Oberflächlich gesehen scheint die Vernunft obsiegt zu haben, die wahren Hintergründe dieses Stopps aber werden rein wirtschaftliche gewesen sein.
SATA-III hätte lediglich als 2-Port Zustazchiplösung angeboten werden können und dieser Chip hätte als Außenbordmotor am ICH10R gehangen! Um wenigstens halbwegs auf Bandbreite kommen zu können, hätte dieser Chip mit mindestens zwei 1x PCIe-Lanes angebunden werden müssen (man bedenke: ICH10R verfügt nur über PCIe-Standard 1.1!). Die 4 Lanes PCIe 2.0 des X58 wird wohl kaum jemand anrühren, schließlich will man Dreifach-SLI und anderen Schmarrn suggerieren. Auch wenn Marvells Chipsatz problemlos funktioniert hätte, die Implementierung des SATA-III Standards auf X58- und P55-Platinen wäre, aus technischer Sicht, ein reine Marketinggeschichte ohne wirklichen Vorteil. Samsung offeriert jetzt mit der F3-Serie eine neue Plattengeneration mit 500GB-Platter. Warum spendiert man diesen neuen Typen nicht gleich ein SATA-III Interface? Auch hier Fragen über Fragen.
Intel wird das DMI-Interface des X58 in seiner Bandbreite 'verdoppeln' müssen, um USB 3.0 und SATA-III wirklich sinnvoll bedienen zu können, das würde allerdings 8 statt der genutzten 4 PCIe 2.0-Lanes erfordern oder aber eine höhere Takfrequenz. Dann müßte die ICH10R sowiet abgeändert werden, daß sie den SATA-III Standard auch auf Kommandoeben beherrscht - nebst höherer Taktfrequenz/Bandbreite der internen Crossbarswitch. Chipsätze sind aber bis Anfang 2010 für die neue Prozessorgeneration nicht vorgesehen, soweit ich weiß. Selbst der X58 wird noch bis wiet in die erste Hälfte des kommenden Jahres Standard bleiben, der ICH10R ist nach wie vor dessen williger Begleiter ohne annoncierten Nachfolger.
@Choco2: SATA-II spezifiziert die Bandbreite eines Peers mit bis zu 3 GBit/s. Die besten Platten kommen auf ca. 50% dieses Wertes (nach nunmehr gut 4 Jahren Entwicklungszeit mit diesem Standard), SSD erreichen im Moment mit Müh und Not 225 MB/s. Wenn eine SSD 300 MB/s erreicht hat und darüberhinaus geht, kann sie den SATA-II-Standard sättigen. Das wird gewiß nicht vor Mitte 2010 passieren können. Einzig die Verbesserung bei NCQ könnte etwas mehr Entlastung bei mehreren Platten im verbund bringen, aber auch hier wäre, bei bedarf, die Frage nach der Verwendung eines SAS-Controllers mit TCQ eventuell gewinnbringender.
Davon einmal abgesehen hat die Erfahrung gezeigt, daß überhastet auf den Markt und auf Platinen gebrachte SATA-Bausteine eher ein unnötiges Furunkel darstellten. So zum beispiel der SiI 3132, ein zwei-Port-SATA-II Controller, der einige Fehler und Implementationsschwächen mitbringt und nicht vollwertig als SATA-II Controller verwendet werden kann (Bandbreite bricht auf das Niveau eines SATA-I Controllers ein, Probleme bei mehreren Geräten an einem Port und und und).
USB 2.0 elektrisch sauber implementiert (vernünftige Zuleitungen, ordentliche Spannungsversorgung) ist heutzutage völlig ausreichend, SATA-II, ebenfalls el. sauber implementiert, reicht auch für einen Verband mit 6 SSD noch aus, sofern man den aktuellen Leistungsstand der SSD zugrundelegt .