectra GSI und Astra verkaufen sich erstklassig!
Nur, der Agila wird gänzlich in Polen gebaut und der Zafira in Polen und Bochum.
Ein deutscher Arbeiter veruracht pro Std. Kosten in Höhe von 34 Euro, sein polnischer Kollege aber nur Kosten von 7 Euro die Stunde. Bleibt also eine Differenz von sage und schreibe 27 Euro pro Stunde! Diese Differenz ist ein vorzüglicher Anlaß die Gewinne bei GM zum sprudeln zu bringen.
 
...dazu kommt noch, das Opel-Mitarbeiter in D mit einem Gehalt bezahlt werden, das 20% ÜBER tarif liegt...

In unserer Firma haben sie es "ganz geschickt" gemacht -> 250 Leute durften gehen (angeblich zu hohe Personalkosten in der Bilanz) - 200 Leute sind dann von Zeitarbeitsfirmen wieder angestellt worden (laufen in der Bilanz unter "Sachkosten")!

Unglaublich, oder?!
 
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