estros schrieb:
Dass SATA Express ausgedient hat, bevor es auf den Markt kam, war jedem klar. Mir gefällt U2 sehr gut.
[Ironie] Ja natürlich, das wusste jeder. Deshalb hat man es auch noch auf Z97- und Z170-Boards verbaut, weil von Anfang an jedem klar sein musste, dass das nichts wird. [Ironie]
Das wäre nur durch eine bessere Absprache der SSD-Hersteller mit den Boardherstellern bzw. mit Intel zu vermeiden gewesen. Intel selbst ist mit schuld daran, da man es nur halbherzig und verzögert umgesetzt hat.
M2. und SATAe hätten schon bei Sockel 1155 Sinn gemacht (P67/Z68/Z77), nachdem SATA 6Gb/s etwa seit 2009 ausgereizt war. Aber man hat sich mit der Spezifizierung des Standards Zeit bis 2013 gelassen, so dass es selbst für S1150 (Z87/H87) zu spät war.
Z97 und H97 sind eigtl. nicht anderes als die Vorgänger, die Umsetzung von SATAe und M.2 erfolgt durch die Boardhersteller, nicht durch den Chipsatz. Außerdem wurde noch was an der Spannungsversorgung für Broadwell geändert (was aber nichts mit dem Chipsatz zu tun hat).
Damals war der Kampf M.2 vs SATAe noch völlig offen und im direkten Vergleich fanden viele SATAe besser: Bei hatten "nur" 10Gb/s über 2 PCIe2.0-Lanes, aber M.2 verbrauchte Platz auf dem Board, SATAe-SSD konnte man weiterhin im Gehäuse verbauen.
Dass bis heute keine einziges Consumer-SSD für SATAe erscheinen würde und nur ein einziges M.2-SSD für PCIe2.0 x2 ist ein Versäumnis der Hersteller.
Erst jetzt, da M.2 dank Haswell-E und Skylake bzw. dem Z170 auf 4 PCIe3.0-Lanes zurückgreifen kann, wird der Vorteil ggü. SATAe offensichtlich. Dass SATAe dass nicht kann, ist tatsächlich ein Fehler der Entwicklung, weil man einfach die Entwicklung unterschätzt hat.
Dabei ist der Vorteil von SATAe, dass man die Stecker auch weiterhin für SATA nutzen kann, immens wichtig. Überlegt mal, man würde nun 2xU.2 verbauen (8 PCIe-Lanes!) und müsste deshalb auf 2-4x SATA verzichten.
Wobei man ja nicht sagen kann, dass nun jeder spottbillig an ein SSD kommt, bei der man den Unterschied zwischen x2 und x4 merkt. Davon gibt es ja genau 2, die (offiziell nicht für Endkunden erhältliche) Samsung PM951 und die 750er von Intel. und gerade hier fällt Intel seinen eigenen Boards in den Rücken und bietet Versionen für PCIe und U.2, aber kein M.2 und kein SATAe.
Wie man sieht, wenn man
dieses Bild mit
diesem vergleicht, hat man SATAe und SFF-8639 ja ohnehin so konzipiert, dass beide Anschlüsse am Gerät mit beiden Steckern klarkommen. Man hätte also nur auf Boardseite auch Anschlüsse und Stecker so flexibel auslegen müssen, dass je nach angeschlossenem Gerät 2-4 Lanes genutzt werden. Entweder, indem man zwei SATAe-Anschlüsse nutzt, oder indem man wie auf Laufwerksseite eben zusätzliche Pins für die weiteren Lanes mit einplant.
@XSchocker: Da kann man momentan eigtl. nichts empfehlen. Klar, SATA 6Gb/s hat für SSDs eigtl ausgedient, Alternativen sind aber noch rar. Es gibt nur insgesamt vier echte PCIe-SSDs für M.2:
Die Plextor M6 nutzt nur 2x PCIe2.0 (~770MB/s max), die Kingston HyperX Predator 4x PCIe2.0 (~1400MB/s max.). Erstere bietet eigtl. kaum Vorteile ggü. einem SATA-SSD. Beide gibt es auch mit PCIe-Steckkartenadapter, beide beherrschen nur AHCI/NCQ.
Die Samsung PM941 für PCIe2.0 x4 (~1170MB/s) gibt es schon garnicht mehr, die neuere PM941 für PCIe3.0 x4 (~2150MB/s) nur selten für viel Geld, weil sie nicht offiziell für Endkunden gedacht ist.
Sie ist per se nicht bootfähig, da sie kein eigenen Option-ROM hat. Allerdings haben die meisten Z97/Z170-Boards eines integriert bzw. man kann es wohl recht leicht modden.
Von der PM951 gibt es auch noch eine Version mit NVMe (neuer Befehlssatz, bringt unheimlich was für zufällige Zugriffe, ), die aber noch nichtmal inoffiziell erhältlich ist.
Samsung hat eine Consumer-Version angekündigt, von der ist aber bisher nichts zu sehen.
Von anderen soll auch noch was kommen. Generell können die Hersteller unabhängig vom Controller natürlich Versionen für M.2, PCIe, U.2 oder SATAe anbieten.
Ein ganz andere paar Schuhe, auch preislich, ist die Intel SSD 750. Auch hier kann der Controller PCIe3.0 x4 und NVMe, die 750er schafft je nach Größe ~2200-2400MB/s, in der professionellen, doppelt so teuren DC P3700 schafft der gleiche Controller 2800MB/s).
Ich würde also auf die Consumer-Samsung warten, oder für eine SSD 750 400GB sparen oder eine Kingston HyperX Predator mit 240-480GB nehmen, je nachdem, wie dringend es dir ist. Die Plextor ist zu langsam, die erhältlichen Samsung zu fummelig und zu teuer.