Bankenkrise in den Staaten, ist mein Geld sicher ?

Deswegen ist der Dax heute auch um 5,5% gestiegen. Wenn die US-Regierung das wirklich durchzieht, dann müssen sich große Firmen wie General Motors (hat zu spät die Entwicklung am Ölmarkt berücksichtigt) oder Morgan Stanley in Zukunft noch weniger Gedanken um ihre Risikoplanung machen, wenn sich tatsächlich Politiker finden, die dafür Steuergelder einsetzen wollen.
Allerdings ist das auch in Deutschland zu erwarten. Wenn hier VW am Montag sagt, das man die Fabriken Wolfsburg/Braunschweig abreißen will, dann werden auch wieder Steuergelder fließen.
Am besten man nimmt das einfach hin. Wir haben kein Recht über die Verwendung der Gelder zu urteilen, wir können bloß die Verantwortlichen wählen oder abwählen.
 
@ Odium: Das System dahinter ist das Prinzip der Opportunitätskosten.

Die US-Regierung ist offenbar zu dem Schluß gekommen, dass die Stützungsaktion wahrscheinlich weniger Geld kostet, als die Folgen des Nicht-Eingreifens - Steuerausfälle und an anderer Stelle erforderliche staatliche Transferleistungen - kosten würden. Wobei auch der soziale Friede durchaus in diese Kostenrechnung einfließt. Der deutsche Staat und die Landesregierungen rechnen auch nicht anders. ;)

Zu einer sinnvollen Entscheidung gehört auch die Berücksichtigung des vermiedenen Schadens anderer Alternativen, genauso wie der entgangene Nutzen anderer Möglichkeiten. Eigentlich ganz einfach.

@ drago-museweni: Die beiden geschassten KfW-Vorstände sind die beiden, die bis August und ab September für genau den Sachverhalt zuständig waren. Also die verantwortlichen Vorstandsmitglieder, wie sowohl der Presse als auch dem Organigramm der KfW zweifelsfrei zu entnehmen war und ist. Von einem Bauernopfer kann daher irgendwie nicht die Rede sein. Einen anderen Eindruck erwecken zu wollen, stellt bei mir zwangsläufig die Frage, warum hier Dinge verdreht werden.

Viele Grüße, Tiguar
 
Das habe ich auch gelesen. Trotzdem, die Sache schmeckt mir nicht. Gute Politik ist das nicht, aber wahrscheinlich macht die US-Regierung das Beste, was sie jetzt tun kann.
Diese Megakonzerne sind ja nicht nach einer GbR aufgebaut, d.h. die Mitglieder haften bei Fehlern nur zu einem winzigen Teil. Winzig im Vergleich zu den Summen, über die sie entscheiden. Doch eine Alternative dafür ist möglich. Wenn man mir morgen ein Budget von 3 Mio. Euro zur Verfügung stellt und ich Mist baue und dann 3 Mio aufbringen soll... dann wäre ich ziemlich unter Druck und würde nur falsche Entscheidungen treffen.

Trotzdem wartet der Markt ab. Der DJ hat nur um etwas mehr als 3% zugelegt. Das ist vorsichtiger Optimismus, aber die Krise ist damit längst nicht vorbei. Bevor ich wieder investiere, werde ich den nächsten Schub nach unten aussitzen, im Moment ist da zu viel Chaos im System.
 
Leider findet auch keine dringend erforderliche Marktbereinigung statt. Zusammen mit der Verstaatlichung eine suboptimale Entwicklung.

@Odium eine gute Politik wäre, im Vorfeld geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, die solche dubiosen Geschäfte erst gar nicht ermöglichen.
 
Auf diese Verunsicherung würde ich nichts geben. Viele der Betroffenen haben noch nicht einmal ihren Schreibtisch geräumt. Alles hängt noch ein wenig in der Luft und das sorgt für Nervosität. Das US-Regierungsprogramm muss erst einmal anlaufen und bis die Investment-Scherben woanders neu einsortiert sind, vergeht noch Zeit.

Also einfach abwarten und vielleicht mal im Februar 2009 schauen, wie sich die Lage darstellt. Wer jetzt von Börsentag zu Börsentag hechelt und sich den Kopf über die aktuellen Kurse zermartert, ruiniert sich nur unnötig die Nerven.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im US-Senat scheinen zumindest einige skeptisch: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ussenat100.html

Es ist auch sehr verdächtig:

- ich spreche den Verantwortlichen der US-Banken so viel Kompetenz zu, die Situation auch auf einige Jahre hinaus realistisch zu extrapolieren
- vor 2 Jahren wird ihr hochrangigster Vertreter plötzlich Finanzminister
- zwischenzeitlich ist der Leitzins schon auf 2% gefallen
- plötzlich stehen 700 Mrd. für lau/0% im Raum, die besagter Finanzminister "ganz schnell" haben will, weil wir sonst alle morgen sterben werden

Also für mich klingt das eher nach einem ganz großen Coup. Man "leit" sich was für lau und legt es z.B. im Euroraum zu ~3,9% an. Lieber US-Senat, ich begnüge mich auch mit einer 1 Mrd. zu 0%!
 
Ab einem gewissen Vermögen geht es nicht mehr ums Geld, denke ich. Da belügen sich die Verschwörungstheoretiker selbst. Ginge es dem US-Finanzminister primär ums eigene Geld, dann wäre er bei Goldman Sachs geblieben. Ganz einfach. Im Staatsdienst kann er nämlich nur den Bruchteil dessen verdienen, was er vorher verdient hat.

Es ist auch nicht verwunderlich, sich einen bewährten Banker als Finanzminister zu holen. Schließlich soll jemand auf dem Stuhl sitzen, der etwas von der Materie versteht. Wir Deutsche haben uns schon mit einem Hans Eichel begnügt, aber Schwamm drüber.
 
Herr Paulson selber ist finanziell durch. Das Stichwort lautet Lobby. Die Story "ein ultra-liberaler Bänker wird zum sozialistischem Wohltäter" ist absolut unglaubwürdig. Natürlich versteht er sein Handwerk, nur seine Motive sind zweifelhaft. Aber wenn er den Kredit durchbekommt ist ihm ein Ehrenplatz in der Hall of Fame der Wallstreet sicher. Und nicht wenige seiner Ex-Kollegen (wobei hier die Frage ist, wie groß das "Ex" überhaupt ist) würden ihm insgeheim den Nobelpreis verleihen...
 
Tja, turbulente Zeiten - gibts einen besseren Zeitpunkt Geld zu verdienen?

Das Geld ist immer so lange sicher, bis die breite Masse anfängt panik zu schieben, ohne zu wissen, dass dadurch das Geld eben nur verloren wird. Also sollte man agieren, statt reagieren. Schon hat man sein Vermögen verdoppelt, wenn man es vernünftig macht.
 
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