B&W - Pentax - Leica Konkurrenz?

RonnyVillmar schrieb:
Hab ich doch geschrieben.
Nur, weil das Bild aus einem RAW entstand, heißt es nicht, daß da keine Korrekturen angewendet wurden. Es gibt ja nicht nur Software-Korrekturen, die in einem Signalkreis stattfinden können. Das Sensorsignal wird ja auch erst einmal elektrisch aufbereitet, bevor es überhaupt erst einmal vom Bildprozessor verarbeitet werden kann. Schon da können (und auch werden bei vielen Kamerasensoren) erste Korrekturen passieren, die Störeinflüsse reduzieren.

Die Temperaturkompensation zum Beispiel erfolgt zum großen Teil "hartverdrahtet", heißt, daß es da eigene (diskrete und/oder integrierte) Schaltkreise dafür gibt, die beim Auslesen des Sensors das Signal bereits beeinflussen, bevor der Bildprozessor das Signal verarbeitet. Und das ist nur ein Beispiel, es gibt noch mehrere Möglichkeiten der Signalkonditionierung, die der User nicht mitbekommt/mitbekommen muß. Ein RAW ist nicht das reine Sensorsignal ohne Aufbereitung/Verfälschung.

Selbst eine Leiterbahn wird für eine "Verfälschung" des Signales sorgen, da sie u.A. Temperatureinflüssen ausgesetzt ist, die den Leitwert verändern, was wiederum einen Einfluß auf den Spannungsfall auf der Leiterbahn hat (auch, wenn der marginal ist, aber wir reden hier ja auch sowieso schon von (analogen) Kleinsignalen). Die A/D-Wandler sorgen ebenfalls für eine "Verfälschung", und, und, und.
 
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Twostone schrieb:
... bin mit Kleinbild- und Mittelformat-DSLMs unterwegs...
Die Kehrseite ist dann das Volumen und vor allem das Gewicht. Ne Vollformat hab ich ja auch, aber die neuen Objektive dazu ufern doch derart aus, das ist doch kaum mehr tragbar. Ich habe mir die feinen kleinen Limiteds dazu geholt. Die sind manchmal etwas eigen, zaubern beim nächsten mal aber was besonderes ins Bild. Diese magie der alten rechnungen gibt`s heut kaum mehr. Die neuen gigantischen Linsen sind mir zu steriel.
 
RonnyVillmar schrieb:
Die neuen gigantischen Linsen sind mir zu steriel.
Tja. Persönlich mag ich auch mehr den weichen Look der alten, bleibeschichteten Linsen, insbesondere auch mit ausgeprägter Vignette. Oder das schöne Rauschen eines guten Analogfilmes. Allerdings verkauft sich ein Produkt mit derart auffälligen, technischen "Mängeln" heutzutage nicht mehr. Perfektion und (Selbst-)Optimierung sind die Schlagworte der jüngeren Generationen, das spiegelt sich dann auch in Kameras und Objektiven wieder.

Nun gut, muß man eben nachträglich die "Mängel", die ein steriles Bild lebendiger (echter? lebensnaher?) machen, selbst einbauen. Oder tricksen. Eine freundliche Vignette zum Beispiel lässt sich auch mit einer Objektivfremden Gegenlichtblende erzeugen. Bildrauschen kann man nach belieben von verschiedenen Filmvorlagen oder via KI nachträglich einfügen. Übermäßige Schärfe lässt sich mit Vorsatzfiltern (Black Mist o.ä.) reduzieren. Aber ja, je besser und neuer das Objektiv, desto eher kann das Bild steril wirken. Unter Anderem bin ich auch deswegen auf Kleinbild und Mittelformat umgeschwenkt, Offenblende macht sich da deutlicher und schneller bemerkbar und man hat auch mehr Spielraum für Tricksereien in der Vor- und Nachbearbeitung, imho.
 
RonnyVillmar schrieb:
Diese magie der alten rechnungen gibt`s heut kaum mehr. Die neuen gigantischen Linsen sind mir zu steriel.
3D Effekt war das Stichwort?
Heute wirkt es glattgebügelt, was durch Handys noch verschärft wird.

Schau dir mal Krolop & Gerst + Anders Uschold oder Hans Schlütter an.
Sehr interessant, was da auch zum RAW gesagt wird.
Allein durch das interpolieren der Farbwerte, wird schon Einfluss darauf genommen, wie das Bild wirkt. Denn die Signalkurven überlappen sich, so das ein Grünes Pixel auch Einflüsse von Rot und Blau hat.
Dazu kommt der ISO Wert etc.
 
Twostone schrieb:
... Allerdings verkauft sich ein Produkt mit derart auffälligen, technischen "Mängeln" heutzutage nicht mehr. ...
Na mal gut, dass ich nix verkaufen muss.

Nachträglich rum frikeln war bei mir früher mal, heut versuche lieber alles gleich so in den Kasten zu bekommen wie ich es gern hätte und lass mir lieber einige Bilder entgehen.

Und auch wieder was aus der Monochrome. Hier mit meinem Pentax HD 35mm 2.8 Macro Limited.
K3IG1264.jpg

Pentax K3III Monochrome mit Pentax HD 35mm 2.8 Macro Ltd bei Blende 2.8 - ISO 200 - 1/15s
 
andi_sco schrieb:
3D Effekt war das Stichwort?
... so das ein Grünes Pixel auch Einflüsse von Rot und Blau hat.
Ja auch der 3D Pop leidet da gewaltig.
RGB-Demosaicing spielt bei der Monochrome ja keine Rolle! ;)
 
Dafür sollen CA nicht korrigierbar sein, da die Farbe fehlt.

RonnyVillmar schrieb:
Ich hätte die noch etwas höher gesetzt, damit die Feinmechanik mehr Schärfe abbekommt
 
andi_sco schrieb:
Dafür sollen CA nicht korrigierbar sein, da die Farbe fehlt.
Mit der Monochrome hatte ich noch nie CA`s! ;)
Also was willst du da korrigieren?
 
andi_sco schrieb:
Dafür sollen CA nicht korrigierbar sein, da die Farbe fehlt.
Chromatisch Aberrationen (wie etwa violette Farbsäume) müssen nicht korrigiert werden. Die treten allenfalls als sehr geringe, sanfte Unschärfe bei der monochrom-Kamera auf (vergleichbar mit Streulichtern).
 
@andi_sco
Nö! Einfach nur ein klasse Nebeneffekt! :D
 
Welche Software nutzt Du eigentlich für die Entwicklung der Bilder? DxO ist auf jeden Fall außen vor, kennt die Kamera (noch) nicht...
 
@Twostone
Ich nutze RawTherapee.
Wenn man in einer Pentax Kamera das RAW-Format DNG wählt, ist eine Unterstützung aber nicht notwendig, denn DNG ist ein offenes Rohdatenformat. Hatte ich so noch nie Probleme. Einzig die Gradationskurve sieht jetzt mit der Monochrome sehr daneben aus und somit verhagelt der "Auto-Modus" von RawTherapee noch das "schnelle JPG". Aber damit komm ich klar und feil mir meine Kurve selbst. Irgendwann kommt bei denen aber sicher auch die volle Unterstützung der Monochrome.
 
Dann haue ich auch mal welche raus auf die Schnelle...
1/500s, ISO5000, f6.3
IMGP0163.jpg
1/250s, ISO 3200, f6.3
IMGP0039.jpg
1/250s, ISO20000, f5.6

IMGP0107.jpg

Alle mit dem DA*16-50/2.8.
Die Kamera macht recht gute Bilder, wenn man sich wieder daran gewöhnt hat, eine DSLR in der Hand zu halten.

Was mich am Meisten stört bei der Kamera, ist das Fokus-peeking, das schlecht implementiert wurde, und die kaum sichtbaren Fokuspunkte im Sucher. Das hätte Pentax (Ricoh) dann doch besser machen können, insbesondere, da man oftmals dem AF hinterher korrigiert. Die Treffsicherheit ist imho nicht so gut, wie bei aktuellen DSLMs.

Davon abgesehen ist es eine wirklich angenehme Kamera mit einem stimmigen Design und gutem Handling. Kein Dauermitläufer, aber sicherlich auch eine Kamera, die man als Zweitkamera mal mitnimmt.

Von der Dramatik meines Erachtens nicht so gut wie eine Nahinfrarot-Kamera mit 720 oder 830nm, dafür aber auch nachts und in der Dämmerung ein guter Begleiter. Auch ist die nachträgliche Entwicklung der Bilder deutlich schneller und einfacher.

Ich glaube, die Kamera bleibt erst einmal ein Weilchen, wenngleich auch nur mit sehr wenigen Objektiven (eines). Das 16-50 reicht für die meisten Anwendungen. An ihrem direkten Konkurrenten benutze ich ja auch fast ausschließlich ein 24-70, da ist das vergleichbar.
 
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Ich setze nochmal nach, und zwar mit einem Vergleich.

Pentax K3-IIIm mit 16-50/2.8, je 1/500s und f2.8, ISO 200 bzw. 400

IMGP0194.jpgIMGP0195.jpg

Sony A7M3 mit 24-70/2.8 GMII und 830nm Vorsatzfilter, je 1/500s und f2.8, ISO 400 bzw. 640

DSC02305.jpgDSC02304.jpg

Angewendete Korrekturen: Leichte Tonwertkorrektur, Weißabgleich bei A7M3.
 
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Twostone schrieb:
Da komme ich nur zum Schluss, dass mir die Pentax Monochrome Bilder, ohne deinen Vorsatzfilter, besser gefallen.

Ich vergleich mal mit bunt:
K3IG1242.jpg

Pentax K3III Monochrome mit Sigma 30mm 1.4 bei Blende 1.4 - ISO 200 - 1/16000s

K1GP3551_1.jpg

Pentax K1 mit Pentax-M 40mm 2.8 bei Blende 2.8 - ISO 100 - 1/1600s


OK, ist auch Äpfel mit Birnen... ;)
 
RonnyVillmar schrieb:
Da komme ich nur zum Schluss, dass mir die Pentax Monochrome Bilder, ohne deinen Vorsatzfilter, besser gefallen.
Die K3-Bilder sind insgesamt auch weicher, freundlicher von den Kontrasten her, da ist auch über die Tonwertkurve nicht so viel Spiel, bis es unnatürlich aussieht. Die A7M3 bringt das Ganze etwas härter rüber, und durch den anderen Spektralbereich auch anders betont.

Besonders deutlich wird es natürlich bei Vegetation, da diese in besonderem Maße den infraroten Bereich reflektiert.

Es hat Beides seine Daseinsberechtigung, deswegen habe ich mich letztlich auch für die K3-IIIm als weitere Kamera entschieden. Und natürlich auch, weil sie handlicher ist, zumindest ohne den Batteriegriff, der die Kamera doch eher aufbläht und vom Handling, im Gegensatz zur A7 (egal, welche Version), meiner Meinung nach unhandlicher macht. Wenn ich mir noch eine lange Brennweite hole, kann ich den wieder dran montieren, aber das ist bisher nicht geplant, also bleibt der ab. Ist mit dem 16-50 angenehmer ohne.

Bei der modifizierten A7M3 gefällt mir der große Spielraum, den mir der Vollspektrum-Umbau erlaubt, und auch mit 830nm oder 750nm noch größer ist, als bei der K3-IIIm. Braucht aber auch deutlich mehr Zeit bei der Entwicklung. Bei der K3-IIIm reichen maximal ein paar geringfügige Anpassungen in den Kontrasten, fertig ist ein super Bild. Ideale Kamera für Schnappschüsse. Nahinfrarot-Kameras brauchen da deutlich mehr Zuwendung.
 
Twostone schrieb:
... ohne den Batteriegriff, der die Kamera doch eher aufbläht ...
So ein Batteriegriff war eh nie meins und die paar hochkant Aufnahmen bekomm ich auch so hin.
Das HD PENTAX-DA 16-50mm f2.8 ED PLM AW wäre mir, wie dessen Name, zu lang, zu groß und zu schwer. Keine Ahnung warum die Linsen heut solche Dimensionen annehmen, da bin ich lieber mit meinen kleinen Festbrennweiten aus der Limited Serie unterwegs, nehme meine alten M-Linsen, oder auch mein Lichtstarkes Sigma. OK mein Sigma Zoom 18-35mm f1.8 ist auch ein großer Klopper, kommt dafür aber auch sehr selten zum Einsatz, da muss ich schon wirklich gerade wieder viel Bock auf die Linse haben.

Hier meine Pentax K3III Monochrome mit meinem Pentax HD Pentax-DA 21mm F3,2AL Limited.
IMGP2206.jpg

Pentax *istDS mit Sigma 30mm 1.4 bei Blende 5.6 - ISO 200 - 1/4s

Da verstehe ich dann das Argument auch nie, dass eine DSLM kleiner wäre, dann aber ein mords Klopper von Zoom-Objektiv vorn drann hängt. Zumal das dann auch ergonomisch nicht gerade sehr sinnig ist. Aber auch Festbrennweiten ufern heut in Größe und Gewicht aus, wie z.B. die zwei neuen f1.4er (50mm, 85mm) von Pentax. In meinen Augen keine gute Entwicklung, die wohl leider dem Megapixelwahn geschuldet ist.

Ich bin lieber recht klein und smart unterwegs.
 
RonnyVillmar schrieb:
Das HD PENTAX-DA 16-50mm f2.8 ED PLM AW wäre mir, wie dessen Name, zu lang, zu groß und zu schwer.
Ich finde es hingegen von der Größe her optimal zur Kamera passend. Liegt sehr gut in der Hand und ist gut gewichtet. Aber ich bin auch eher die großen Voll- und Mittelformatobjektive gewohnt, da ist das schon vergleichsweise handlich. Noch kleiner sollte es für mich wahrscheinlich nicht mehr sein, fände ich zu fummelig.

Bei den größeren Objektiven ist ein Batteriegriff gar nicht so verkehrt, verlagert das Gewicht wieder ein wenig mehr in Richtung Kamera. Bei kurzen. leichten Objektiven etwa, wie dem 16-50, stört er. Speziell bei der K3-IIIm stört er mich gar. Passt nicht so ganz zur Kamera. Meine Meinung.

RonnyVillmar schrieb:
Da verstehe ich dann das Argument auch nie, dass eine DSLM kleiner wäre
Schmaler, ja. Kleiner? Nicht wirklich. Wenn man jetzt mal von Taschenkameras à la Leica Q2 absieht, ist die Form noch ähnlich geblieben, nur schlanker.
 
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