Cool Master schrieb:
Klar, das Gehäuse selbst ist Retail - logisch. Die HDD aber eben nicht weil sie eben nie für den Verkauf bestimmt war.
Soweit richtig. Es ist eine Platte, für die der Hersteller einzeln gesehen keine Herstellergarantie anbietet. Aber nur weil auch OEM-Platten u.a. dadurch gekennzeichnet sind, dass es keine dedizierte Herstellergarantie gibt, gilt m.E. nicht der Umkehrschluss, dass jede Platte ohne dedizierte Herstellergarantie automatisch die "Definition" einer OEM-Platte erfüllt.
Cool Master schrieb:
Das ist OEM-Ware welche ggf. sogar eine extra Firmware hat. Glaube WD hat das sogar mal gemacht, dass man sie nicht außerhalb des Gehäuses betreiben kann.
Was genau meinst Du? Ich vermute, Du meinst dass WD-Platten aus externen Gehäusen in PCs oft nicht anlaufen? Oder man Workarounds braucht wie Abkleben von Pins? Das geht auf nichts zurück, das WD hier extra machen würde um interne Nutzung zu erschweren. Die Platten waren schlicht und ergreifend ursprünglich als UltraStar Laufwerke mit
PWDIS Schaltung geplant, für die es separate Teile-/Bestellnummern gibt, Großkunden können Bedarf Platten mit diesem Feature bestellen, um die durch Anlegen von Spannung auf Pin 3 automatisiert abschalten zu können. Zum Teil auch solche Platten werden oft in externen Gehäusen zweitverwertet, und da PC-Netzteile nach älteren SATA-Standards auf diesem Pin permanent 3,3V Stromversorgung bereitstellen, laufen solche Platten dann intern genutzt ggf. halt gar nicht erst an.
WD hält sich komplett offen, was sie in externen Gehäusen für Platten ausliefern, die
einzige Zusage, die sie machen ist die angegebene Kapazität. Teils finden sich "bunte" Platten darin (inzwischen selten), meist WhiteLabel Platten. Ja, die weißen haben bei WD eigentlich immer eine eigene (Modellnummer und) Firmware, die u.a. den erzielbaren Datendurchsatz auf 5400er typische Werte
künstlich runterdrosselt, da ab ca. 10 TB nur reine 7200er HW produziert wird, die eigentlich mehr hergäbe. Das ist aber auch keine spezielle Hürde, die sie sich nur für WhiteLabel Platten ausgedacht haben, sondern das wird z.B. bei den offiziellen Red Plus (nicht: Pro) genauso angewendet.
Weitere und m.E. interessantere Gründe für angepasste Firmware, insb. bei WhiteLabel-Platten, sind das
Stillegen von Leseköpfen, die sich im Test als unfunktional herausgestellt haben. Ich habe z.B. seit knapp 5 Jahren eine 12TB Whitelabel Platte täglich im Einsatz, die auf dem Label die R/N Nummer der 14TB Schiene trägt, es ist also eine 14TB Hardware, die künstlich auf 12TB runter beschnitten wurde.
Ausnahme waren lange Zeit die WD MyBook Duos, in denen über mehrere Jahre garantiert Red-Platten verbaut waren, die auch einzeln garantiefähig waren. Diese Zusage und Praxis hat WD dann allerdings vor ca. 4 Jahren fallen gelassen und verbaut seitdem dort auch meistens White Label...
Cool Master schrieb:
Nein, OEM ist es wenn es nicht direkt an den Kunden verkauft wird.
Es gibt viele Platten, die nicht offiziell einzeln an Endkunden verkauft werden und für die die normale Garantie nicht greift. Nicht alle davon würde ich als OEM-Ware bezeichnen.
Es scheint keine ganz stichfeste Definition für OEM-Platten zu geben, aber im Allgemeinen meint das saubere (neuwertige und spec-konforme) Platten, die die HDD-Hersteller in großen Mengen günstiger - insb. durch Entfall von Garantiezusagen! - verkaufen, womit sie primär an Systemhersteller richten, die diese Platten später als Teil größerer Systeme wie Servern etc. weitervertreiben für die die dann selber für Reklamationen geradestehen.
Geshuckte White-Label Platten, rezertifizierte Tauschgeräte und sonstige "unsaubere" Platten sind hingegen i.d.R. keine A-Ware, ebenfalls greifen hier die Garantieleistungen der offiziellen Ware nicht, stehen aber m.E. auf einem anderen Blatt als OEM-Platten.