Ausbildung -> Fachoberschule -> Studium oder arbeiten?

FrittenFritz schrieb:
...Was ich sagen wollte ist das er sich von niemanden einreden lassen soll was er denn zu studieren hat. ...

Ließ mal den Eingangspost, dann siehst du, das die Frage nicht lautet, was er studieren soll, sondern ob er studieren soll. Wenn ihm ein Studium emfpohlen wird, dann hat er sich bereits entschieden - "Angewandte Informatik".
Und du wirst wohl auch zugeben, das ein Studium im Vergleich zu einer Ausbildung mehr Vorteile und fachliche Inhalte liefert.
 
Du kannst gerne in meinem Satz das zweite "was" durch ein "ob" ersetzen. Das ändert jedoch nichts an der Thematik

Und du wirst wohl auch zugeben, das ein Studium im Vergleich zu einer Ausbildung mehr Vorteile und fachliche Inhalte liefert.

Ein Studium liefert mehr theoretische Inhalte, eine Ausbildung halt mehr praktische Inhalte (das ist allgemein bezogen, ich weiss nicht wie es bei der angewandten Informatik aussieht)

Und ob ein Studium vorteilhafter ist hängt immer von der individuellen Person ab. Für manche ist es sicherlich vorteilhafter........für manche aber wiederum nicht. Das darf man nicht pauschalisieren. Es gibt noch andere Bildungswege
 
Aber gerade im Angewandte-Informatik-Studium ist es doch so, dass Theorie und Praxis beim Studium relativ eng verbunden sind. Natürlich ist der Schwerteil auf die Theorie gelegt. Aber es ist bei Weitem nicht so ein großer Spalt wie der zwischen dem Verkäufer und dem BWL-Studenten.

Also verfällt dieses Argument in meinen Augen.

Gruß,
[sauba]
 
Bloss nicht Angewandte Informatik. Ich studiere es, und der Studiengang ist total für'n Popo. Es wird groß Posaunt, dass es hier um das Anwenden geht, um die Praxis.

In der Praxis allerdings siehste davon so gut wie gar nichts, und darfst, weil's Angewandte heißt, Themen aus so ziemlich alle Bereiche behandeln, die dich im Endeffekt nicht interessieren, trotz der "Spezialisierung".

Also was Angwandte Informatik angeht, so sollten die Unis sich mal das Konzept neu durchdenken. Polydiziplinär ist ein Fehlschlag derzeit.

Das mag an der eine oder andere Uni nicht der fall sein, an den meisten, die das Fach anbieten, ist es leider bittere Realität was ich von meinen Kontakte so höre.
 
FrittenFritz schrieb:
...Geld sollte nicht der erste Grund sein weil Geld allein nicht glücklich macht. ...

Warum wird eigentlich immer Geld herangezogen, um zu sagen " ... macht allein nicht glücklich". Es gibt nichts, was allein stehend glücklich macht. Nur Spaß allein macht auch nicht glücklich, wenn Gesundheit oder Geld fehlen und andere Dinge allein machen auch nicht glücklich. Aber Geld ist oftmals (natürlich nicht immer) in der Lage, Glück zu verschaffen, in Form von Gesundheit (Vorsorge, ärztliche Versorgung, bessere Medikamente und Behandlungen), Finanzierung der Freizeit (wer hat schon Hobbies die nichts kosten), Bildung (durch Literatur und Reisen, Museen und Veranstaltungen, Lehrgebühren) und auch die Partnersuche wird durch Geld erleichtert (mag oberflächlich sein, ist aber so). Aber ausgerechnet dem Geld wird immer wieder nachgesagt "macht allein nicht glücklich".

Geld ist wirklich nicht alles - aber alles ist nichts ohne Geld. Daher ist Geld auch ein erster guter Grund, um Dinge in Angriff zu nehmen.

Und wenn man draußen die Leute fragt, dann ist nicht zu wenig Spaß ihre Hauptsorge, sondern zu viel Monat am Ende des Geldes.

FrittenFritz schrieb:
...Und ob ein Studium vorteilhafter ist hängt immer von der individuellen Person ab. Für manche ist es sicherlich vorteilhafter........für manche aber wiederum nicht. Das darf man nicht pauschalisieren. ...

Doch, statistisch gesehen kann man das pauschalisieren, weil das Durchschnittsgehalt höher und die Arbeitslosenquote bei Akademikern niedriger ist. Pauschal gesagt, haben Akademiker Vorteile am Arbeitsmarkt. Individuell gibt es Unterschiede (daher ist hier keine Aussage möglich), aber wer seine Chancen (was anderes haben wir eh nicht, es gibt keine Sicherheiten) verbessern will, studiert.

Hier mal ein paar Infos dazu:

http://www.taz.de/1/archiv/print-ar...sort=in&dig=2009/04/09/a0024&cHash=e98364f2c9
"Zehn Jahre nach dem Examen ist laut einer neuen Studie nur ein Prozent aller Hochschulabsolventen ohne Job"

http://www.rp-online.de/beruf/arbei...e-Chancen-auf-dem-Arbeitsmarkt_aid_65272.html
"Akademiker haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt"

Auch wenn Berufseinsteiger und junge Absolventen ihre Probleme haben und Einzelfälle was anderen suggerieren, es ist unbestritten vorteilhaft zu studieren.
 
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Erklärt mich ruhig für verrückt aber ich behaupte Leute die ein durchschnittliches Gehalt verdienen und Spaß am Beruf haben glücklicher sind als Leute die sich 10-12 Stunden am Tag in Ihrem Beruf rumquälen und nen Haufen Geld verdienen.

Vielleicht liegt der Grund dafür, dass wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen darin, dass wir die Höhe des Gehalts nicht definieren.
Ich bin ebenfalls der Meinung das man einen Kompromiss finden sollte zwischen einem ordentlichen Gehalt und dem Spaß am Beruf.

Und wenn man draußen die Leute fragt, dann ist nicht zu wenig Spaß ihre Hauptsorge, sondern zu viel Monat am Ende des Geldes.

Ja, aber nur bis sie sterbenskrank im Bett liegen und sich dann von ihrem schönen Geld auch nix kaufen können. Schließlich ist es mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen, dass unglückliche Menschen anfälliger für Krankheiten sind ;)

Nen Beweis hab ich natürlich auch ;)
http://www.welt.de/wissenschaft/article714588/Dauerstress_im_Job_macht_ungluecklich_und_krank.html

...Und ob ein Studium vorteilhafter ist hängt immer von der individuellen Person ab. Für manche ist es sicherlich vorteilhafter........für manche aber wiederum nicht. Das darf man nicht pauschalisieren. ...
Doch, statistisch gesehen kann man das pauschalisieren, weil das Durchschnittsgehalt höher und die Arbeitslosenquote bei Akademikern niedriger ist. Pauschal gesagt, haben Akademiker Vorteile am Arbeitsmarkt. Individuell gibt es Unterschiede (daher ist hier keine Aussage möglich), aber wer seine Chancen (was anderes haben wir eh nicht, es gibt keine Sicherheiten) verbessern will, studiert.

Was ich damit sagen wollte, ist eigentlich nur , dass sich nicht jeder für ein Studium eignet.
Das Hochschulabsolventen die besseren Jobchancen haben will ich gar nicht bestreiten.

Aber wir drehen uns im Kreis. Ich denke der TE hat nun gesehen das man dieses Thema von vielen Sichtweisen betrachten kann und er sollte nun auch im Stande sein seine Entscheidung zu treffen.
 
FrittenFritz schrieb:
... aber ich behaupte Leute die ein durchschnittliches Gehalt verdienen und Spaß am Beruf haben glücklicher sind als Leute die sich 10-12 Stunden am Tag in Ihrem Beruf rumquälen und nen Haufen Geld verdienen....

Aber klar sind die Leute glücklicher, die Spaß im Beruf haben als diejenigen, die sich im Job quälen. Was für eine selbstverständliche Aussage! Aber wo ist der Bezug zum Studium? Glaubst du, die Verkäuferinnen bei Schlecker, die sich 10-12 Stunden im Job quälen, würden das nicht lieber für mehr Geld tun? Oder siehst du alle Akademiker einen 12 Stunden Job mit Qualen ausführen?

Noch mal für dich (verrückt erklären braucht man dich nicht): ein abgeschlossenes Studium erhöht die Chancen am Arbeitsmarkt und somit auch gleichzeitig die Chancen, einen Job zu finden, der einem dazu auch Spaß macht. Genau diesen Spaß unterstützt ein Studium. Welche Chance hat denn der normale Facharbeiter oder die gelernte Hilfskraft, den Job oder die Perspektive zu wechseln? Wenn mir mein Job keinen Spaß mehr macht, kann ich mich mit meinem Akademischen Titel und den Erfahrungen anderweitig umsehen und mit stehen mehr Türen offen als vielen anderen. Selbst wenn ich auswandern wollte, stehen mir im Ausland mehr Türen offen - der Spaß ist mir sicherer als vielen anderen, die auf dem Bau in der Kälte schuften. Warum sind denn z.B. Berufsunfähigkeitsversicherungen für Akademiker günstiger (fast komplett Berufsgruppe 1, geringste Ausfallquoten) als für Facharbeiter (Berufsgruppe 2-4)? Weil Akademiker eher bis zu Rente arbeiten als Facharbeiter und das würde ich auch daran erklären, das Akademiker im Job öfters ihre Erfüllung finden als andere und deren Jobs nicht so an der Gesundheit zehren. Facharbeiter hören nicht so oft vor der Rente auf, weil sie jetzt nur noch Spaß haben wollen, sondern weil sie den Job nicht mehr ausführen können.

Und was hier auch immer wieder auffällt bei der Diskussion: viele scheinen den Studenten und Akademikern ein Leben ohne Spaß zu unterstellen. Immer wieder heißt es, man muss Spaß am Job haben. Dann würde ich gerne mal wissen, wie viele der Facharbeiter und Hilfskräfte Spaß am Job und vor allem nach dem Job noch haben.
Ich würde sogar sagen, das Akademiker zufriedener mit ihrer Situation sind als andere Arbeitnehmer. Der Job ist sicherer (geringer Arbeitslosenquote), das Gehalt im Schnitt höher, die Arbeit eher eine Kopf- als Muskel- und Knochenarbeit. Bildung und Spaß und somit Glück gehen direkt Hand in Hand.

FrittenFritz schrieb:
... Ja, aber nur bis sie sterbenskrank im Bett liegen und sich dann von ihrem schönen Geld auch nix kaufen können. Schließlich ist es mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen, dass unglückliche Menschen anfälliger für Krankheiten sind.......

Das ist klar, am Ende sind alle gleich und ein Extrembeispiel ist bestimmt ein gutes Argument. Aber würdest du nicht zustimmen, das die Menschen, die finanzielle Sorgen haben, deren Geld vor dem Ende des Monats zu Ende geht, die sich wünschen, in den Urlaub fahren zu können oder die Kleidung der Kindern zu bezahlen, glücklicher wären, wenn diese Sorgen nicht da wären? Vor allem die Facharbeiter und Hilfskräfte sind doch heute diejenigen, denen die Jobs unterm Hintern weggezogen werden. Akademiker sind diese Gefahr auch ausgesetzt, aber nicht so stark wie andere.

FrittenFritz schrieb:
...Was ich damit sagen wollte, ist eigentlich nur , dass sich nicht jeder für ein Studium eignet.....

Das ist doch kein Argument. Es eignet sich auch nicht jeder zum Dachdecker, Straßenbauer oder Verkäuferin bei Schlecker und viele Menschen haben einfach keine andere Wahl als genau das zu tun. Man sollte aber JEDEN Menschen dazu ermuntern, so viel Bildung wie möglich zu erreichen und einen so hohen Abschluss wie nur irgendwie erreichbar anzustreben. Man kann doch nicht losgehen und sagen "nicht jeder eignet sich zum Studium, als lass das mal sein, geh lieber jobben, bis nichts mehr geht".

Wenn jemand fragt: "soll ich studieren?", dann kann die antwort nur "ja" lauten. Was er daraus persönlich macht und ob er es schafft, ist in diesem Augenblick nicht relevant, sondern liegt in jedem selbst. Jeder Mensch muss und soll die Chance und die Pflicht haben, so viel aus sich zu machen wie möglich und das geht nur mit Bildung.
 
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