Ich habe in den letzten 14 Jahren ca. 15 Systeme für Freunde, Bekannte oder für mich selbst zusammengebaut, davon waren 6 Systeme AMD Hardware ab der ersten Ryzen Generation, die Systeme mit Intel Hardware ab der ersten Core i Generation.
Alle Systeme waren immer sehr Budget/Preis-Leistung orientiert, für möglichst beste Kompatibilität habe ich mich dabei an den Empfehlungslisten der Hersteller und Foren gehalten, primär da ich Abseits der eigenen Systeme nur schwer Support liefern kann, wenn etwas nicht richtig funktioniert, daher: alles muss von Anfang an möglichst stabil laufen.
Folgende Hardware kam dabei zum Einsatz bei den AMD Ryzen Systemen (was ich noch hier habe an Kartons bezüglich der Hardware bzw. mich erinnere):
Mainboards: Asus B350-Plus (2017), Asus B450m-A (2020), Asrock B450 Pro 4 (2020), Asus B450m Pro 4 (2020), MSI B450 Gaming Plus (2021)
CPUs: Ryzen 5 1600 (2017), Ryzen 5 2600x (2020), Ryzen 7 2700x (2020), Ryzen 7 3700x (2019) , Ryzen 5 5600 (2022)
Arbeitsspeicher: G.Skill Aegis 3000er/3200er Kits (da quasi von allen Boardherstellern in deren Listen supported), Corsair Vengeance 3000er/3200er Kits (da auch hier der Support immer gegeben war)
Gehäuse: Überdruck (2 rein, 1 raus), Mesh Front Gehäuse verschiedenster Hersteller.
Resultat:
Nur zwei Systeme funktionierten auf Anhieb und zunächst ohne größere Instabilitäten (2700x im MSI Board mit G.Skill Aegis 3000er, 5600 im Asrock B450m Pro 4 mit Corsair 3200er (mein eigenes System)).
Beim Ryzen 5 1600 im Asus B350 gab es durchgängig Probleme, von RAM (funktionierte nur stabil mit maximal 2666), über Spannung (1.5v+) bis hin zu anderen Schwierigkeiten, die ich nie ganz klären konnte. Weder CPU noch RAM noch Board waren defekt (sind heute jeweils noch wo anders im Einsatz).
Die Hardware wollte schlicht nicht zusammenspielen.
Heute sitzt der 1600er im Asus B450-A Board, XMP Profil Probleme, per Hand eingestellt funktioniert alles.
Recht stabil bisher.
Beim Ryzen 7 2700x (im B450m Pro 4, später im MSI Board) funktionierte zwar das XMP Profil (G.Skill Aegis), Einstellungen bezüglich Spannung für den RAM und die CPU selbst waren nachträglich nötig, da AMD diese CPU einfach an der Kotzgrenze mit ihren Standards betreibt bzw. so mancher Boardhersteller unnötig mehr Spannung draufgibt.
Im MSI Board dagegen keine Probleme.
Beim Ryzen 7 3700x (im Asus B350) funktionierte zunächst nur ein einzelner RAM Slot, was erst nach einem weiteren BIOS Update gefixt war. Dafür funktionierte dann auf anhieb das XMP Profil (was vorher mit dem vorherigen 1600er nie wollte).
Spannung und Co. benötigten trotzdem eine Anpassung, da AMDs Standards einfach viel zu hoch oder niedrig angesetzt waren, was zu Instabilität im IDLE führte und zu hohen Temps und Verbrauch bei Last.
Ryzen 5 2600x im Asus B450-A verhielt sich genauso wie beim 2700x: XMP Profil verursachte Probleme, dafür waren die Einstellungen per Hand stabil. Spannung war nur etwas UV nötig, ansonsten weitaus weniger Probleme, nach dem 2700x im MSI Board und dem 5600 im Asrock Board fast schon iO.
Ryzen 5 2600x im Asus B450 Pro 4 wie beim 2700x: XMP funktioniert, Spannungsanpassungen waren aber auch hier nötig.
Kurzum: die Mehrheit der Systeme brauchte in irgendeiner Weise eine nachträgliche Anpassung nach dem einfachen Zusammenbau. Das Argument "Die Boardhersteller" lasse ich dabei auch nicht gelten, denn auch AMD hat Sorge zu tragen, dass die Boardhersteller von Anfang an sich an die von AMD vermittelten Min/Max Werte zu halten haben. Da hat AMD, leider, meist erst im Nachhinein reagiert.
Dem gegenüber stehen die von mir verbauten Intel-Systeme, die alle, bis auf eines (i5 760, Temperaturen waren mit dem Intel-Kühler zu hoch, UV nötig), ohne Probleme funktionierten. CPU rein, XMP Profil an, läuft. Keine zu hohe/niedrige Spannung, Temperaturen selbst mit den (in meinen Augen) stets etwas zu schwachbrüstig wirkenden Intel-Kühlern im Rahmen.
BIOS Updates habe ich bei den Intels auch nur 2x gemacht, aber das war bei denen auch nie wirklich nötig, bedingt durch Intels besch...eidene Idee, stets maximal 2 CPU Gen pro Sockel-Gen/Chipsatz-Gen zu unterstützen.
Bin ich der Meinung, dass das Problem einzig allein bei AMD liegt? Nein, da ich mMn was AMD CPU Systeme angeht schlicht "Pech" habe. Trotzdem scheinen in meinen Augen (!) allen voran die ersten beiden Ryzen Gens bezüglich RAM etwas problembehafteter gewesen zu sein und auch sonst hat AMD diese immer etwas zu unnötig stark abseits des Sweetspots betrieben haben zu wollen.
Mit Blick auf den Test der neuen non-X 7000er scheint das auch in der neuen Gen wieder der Fall zu sein.