News Breitbandmarkt: Bund will Anteile an der Deutschen Telekom behalten

@trockenerToast Die Nachteile von staatlicher Infrastruktur sind Langsamkeit und Ineffizienz (siehe Bundespost). Die Nachteile von privatwirtschaftlicher Infrastruktur haben die Beiträge von c2ash, ascer und ZRUF eindrücklich beschrieben. Man kann sich hier nur zwischen Pest und Cholera entscheiden, aber etwas so Wichtiges wie Infrastruktur gehört eher in die Hand des Staates als in die der Wirtschaft, und das sage ich als jemand, der tagtäglich bei einem Konkurrenten der Telekom den Breitbandausbau plant.

Ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt mit staatlicher/kommunaler Infrastruktur ist das Schwedische Modell. Dort wurde nach Bürgerinteressen gebaut und nicht nach denen der Privatwirtschaft.
 
Typisch Deutsch: Nix Halbes und nix Ganzes. Deutschland versinkt im Lobbysumpf und die Gesellschaft wird gesprengt. Freudige Aussichten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CS74ES
Bau, Betrieb und Unterhalt von Infrastruktur gehört durch das natürliche Monopol generell voll in einen Staatsbetrieb.
Alles was dann mit Kunden zutun hat können Private erledigen. Strom und Kommunikation sind die offensichtlichsten Bereiche.
 
Als Anteilseigner der BRD freue ich mich natürlich immer über gesteigerte Effizienz, aber die Telekom wirft ja immerhin noch was ab. Von daher würde ich erstmal die ganzen Beamten feuern, die kosten den Staat schließlich nur Geld. Die Jobs machen dann Leiharbeiter, die sind nicht so anhänglich und auch viel billiger.
 
c2ash schrieb:
Ähhmmmm....doch!!!!
Kritische Infrastruktur sollte keinem ökonomischem Zwang unterliegen Herr FDP'ler.
Ich hätte sogar gewünscht, wenn das Basisnetz komplett in staatlicher Hand wäre, sodass jeder Teilnehmer das Netz vom Staat mieten muss. Und wenn dann wie damals beim Telefonanschluss ein Anschluss ans Internet garantiert werden muss, dann hätte man das mit dem Glaserfasernetz schon Ende der 80'er / Anfang der 90'er begonnen. Denn genau diese Zeit fehlt uns heute, und das holt man auch nicht schnell mal in 6-7 Jahren nach, wie es sich unsere Bundesregierung ja wünscht.

Im Ausland, z.B. Spanien (LINK), Portugal (LINK) oder Griechenland hat man ja z.B. gesehen was passiert, wenn man z.B. die Wasserversorgung in private Hand gibt. Alles marodiert vor sich hin und der letzte Cent wird rausgequetscht und die Qualität des Wassers sankt stetig und für den Endverbraucher wurde es immer nur teurer. Und am Schluss war das Wassernetz total marode und der Staat musste wieder übernehmen und sanieren. Schlussendlich hat es den Steuerzahler mehr Geld gekostet und die Qualität sank nur.

Ergo: Privatisierung bei kritischer Infrastruktur......No Go.
Genau das denke ich mir schon seit Jahren ...
Warum bitte schön hat man bei der Privatisierung der Telekom damals nicht das Vorhandene Netz und dessen Ausbau in der Hand des Staates gelassen? :grr::grr::grr: Das hätte wenigstens noch zu einer gleichberechtigten Konkurrenz geführt. Aber nein, jetzt liegt die wichtigste Infrastruktur in der Hand einer Privaten Firma die nur an Gewinnmaximierung interessiert ist und trotzdem noch ein quasi Monopol hat! :skull_alt:
Dümmer geht's nicht mehr!
 
Wenn die Infrastruktur so kritisch und der Einfluss des Bundes deswegen erforderlich ist, warum hat man sie dann überhaupt privatisiert?

Und wie sieht es mit dem Kabelnetz aus? Dieses ist innerhalb einer Region immer in der Hand eines Unternehmens, es gibt keine alternative Anbieter für den einzelnen Kunden, in NRW z.B. ist mein einziger Ansprechpartner immer Unitymedia. Da die Telekom sich auch schon lange nicht mehr genötigt sieht, hier bei mir (immerhin in einer Großstadt) auszubauen, um noch zeitgemäße Internetanbindungen anbieten zu können, bin ich also faktisch dem Monopol von Unitymedia ausgeliefert. Sollte es da mal größere Probleme geben, stünde ich vor einem Problem.
 
ascer schrieb:
@Ruff_Ryders88 wann hat die SPD denn jemals ordentlich gewirtschaftet?
Für solche Thematiken ist die SPD doch gerade nicht bekannt. Die wählt man, wenn überhaupt, doch eher für Sozialstaat, Arbeiterrechte usw. (und selbst dort, siehe etwa Riester, ist man nicht ohne Fauxpas).

Ich denke schon, dass es der SPD zu verdanken ist, dass grundlegende Infrastrukturen nicht verstaatlicht wurden. Das kann man einfach nicht von der Hand weisen. Das galt sowohl letztes Jahr bei der Diskussion um die Privatisierung von Autobahnabschnitten, als auch jetzt wieder bei dem Verkauf der Telekom-Anteile.
 
gokkel schrieb:
Da die Telekom sich auch schon lange nicht mehr genötigt sieht, hier bei mir (immerhin in einer Großstadt) auszubauen, um noch zeitgemäße Internetanbindungen anbieten zu können, bin ich also faktisch dem Monopol von Unitymedia ausgeliefert. Sollte es da mal größere Probleme geben, stünde ich vor einem Problem.

Ist hier auch so, Kabel bis 400 Mbit ist auf den kleinsten Käffern verfügbar, aber mit der T-Com maximal 50 Mbit über Hybrid.
Ich meine ich bin mit UM zufrieden, aber die können hier quasi machen was sie wollen. Wer schnelles Internet will, muss zu UM.
Die sollen einfach Satelliten hochschießen, dann bekommt jedes Kaff eine Schlüssel und alle sind glücklich. :p
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
c2ash schrieb:
und die Qualität sank nur.

Das wollen die Menchen nicht sehen. Über Teller schauen und so...
Sich Gedanken über die Zukunft machen.
Ich arte darauf, bis das bei uns alles kommt.
Verdient haben wir es ja!
 
CS74ES schrieb:
Ist hier auch so, Kabel bis 400 Mbit ist auf den kleinsten Käffern verfügbar, aber mit der T-Com maximal 50 Mbit über Hybrid.
Ich meine ich bin mit UM zufrieden, aber die können hier quasi machen was sie wollen. Wer schnelles Internet will, muss zu UM.
Die sollen einfach Satelliten hochschießen, dann bekommt jedes Kaff eine Schlüssel und alle sind glücklich. :p
Die Latenzen bei Internet via Satellit sind aber auch nicht unbedingt für jedes Szenario geeignet... Davon ab ist so ein Satellit vermutlich recht schnell "Voll".
 
c2ash schrieb:
Reinhard Houben, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, erklärt in der FAS: „Verstaatlichung darf nicht langfristig das einzige Mittel des Bundes zum Schutz kritischer Infrastrukturen sein.
Ähhmmmm....doch!!!!
Kritische Infrastruktur sollte keinem ökonomischem Zwang unterliegen Herr FDP'ler.
Ich hätte sogar gewünscht, wenn das Basisnetz komplett in staatlicher Hand wäre, sodass jeder Teilnehmer das Netz vom Staat mieten muss. Und wenn dann wie damals beim Telefonanschluss ein Anschluss ans Internet garantiert werden muss, dann hätte man das mit dem Glaserfasernetz schon Ende der 80'er / Anfang der 90'er begonnen. Denn genau diese Zeit fehlt uns heute, und das holt man auch nicht schnell mal in 6-7 Jahren nach, wie es sich unsere Bundesregierung ja wünscht.

Im Ausland, z.B. Spanien (LINK), Portugal (LINK) oder Griechenland hat man ja z.B. gesehen was passiert, wenn man z.B. die Wasserversorgung in private Hand gibt. Alles marodiert vor sich hin und der letzte Cent wird rausgequetscht und die Qualität des Wassers sankt stetig und für den Endverbraucher wurde es immer nur teurer. Und am Schluss war das Wassernetz total marode und der Staat musste wieder übernehmen und sanieren. Schlussendlich hat es den Steuerzahler mehr Geld gekostet und die Qualität sank nur.

Ergo: Privatisierung bei kritischer Infrastruktur......No Go.
Sehe ich ähnlich. Sobald Marktwirtschaft ins Spiel kommt,
gehen die Interessen und Bedürfnisse der Menschen den Bach runter.
Dann zählt nurnoch Gewinnmaximierung, komme was wolle.
Daher bin ich sehr dankbar, dass wir noch keine privaten Wasseranbieter haben.
 
Der Bund verdient jährlich an den KFW und Telekom Aktien rund 900Millionen euro, dazu noch rund 260 millionen von der Post.
20 Jahre machen dann runde 18 Milliarden, liebste Regierung, wäre das Geld alleine in dden Ausbau des Kabelnetzes geflossen würde heute niemand mehr Meckern, aber die Eu und der ganze Rotz der daran hängt ist ja wichtiger.
 
Ruff_Ryders88 schrieb:
Bei solchen Themen lobe ich mir dann doch die SPD in der Regierung.

Hier ein paar Highlights, die die SPD mit zu verantworten hat.

- Hartz IV,
- Rente ab 67,
- Abschaffung der Arbeitslosenhilfe,
- Ausbau des Zeitarbeit und Lohndumpingsektor,
- Streichgung der Weihnachtszuwendung für Arbeitslose,
- Altersarmut in der Zukunft,
- Praxisgebühr und Zweiklassenmedizin,
- Begrenzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeld,
- Rentenreformen (Kürzung der Alters und Erwerbminderungsrenten),
- SPD senkt das Rentenniveau auf 43%,
- Mehrwertsteuererhöhung,
- Bruch des Stabilitätspakt und der Maastrichtkriterien,
- Lockerung des Kündigungsschutz,
- Regelungen zur Zumutbarkeit von Arbeit wurden verschärft,
- Deregulierung des Finanz und Banksektors,
- Netz DGesetz
- Viele Leistungen wurden aus dem Katalog der Krankenversicherung gestrichen,
- SPD stimmt für das Tarifeinheitsgesetz. Zerstörung des Streikrechts für kleine Gewerkschaften,
- Bruch des Dublin Verfahren

Aber das mit dem Internet kriegen die gaaaaaaanz bestimmt hin :D
 
Chris007 schrieb:
Hier ein paar Highlights, die die SPD mit zu verantworten hat.

- Hartz IV,
- Rente ab 67,
- Abschaffung der Arbeitslosenhilfe,
- Ausbau des Zeitarbeit und Lohndumpingsektor,
- Streichgung der Weihnachtszuwendung für Arbeitslose,
- Altersarmut in der Zukunft,
- Praxisgebühr und Zweiklassenmedizin,
- Begrenzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeld,
- Rentenreformen (Kürzung der Alters und Erwerbminderungsrenten),
- SPD senkt das Rentenniveau auf 43%,
- Mehrwertsteuererhöhung,
- Bruch des Stabilitätspakt und der Maastrichtkriterien,
- Lockerung des Kündigungsschutz,
- Regelungen zur Zumutbarkeit von Arbeit wurden verschärft,
- Deregulierung des Finanz und Banksektors,
- Netz DGesetz
- Viele Leistungen wurden aus dem Katalog der Krankenversicherung gestrichen,
- SPD stimmt für das Tarifeinheitsgesetz. Zerstörung des Streikrechts für kleine Gewerkschaften,
- Bruch des Dublin Verfahren

Aber das mit dem Internet kriegen die gaaaaaaanz bestimmt hin:D

Hartz IV, Rente ab 67, Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, Begrenzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes: meiner Meinung nach alles positive Reformen die dafür gesorgt haben, dass es Deutschland heute besser geht als Frankreich, Italien und Co.

Die anderen arbeitsrechtlichen Reformen sind mehrheitlich auf dem Mist der CDU gewachsen und wurden von der SPD als Juniorpartner mitgetragen. Es geht eben nicht ohne Kompromisse.
 
@Ruff_Ryders88 Wenn du mit „Deutschland“ alle meinst, die nicht von einer der durch @Chris007 benannten Kategorien betroffen sind, ja, dann geht es Deutschland wohl besser. Wer das wohl sein mag?
 
DeusoftheWired schrieb:
@Ruff_Ryders88 Wenn du mit „Deutschland“ alle meinst, die nicht von einer der durch @Chris007 benannten Kategorien betroffen sind, ja, dann geht es Deutschland wohl besser. Wer das wohl sein mag?

Ja schon merkwürdig, den Menschen geht es schlechter, aber Deutschland besser :confused_alt: ;)

Außerdem muss man erst mal Beweisen, dass in diesem Fall das eine Ursache des anderen ist. Kausalität und so....
 
Zurück
Oben