Burner87 schrieb:
Die FDP würde gerne alles privatisieren, damit die Investoren richtig Reibach machen können. Etwaige Schulden kann natürlich gerne der Steuerzahler tragen.
Da würde es doch reichen, wenn man effektiver kontrolliert und beispielsweise mehr gesetzliche Rücklagen o.Ä. vorschreibt. Ist nun nicht so, dass es da keinerlei Steuer- und Vorsorgemaßnahmen für einen Staat gäbe.
c2ash schrieb:
Kritische Infrastruktur sollte keinem ökonomischem Zwang unterliegen Herr FDP'ler.
Das sehe ich zwiegespalten. So rosig, wie viele das hier darstellen, wäre ein staatlicher Betrieb auch nicht.
Ich habe Bekannte, die bei den hiesigen Stadtwerken arbeiten. Zwei davon sind schlechte Realschüler und sind bewusst genau deshalb als Monteure zu dem hiesigen Wasserwerk gegangen, weil sie wussten, dass man da "chillen" kann.
Sie werden nicht kontrolliert, schlafen öfter mal in ihrem Dienstfahrzeug und gehen zwischendurch mal Grillen o.Ä.
Nach eigenen Aussagen arbeiten die "real" keine 20 Stunden die Wochen, werden aber voll bezahlt und auch noch nach nach Tarifvertrag.
Dieses Jahr hatten beide persönlich geäußert, Angst zu haben, gekündigt zu werden "weil sie es übertrieben haben mit dem Chillen". Hat keine Sau gemerkt und weil das Wasserwerk auch noch Gewinne erwirtschaftet hat, bekamen beide einen Bonus von 3000 Eur am Jahresanfang.
Flughäfen und Bahnhöfe zeigen im Übrigen ja auch sehr gut, was für riesige, schwarze Löcher die öffentliche Hand hat.
Es ist zwar richtig, dass private Gesellschaften auch noch den letzten Cent "rauspressen" (ganz normales Wirtschaften), aber jener Umstand wird ja nur dann zu einem Problem, wenn man keinerlei Reglementierungen für Qualität, Sicherheit, ... oder mangelhafte Kontrollen hat.
Wenn etwa gebaut wird, ist doch jedes ordentliche Unternehmen auch zigmal besser, als die öffentliche Hand. Einfach weil da freie Vertragswahl, ökonomische Prinzipien
und ordentliche Kontrolle herrschen (oder ansonsten Vertragsstrafen drohen). Man drückt ja niemanden Geld in die Hand zum Bauen und sagt dem dann "mach mal so schnell oder langsam und mit so viel Pfusch, wie du für richtig hälst".
Also deutlich qualitativer, schneller und kostengünstiger ist ein freier Markt auf jeden Fall. Inwiefern er kaputtgespart oder übertrieben ausgepresst wird, liegt immer daran, wie angemessen man ihn reglementiert und kontrolliert.