Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Zum Thema Speicherung: ich hätte mir gewünscht, das man Speicher a la Batterie oder Wasserstoff schon viel früher aktiv genutzt hätte.
Aber so eine Anlage, zur Umwandlung von "Windstrom" in Wasserstoff, wie bei Altentreptow war ja lange ein Einzelstück.
gymfan schrieb:
Schon sehr viel früher.
Ich war um 2012/2013 in einem Windpark in Schleswig Holstein, wo sämtliche Anlagen gedrosselt werden mussten, weil das Umspannwerk sonst abgeschaltet worden wäre.
Da wäre Speichern, egal ob Batterie oder Wasserstoff perfekt gewesen. Den Finanziellen Ausgleich gab es aber auch damals schon.
 
foo_1337 schrieb:
Habeck ist jetzt nahezu vollends eingeknickt und lässt Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis April 2023 (vermutlich noch länger) am Netz. Die endgültige Entscheidung fällt dann anfang Dezember. Ich spekuliere, dass er, da die Niedersachsenwahl dann gelaufe ist, zusätzlich beschließt, dass Emsland auch am Netz bleibt.

Diese Aussagen erschließen sich mir nicht. Wir in Niedersachsen brauchen die max. 1,4 GW vom AKW Emsland nicht mehr, bei 12 GW installierten Leistung an Windkraft. Groß transportiert kriegen wir den Strom auch nicht, wir haben ja das Problem, dass WKR abgeriegelt werden, weil die Trassen gen Süden nicht ausreichend ausgebaut sind.

Man muss keine AKW mit nicht nachgefragten Kapazitäten laufen lassen, nur um sie laufen zu lassen. Das ist ein alt-konservatives ideologisches Weltbild in meinen Augen. Die anderen beiden AKW werden aber gebraucht und es ist richtig von Habegg, sie weiter laufen zu lassen.

Und was hat die Niedersachsen-Wahl damit zu tun? Die Grünen sind hier in der Opposition und bleiben es auch nach der Wahl, das ist bereits jetzt schon klar.
Ergänzung ()

Scheppschick schrieb:
Zu den Gasspeichern, sie speichern 25-30% des Jahresbedarfs in D, 244,72 TWh. Im Winter liegt oder lag der Bedarf bei ~4TWh täglich, reicht für 61 Tage. Bisher flossen zusätzlich ~1,7 TWh pro Tag aus Russland nach.
Es wird halt nicht reichen.

Wenn man sich von der eigenen Ideologie freimacht und auf die Fakten schaut, nämlich gut gefüllte Gasspeicher und weiterhin Lieferungen von über 3 TWh Erdgas pro Tag von anderen Staaten, dann wird es reichen.
 
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Arkada schrieb:
Wir in Niedersachsen brauchen die max. 1,4 GW vom AKW Emsland nicht mehr, bei 12 GW installierten Leistung an Windkraft.
Wenn ihr die nicht braucht, wieso sollen dann ggf. schwimmende Ölkraftwerke her?
https://www.berliner-zeitung.de/pol...den-oelkraftwerke-schon-auf-dem-weg-li.271523

Arkada schrieb:
Und was hat die Niedersachsen-Wahl damit zu tun?
Die Grünen in Niedersachsen machen massiv Wahlkampf gegen AKW. Prominentes Plakat mit dem Spitzenkandidaten z.B. mit großen Lettern "Bye Bye AKW". Wie glaubwürdig wäre er denn jetzt, wenn das AKW Emsland nun doch bleiben soll?

Arkada schrieb:
Die Grünen sind hier in der Opposition und bleiben es auch nach der Wahl, das ist bereits jetzt schon klar.
Wieso ist das klar? Rotgrün hätte nach aktuellen Umfragen die Mehrheit. Wieso sollte die SPD die CDU als Koalitionspartner bevorzugen?
 
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Scheppschick schrieb:
Vielleicht steckt ihm mal jemand, dass eine Stromverbrauchssenkung durch eine befristete Einstellung der E-Mobilität zu erreichen wäre?
Wir haben nach wie vor kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem. Die Gaskraftwerke produzieren aktuell hauptsächlich Strom für Frankreich.
Arkada schrieb:
Und was hat die Niedersachsen-Wahl damit zu tun? Die Grünen sind hier in der Opposition und bleiben es auch nach der Wahl, das ist bereits jetzt schon klar.
Die Grünen sind als einizge sicher drin. Sowohl CDU als auch SPD haben eine Weiterführung der grossen Koalition ausgeschlossen und stattdessen eine Wunschkoalition mit den Grünen angekündigt.
 
Hallo

Scheppschick schrieb:
Vielleicht steckt ihm mal jemand, dass eine Stromverbrauchssenkung durch eine befristete Einstellung der E-Mobilität zu erreichen wäre?
Sollen die E-Auto Fahrer einfach mal so das Auto fahren einstellen ?
Das würde dem E-Auto den Todesstoß versetzen oder glaubst du das nach so einer Aktion noch irgend jemand ein E-Auto kaufen würde ?
Ich kann mir aber tatsächlich vorstellen das (wenn wir mal einen Strommangel haben sollten) Ladesäulen abgeschaltet/gedrosselt werden.

Scheppschick schrieb:
Sprit gibt's immerhin noch genug!
Den können E-Autos nicht tanken.

Buttkiss schrieb:
Wir haben nach wie vor kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem.
Niemand hat aktuell was anderes behauptet, der Gedanke ist das wenn im Winter das Gas ausgeht wir ein Stromproblem bekommen könnten wenn (zu) viele mit elektrischen Heizlüftern heizen.

Grüße Tomi
 
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The_waron schrieb:
North and central Europe have enough infrastructure capacity to meet demand.
Was anderes wurde nie behauptet, aber Infrastruktur ist - bildlich gesprochen - nur die Milchkanne, das sagt noch nichts über deren Füllstand aus.

Arkada schrieb:
weiterhin Lieferungen von über 3 TWh Erdgas pro Tag von anderen Staaten
1. Einschränkung - an manchen Tagen ja, häufig weniger
2. ... von denen 25% gleich wieder in den Export gehen, siehe Grafik rechts

Arkada schrieb:
in Niedersachsen brauchen die max. 1,4 GW vom AKW Emsland nicht mehr, bei 12 GW installierten Leistung an Windkraft.
Alles klar an Tagen wie diesen ... Die installierte Gesamtleistung aus Onshore-Windenergie beträgt btw 56.130 MW.

Buttkiss schrieb:
Wir haben nach wie vor kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem. Die Gaskraftwerke produzieren aktuell hauptsächlich Strom für Frankreich.
Eigentlich ist es müßig auf diesen Beitrag weiter einzugehen, aber die Fakten widersprechen!

1. Wäre die Behauptung richtig, warum wurde dann vor einem Jahr ebenfalls ähnlich viel Gas verstromt?
2. "Um die Energieversorgung in diesem Winter zu gewährleisten, bleiben zwei Braunkohlekraftwerke von RWE 15 Monate länger am Netz, wie Robert Habeck (Grüne) mitteilte. ..." welt.de

Genug off-topic, zurück zum Thema:

" ... Angesichts des Ukraine-Krieges und der Energiekrise hält die EU-Kommission Stromausfälle und andere Notlagen innerhalb der EU für möglich. „Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird“, sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. ..."

" ... Sollte nur eine kleine Zahl an Mitgliedstaaten von einem Zwischenfall wie einem Blackout betroffen sein, „können andere EU-Staaten über uns Stromgeneratoren liefern, wie es während Naturkatastrophen geschieht“, sagte der EU-Kommissar. Wäre eine große Zahl an Ländern gleichzeitig betroffen, sodass die EU-Länder ihre Nothilfe-Lieferungen an andere Mitgliedstaaten deckeln müssten, könne die Kommission den Bedarf aus ihrer strategischen Reserve bedienen. ..."
welt.de

Die Meldungen werden immer schriller:
Füllstand der Gasspeicher steigt auf 92 Prozent – doch Experten schlagen Alarm, weil viele Haushalte aktuell zu viel heizen

Flammender Sparappell: Internationale Energieagentur erwartet, dass Russland alle Gas-Lieferungen nach Europa einstellt

Mein Vorschlag an die "Experten" weniger Gas verstromen, AKWs und Kohle ans Netz dann reicht's vielleicht.
 
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foo_1337 schrieb:
Wenn ihr die nicht braucht, wieso sollen dann ggf. schwimmende Ölkraftwerke her?
https://www.berliner-zeitung.de/pol...den-oelkraftwerke-schon-auf-dem-weg-li.271523

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das nichts weiter als ein Gerücht, jedoch gibt es hier auch einige Punkte die man bedenken muss:

- nur, weil diese 2 schwimmenden Kraftwerke vor Niedersachsens Küste stehen würden, heißt es nicht, dass der produzierte Strom in Niedersachsen benötigt wird. Andere Artikel sind präziser als die BZ (wen wundert es?), hier wird von Norddeutschland gesprochen, Kenner wissen, dass es hier explizit um Bremen und Hamburg geht, die auf Strom (und auch Trinkwasser!) aus Niedersachsen angewiesen sind. Niedersachsen stellt, wenn überhaupt, die Küste.

In meinen Augen herrscht auch sehr viel Panik in der Politik, dass man sich gegen jedes noch so unrealistische Szenario absichern möchte. Wir kommen zu 99,99% auch ohne das AKW Emsland durch den Winter.
foo_1337 schrieb:
Die Grünen in Niedersachsen machen massiv Wahlkampf gegen AKW. Prominentes Plakat mit dem Spitzenkandidaten z.B. mit großen Lettern "Bye Bye AKW". Wie glaubwürdig wäre er denn jetzt, wenn das AKW Emsland nun doch bleiben soll?

Das ist richtig, die Plakate kenne ich auch. Meine Prognose ist aber weiterhin, dass das AKW Emsland nicht weiterbetrieben wird, es macht wirtschaftlich keinen Sinn es ganze 6 Monate, oder gar länger,
foo_1337 schrieb:
Wieso sollte die SPD die CDU als Koalitionspartner bevorzugen?

In dem Punkt gebe ich dir absolut recht, eine SPD regiert lieber mit einem BND90 als mit einer CDU.
Aber Wähler, die aufgrund eines Weiterbetriebs von Emsland nicht mehr BND90 wählen würden, würden zum Großteil weiterhin eher links wählen, die Stimmen würden eher zu SPD und Linken fließen. Es würde weiterhin auf Rot-Grün hinauslaufen.

Aber hier haben wir gleich 2 hypothetische Annahmen:
  • AKW Emsland wird weiterbetrieben
  • Grüne holen wirklich die Prozente, die in den Wahlumfragen prognostiziert werden. Darauf würde ich mich persönlich nicht verlassen


Buttkiss schrieb:
Wir haben nach wie vor kein Stromproblem, sondern ein Gasproblem. Die Gaskraftwerke produzieren aktuell hauptsächlich Strom für Frankreich.

Die Franzosen sollen ihre eigene Versorgung wieder hochfahren. Über 60 GW "zuverlässige Atomkraft" und nicht mal 50% der Kapazität werden abgerufen? Die erweisen dem angeschlagenen Image der Atomkraft wirklich einen Bärendienst.

Buttkiss schrieb:
Die Grünen sind als einizge sicher drin. Sowohl CDU als auch SPD haben eine Weiterführung der grossen Koalition ausgeschlossen und stattdessen eine Wunschkoalition mit den Grünen angekündigt.

Diese BND90 / Grünen sollen sich nicht so sicher fühlen. In der Politik geht es nachher knallhart um Ressorts, wenn man sich nicht vernünftig integriert (entsprechend der Stimmanteile der Wahl), wird man vielleicht doch in der Opposition zugucken, wie SPD und CDU weiterregieren.

Wir kennen es doch aus der Vergangenheit, wie SPD und CDU vor der Wahl eine Fortführung der GroKo ausgeschlossen haben, nur um nach der Wahl doch weiterzumachen.

Das war zwar auf Bundesebene, aber wieso sollte es auf niedrigerer Landesebene anders sein?

Scheppschick schrieb:
1. Einschränkung - an manchen Tagen ja, häufig weniger
2. ... von denen 25% gleich wieder in den Export gehen, siehe Grafik rechts
Hast du dir beide Grafiken angeschaut? Der Export sinkt seit über einem halben Jahr bzw. hat sich auf einem niedrigen Level gefestigt. Netto wird mehr importiert als verbraucht und exportiert wird, sonst würden die Füllstände der Gasspeicher auch nicht steigen können (bei gleichzeitigem Gasverbrauch im eigenen Land). Das ist einfache Mathematik.

Scheppschick schrieb:
Die installierte Gesamtleistung aus Onshore-Windenergie beträgt btw 56.130 MW.

Existiert die Offshore-Windenergie für dich nicht oder warum blendest du diese aus?
 
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Scheppschick schrieb:
1. Wäre die Behauptung richtig, warum wurde dann vor einem Jahr ebenfalls ähnlich viel Gas verstromt?
Wurde nicht. Wir verstromen dieses Jahr deutlich mehr Gas als letztes Jahr. Allein im Juli waren es fast 500 Gigawattstunden mehr als im Vorjahreszeitraum.
Scheppschick schrieb:
2. "Um die Energieversorgung in diesem Winter zu gewährleisten,...
Da sonst noch mehr Gas verstromt werden müsste, das für Heizsysteme benötigt wird = Gaskrise.
Deutschland ist wie aktuell auch seit Jahren ein Nettoexporteur von Strom.
Wenn Du allerdings mit Wir die EU meinst hab ich nix gesagt,
 
Buttkiss schrieb:
Wurde nicht. Wir verstromen dieses Jahr deutlich mehr Gas als letztes Jahr.
2021 waren es ~52TWh. 2022 ~32TWh. Und nur im 3.Quartal 22 haben wir ~2,2TWh mehr verstromt. Im 4.Q20 waren es ~17TWh. Denke eher nicht, dass wir in 3 Monaten noch 20TWh verstromen. Also noch mal 4TWh mehr als 2020 oder sogar 6TWh mehr wie letztes Jahr.
 
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Die absolute Menge der Gasverstromung ist seit Kriegsbeginn exponentiell ansteigend. Die Mengen werden wieder zurückgehen, sobald in Frankreich die ersten Meiler wieder ans Netz gehen und wird wieder ansteigen sobald diese 2023 wieder abgeschaltet werden.

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Nach Sabotage an Nord Stream 1: Moskau bietet Gaslieferung über Nord Stream 2 an

Das ist ja interessant.

Hier hatten einige (mich eingeschlossen) ja schon mehrfach geschrieben das Russland selbst von der Pipeline sabotage profitieren könnte um Unruhe in Europa zu schüren. Laut Spiegelmeldung von gestern Abend will Russland sehr gerne über die verbliebene NS2 Röhre Gas liefern. Ein Schelm wer böses denkt:freak:
 
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The_waron schrieb:
Studie gelesen oder nur Doomscrolling (wird mein Lieblingswort bei dem Thema) betrieben?
North and central Europe have enough infrastructure capacity to meet demand."
Betreibt die BnetzA jetzt auch Doomscrolling? Oder haben wir wirklich genug Infrastrukturkapazität um die Nachfrage zu bedienen und Klaus Müller erzählt einfach nur Mist?
https://www.sueddeutsche.de/wirtsch...a.urn-newsml-dpa-com-20090101-221006-99-26511
Deutschland werde eine Gasnotlage im Winter ohne mindestens 20 Prozent Einsparungen im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich kaum vermeiden können, betonte Müller.

Kannst du bitte damit aufhören, denjenigen, die sich sorgen machen oder sich vorbereiten, "Doomscrolling" zu unterstellen? Auch wenn es dein Lieblingswort ist.
Arkada schrieb:
Wenn man sich von der eigenen Ideologie freimacht und auf die Fakten schaut, nämlich gut gefüllte Gasspeicher und weiterhin Lieferungen von über 3 TWh Erdgas pro Tag von anderen Staaten, dann wird es reichen.
Mit eigener Ideologie hat das wenig zu tun. Es ist die bittere Realität, dass die Speicher nicht reichen werden wenn das Wetter nicht passt und/oder wenn nicht genug gespart wird. Dazu kommt, dass das Wirtschaftsministerium noch nichtmal weiß, wohin unser Gas aus den Speichern so fließt:

Kenntnisse darüber, wohin das einzelne eingelagerte Gas fließt, liegen der Bundesregierung nicht vor.“ Die Bundesnetzagentur betonte gegenüber der Zeitung: „Das gespeicherte Gas ist in weiten Teilen Eigentum von Gashändlern und -lieferanten, die häufig europaweit agieren.“

https://www.focus.de/politik/deutsc...chland-zur-verfuegung-steht_id_157377763.html
 
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Ja, es wird wieder gewarnt:

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...igt-zu-stark-Lage-kann-sehr-ernst-werden.html

Aber noch mal: Durchschnittstemperatur lt. DWD September 2021 = 15,2 °C, September 2022 = 13,4°C
Da sollte es doch auch bei der Bundesnetzagentur mal klick machen.

Zudem sind seit Anfang 2022 843000 Menschen nach Deutschland gekommen und wir haben erstmals 84 Mio. Einwohner (Quelle: Tagesschau) - Die müssen ja auch irgendwie heizen.
 
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Nach den Zahlen der Aufsichtsbehörde lag der Gasverbrauch der privaten Haushalte und kleineren Gewerbekunden in der 39. Kalenderwoche mit 618 Gigawattstunden um fast 10 Prozent über dem durchschnittlichen Verbrauchsniveau der Jahre 2018 bis 2021. Quelle: welt.de


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Tja, wer sollte hier aller Vernunft nach sparen?
Ich zitier mich nochmals selbst:
"Der Begriff Pharisäer fällt mir dazu ein, Wikipedia schreibt: "... Dieses Prädikat ist in vielen Ländern umgangssprachlich für den Selbstgerechten oder Heuchler tradiert worden oder allgemein für Positionen, die in kleinlicher Weise Kritik üben und dabei den Zusammenhang vernachlässigen. ..."
 
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Warum gleich wieder in Panik ausbrechen nur weil wir im September mal zwei Wochen lang unterdurchschnittliche Temperaturen hatten (die ja auch schon wieder vorbei sind)? Der Gasverbrauch in der Industrie liegt aktuell weit unter dem Durchschnitt, der Verbrauch der privaten Haushalte ist dagegen höher. Entweder sind das die ganzen Mieter in den Städten die aufgrund fehlender Direktverträge den Schock erst in der nächsten Nebenkostenabrechnung bekommen werden oder der Gaspreis ist doch noch nicht hoch genug.
foo_1337 schrieb:
Dazu kommt, dass das Wirtschaftsministerium noch nichtmal weiß, wohin unser Gas aus den Speichern so fließt:
Dazu wurden doch bereits im Juni die drei Alarmstufen festgelegt. Erst in der dritten greift die Bundesnetzagentur in die Gasverteliung ein. Aktuell muss sie das nicht, Gas ist in ausreichender Menge vorhanden. Von daher, Wahlkampfpolemik.

Niemand sollte blauäugig in die nächsten Monate gehen, jeder der kann sollte sich so gut es geht vorbereiten (keine Heizlüfter). Manche hier und anderswo scheinen sich aber schon fast zwanghaft auf jede schlechte oder pseudo schlechte Nachricht zu stürzen und das ist eben genau das was Doomscrolling bedeutet. Dann sollte man vielleicht versuchen ein etwas ausgewogeneres Meinungsbild zu hinterlassen. Denn auch gute Nachrichten gibt es durchaus.
 
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@Buttkiss deine Kritik kannst du dann ja direkt an Herrn Müller senden. Was erlaubt der sich, dass er jetzt wöchentlich schlechte Nachrichten raushaut? Ist ja richtige Panikmache bzw. Doomscrolling, was er da betreibt. Er sagt ja explizit, dass wir es so nicht ohne Gasnotlage schaffen.
Findest du es wirklich eine gute Nachricht, dass die Industrie weniger Gas verbraucht? Ich sehe das eher Wohlstandsgefährdend, denn dafür wird es wohl nur einen Grund geben.

Und doch, Heizlüfter, wenn es nicht anders geht, sind eine Alternative wenn man keinen Kamin hat. Besser wären Infrarotheizungen und Ölradiatoren. Dazu eben das Stromaggregat, falls es keinen Gas- sondern einen Stromengpass gibt .
 
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Ich habe niemanden kritisiert und auch Herr Müller haut hier nicht ständig schlechte Nachrichten raus. Wenn jemand lieber den Weg "wilder Hühnerhaufen" nimmt, ist das ja seine Sache.
Wenn die Bundesnetzagentur allerdings aktuell davor warnt das die privaten Haushalte zuviel Gas verbrauchen dann ist das nur richtig. Offenbar haben viele den Knall noch nicht gehört und so kalt ist es nun wirklich noch nicht. Zuhause und auf der Arbeit bin ich nach wie vor im Sommerbetrieb.
Die Industrie spart aktuell etwa 22-24 % des Gases zum Durchschnittswert ein, die Industrieproduktion ist aber nur um 1,6 bzw 5,7% bei den energieintensiven Industrien zurückgegangen. Das kann also nicht die Antwort sein.
Wir werden einen Blackout bekommen weil die Netze aufgrund der ganzen Heizlüfter vollkommen überlastet werden.
 
Buttkiss schrieb:
Wenn die Bundesnetzagentur allerdings aktuell davor warnt das die privaten Haushalte zuviel Gas verbrauchen dann ist das nur richtig. Offenbar haben viele den Knall noch nicht gehört und so kalt ist es nun wirklich noch nicht. Zuhause und auf der Arbeit bin ich nach wie vor im Sommerbetrieb.
Ist halt immer schwierig von sich auf andere zu schließen. Ich brauche aktuell auch nicht heizen, da ich dank guter Dämmung und KWL auch ohne Heizbetrieb um die 23° im Wohnzimmer habe. In anderen Häusern/Wohnungen sieht es halt nicht so rosig aus und ich verstehe jeden, der sich nicht mit 19° zufrieden gibt.
Buttkiss schrieb:
Die Industrie spart aktuell etwa 22-24 % des Gases zum Durchschnittswert ein, die Industrieproduktion ist aber nur um 1,6 bzw 5,7% bei den energieintensiven Industrien zurückgegangen. Das kann also nicht die Antwort sein.
Woher sind die Zahlen? Ich habe mal kurz nach den aktuellen Zahlen geschaut und laut https://www.bundesnetzagentur.de/DE...221006_gaslage.pdf?__blob=publicationFile&v=3 liegen wir gerade in der KW39 über dem Durschnittsverbrauch von 2021 zu dieser Zeit.
Buttkiss schrieb:
Wir werden einen Blackout bekommen weil die Netze aufgrund der ganzen Heizlüfter vollkommen überlastet werden.
Auch hier: Ich kann jeden Verstehen der bei einem Heizungsausfall darauf zurück greift.
Daher ist es mir auch nach wie vor unverständlich, warum man nicht schnellstmöglich die Kraftwerke wieder hochfährt. Zum einen um schon mal Gas beim Verstromen zu sparen, zum anderen um diesen möglichen Fall bestmöglich abfangen zu können.
 
Buttkiss schrieb:
Wir werden einen Blackout bekommen weil die Netze aufgrund der ganzen Heizlüfter vollkommen überlastet werden.
Was hat man denn erwartet, wie die Bevölkerung reagiert? Wie naiv war man da.
 
foo_1337 schrieb:
Findest du es wirklich eine gute Nachricht, dass die Industrie weniger Gas verbraucht? Ich sehe das eher Wohlstandsgefährdend, denn dafür wird es wohl nur einen Grund geben.
Ohne die konkreten Hintergründe zu wissen, kann man dazu m.M.n. nichts sagen. Ich bin jedenfalls immer wieder höchst erstaunt, wieviel Einsparpotential Industrie und Haushalte plötzlich "finden", ohne dabei die Produktion zu reduzieren oder privat den Lebensstil zu ändern.

Klar können in der Industrie auch besorgnis erregende Einsparungen durch Produktionsstop dabei sein. Da werden aber genauso Einsparungen durch Optimierungen dabei sein, zu welchen die Betriebe vorher nicht bereit waren.

Wenn ich dann noch von so unfähigen Industrieanlagen höre, die angeblich schon aussteigen, wenn die Netzfrequenz etwas schwankt oder mehr wie ein paar "ms" der Strom ausfällt, die aber mit vollem Bewusstsein ohne USV betrieben werden, dann ist m.M.n. dem Betreiber nicht mehr zu helfen. Und solche Betreiber meckern dann auch noch im TV über die mittlerweile instabile Stromversorgung anstatt das zu machen, was andere Betriebe schon lange (und natürlich auf eigene Kosten) getan haben.

Ähnlich sehe ich das auch bei gasbetriebenen Schmelzöfen. Ob die Industrie dort bisher mind. zwei redundante Versorgungsleitungen hatte, da ihre Öfen ja kaputt gehen, wenn ohne langen Vorlauf das Gas abgedreht würde? Warum haben sie bei einem solchen, u.U. existenzgefährdenden Szenarion, keine eigenen, ausreichend dimmensionierten Gasspeicher auf dem Firmengelände, mit denen sie die Anlagen kontrolliert herunter fahren könnten. Ist das für eine solche Industrie gesetzlich verboten oder war es den Verantwortlichen nur schlicht zu teuer, weil die Allgemeinheit schließlich dafür zuständig ist?
 
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