News Bitcoin AG: Börse gibt Nutzerdaten freiwillig an Polizei weiter

Andy

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Die deutsche Bitcoin-Börse Bitcoin AG hat Nutzerdaten an die Polizei herausgegeben, ohne dass ein Gerichtsbeschluss vorlag, berichtet Motherboard. Datenschützer bewerten das Vorgehen als fragwürdig, die Bitcoin AG verteidigt die – mehr oder weniger – freiwillige Kooperation mit den Ermittlungsbehörden.

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Finde das jetzt nicht weiter tragisch. Zum einen ist es die Polizei, zum anderen hat man als Normalo gegenüber gerade dieser Polizei auch wenig zu verbergen.

Datenschutz wirft eben auch oft Steine in den Weg, zb bei der Steuerverhandung.
 
Bitcoin ist kein anonymes Zahlungsmittel und ist auch nie eines gewesen. Das komplette Gegenteil ist der Fall.

Nur weil das etliche schlechte Presseartikel immer wieder behaupten wird es nicht wahr.
 
wie sieht denn sowas vor Gericht aus ? denn hier liegt eindeutig ein Verstoß vor.
 
Krautmaster schrieb:
Finde das jetzt nicht weiter tragisch. Zum einen ist es die Polizei, zum anderen hat man als Normalo gegenüber gerade dieser Polizei auch wenig zu verbergen.

Ich schüttele nur noch den Kopf... Bin gerade echt sprachlos.
 
Hat ein bisschen was von einem Krimi: "Entweder ihr rückt die Daten freiwillig raus oder wir gucken uns Mal bei euch näher um." 😃
 
BTC ist nicht mehr oder weniger anonym, als ein anderes online eingerichtet Bankkonto.

Nur Bargeld ist anonym, wobei da auch sofort auffällt, wenn wer mehr unbar ausgibt, als er elektronisch erfasst eingenommen hat.
Bei größeren Abweichungen schreit sogar das System automatisch Alarm und beim nächsten Steuerausgleich darf man den Beweis seiner Unschuld antreten, durch die Vorlage sämtlicher Papiere seines Lebens der letzten 7 Jahre...

Selbst 100€ in bar monatlich von der Oma gelten als Einkommen!
:)
 
Generell hätte es bislang polizeiliche Anfragen gegeben, die nicht auf einem „berechtigten Interesse“ basierten.

Fehlt da nicht was? Oder gab es tatsächlich nur Anfragen ohne berechtigtes Interesse?
 
Betroffene Hunde bellen.
 
Krautmaster schrieb:
Finde das jetzt nicht weiter tragisch. Zum einen ist es die Polizei, zum anderen hat man als Normalo gegenüber gerade dieser Polizei auch wenig zu verbergen.

Sehe ich genauso. Wer sich darüber künstlich aufregt, schützt nur Kriminelle.

Marius schrieb:
den Beweis seiner Unschuld antreten, durch die Vorlage sämtlicher Papiere seines Lebens der letzten 7 Jahre...
Wer hat dir denn dieses Märchen aufgetischt?

Was die Oma betrifft, sind Theorie und Praxis verschiedene Dinge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde ich super.
Immerhin kann sich per Bitcoin auch von Ransomware freikaufen (oder zumindest versuchen) oder E-Mail Spamlisten bestellen.
Je eher dieses Gesocks strafrechtlich verfolgt wird, desto besser.
 
Leute die sagen es ist ja nur die Polizei und ich habe nichts zu verbergen, sind auch die ersten die sagen Kameras überall, Trojaner auf meinem rechner/Smartphone sind okay, denn ich habe ja nichts zu verbergen.
Privatsphäre adee.

Und Meinungsfreiheit ist als nächstes drann, ich hab ja nichts gegen den Staat zu sagen , also ists okay wenn es bestraft wird sich dagegen auszusprechen.

RiP Deutschland :( solche Leute lieben unsere guten Politiker.
 
HaZweiOh schrieb:
Sehe ich genauso. Wer sich darüber künstlich aufrecht, schützt nur Kriminelle.

Naja. Man sollte nicht vergessen, dass die Befugnisse der Polizei nicht völlig grundlos beschränkt sind, und sie nicht aus irgendwelchen irrationalen Launen heraus bei bestimmten Anfragen auf einen Gerichtsbeschluss angewiesen sind.
Da gibt es sowas wie das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das allen Menschen gewisse, elementare Grundrechte garantiert, die unter anderem ein menschenwürdiges Dasein erst ermöglichen. In diese Rechte darf nur unter bestimmten Bedingungen (in Abwägung mit anderen Grundrechten) eingegriffen werden.

Wenn die Polizei einen guten Grund hat, die Informationen anzufragen, sollte doch ein Gerichtsbeschluss kein Problem sein.
Ohne guten Grund darf die Polzei aber an diese Informationen nicht heran kommen, denn da stehen besagte Grundrechte im Weg.

Auf das "Argument", dass man ja "nichts zu verbergen hat", gehe ich erst gar nicht ein.
 
Krautmaster schrieb:

HaZweiOh schrieb:

Ich hoffe doch ihr verteidigt auch vehement die Vorratsdatenspeicherung, natuerlich mit Auskunftserteilung ohne Gerichtsbeschluss. Ich mein, schuetzt ja nur Kriminelle und wer nichts zu verbergen hat muss ja keine Angst haben...

Wie man einfach so rechtsstaatliche Prinzipien ueber Bord werfen kann ist fasziniert. Bin ja mal gespannt ob ihr moeglicherweise etwas dagegen habt wenn eure Bank regelmaessig eure Kontoaktivitaeten weitergibt. Ich mein, ihr habt ja sicher nichts zu verstecken...
 
Für solche Daten wäre ein Gerichtsbeschluss nötig, eine einfache polizeiliche Anfrage würde nicht ausreichen. Doch nach mehreren Gesprächen zwischen Beamten und der Bitcoin AG hat sich die Haltung der Börse offenkundig gewandelt.
Dennoch steht die Frage im Raum, ob die Börse tatsächlich freiwillig mit den Behörden kooperieren musste. Nein, sagt der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Casper. Auf Anfrage von Motherboard erklärte er, ein polizeiliches Auskunftsersuchen hätte man auch ablehnen können.

Das betreffe auch das Geldwäschegesetz. Dadurch sind Finanzfirmen zwar verpflichtet, verdächtigte Kontobewegungen an die Behörden zu melden. Verantwortlich ist dafür aber eine Behörde innerhalb des Finanzministeriums und nicht die Polizeistellen.

Die Bitcoin AG selbst rechtfertigt gegenüber Motherboard das Vorgehen mit der „vertrauensvollen Zusammenarbeit“, die man bislang mit Behörden hatte. Generell hätte es bislang polizeiliche Anfragen gegeben, die nicht auf einem „berechtigten Interesse“ basierten.
Ein Unternehmen das ohne Gerichtsbeschluss / Beteiligung eines Richters und nur auf Verlangen der Polizei so agieret, ist mehr als fragwürdig. Die Aussage „vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Behörden“ lässt dann auch keine Fragen mehr offen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Marius schrieb:
BTC ist nicht mehr oder weniger anonym, als ein anderes online eingerichtet Bankkonto.

Nur Bargeld ist anonym, wobei da auch sofort auffällt, wenn wer mehr unbar ausgibt, als er elektronisch erfasst eingenommen hat.
Bei größeren Abweichungen schreit sogar das System automatisch Alarm und beim nächsten Steuerausgleich darf man den Beweis seiner Unschuld antreten, durch die Vorlage sämtlicher Papiere seines Lebens der letzten 7 Jahre...

Selbst 100€ in bar monatlich von der Oma gelten als Einkommen!
:)
Btc ist viel weniger anonym oder kennst du irgendeine Bank die alle Überweisungen aller Kunden veröffentlicht???
 
Wie wenig einigen Datenschutz und Privatsphäre wert ist... Unfassbar. Diejenigen haben wohl aus der Geschichte gar nichts gelernt. Glauben wahrscheinlich auch, dass Polizisten generell absolute anständige Menschen sind, die auf keinen Fall mit vertraulichen Daten Schindluder treiben.
 
Hm, die Polizei, das sind auch nur Menschen, aber wenn die sagen, hey, wozu soll da noch ein Richter drüber schauen ist das plötzlich völlig ok, nur weil es die Polizei ist?

Ich weiß nicht, ich finde die Entwicklung bedenklich wenn immer mehr Freiheiten aufgegeben werden und der Schutz normaler Bürger immer weiter abnimmt, auch Stichwort Gefährder. Wie soll das weitergehen?

- Hausdurchsuchungen ohne Richtervorbehalt?
- Hausdurchsuchung ohne Ermittlungsgrundlage, weil Gefährder?
- Prophylaktische Hausdurchsuchung einmal im Monat?

Greetz,
GHad

BTW: Wer nix zu verbergen hat, hat das nur Stand JETZT nicht. Überlegt mal, Daten bleiben, Regierungen und Gesetze wechseln. Krasses Beispiel: Erhebung ob jemand schwul ist. Ist Stand heute kein Problem, aber wenn mal ein Schwulenhasser an die Macht kommt und ein Verfolgungsgesetz erlässt, ist das dann wirklich ok, dass die fertigen Listen schon auf dem Tisch liegen? Deshalb schützt man normalerweise seine Privatsphäre, auch wenn man selber DENKT man hätte nix zu verbergen...
 
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