Test BlackBerry Passport im Test

Langes Drücken von S öffnet ß auf dem Bildschirm.
Umlaute entsprechend der Vokale, die auch Buchstaben in einer Fremdsprache oder Sonderzeichen beinhalten.
Alles groß in der zweiten Zeile im Bildschirm. Das geht halbwegs in Ordnung, bleibt aber gewöhnungsbedüftig und ich gewöhne mich seit Monaten nicht wirklich dran.

Trotzdem ist bei Deutsch auch nur Deutsch als Wortvervollständigung und im Zeichensatz verfügbar. Englisch ist da auch weniger ein Problem, aber wenn ich Polnisch schreiben will, dann rebelliert die Software.

Der Schreibfluss funktioniert schon, aber eine vollwertige Tastatur ist halt ein ganz anderer Ergonomiefaktor. Ich ertappe mich zu oft die imaginäre Shift Taste zu drücken und die nicht verfügbaren Pfeiltasten nutzen zu wollen. Bei der Nummerneingabe ist die Bildschirmeingabe durch den langen Daumenweg und die damit verbundene Griffänderung beim Passport ein Eingabekrampf und eigentlich ein schwerwiegender Bruch zwischen physischen Tasten und Bildschirmeingabe. Ich schreibe teilweise sogar Zahlen auch nur aus und das sagt schon was über die Bildschirmtastatur aus. Der fehlende Rand zwischen äußere Tasten und Handballen führt wie schon erwähnt zur Griffänderung mit Kippeffekt oder zum stark angewinkelten Daumen. Das Passport ist nichts für Arthrose Kranke und eher für Leute, die gerne ein Finger Kamasutra betreiben.

Wenn das Wörterbuch gut gefüllt ist, kann man auf dem Passport teilweise nur noch Wortfetzen hinrotzen. Wortvorschläge und Vervollständigung funktionieren teilweise sogar bei schlampiger Zeichensetzung.

Ich mache das nicht, weil es wirklich zu einem schlechten Schreibstil verführt und man Gefahr läuft eine Schreibschwäche zu entwickeln. Das ist die große schwäche der beschränkten Tastatur, die mit Softwareunterstützung auch wirklich vollständig funktioniert und eine vollständige Tastatur bildet.

Das was ich an Swype, T9 und anderen Hilfskorrekturen einer Bildschirmtatstaur nicht mag. bringt das Passport auch noch physikalisch mit. Ein Problem, warum viele Smartphonenutzer ohne Hilfseingaben der Software keine ordentlichen Sätze schreiben und damit sogar die Tastaureingabe verlernen. Das wollte ich ursprünglich vermeiden.

Die Passport Tastatur ist haptisch trotdzem zu den alten BB Geräten gut geraten. Druckpunkt und Tastengefühl sind wirklich gut und die Tippfehlerquote ist wirklich trotz der kleinen Tasten bei mir nicht vorhanden. Ich hatte jetzt aber auch lange kein Nokia mehr in der Hand für einen Vergleich, aber ich weiß was bei meinem zwei HTC Sache ist.

Für mich wird das Passport hauptsächlich wegen der halb verbauten Tastatur mit der damit verbauten Schwäche ein doch recht dicker Minuspunkt bleiben, der die Vorteile einer vorhandenen Tastatur in diesem, umgesetzten Design nicht wirklich überzeugen lässt. Daher hat das Priv als größerer Brocken trotz aller Tasten auf weniger Breite mein Interesse nicht wirklich erhöht.


Trotzdem habe ich selbst eine Review auf dem Passport für das Passport vorverfasst und viele Beiträge schreibe ich auch vom Passport aus. Dieser Beitrag ist mal eine Ausnahme.

Ich habe das Passport im Querformat gehalten und mir die physische Tastaur darauf vorgestellt, auch wenn die innere Tastenreihe wenigstens im linken Daumen ein Gefühl für das Tippen gibt. Mit der Breite und Platz wäre das ein so gut durchdachtes Produkt mit ordentlicher Auflage in den Händen, wie von einem guten Seitwärtsslider bekannt. Man müsste die Tastengröße kaum groß verändern und mit Platz zu den Seiten mit je 2cm hat man eine gut zentrierte Tastatur um M und kleinere L Handgrößen zu bedienen. Man könnte sogar ein Natural Keyboard Layout anbieten um eine natürlichere Daumenbewegung zu erlauben. Dafür steigt im Querformat die Auflösung auf 1600 oder höher und man könnte ordentliche Frontlautsprecher anbieten. Für Konferenzsschaltungen könnte man die Zifferntasten im Liegen, Dock oder aufgestellt mit ausgefahrenen Display für Anruferinformationen einzelnen Anrufern im Tasten LED Status zuordnen und den Rufstatus für Weiterleitung, Konferenz oder halten durch aktive LED Veränderungen und Auswahl anbieten. Das Passport wäre hier ein brütal legend Telefön.

Aber BB ist leider viel zu krampfhaft in Hochkanttastaturen verliebt oder auch nur paranoid. Ich sehe im Hochkant zwar kein Problem, aber auch diese Tastatureingabe bedient ein ganz gezielte Klientel und das Classic wäre mir für eine Einhandbedienung der Tastatur fast schon zu groß. Jedenfalls erinnere ich mich an das Bold, was ich für Einhandbedienung in meinen Händen zu unhandlich empfand.

Ich habe da noch so eine Idee, wenn ich mit dem Programm irgendwann zurecht komme.

Hier noch die Tastaturunterschiede zu einem Seitwärtsslider.
 

Anhänge

  • PPpro2t.jpg
    PPpro2t.jpg
    113,8 KB · Aufrufe: 688
  • Pro2vsPP.jpg
    Pro2vsPP.jpg
    57 KB · Aufrufe: 604
Danke für deinen kurzen Erfahrungsbericht, Nachbar! Das bestätigt mich (leider :() in meiner Entscheidung, das Passport nicht zu kaufen. Jetzt bin ich mal auf das nächste Gerät mit Tastatur gespannt. Ich befürchte, dass man als Deutscher aber auch hier das Nachsehen haben wird. Auch für mich geht bisher nichts über die Tastatur von E71/E72. äöüß (und auch Zahlen, wichtige Sonderzeichen etc.) müssen auf einer haptischen QWERTZ-Tastatur einfach zwingend direkt bzw. via schneller Kombination (eben so wie beim E71/E72) auswählbar sein, sonst geht der Vorteil einer Hardware-Tastatur einfach wieder flöten. Ein Blackberry mit einer deutschen QWERTZ-Tastatur im Stil von Nokia E71/E72 wäre wohl direkt gekauft...
 
Auch von mir ein herzliches Dankeschön, Nachbar! Habe mich letzendlich auch gegen ein BB Passport entschieden, obwohl es kürzlich für 315 EUR neuwertig und mit Garantie bei einem Händler zu haben war. Ich werde wohl so lange bei meinem Nokia E7 bleiben, bis es "den Geist aufgibt" und dann zu meinem E71 wechseln, damit aber aufs Surfen weitgehend verzichten. Falls es irgendwann einmal ein dem E7-00 (bzw. den Communicatoren im Allgemeinen, nur relativ schlank und stark) ähnliches Gerät gibt, werde ich es mir kaufen.
 
So, noch ein kleine Aktualisierung zu einer absprechenden Killerfunktion, die mit Sicherheit unabhängig von der Betriebssystemversion integriert ist.

10.3.2.2639 als vorletzte Betriebssystemversion.
Auf die nicht wirklich einstellbare und doch abgestellte HUB Nerverei für verfügbare Softwareupdates gehe ich jetzt nicht ein.

Da das Passport als Multitaskwunder förmlich dazu einlädt damit intensiv zu arbeiten, was ich letztens durch viel mobiles Datenvolumen auch tat, passiert beim Vollaufen der üppigen 3GB RAM ein programmweiter Arbeitsdatenverlust. Der RAM wird einfach mal so geleert und alle geöffneten Programme gehen in den Neustart über, falls das eine oder andere Programm damit nicht klar kommt und sich beendet. Programme, die das Arbeitsmaterial nicht zwischenspeichern, erfreuen den Nutzer mit blanken Entsetzen.

Blackberry 10 leidet wie seine Programme an einer problematischen Arbeitsspeicherverwaltung.
Viele Nutzer werden das Problem wohl nicht erleben, selbst mit dem Classic nicht, weil Multitasking und der üppige RAM bei den heutigen Anforderungen noch ausreicht und es nicht zum normalen Nutzungsverhalten gehört.
Für mich schon seit ich Windows basierte PocketPCs nutze.

Noch ein letztes Update zur Tastatureingabe bei starker CPU Last, die bei Softwareansprüchen und auch Bugs auch zukünftig steigen wird. Die Eingabe wird träge bis zur Unbenutzbarkeit, Buchstaben werden einfach übergangen und die kapazitative Tastaur wischt unerwünschte Vorschläge in das Textfeld, weil sie glaubt Wischgesten zu erkennen. Die Tastatureingabe läuft wohl nicht auf einem eigenem Prozessorkern, was Ressourcen frei halten würde und durch ihre Softwareintelligenz verbraucht sie weit mehr CPU Last, als es mit einer vollwertigen Hardwaretastatur notwendig wäre. Ich will immer noch nicht darüber nachdenken, was passiert wenn die Hardwaretastatur mal einem Defekt erleidet. Dann geht auf dem Passport fast gar nichts mehr.

Mit dem derzeitigen Basisproblemen bei der Nutzung hat das Blackberry Passport, aber grundlegend BB 10 für mich einen sehr schweren Stand bis hin zur totalen Kaufabsage.
Für das Geld ein viel zu teures, wenn auch gutes Telefon und E-Mail Maschine, Darüber hinaus in den Anwendungen fehlerbehaftet, da auch teils mit angepassten Android Programmen tief in das System ausgestattet. BB 10 braucht dringend eine Frischzellenkur da alles über die bekannt, typischen BB Anwendungen, Whatsapp oder facebook Kommunikation und etwas Multimedia das Betriebssystem schlapp macht. Leider gibt es bei der Konkurrenz leider keine besseren Alternativen, die bei Multitaskanwendungen nicht selbst in die Knie gehen würden. Geschweige, man will dem Nutzer überhaupt solche Produktivität bieten.
Mit dem Umstand, das die Datenmengen und komplexen Arbeitsdaten kontinuierlich auf allen Geräten weiter ansteigen und unweigerlich RAM und Festplatte fordern.

Ich muss daher eine meiner Aussagen revidieren, das man mit dem Passport auf ein Subnotebook oder Notebook verzichten könnte. Denn spätestens mit Maus, Tastaur und Monitorunterstützung über Miracast auf einem BB 10 Gerät läuft man dem produktiven Datenverlust erst recht in die offenen Arme.


Letzte Nutzungsanalysen.
Androbench BBPassport.jpg
Ausreichend schnell um damit zu arbeiten.


Bei intensiver Produktivnutzung mit eingehender Last und Wärme bleibt auch bei meinem Passport am oberen rechten Bildschirmrand die Klebstoffauflösung ein Problem. Der Bildschirm beginnt sich nämlich nach knapp einem halben Jahr langsam vom Rahmen abzulösen. Ein Fehler, den Blackberry bis heute durch die gesamte Serie anscheinend nicht behoben hat. Sollte es sich verschlimmern, wovon ich ausgehe, wird das Passport mit diesem Fehler beim Händler demnächst reklamiert.

Man kann es drehen und wenden wie ein Pfannkuchen, der Computerbase Test wie auch alle Tests sind ohne Langzeiterfahrung vieler Produkte nicht aussagekräftig genug um die Produkt-, und Betriebseigenschaften ausreichend darzulegen. Bei einem Produktivgerät wie dem Blackberry ist es umso schlimmer.


UPDATE102017
Ab heute habe ich die doppelte Staatsbürgerschaft.
doppelte Staatsbürgerschaft1.jpg

Das neue Passport liegt drunter und hat keine speckige Tastatur, die dem Alten nach zwei Jahren Nutzung ansehbar ist. Auch ist die Tastaturhintergundbeleuchtung beim Neuen weiß und nicht durch die beanspruchten Tastenkappen durch die Nutzung leicht vergilbt. Die neue Tastatur ist auch knackiger.

Auf den neuen Passport ist noch die Version 10.3.1.1779 installiert. Das Update auf 10.3.3 von diesem Jahr steht mittlerweile auch über OTA bereit und 10.3.4 soll ja auch noch kommen. Vier bis fünf Jahre Produktunterstützung kann man gerne mitnehmen.

Das neue Passport wurde 1.9.2015 verpackt und lag versiegelt in seiner OVP irgendwo zwei Jahre lang im Lager. Die oberste Schicht der Sicherheitsetiketten löste sich auch schon von selbst ab. Der verbaute Akku war auf theoretisch angezeigte 5% Restladung fast vollständig entladen, weil nach wenigen Minuten der Einrichtung die Abschaltung erfolgte. Bei den verfügbaren Restbeständen ähnlichen Produktionszeitraumes innerhalb eines zwei Jahreszyklus kann man in wenigen Monaten von tiefentladenen Akkus ausgehen. Das Passport läuft nämlich zwischen einer 3.1V bis 4.3V Betriebsspannung und damit wird die Akkukapazitat auf das Äußerste ausgenutzt. Wer also noch glaubt zuzugreifen, sollte bei fest integrierten Akkus trotz ausgeschalteten Gerät nicht zu lange mit dem Kauf warten.

Jetzt wohl der wichtige Erklärungsgrund für den Kauf. Bei dem tiefen Preis als Ersatzgerät oder Ersatzteilspender konnte ich nicht widerstehen, da es keine Originalakkus gibt und man bei dem Neugerätepreis ein komplettes Ersatzteillager bekommt. Nicht das ich Ausfälle erwarte, aber ich sehe überhaupt kein zukünftiges Alternativgerät für mich am Smartphone Horizont, was das mit Schwächen behaftete Passport überhaupt mit dann bodenlosen Anspruch ersetzen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben