Bespielte SSDs SICHER lagern - nur wie?

MHD wird nicht wegen EU-Recht, sondern wegen Anbietergeschmacksgarantien aufgedruckt. Deswegen bekommt auch ein ungetöteter Roquefort bei Rewe oder Edeka ein MHD, obwohl er vielleicht nie schlecht wird - er verändert seinen Geschmack. Der Roquefort im Bioladen kommt manchmal ohne MHD aus, weil der andere Anbieter dort keinen Sinn darin sieht, dem Kunden garantieren zu wollen, wie lange das Produkt noch ungefähr wie am Insregalräumtag schmeckt. EU-Recht kennt ein "zu verbrauchen bis" - das ist dann auch stets zu befolgen, wenn es aufgedruckt ist.

Mit dem einen Jahr bei SSD muss man vorsichtig sein. Das gilt für alle Einzelhandels-SSD, aber nicht für Datencenter-SSD. AFAIK brauchen die im Datencenter nur 1 Monat Datensicherheit für die Zertifizierung. Wer glaubt, dass das für Einzelhandelskunden irrelevant wäre, sollte sich in Erinnerung rufen, dass im HDD-Markt nicht wenige Leute Ultrastars oä für ihre Privat-NAS kaufen. Die Idee "Enterprise = bessere Datensicherheit" ist bei manchen Kunden vorhanden, trifft bei SSD aber für den abgestöpselten Zustand nicht zu.
 
ob ein MHD drauf steht oder nicht hängt damit zusammen ob es jodiert wurde oder nicht 😉 aber dennoch ulkig. Hat, wie @Stereosound schon erwähnt hat, an der EU und deren Bestimmungen. Getrockneter Reis und Mais verfällt normalerweise auch nicht und dennoch sollte ein MHD drauf.
Ergänzung ()

also zurück zu kommen zu den SSDs 🤣 also muss man, wenn man Defekt oder Datenverlust vermeiden will, jährlich die SSD´s in Betrieb nehmen und einige Stunden laufen lassen. Zum Glück gibts ja externe Dockingstations für Laufwerke.

Aber das HDDs Daten verlieren, ist mir noch nie aufgefallen. Habe eben aus Fun mal eine SCSI Platte BJ 1995 angeworfen und Windows NT ist problemlos hoch gefahren. Laut, ratternd, lange gedauert aber läuft. Man kann zwar heute, außer bisschen schreiben, mit den Kisten nix mehr anstellen aber als "Ausstellungsstück" interessannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Magnetisierung einzelner Bits im Platter kann bei HDD schon auch verloren gehen. Deswegen gab es früher Programme wie DiskFresh, mit denen man jedes Bit einer HDD neuschreiben kann. Heute ist das wegen der Zeiträume, die sowas bei einer 18 TB HDD aufruft, ausgestorben - aber neuschreiben kann man ja zumindest die Dateien noch auf andere Weise.

Bei HDD-Lageralterung sind aber auch andere Dinge wichtig: Zum Beispiel kann Ein (Spindel-) Motor, der nie bewegt wird, unrund werden, die Mechanik der Arme kann auch unsauber werden, wenn sie nie bewegt wird und bei hohen Luftfeuchten bekommt auch Mechanik Korrosionsschäden.
 
Intruder schrieb:
SSD´s in Betrieb nehmen und einige Stunden laufen lassen.

  1. Prüfsumme erzeugen

    Würde eine Prüfsumme, z.B. über eine kryptographische Hashfunktion MD5, SHA-2, SHA-3 von der Original-Datei erzeugen. Damit lässt sich die Integrität der Datei jederzeit überprüfen.

    Beispiel

    Total Commander 10.0 64-bit Setup

    Prüfsumme Secure Hash Algorithm 2 mit einer Länge von 256 Bit (SHA-256):
    c14ac3e7a9976959151fd656168b5cf51b757c88d215f6766e00a9c604976738 *tcmd1000x64.exe

    Nach dem Hash-Wert kann zum Beispiel auf VirusTotal über die Suche gesucht werden:
    https://www.virustotal.com/gui/file/c14ac3e7a9976959151fd656168b5cf51b757c88d215f6766e00a9c604976738
  2. Prüfsumme verifizieren

    Dann einfach die Prüfsumme(n) verifizieren, dabei werden die Dateien gelesen und deren Integrität überprüft.

Tools
 
MountWalker schrieb:
Die Idee "Enterprise = bessere Datensicherheit" ist bei manchen Kunden vorhanden, trifft bei SSD aber für den abgestöpselten Zustand nicht zu.
Wohl wahr.

Wenn man das wirklich so machen möchte wie der Threadersteller vorhat, dann sollte man SSDs aus dem Industrial und NetCom Markt nehmen von z.B. Swissbit, ATP, Virtium etc. Diese bekommt man als Privatperson auch problemlos bei den entsprechenden Distributoren wie Digikey, Mouser etc.

Diese sind in aller Regel ausgelegt für 10 Jahre Dataretention am Anfang der Lebenszeit. Wenn man da nur ein OS Image einrichtet ist man noch ganz am Anfang und kann davon ausgehen, dass das zutrifft. Der regelmäßige Refresh der Daten ist trotzdem immer sinnvoll.
 
Wenn ich mir das so durchlese, wäre es wohl sinnvoller anstelle SSDs für den Einsatzzweck normale HDDs zu benutzen da ich damit, bis heute, noch nie Probleme gehabt hatte.


Toitoitoi... klopf auf holz
 
Moinsen, soweit alles durch gelesen. Danke für die vielen Infos!

Reicht es die SSD an Strom anzuschließen oder muss das Sata auch mit ran? Soll ich es dauerhaft am Strom lagern oder nur wie beschrieben immer mal wieder? Natürlich auf die Temperaturen acht geben.

Gruß
 
Ein Betrieb an Strom ohne Datenkabel ist eigentlich nicht vorgesehen, sollte aber keine Probleme machen und ausreichen. Man muss sie nur turnusmäßig immer wieder mal für ein paar Minuten anschließen.
Wurde auf der SSD geschrieben, sollte sie danach etwas länger am Strom bleiben und ordentlich abgemeldet werden, damit die internen Aufräumaktionen stattfinden können.
Je benutzter die SSD, umso kürzer werden die Abstände. Den Benutzungsgrad kann man den SMART-Werten entnehmen.
 
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Also die neue SSD ( SanDisk 240GB ) wurde nur einmal bespielt als Backup eines anderen Systems. Ich hab kein Sata mehr frei, aber noch den Stromanschluss.

Ich hab mir gedacht das ich sie dauerhaft so am Strom angeschlossen lasse damit sie immer gut versorgt ist wärend der Lagerung? und garnet erst Probleme aufkommen? Die SSD ist dabei außerhalb des Gehäuses gelagert damit sie nicht die Temperaturen vom Betrieb ab bekommt. Das konnt ich aus deinem Kommentar nicht herraus lesen.

Gruß
 
Obeeron schrieb:
Reicht es die SSD an Strom anzuschließen oder muss das Sata auch mit ran?

Obeeron schrieb:
Ich hab kein Sata mehr frei, aber noch den Stromanschluss.

Würde einen USB-Adapter nehmen:
Alternativ ein Gehäuse für 2,5" Datenträger. Die gibt es auch ab 10 €:
Externes Gehäuse 2.5 Zoll USB3.0 auf SATA | Inateck
 
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Schau ich mir an :) Benutzen will ich die Platte aber nicht, es sei denn mein System zerschießt sich wieder. Aber eine USB SSD wäre wegen Strom wohl sicherer, denn mein Asrock lässt USB Port dauerhaft unter Strom, leider lässt sich das nicht abschalten, so das ich meine Maus andeckn muss. Aber nun könnte sich das als Vorteil herraus stellen.

Aber ich befüchte das es ein Fehler war eine SSD als Lager Backup Platte zu kaufen. HDDs sind doch noch haltbarer wenn sie richtig gelagert werden. Naja, man lernt nie aus.

Danke für die Hilfe und Links, dann habe ich das auch erledigt :)

Gruß
Ergänzung ()

Ahh, die sind ja interessant, solche hab ich noch nie gesehen, Danke
 
Obeeron schrieb:
HDDs sind doch noch haltbarer wenn sie richtig gelagert werden. Naja, man lernt nie aus.

Bei einer Festplatte garantieren die Hersteller maximal 60 bis 90 Tage (siehe Beitrag #7).

Verwende meine Samsung SSD 870 EVO 1TB für die Datensicherung, nach dem ich eine M.2 PCIe SSD verwende.
 
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90 Tage? Also 3 Monate? Kann nicht, ich hab hier HDDs die schon 10 Jahre gelegen haben und dennoch laufen. Letztens erst getestet in der Hoffnung gewisse Daten zu finden nachdem sich mein Windows 10 zerschossen hat. Alle Daten war da noch drauf und auch getestet wie Spielfilme und Musik

Oder verstehe ich das falsch?
 
Es wird so und so viel Zeit garantiert. I.d.R. halten die Daten länger und ist halt Bonus.
Bei den heutigen Platten würde ich mich aber nicht drauf verlassen.
Je nach Aufbauart (Platten mit viel TB) und Technologie (SMR!) sind die Daten mehr und mehr "gequetscht". Also werden sie die Magnetisiereung auch eher verlieren als die Platten von einst und welche mit wenig TB. Da sind die Daten noch großzügiger "verteilt".
 
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Alles klar, also ne kleine Platte kaufen und dort nochmal nen Backup machen damit auch nix schief geht. Ja, Garantie ist immer begrenzt, jetzt verstehe ich es wies gemeint ist, Danke. Meine HDDs haben maximal 500GB die schon ewig gelegen haben.

Danke nochmals 🍻👍
 
Wobei "Klein" heute 4-6TB ist. :p Das Magnetmaterial ist heute im Ausgleich zu den schmalen Aufzeichnungsspuren besser geworden. Unterm Strich hat man also geschätzt die selbe Haltbarkeit wie früher, vielleicht etwas weniger.
Auf alle Fälle (würde ich) SMR meiden. Das kann man bei Geizhals etc. in den Filten einstellen, dass solche mit SMR gar nicht erst vorgeschlagen werden.
Aber die Dinger sind glaub ich am Aussterben.
 
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Ich glaube, bei der begrenzten Lagerfähigkeit von HDD geht es bei den sehr kurzen Zeiten nicht nur um die Magnetisierung, sondern auch um die Lagerfähigkeit der Mechanik. Motoren und Lager müssen regelmäßig laufen, sonst werden sie unwund. Macht man mit wintereingemotteten Motorrädern auch.
 
Von wegen Temperatur wäre es noch interessant ob SSD's, hermetisch verschlossen mit Trockenmittel, im Kühlschrank die Daten länger halten.

Die Beiträge von Forenteilnehmern behandelten bereits zuvor die wichtigsten Massnahmen und Lösungen. Regelmässig am Strom anschliessen und chdsk *: -f -r, Prüfsummen erstellen ist immer eine gute Sache, und dies mit den Industrial SSDs von Swissbit, ATP, etc. (pSLC Varianten) macht sicher viel aus -- auch im Preis.
Dies mit dem Abnutzungsgrad, da schreibt Swissbit auch: 10 Jahre Datenerhalt Neu, 1 Jahr am Lebensende.

Es wird einen Unterschied machen, ob es SLC - MLC - TLC oder QLC Zellen sind, sowie auch die Strukturbreite bei den entscheidenden Stellen. Dann natürlich noch sehr viel, wie gut die Firmware und der Controller bei der Fehlerkorrektur arbeiten. Details können sich dann vielleicht noch bemerkbar machen, ob es Charge Trap Flash oder Floating Gate Technologie ist.

Mit dem JEDEC Papier muss auch in Betracht gezogen werden, dass die Werte erst gelten wenn die SSD am Lebensende ist. Eine 870 Evo 4TB hat 2400TBW das Enterprise Gegenstück pm893 3,84TB 7008TBW, wobei der Flash vermutlich ziemlich derselbe ist. Dennoch würde ich die Wette eher auf die Enterprise SSD setzen puncto Datenerhalt (immer bei identischem Schreibvolumen).
Lesen hat einen Einfluss auf die umliegenden Zellen (Read Disturb), dabei müssen ...sollten Mechanismen integriert sein, welche z.B. nach einer bestimmten Anzahl Schreibzugriffen auch die angrenzenden Zellen neu schreiben.
Bei den Harddisks war es, wie schon von Vorrednern beschrieben, nicht anders. Die Magnetisierung lässt nach und die Daten sollten all ein oder zwei Jahre neu geschrieben werden.
 
Ich hab gerade eine Mtron Mobi von 2007 in meinen Retro Amiga 2000 verbaut.
Lief sofort ohne Probleme an und ist jetzt wieder in Benutzung. Immerhin ... 15 Jahre wenn ich richtig rechne. Und bei einem 32GB-Laufwerk kann man sich auch vorstellen, wie lange ich die nicht mehr benutzt habe^^

Hätte mal schauen sollen, ob noch Daten drauf waren.

Mach ich eventuell mit der 2. die noch im Schrank liegt^^
Und ich denke auch ... es wird mit am NAND liegen, der verbaut ist. Die Mtron Mobi haben SLC.
 
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