Erst mal zum Thema selbst: ohne Levine bin ich nicht sicher, wie ein Projekt mit so großem Erbe wirklich "zusammengehalten" werden kann. Er hatte den meisten Bereichten nach ja wirklich alles in Bioshock gesteckt und das Spiel zu dem Meisterwerk und Meilenstein der Videospiel-Geschichte gemacht, welches es heute ist.
Auch sehe ich das Open World Konzept skeptisch: das Pacing der Story leidet definitiv unter der Nutzung einer "offenen Welt". Die "Open Schlauch" Level aus Bioshock 1/2 waren eigentlich perfekt, genug um was zu entdecken aber nicht groß genug um sinnlos Stunden lang das Pacing der Story zu verfwässern.
Noch schlimmer aber ist, dass 2K dahinter sitzt und die haben mit ihren letzten XX Titeln ja bewiesen, dass ihnen Profit über alles geht und sie gerne gewillt sind Glücksspiel an Kinder zu verkaufen.
Dann zu der Diskussion zum Thema Politik in Bioshock: wer allen ernstes behauptet, dass Bioshock nicht massiv "Politik" kritisch ist, der hat die Spiele einfach nicht verstanden. Jeder der drei Teile hatte leicht unterschiedliche Schwerpunkte aber zu behaupten, dass das Spiel nicht kritisch zu z.B. Liberalismus, Religions-Extremismus, Rassismus usw. wäre, würde man im Schulunterricht als "Textverständnis gleich Null, Sechs, setzen" bezeichnen. Klar kann man über die Auslegung weiter diskutieren und sollte man auch, nur gehört der Kern-Punkt Gesellschaftskritik zu Bioshock wie zu keiner anderen Serie.
Und dann reden wir hier nicht mal darüber, dass Ubisoft & Co. trotz ihrer Aussagen "wir wollen keine Politik in Spielen", sehr wohl politisch sind oder dass es quasi unmöglich ist "nicht politisch" zu sein. Denn nur so als Denkanstoß, wer vermeidet über irgendwas "politisches" zu reden, der impliziert damit auch als Unternehmen das auf Profit ausgelegt ist, dass er diesen Profit über alles andere stellt.
Womit man aber zustimmen muss, ist die dilettantische Art, wie Disney & Co. heute ihre Geschichten schreiben und wie sie versuchen irgendwie politische Trends in ihre konservativen Geschichten zu pressen, nur weil ihnen am Ende dann der Gewinn doch mehr wert ist. Sowas verdient in der Tat jegliche Form von Kritik, was aber auch schon auf den Umstand der Erstellung zurück geht: die Produkte sind nämlich in keinem Punkt Ausdruck von kreativem Schaffen sondern reines Konsum-Produkt ohne jeglichen Anspruch auf irgendeine Geschichte die länger als die Länge des Films/der Serie in Erinnerung bleiben soll, damit man ja auch brav die nächste Serie/Film konsumiert..