GrooveXT schrieb:
Quatsch.
Ja es gibt viel Software die abgelöst werden muss. Aber früher oder später muss die sowieso überarbeitet werden.
Eher später als früher. Sowas geht nicht von jetzt auf gleich. Du hast natürlich recht, dass sowas heutzutage mit Webtechniken gemacht wird und auch bei mir in der Firma sind wir dabei dies zu tun, aber das wird sicherlich auch ein Jahrzehnt oder länger dauern, bis alle jetzigen Anwendungen abgelöst sind.
Austausch Möglichkeiten gibt es genug abseits von propritären Office Standards.
Nicht wenn du mit Kunden kontakt hast. Dann musst du dich auf die vormate einlassen, die die Außenwelt dir zuschickt. Als Stadtverwaltung kannst du den Bürgern keine Vorschriften machen, dass sie dir zum Beispiel nur odt Dokumente zuschicken sollen. Du bekommst doc und docx Dokumente, ob du willst oder nicht und von dir wird erwartet, dass du die auch verarbeiten kannst.
Geschult werden muss jede Software sowieso.
So einfach ist das nicht. Software ist nicht software. Microsoft legt sehr viel wert darauf für DAUs benutztbar zu sein. Es gibt auch viel intuitiv nutzbare OpenSource Software aber im Gegensatz dazu gibt es auch eine riesen Haufen OpenSoource Software, die absolute kein Schwein verwenden kann ohne zuvor ein Studium abgeschlossen zu haben.
GrooveXT schrieb:
Das ist schlicht falsch. Die werden höchsten mal ein bisschen Word oder Excel zuhause gemacht haben. Damit arbeiten die aber so gut wie gar nicht.
Was heißt hier höchstens? Das ist bei uns teilweise alles was die Leute hier machen und selbst damit können sie dann nicht umgehen.
Wir haben es doch versucht denen LibreOffice beizubringen, was meinst du was das für eine Katastrophe war. 50-60 Jährigen, die es zu Hause nicht einmal hinbekommen ihre Batterien richtig herum in die Fernbedienung einzulegen und deswegen mit dem Fernseher zum Saturn laufen, willst du zum Beispiel ein Linux zumuten?
Du musst dich auch mal in die Leute hineinversetzen, die mit den Sachen arbeiten und nicht davon ausgehen, dass die immer deinen Kompetent in Sachen IT haben.
Man wird fast ausschließlich mit Spezial-Software arbeiten, im besten Fall fallen die Serienbriefe dann als Word Dokument raus. Das wars. Die 5 Kilcks die man in Word beherschen muss, kann man genauso gut in OpenOffice oder sonst wo ausführen.
Genau so läuft es bei uns und trotzdem hat es nicht funktioniert. Spezial-Software ist übrigens uralt und wurde vor Jahrzehnten in Visual Basic programmiert. Läuft auch nur auf Windows und lässt sich auch nicht so einfach ablösen.
Oft läuft hier aber sogar noch Basic Software auf alten DOS Systemen, die nicht mehr angefasst werden darf. Win98 ist auch noch auf einem Rechner im Einsatz, weil dort eine bestimmte Software zum Einsatz kommt, die dies verlangt.
Viele unserer Anwendungen kommen von Drittanbieten und sind nur für Windows verfügbar. Ein Wechsel auf Linux wäre bei uns zum Beispiel nur auf der Hälfte aller Rechner machbar und das wäre für die User das totale Chaos. Die unterschiedlichen Windows Versionen sind so schon durcheinander genug.
Sehr oft ist der Einsatz bestimmter Windows oder DOS Versionen und bestimmte Software auch vorgeschrieben um irgendwelche Zulassungen einhalten zu können. Da kann an also einfach nichts dran ändern.
Schulung war auch in München kein Problem. Eigentlich gab es dort von User Seite gar kein Problem.
Abgesehen von den Kosten und dem Personalausfall für die man sicherlich die MS-Produkte ein paar weitere Jahre lang hätte gut finanzieren können.
Selbst wenn die Schulung nicht das Problem war, so war die Zufriedenheit der User anschließend aber nicht gegeben, wenn ich das richtig mitgekriegt habe. Ähnlich ist das bei uns. Überall, wo OpenSource-Software beim Enduser eingesetzt wird verlangen die User nach kurzer Zeit wieder MS-Produkte zurück.
Jetzt muss man doch nur mal die Kosten verrechen. Was ist sinnvoller. Ein paar hundert Euro in ein Produkt von MS zu investieren oder ein kostenloses Produkt verwenden und dafür den Mitarbeiter unnötig zu frustrieren und seine Arbeit ineffektiv zu gestalten, weil er mit dem alternativen Produkt nicht zurecht kommt.
Selbst wenn sich ein Mitarbeiter nur einige Stunden länger mit dem alternativen Produkt aufhalten muss, dann hat er schon mehr Personalkosten verursacht, als man für das MS-Produkt gezahlt hätte.