News Arch Linux mit Tuning: CachyOS reizt moderne Prozessoren aus und erhält Update

ptr1337 schrieb:
Treiber müssen nicht manuell installiert oder konfiguriert werden.

Wer tut das bitte? Es ist Linux und der Anwender hoffentlich nicht. Paketverwaltung regelt das.

Das können und sollen die Windowsanwender tun. Aber nur die :)
 
@Kaito Kariheddo Die Motivation mit Linux zu beginnen ist ja ganz unterschiedlich. Wer sich mit der Technik eines Betriebssystems befassen möchte, z.B. in einem Informatik Studium, der wird mit einem Closed Source System wie Windows keinen Spaß haben. Wer aus Überzeugung ein Freies System oder eines ohne Tracking möchte wird auch kaum an Linux vorbeikommen. Gibt noch viele weitere gute Gründe.
Ich habe aber immer wieder das Gefühl, dass gerade bei den Gaming Linux Artikeln bei einiger Lesern das Gefühl entsteht, dass sie hier ein kostenloses Quasi-Windows mit besserer Performance bekommen. Und da ist meist der Frust vorprogrammiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: flaphoschi
ascallon schrieb:
Gut möglich, daß der reguläre 6.12 also alle Optimierungen bereits dabei hat.
Auch stellt sich die Frage, wie lange cachy brauchen wird, um all diesen neuen Code verarbeiten zu können.
CachyOS setzt diverse Compiler-Optionen und andere Flags, damit der Kernel und andere Pakete Features der aktuellen CPUs (z. B. AVX512) nutzt. Der reguläre Kernel wird hingegen für maximale Kompatibilität für 20 Jahre alte CPUs kompiliert, Version 6.12 wird daran nichts ändern.

SternburgExport schrieb:
Dazu würde ich auch den Sinn der Optimierungen hinterfragen.
CachyOS zeigt, was möglich ist bzw. bietet die Möglichkeit, seine Hardware wirklich mal komplett zu nutzen. Ich finde es nicht verkehrt, auch mal eine Distro an dieser Front zu haben. Mit Debian hat man ja auch eine Distro im entgegengesetzten Extrem.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PulsarS, TuXiFiED, homunkulus und 2 andere
@Krik Mal sau dumm gefragt, wenn das "nur" kompatibilitätsflags etc. sind, warum fragen die dann nicht einfach bei installation die Hardware ab und ändern das dementsprechend?
 
@Aimero So macht man das ja, aber es muss Arbeit reingebracht werden dies zu Packagen und zu compilen.
Es gibt zwei Wege optimierte Pakete anzubieten:
1. glibc-hwcaps: Erkennt automatisch welches Generic Target die CPU supported und wird dann dementsprechend die optimierte libary dynamisch geladen. Das braucht aber recht viel Packagingarbeit und und manchmal auch ziemlich limitiert
2. Einfach verschiedene Repositorys anbieten und alle Pakete mehrfach compilen (4x für x86-64, x86-64-v2, x86-64-v3 und x86-64-v4) und bei der Installation automatisch erkennen welche Repository supported und diese dann zu nutzen.

Derzeit bieten dies nur Clearlinux (v3 und v4), Suse (für rund 27 Paketen nur v3), Gentoo (nur für v3) und CachyOS (v3, v4 und Zen4)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Revolvermann01, PulsarS, homunkulus und 3 andere
HDR und VRR ab Werk? Oder wieder nur gefrickel? Mit Nobara habe ich beides an Board und will es nicht missen :)
 
Leicht OT: sowohl AMD als auch Intel machen doch ziemlich aktiv bei Linux mit, und reichen öfter neue Treiber und Patches ein, damit die nach Review in den Kernel usw eingepflegt werden. Das machen beide schon aus eigenem Interesse, schließlich ist Linux das dominante OS bei Servern. Daher wundert es mich etwas, daß Optimierungen wie hier beschrieben nicht direkt von den x86 Herstellern stammen. Oder sind die Optimierungen, die hier beschrieben werden, nur für Desktop und Spielen relevant?
Und ja, man merkt wohl an meiner Frage, daß ich bei " Linux zu Hause" eher Novize bin 🤠.
 
Salamimander schrieb:
HDR und VRR ab Werk? Oder wieder nur gefrickel? Mit Nobara habe ich beides an Board und will es nicht missen :)
HDR - kann man nicht viel machen. Es ist in Plasma 6.1 drinnen, aber gibt halt gemischte Reports. Nobara macht da auch nicht mehr. Generell funktionierts aber am besten mit Gamescope

VRR - schon seit längeren in Plasma/Hyprland verfügbar. Gnome hat es nun auch.

NVIDIA hat bzgl. VRR noch eine Limitierung und funktioniert nur mit einem Monitor, sollte aber in der nahen Zukunft gefixed sein
Ergänzung ()

eastcoast_pete schrieb:
Leicht OT: sowohl AMD als auch Intel machen doch ziemlich aktiv bei Linux mit, und reichen öfter neue Treiber und Patches ein, damit die nach Review in den Kernel usw eingepflegt werden. Das machen beide schon aus eigenem Interesse, schließlich ist Linux das dominante OS bei Servern. Daher wundert es mich etwas, daß Optimierungen wie hier beschrieben nicht direkt von den x86 Herstellern stammen. Oder sind die Optimierungen, die hier beschrieben werden, nur für Desktop und Spielen relevant?
Und ja, man merkt wohl an meiner Frage, daß ich bei " Linux zu Hause" eher Novize bin 🤠.

NVIDIA ist mittlerweile auch recht aktiv und arbeiten derzeit auch direkt am Kernel für nouveau/nvk/nova. Dort wird es also auch besser. :)

Sind auch sehr für Server interessant.
Intel hat eine eigene Distribution, welche ähnliche Optimierungen macht und dort arbeiten mehrere Leute vollzeit dran. Zeigt auch massive Ergebnisse, was über diese Optimierungen möglich ist - aber als Desktop sowie Server Distribution ist Clearlinux nicht so gängig, da es einen relativ schweren Einstieg hat.

Für Spiele sind die Optimierungen relativ schwierig zu machen, da du:
  • Einen Runtime Layer hast in Proton, wenn man ein "natives" Proton nutzt, kann man mit diesen Optimierungen etwas rausholen
  • Der Grafikstack (Treiber, DXVK, VKD3D, Wine) ist hauptsächlich für die Performance in Spielen
  • Scheduling und verbesserter Kernel kann definitiv helfen

Generell, versuchen wir bei CachyOS in Spielen nicht "nur" auf Throughput und Average FPS zu gehen, sondern mehr für die Latency sowohl auch 1% lows. Dies kann man erreichen, durch einen verbesserten Scheduler sowie ein besseres Handling vom Frequency Treiber.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: xXDariusXx, jotecklen, daivdon und 10 andere
eastcoast_pete schrieb:
Daher wundert es mich etwas, daß Optimierungen wie hier beschrieben nicht direkt von den x86 Herstellern stammen.
Die Komponenten vom Linuxkernel und Standardbiliotheken, die Performance liefern müssen sind normalerweise einmal generisch implementiert und dann in multiplen Ausführungen in Assembler für div. Befehlssätze und ihre Erweiterungen. Selbst wenn ein Kernel mit dem Ziel x86_v2 gebaut wird, sind diese kritischen Pfade dennoch für AVX2/512 verfügbar und wird entsprechend genutzt.
Was aber nicht bedeutet, dass man nicht noch ein paar Prozentpunkte Leistung beim sonstigen Code gutmachen kann, wenn man für x86_v3 oder gar v4 kompiliert.

Nachteil ist halt, dass die die neueren Versionen die Kompatibilität einschränken und Intel mit JasperLake (Tremont Architektur) noch Anfang 2021 CPUs auf dem Markt geschmissen hat, die nur x86_v2 können.

Auch abseits vom Kernel, gibt es immer wieder Softwareprojekte, wo die Hersteller von CPUs optimierten Code bereitstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Redundanz und Tanzmusikus
SternburgExport schrieb:
Wer aus Überzeugung ein Freies System oder eines ohne Tracking möchte wird auch kaum an Linux vorbeikommen.
Möchte ich gerne haben, allerdings suche ich eine Distro, bei der ich eben kein IT Studium vorrausgesetzt wird und ich das als DAU über eine GUI verständlich benutzen kann.
Es gibt mittlerweile zig Distros, die sich eigentlich (gleiche Ur Basis vorrausgesetzt) nur darin unterscheiden, ob Gnome oder KDE, welcher Paketmanager dabei ist und was schon bei der Erstinstallation mitinstalliert wird, sowie was wie alt ist und was wann wie aktualisiert wird.
An dem Grundsätzlichen findet man viel zu oft gar keine Unterscheidungen.
 
ptr1337 schrieb:
Thun@flaphoschi
Edit: Archlinux wird auch in der nahen Zukunft ähnliches einführen und das ist auch ein Grund, warum ich ins Archlinux Team gejoined bin

Ich will das nochmal hervorheben. Das ist der richtige Weg :)

Der RFC von Arch dazu aus 2020:
https://gitlab.archlinux.org/archlinux/rfcs/-/blob/master/rfcs/0002-march.rst

Wichtig ist, dass man auch Drawbacks und Unresolved Questions liest. Eine generische Architektur zur verwalten ist leichter und weniger fehleranfällig. Denkt ruhig an eure eigene Hardware (hier ein SandyBridge und ein Zen3+ - also beide Enden).

Wie viel bringt so eine Hardwareanpassung?

Bei Reddit diskutiert inklusive Link zur Phoronix. In synthetischen Benchmarks öfters mehr (PHP zum Beispiel), in der Praxis wohl eher 1 bis 3 Prozent realistisch:
https://www.reddit.com/r/archlinux/comments/1bmyl23/so_how_are_x8664_optimizations_going/

Deckt sich mit meiner Erfahrung mit Gentoo oder die Entwickler fragen welche Compileroptionen Sinn machen.

Für Leistungssteigerungen - etwa bei Counter-Strike 2 - sind die Entwickler bei Valve oder Mesa verantwortlich. Deren Executables werden indirekt beeinflusst, neu kompilieren können wir sie nicht. Phoronix hat das nicht getestet. Ich fände es interessant. Vermutlich hat es auch seinen Grund.

PS: Ich habe viel zu lange geglaubt das Debugsymbole die Ausführung der Executable verlangsamen - tun sie nicht. Der ELF-Loader lädt die nicht. Macht ja auch Sinn. Die Größe der Executables auf dem Festspeicher steigt lediglich, dafür bekommt man direkt bessere Fehlerberichte und so oft mehr Leistung. Ohne nochmal neu zu kompilieren und inzwischen gibt es die Debugsymbole mit debuginfod frei Haus zum Anwender (das ist pures Gold gepresstes Latinum wenn ihr mal im WebKit einen Backtrace liefern sollt für euren speziellen eigenen Fehler auf der komischen Website…).

Bei Red Hat steht im Raum die Framepointer einzuschalten, wobei Fedora sind sie schon an. Kostet 2% Leistung, aber die Erwartung ist, dass man langfristig mehr als die 2% gewinnt bzw. sich leichter beim Profilen tut. Technisch wird es da kompliziert. Aber vereinfacht gesagt, Arch und Ubuntu haben sie auch - wieder - eingeschaltet. Früher hat das wertvolle Register in Prozessoren gespart, aber mit AMD64 ist das zu vernachlässigen. Und ja, AMD64 ist inzwischen alt. In der IT dauert es oft lange bis sich so etwas ändert. Bitte kommt jetzt nicht auf die Idee die Framepointer abzuschalten. Die wissen in der Regel was sie tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: jotecklen
Eine Frage an die Anwender davon:
Wie „snappy“ ist das System denn?

Mir ist aufgefallen, dass die heutigen Betriebssysteme auch auf aktueller Hardware so träge sind.

Mein Bechmark ist hier MacOS Snow Leoprd auf einem alten 2009er iMac von mir. Das OS hat 0 Ladezeiten und alles ist instant da.

Sowas vermisse ich total.

Selbst meine Ryzen Rechner und mein M1 Mac sind da Gurken auf ihren aktuellen Betriebssystemen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Volvo480
Mal wieder interessant zu sehen, dass Manjaro die einzige Arch-basierte Distro zu sein scheint, die es einfach nicht gebacken bekommt KDE Plasma in Version 6.1.x und den nVidia560-Treiber im Stable-Zweig zu releasen. Speziell auf ersteres wartet man schon seit Monaten. Aber es scheint wohl Probleme im Zusammenspiel mit a) besagtem neuen nVidia-Treiber und das in Kombination mit b) Wayland zu geben. Nur komischerweise scheinen andere Arch-Distros die nicht zu haben?! Oder ist denen das einfach nur Wurst?
 
@Xilence19 Bis jetzt ist CachyOS von allen Linux Distros die ich getestet habe, die schnellste/smoothste was das Gefühl auf dem Desktop angeht.

Leider kann man auf die Phoronix Benchmarks mit CachyOS nicht soviel geben, weil durch das ignorieren der /etc/makepkg.conf (cflags) von PTS die Ergebnisse in einigen Benches verfälscht werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Volvo480
SavageSkull schrieb:
Es gibt mittlerweile zig Distros, die sich eigentlich.. nur darin unterscheiden, ob Gnome oder KDE, welcher Paketmanager dabei ist und was schon bei der Erstinstallation mitinstalliert wird, sowie was wie alt ist und was wann wie aktualisiert wird.
Hast du noch andere Unterschiede erwartet? 🙂 Musst halt schauen, was dir am ehesten zusagt. Gibt auch noch andere Oberflächen, als nur KDE und Gnome, aber zusammen mit XFCE sind das die bekanntesten. Unter der Haube hat alles 4 Reifen und düst mit dem gleichen Motor. CachyOS fummelt halt noch bisschen am Tacho rum, aber das wars dann auch. ^^
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Kaito Kariheddo und Piktogramm
Ich würde gern auf Linux umsteigen... ich habe hier schon wieder von drei Distros gelesen von denen ich nie gehört habe... also schaue ich erst einmal was das ist und daaaaannnnn in 3-6 Monaten überlege ich mir welche für mein Hauptsystem in Frage kommt.
Hoffentlich lese ich dann nicht wieder von der nächsten Distro und am Ende bleib ich wieder 3 Jahre länger bei WIndows und erlebe noch Windows 12 mit haha
 
Locutus2002 schrieb:
Mal wieder interessant zu sehen, dass Manjaro die einzige Arch-basierte Distro zu sein scheint, die es einfach nicht gebacken bekommt KDE Plasma in Version 6.1.x und den nVidia560-Treiber im Stable-Zweig zu releasen. Speziell auf ersteres wartet man schon seit Monaten. Aber es scheint wohl Probleme im Zusammenspiel mit a) besagtem neuen nVidia-Treiber und das in Kombination mit b) Wayland zu geben. Nur komischerweise scheinen andere Arch-Distros die nicht zu haben?! Oder ist denen das einfach nur Wurst?
Huh? Eigentlich sollten alle Distros wayland easy können mittlerweile. Explicit Sync ist merged damit steht alles.
Auf Archlinux direkt musst du noch eine Module/Kernel Flag anmachen, damit wayland funktioniert.

Aber die meist genutzten Distros machen das automatisch, wie EOS, CachyOS (da weiß ich es).
 
SavageSkull schrieb:
Es gibt mittlerweile zig Distros, die sich eigentlich (gleiche Ur Basis vorrausgesetzt) nur darin unterscheiden, ob Gnome oder KDE, welcher Paketmanager dabei ist und was schon bei der Erstinstallation mitinstalliert wird, sowie was wie alt ist und was wann wie aktualisiert wird.
An dem Grundsätzlichen findet man viel zu oft gar keine Unterscheidungen.
Wenn ich n Kabel oder ne Brotdose kaufe, nehme ich entweder das mit den meisten und besten Bewertungen oder einfach irgendwas. Kann man mit Software auch so machen.

Bei Linux schließe ich alles aus, was nicht mehr oder weniger auf Debian basiert (persönliche Vorliebe). Ist oft schade (wie hier), macht das Leben aber einfacher.
 
Zurück
Oben