Arbeitszeugnis Beurteilung

MrPuncho33

Lieutenant
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Sep. 2014
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662
Hallo zusammen,

ich würde euch einmal um eure Einschätzung bzgl. dieses Arbeitszeugnisses bitten.

X verfügt über umfassende und vielseitige Fachkenntnisse, die er jederzeit sicher und zielgerichtet in der Praxis einsetzte. Er nutzte stets alle gebotenen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung intensiv und mit Erfolg.

Seine gute Auffassungsgabe ermöglichte es ihm, auch schwierige Situationen sofort zutreffend zu erfassen.

Besonders hervorzuheben sind seine ausgeprägten Fähigkeiten, schnell richtige Lösungen zu finden. X zeigte stets Eigeninitiative und eine hohe Einsatzbereitschaft. Er war auch starkem Arbeitsanfall jederzeit gewachsen.

X erledigte seine Aufgaben stets selbstständig und mit großer Sorgfalt und Genauigkeit. Er war äußerst zuverlässig und genoss unser volles Vertrauen.

X lieferte stets eine überdurchschnittliche Arbeitsqualität. Er erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit und ist für uns ein wertvoller Mitarbeiter. Sein persönliches Verhalten zu Vorgesetzten, Kolleginnen, Kollegen sowieso unseren Kunden war zu jeder Zeit und jeder Hinsicht einwandfrei.

Das Zwischenzeugnis wird aufgrund von Vorgesetztenwechsel erstellt.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um ihm an dieser Stelle für die bisher geleistete gute Arbeit zu danken und wünschen ihm in unserem Unternehmen auch weiterhin viel Erfolg.


Danke im Voraus.
 
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Was kann/sollte man noch ergänzen?
Was sollte nicht drin stehen?
 
Ja, da liest eh jeder etwas anderes raus. Sieht man ja auch an den Einschätzungen hier im Thread.
 
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Hallo

MrPuncho33 schrieb:
Er war äußerst zuverlässig und genoss unser volles Vertrauen.
So etwas zu erwähnen finde ich merkwürdig, das sind Mindestvoraussetzungen/Selbstverständlichkeiten die keine Erwähnung wert sind, außer es hat in diesen Bereichen gemangelt.

MrPuncho33 schrieb:
Sein persönliches Verhalten zu Vorgesetzten, Kolleginnen, Kollegen sowieso unseren Kunden war zu jeder Zeit und jeder Hinsicht einwandfrei.
Wieso war nur dein persönliches Verhalten einwandfrei, war dein berufliches Verhalten nicht einwandfrei ?
Wieso wird nur bei Kollegen/innen die weiblich Form aufgeführt, ist da was mit einer Kollegin oder einer Kundin passiert ?
Also pesönliches raus und entweder Kolleginnen raus oder bei allen die weibliche Form mit rein.

MrPuncho33 schrieb:
Das Zwischenzeugnis wird aufgrund von Vorgesetztenwechsel erstellt.
Wieso ist das Zeugnis in der Vergangenheitsform geschrieben, wenn du noch dort arbeitest ?
Ein Zwischenzeugnis formuliert man in der Gegenwart und ein Endzeugnis in der Vergangenheit.

Grüße Tomi
 
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Zuverlässigkeit ist ein Standard (in jedem Generator) und das Fehlen könnte darauf hindeuten, dass jemand unzuverlässig ist.
 
Hallo

@Idon

Kannst du überhaupt (noch) selber Zeugnisse schreiben/lesen und vor allem deuten oder läßt du Zeugnisse nur (noch) durch den Generator erstellen/aufschlüsseln ?
Es geht nicht alleine um das Wort "Zuverlässigkeit", es geht um den Kontext in dem das Wort "Zuverlässigkeit steht, der Kontext macht es gut oder schlecht.
Je nach Kontext kann "Zuverlässigkeit" auch eine negative Bedeutung haben: "Er ist zur Stelle, wenn man ihn braucht, aber er ist nicht immer brauchbar.".

Grüße Tomi
 
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@Tomislav2007

Da die Firmen, die für mich interessant sind alle einen von den wenigen großen und verbreiteten Generatoren nutzen, halte ich mich an deren grundsätzlichen Aufbau.

Zeugnisse schreiben in meinen bisherigen Unternehmen die Personalabteilungen. Dazu wird dem Vorgesetzten ein Formular überreicht, welches mit Notenplatzhaltern zu einzelnen Bereichen versehen ist. Je nach Note können bei manchen Generatoren noch bestimmte Formulierungsarten ausgewählt werden. Ausnahmen gibt es ausschließlich bei vor Gericht erwirkten Einigungen. Dort wird dann vom Standard abgewichen. Was natürlich identifizierbar ist.

Beim Lesen ist das ähnlich. Die Personalabteilungen entschlüsseln auf Wunsch das Zeugnis eines Bewerbers. Bin ich mir mit meiner Notengebung unsicher, lass ich es durch HR gegenchecken. Wir hatten da dann bisher immer ein ähnliches Verständnis, was für mich gut genug ist.


Die Zuverlässigkeit an exakt dieser Stelle ist nichts ungewöhnliches. Die ist beim Generator meines aktuellen Arbeitgebers ebenfalls an dieser Stelle. Es handelt sich jedoch nicht um den gleichen Generator.
 
Idon schrieb:
Ja, da liest eh jeder etwas anderes raus. Sieht man ja auch an den Einschätzungen hier im Thread.
Weil es auch einfach Schwachsinn ist aus offensichtlich positiv gemeinten Aussagen etwas negatives rausziehen zu wollen. Frage 10 Leute in der Personalabteilung und du hast 10 verschiedene Deutungen.
Zuverlässig heißt für mich zuverlässig, Punkt.
 
Du hast echt ein Vertrauen zur HR-Abteilung Idon. Das sind die unfähigsten Leute der Welt.
 
Ja, so kenne ich auch. Aber man findet immer wieder echt gute Leute bei HR und die muss man dann für sich beanspruchen. :)
 
Ein Zwischenzeugnis ist ein zweischneidiges Schwert, da es in erster Linie andere Wirkungen entfalten als das Arbeitszeugnis zum Ende der Beschäftigung.

Ein Zwischenzeugnis:

  • Bedeutet aus Sicht des Vorgesetzten unnötige Arbeit und Festlegungen für ihn (mag er in der Regel nicht)
  • Bindet das Unternehmen an spätere Arbeitszeugnisse (gutes Zwischenzeugnis > mäßiges Arbeitszeugnis, lässt sich ein kluger AN nicht gefallen)
  • Suggeriert dem AG, dass der AN Abwanderungspläne hegt, kann dazu führen, dass der AN aus der langfristigen Planung des AG herausfällt
  • Kann aus Sicht des neuen Vorgesetzen kritisch gesehen werden, wenn der AN mit seinem guten Zwischenzeugnis beim ihm auftaucht und meint "Chef, mehr Geld bitte!". Das sollen neue Vorgesetze besonders mögen und schätzen!

Generell wird m. E. das Zeugnis oft missverstanden. Niemand wird allein auf Basis von Arbeitszeugnissen eingestellt. Ein Arbeitszeugnis ähnelt dem Scheckheft eines Gebrauchtwagens, wer auf die regelmäßige Dokumentation der Werkstattbesuche achtet, achtet auch auf das Fahrzeug. Ein fehlendes oder lückenhaft gefülltes Scheckheft wirft ein schlechtes Licht auf das Gesamtpaket Gebrauchtwagen, er wird im Zweifelsfall nicht gekauft oder nur zu einem niedrigeren Preis.

Ein Arbeitszeugnis ist Teil des Rituals "Bewerbung" und der Bewerbungsprozess ist die erste Arbeitsprobe. Wer das auf dem Schrim hat, kann eigentlich nicht viel falsch machen, außer natürlich kein oder ein mäßiges Zeugnis vorzulegen.

Alle Angaben wie immer ohne Gewähr und parteiisch.
 
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99% der Zeugnis landen nie vor Gericht, also haben sie auch Bestand.
 
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Hallo

downforze schrieb:
Zuverlässig heißt für mich zuverlässig, Punkt.
Das mag für dich so einfach sein, bei Arbeitszeugnissen ist das etwas komplexer.
Selbst bei nur einem befriedigenden/ausreichenden Arbeitszeugnis kann das Wort Zuverlässig/Zuverlässigkeit vorkommen.
Der Kontext macht den Unterschied, ob das Wort Zuverlässig/Zuverlässigkeit der Note Sehr gut/Gut/Befriedigend/Ausreichend entspricht.
Wenn dir das egal ist, OK, ich möchte mich nicht mit nur einem befriedigenden/ausreichenden Arbeitszeugnis bewerben.

Binalog schrieb:
Suggeriert dem AG, dass der AN Abwanderungspläne hegt, kann dazu führen, dass der AN aus der langfristigen Planung des AG herausfällt
Bei einem Wechsel des Vorgesetzten, wie es hier der Fall ist, fällt dieses Argument weg.
Bei einem Wechsel des Vorgesetzten sollte man immer ein Zwischenzeugnis verlangen.

Grüße Tomi
 
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