2002 bzw. die 70er haben angerufen und wollen ihre "Neuigkeit" zurück.
https://en.wikipedia.org/wiki/Firefox schrieb:
Firefox was created in 2002 under the code name "Phoenix" by members of the Mozilla community who desired a standalone browser rather than the Mozilla Application Suite bundle. During its beta phase, it proved to be popular with its testers and was praised for its speed, security, and add-ons compared to Microsoft's then-dominant Internet Explorer 6.
Und dafür werden "Forscher" bezahlt? Das weiß bereits jeder 0815 Azubi und auch jeder Poweruser. Und jeder DAU, der davon keine Ahnung hat, sollte seine "Medienkompetenz" (bescheuertes Wort) hinterfragen. Genau genommen weiß man sowas seit dem allerersten Betriebssystem. Ein Programm, was man ausführt, kann genauso Zugriff auf Daten vom PC "erlangen". Eine Webseite ist genauso als "Programm" zu werten. Ein "Programm" ist nichts weiter als eine Codeausführung. Im Browser hat man lediglich eine Sandbox als Zwischenlayer zum PC, aber auch diese ist nicht "sicher".
Der einzige Unterschied ist, dass der Browser die Sachen interpretiert. Aber nicht mehr lang: WASM wird via Bytecode ausgeliefert. Hier wird vom Browser dann zwar immer noch interpretiert, allerdings liegt der "Code" kompiliert vor. Heißt es gibt nicht mal mehr die Möglichkeit reinzuschauen.
Dass man Werbung entfernen, Autofill haben, Seiten dunkel färben, Mausgesten implementieren usw. kann, funktioniert eben nur, wenn man in die Seite schreiben kann. Und ein Schreiben impliziert ein Lesen.
Seit Web Extensions gibts immerhin ein fragwürdiges "Permission-Model". Aber wirklich jeder Browser implementiert das Vorgehen komplett falsch. Spätestens ein Auto Update ist sicherheitstechnisch fragwürdig.
Nichtsdestotrotz: Die News ist älter als die erste AOL CD. Aber schön, dass man bei sowas mittlerweile von "Sicherheitsforschern" spricht. Einzig relevanter Teil der News: Malware kommt immer noch "hochoffiziell" in Stores unter. Frag ich mich grad, warum Google und Co. hier noch keine "KI" erfunden hat. Mit etwas "Crypto" und "Blockchain" sollten sich damit doch Milliarden von extern einsacken lassen. Lassen wir das auf Quantencomputern ausführen, ist der staatliche Auftrag gesichert und man erwartet selbst in 10 Jahren keine Ergebnisse.
Wenn man pedantisch sein will, wird man solche News seit den allerersten Browser Extensions finden.
ILOVEYOU, WannaCry, Sasser, Melissa, Conficker, Stuxnet, ... Das Problem ist
viel älter und reicht bis mindestens in die
70er zurück.
Das "eigentliche Problem" liegt aber ganz woanders und hat
nichts mit Browsern, Betriebssystemen oder gar Computern zu tun. Oder warum funktioniert ein "Enkeltrick"?
Kopf einschalten! Immer.
Oder wie Linus Neumann bei Bullshit made in Germany sagte (wenn auch in etwas anderem, aber ähnlich gelagertem Kontext): Man gibt auf nicht vertrauter Gerätschaft keine Daten preis.
Crifty schrieb:
Wow der Anbieter der größten Datenkrake im Internet, lässt es zu das Erweiterungen für den hausinternen Browser den Datenschutz hinter sich lassen.
Stell dir vor, so funktionieren Computer. So funktioniert das gesamte System, die gesamte Menschheit das gesamte Universum.
Ersetze "Browser" durch Dienstleister und es ist das selbe Szenario.
naoki schrieb:
Wenn ich das richtig verstanden habe ist es ein komplexeres Problem, dass alle Browser, wenn auch vielleicht unterschiedlich stark betrifft.
Nein es betrifft
alle Browser gleichermaßen. Es betrifft das ganze "Internet", weil so eben HTML, JavaScript und CSS funktionieren, auf welchen
jede Webseite aufbaut.
frazzlerunning schrieb:
Es schein kein Problem der Browser zu sein, sondern wie der Website-Entwickler die Daten vom User übernimmt.
Nein. Oder anders: Es betrifft mindestens beide Seiten und auch dich als eigentlichen Akteur.
tollertyp schrieb:
Bei Passkeys sähe das ganze ja noch besser aus.
Das Problem verschiebt sich lediglich. Passkeys sind zu neu und keineswegs irgendwo verbreitet, als dass dafür Exploits vorherrschen. Aber sieh doch mal nach rechts und links: Welche Technik hatte bisher keine Lücken? Geduld ist eine Tugend.
tollertyp schrieb:
Doofe Frage: Wenn ich die Zugangsdaten eingebe, sind die Eingabefelder dann sicher vor Angriffen durch Erweiterungen?
Nein.
Kano schrieb:
Wenn die Extension das Recht hat „Alle Daten auf der Website zu ändern“ dann nicht.
Das Problem ist viel zu kurz gedacht. Jede 0815 Seite kann prinzipiell mit eingebetteter Werbung Zugang zu deinen Daten erlangen. Deswegen gibt es u.a. auch den Einsatz von Adblockern, damit man eine Angriffsfläche weniger hat. Und diese Angriffsfläche ist keineswegs klein. Einfach mal nach Werbung und Malware suchen. Selbst Google hat bereits Malware ausgeliefert.
XSS, CORS, Sandboxing und Co. helfen auch nur, wenn man sie richtig implementiert. Aber selbst dann muss man nicht "sicher" sein. "Sicher" gibt es übrigens nicht. Sicherheit ist ein Prozess, ein Vorgang, ein Rennen um "wer ist der erste für eine noch nicht entdeckte Lücke".
Ein prominentes Beispiel: Miner im Browser. Wenn auch kein "Datendiebstahl", aber genauso Malware. Ausgeliefert ohne Zutun von $Seite, $Werbung oder welcher Kontext auch gerade passt.
naoki schrieb:
Eine Baustelle ist, dass einige Browser den Add-ons erlauben, die gespeicherten Credentials im integrierten Passwortmanager der Browser im Klartext zu lesen.
Es geht
nicht um die gespeicherten Credentials im Browser.
Fred_VIE schrieb:
Natürlich gäbe es Verschlüsselung, aber die Industrielobby hat unsere Politik ja fest in der Hand und natürlich durgesetzt, dass Verschlüsselung nicht möglich ist.
Verschlüsselung nutzt gar nichts. Wenn (sinnbildlich) dein Schatten hier der böse Akteur ist, bringt es nichts, wenn du dich im Ganzkörperkondom umher bewegst. Und Verschlüsselung bedingt, dass du den Schlüssel hast. Wenn also der "Schlüssel" dein Browser ist und $irgendwas im Kontext der Seite läuft, sind jegliche Interaktionen sinnlos, denn dieser Akteur hat genauso Zugriff auf deinen "Schlüssel", wie er
und du Zugriff auf die Seite hat.
Fred_VIE schrieb:
Es würde mich nicht wundern, wenn das auf den Smartphones von den Apps genauso ausgelesen werden kann und, wenn nicht, zumindest von Google, Apple und Konsorten auch gesammelt wird.
Den Aluhut müssen wir nun wirklich nicht zücken...