Unfassbar, der nächste Wireless Reinfall.
Mittlerweile gehe ich von einer Verschwörung der Hersteller aus, kein ordentliches Wireless Headset auf den Markt zu bringen.
Was ist denn so schwer daran, ein stabiles, haltbares und bequemes Grundgerät mit ordentlichem Klang anzubieten? Wie man das erreichen kann, sieht man z.B. bei den Kabelvarianten von Superlux, Beyerdynamik oder HyperX und einigen anderen Herstellern.
Warum es möglich ist, einigermaßen anständige Mikrofonqualität zwar in Ansteckmikros für ein paar Euros zu realisieren, das aber nicht an einen Kopfhörer bekommt, ist das nächste Rätsel.
Die Stromversorgung ist das nächste Thema. Ein kabelloses Headset ist nur dann sinnvoll, wenn kein Kabel dranhängt, man also nicht am Ladekabel hängt, wenn es mal länger dauert oder man vergessen hat nachzuladen.
Das ist ganz einfach mit Wechselakkus zu erreichen. Wie man in Gehäusen dieser Größe einen AA Akku wechselbar einbauen kann, so dass es gut aussieht und dennoch leicht zu tauschen ist, zeigen Hersteller von Kinderspielzeug und anderen Kleingeräten seit Jahrzehnten.
Li-Ion Standard Akkus in AA mit echten
900-1000mAh (entspricht den in Wireless Headsets normalerweise verbauten Akkus) gibt es für 3,25€ pro Stück, ein 2-Bay Li-Ion Ladegerät bekommt man für unter 10€ (ok, bei nkon sind die Vapecell gerade ausverkauft)
Kommen wir zum letzten Punkt, der Soundqualität. Schaut man sich den Sharkoon Gaming DAC pro S an, wird klar, dass man sehr, sehr ordentliche DAC/ADC und Verstärkerschaltungen auf
winzigem Raum (den meisten Platz braucht der USB Stecker und die Klinkenbuchse) unterbringen kann zu einem sehr akzeptablem Preis.
Der Sharkoon ist so winzig, ich habe schon überlegt, denn in meinen DT770 zu löten und den Kopfhörer direkt über USB-C zu betreiben.
Bis hier hin ist das alles kein Hexenwerk, das kann jeder mit einem Lötkolben, Dremel und etwas Geschick und Geduld selbst zusammenbasteln.
Die einzige Herausforderung ist es jetzt, Daten für drei Kanäle (Links/Rechts/Mikro) auf einer Distanz von ein paar Metern einigermaßen latenzfrei und so wenig wie möglich komprimiert zu funken.
Hier steht, dass Bluetooth 5 im EDR Mode 2 Mbit/s Bruttodatenrate ermöglicht. Zum Vergleich, eine unkomprimierte CD mit zwei Kanälen hat eine Datenrate von 1,4 Mbit/s ...
Mit modernen Codecs sollte es doch möglich sein, drei Kanäle nahezu verlustfrei zu übertragen oder bin ich da vollkommen auf dem Holzweg?
Ich bin auch überzeugt, dass ein solches Headset ohne jegliche Einbußen in Sachen Klangqualität, langlebig und bequem wie ein Studiokopfhörer und handhabbar wie ein Kabelheadset (gegen eine zusätzliche Klinkenbuchse spricht nichts) durchaus einen Preis von 300€ erzielen könnte und ausreichend Marge für den Hersteller und Händler verbleibt, denn all diese Technologie gibt es in China im 1.000er Pack für wenige Cent bis Euro.
So habe fertig mit meinem heutigen Wireless Rant, wenigstens wird mir nicht langweilig bei diesem Pfusch.