Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten!

War Köhlers Rücktritt die richtige Entscheidung?

  • Er hat korrekt gehandelt. Ich versteh ihn.

    Stimmen: 14 31,8%
  • Er hat etwas überstürzt reagiert.

    Stimmen: 22 50,0%
  • Ich kann seine Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen.

    Stimmen: 8 18,2%

  • Umfrageteilnehmer
    44
@Happy Mutant

beruhige dich mal wieder. Mir ist eigentlich ziemlich egal wie du Köhlers Aussage einschätzt, ich fand sie jetzt nicht so schlimm, habe ja aber selbst geschrieben, dass seine 2. Amtszeit INSGESAMT schwach war. Trotzdem war er beliebt. Wo ist eigentlich dein Problem?
Ich picke mir gerade Tritin heraus, weil der ihn mit einem Bundespräsidenten mit einer durchblutungsstörung im Gehirn verglichen hat, dessen Auftritte waren oft unfreiwillig komisch - Trittin sollte eigentlich sofort zurücktreten.

@theo

muss mir deinen Post nochmal durchlesen ;) klingt aber schlüssig
 
All das ändert doch nichts daran, dass du Kritik und fehlende Unterstützung für diese Aussagen als "Regieren gegen das Interesse Bevölkerung" bezeichnest. Das du ernsthaft Kritik an einer Aussage, die das Grundgesetz ignoriert als Wahlkampf abtust.

Weiterhin frage ich mich, ob du wusstest dass a) Lübke so krank war, dass alle seien Fehlleistungen darauf zurückzuführen waren b) das er trotzdem nicht nur nicht zurücktrat, sondern wie Köhler lieber frei schwadronierte b) wieso das kein Gedächtnisaussetzer von Köhler sein soll. Das Ergebnis ist das gleiche, die Gründe mögen andere sei, aber müssen es ja nicht mal. Der Vergleich Lübke Köhler ist ja nun nicht komplett von der Hand zu weisen.

Wie gesagt, du hast du hast dir auch gar nicht Trittin rausgesucht, du hast es als Parteiräson ausgegeben und jede Kritik an Köhler als nicht im Interesse der Bevölkerung dargestellt. Das stört mich und das kann ich beim besten Willen auch nicht so akzeptieren. Warum, habe ich gesagt.
 
Ich bin mir nicht mal sicher ob die NATO solche wirtschaftlichen Gründe offen als Grund ausgibt. Aber mit der Logik hätte Deutschland mit in den Irak einmarschieren müssen, schließlich hängt unser aller Ölversorgung irgendwann davon ab. Das ist der Rahmen, über den wir reden.


Aus 2 Gründen ist das nicht passiert

- Weil die Argumentation für diesen Krieg, unseren Werten nicht entsprochen haben, und deshalb keine Grundlage da war, das wir uns da unten Engagieren müssten.

- Weil wir unsere Öl und Gas Verträge mit Russland haben, und wir deshalb halt in Tschetschenien weg schauen. (Das ist halt der Preis den Schröder dafür bezahlt hat)


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Warum es das mit dem Dosenpfand gewesen sein soll, ist mir dann aber erst recht schleierhaft. Das hat dann ja umso mehr Berechtigung. Denn Ziel von Töpfer (und Merkel und Trittin) war es, die Mehrwegquote über 72% zu halten, weshalb man mit einem Einwegpfand drohte. Da ganz offensichtlich aber die Einwegverpackungen weiterhin von der Industrie gepusht werden, wird sich also an dem Zustand nichts ändern.


Weil es ganz gut zeigt das Alleingänge in der EU nichts bringen. Er hätte das Europaweit einführen müssen.

Mit dem Europäischen Recht in Einklang bringen, so wie es jetzt läuft hat es einfach keinen Nutzen, da man die Reglung mit allen Möglichen Europäischen Rechten Umgehen kann.


Ich persönlich bevorzuge ja auch die Dose wenn ich die Wahl zwischen Plastik und Alu habe. Weil mir die Getränke aus den PET Flaschen einfach nicht schmecken.

Die alternative ist halt die gute alte Glas Flasche

Aber selbst dieses Pfand System wie wir es haben hab ich so eigentlich noch niergens gesehen in der Welt. (Und ich war schon auf fast jedem Kontinent)
 
DugDanger schrieb:
Für mich insgesamt wieder ein Zeichen für die totale Entfremdung der Politik von der Gesellschaft: Es hat die politische Klasse doch keinen Furz interessiert, dass dieser Bundespräsident trotz seiner schwachen 2. Amtszeit bei der Bevölkerung sehr beliebt war.
Warum war Köhler bei der breiten Bevölkerung beliebt? Weil er sich bei den typischen Politikern-Klischées bedient hat und kritisierte, statt der Bevölkerung die Politik zu erklären. Köhler hat sein Handeln einzig nach seiner Beliebtheit ausgerichtet, jetzt gabs die Quittung, in dem ihn keiner unterstützte und er öffentlich kritisiert wurde. Dieser öffentlichen Kritik muss man sich aber stellen können, wenn man kontroverse Inhalte anspricht und (vor allem) auch gerne austeilt. Sein beleidigter Rückzug spricht nun dafür, dass er für das Amt offenbar gänzlich ungeeignet war.
 
DugDanger schrieb:
Für mich insgesamt wieder ein Zeichen für die totale Entfremdung der Politik von der Gesellschaft [...] Diese Politik (Regierung und Opposition) regieren nicht mehr im Interesse des Volkes - sie sind so sehr mit sich selbst, den Wahlen und dem ganzen MAchtgeplänkel beschäftigt, dass an "Reformen" schon lang nicht mehr zu denken ist.
Ich gebe dir bei dieser Aussage grundsätzlich recht, nur in einem anderen Kontext, nämlich der Nominierung Wulffs als Nachfolgekandidat. Dieses unsägliche Postengeschachere steht sinnbildlich für die Entfremdung zwischen der politischen Klasse und den Bürgern.

Ich hoffe insgeheim, dass Gauck es packt. Ganz undenkbar scheint es nicht.
 
@ Happy Mutant

diesen Absatz verstehe ich nach mehrmaligem durchlesen nicht:

Weiterhin frage ich mich, ob du wusstest dass a) Lübke so krank war, dass alle seien Fehlleistungen darauf zurückzuführen waren b) das er trotzdem nicht nur nicht zurücktrat, sondern wie Köhler lieber frei schwadronierte b) wieso das kein Gedächtnisaussetzer von Köhler sein soll. Das Ergebnis ist das gleiche, die Gründe mögen andere sei, aber müssen es ja nicht mal. Der Vergleich Lübke Köhler ist ja nun nicht komplett von der Hand zu weisen.

Ich finde der Vergleich ist eine Frechheit, aber da haben wir offenbar andere Masstäbe.

Dass Köhler mit seiner Aussage nicht verfassungskonform argumentiert scheint mir auch nicht in Stein gemeiselt.

Ich finde eben auch, dass sich nicht nur einzelne Politiker oder Parteien von der Bevölkerung entfremden sondern die gesamte politische Klasse.

Beim Beispiel Köhler betrachte ich seine ganze Wirkungszeit, ich finde es ist verkürzt da nur dieses eine Interview heranzuziehen; man kann dieses Interview kritisieren und man kann ihm auch Vorwerfen, dass er zu "schwach" war.
Trotzdem, er war beliebt (bei euch vielleicht nicht) und fand in seiner eigenen Partei keinen großen Rückhalt. Viele sind durch diesen Rücktritt nun verunsichert, schien die CDU Führung aber nicht zu interessieren; Machtinteressen gehen vor, dort und in den anderen Parteien auch.
 
Ich finde den Vergleich mit Lübke nicht völlig ungerechtfertigt. Zunächst mal ist der eben vorallem eher als problematischer Bundespräsident in Erinnerung. Das dies insgesamt alles auf eine Krankheit zurückzuführen ist, war mir unbekannt und wie gesagt, dann bleibt die frage, warum er dann solange Präsident blieb.

Aber gehen wir mal davon aus, dass Trittin es wusste, als er den Vergleich anstellte. Die Art und Weise, das teilweise Gefasel in den Reden von Köhler, das ist ja durchaus nichts neues. Es ist zumindest im Anfangsstadium schon zu vergleichen. es störte ja nur nicht, weil die interessanten Punkte von den Medien dann extrahiert wurden. Aber in voller Länge ist das teils schon nicht so super gewesen. Von daher möglicherweise auch hier Hinweise auf eine Erkrankung. Würde auch den spontanen Rücktritt erklären.

Davon ab: Wieso sollte den Köhler für solche Aussagen Rückhalt finden? Sie waren nun mal mehr als heikle und das weiß zum Glück noch fast jeder Politiker. Die einzige Verteidigung die ich gelesen habe war die, dass man das nicht kritisieren dürfe, weil er ja der Bundespräsident sei. Und so las sich auch deine Verteidigung. Und das kann ja nicht sein. Wenn es inhaltlich gar nichts zu beschönigen gibt, dann muss man das auch in den eigenen Reihen zumindest nicht verteidigen müssen.

Nur weil er beliebt ist, darf man nicht rechtsstaatliche Bedenken beiseite schieben. Diesen Staat repräsentiert er ja gerade, also soll er das nicht auf dessen Kosten tun, sondern im Gegenteil ihn anmahnen.

Ganz ehrlich hatte ich vor diesem Ding nichts gegen Köhler und als das Interview in den Blogs auftauchte, dachte ich mir nur, typischer Köhler, im Endeffekt die Realität unbeabsichtigt gut zusammengefasst. Aber als er wegen der Kritik von jetzt auf gleich zurückgetreten ist, ab dem Zeitpunkt war er für mich derjenige, der das Amt beschädigte und niemand sonst.

Wir wollen nämlich mal eines festhalten: Niemand verlangte seinen Rücktritt und Kritik muss er sich auch gefallen lassen können. Wenn Kritik unmöglich wird, ist das ein größeres Problem. Kritik verbittet sich der Herr Außenminister, der Herr Bundespräsident, Kritik verbittet sich neuerdings jeder, der in seinem Amt Fehler begeht. Das kann nicht sein. Erst das sorgt für die Entfremdung, denn das ist keine Demokratie mehr, wenn alles als Majestätsbeleidigung aufgefasst wird.

Früher hat man sich beklagt, dass jeder an seinem Sessel kleben bleibt, bei den dicksten Affären. Heute sind auf einmal alle derart dünnhäutig und Politik nicht mehr ihr Leben, das bei jeder größeren und nicht mal unberechtigte Kritik das Amt als Schutzschild genommen wird, um sich gegen Kritik zu wappnen. Oder eben als Faustpfand: wenn ihr mich kritisiert, trete ich eben zurück.
 
Das mit dem Rückhalt bezog sich doch nicht auf das Interview.in den ganzen letzten Jahren war er Merkel und Co. Zu wenig Linien treu.dies war doch auch der tiefere Grund für seinen Rücktritt (soweit momentan bekannt);wurde Mittwoch Abend bei hart aber fair ganz ordentlich aufgearbeitet;die "Militär Debatte" dann nur noch Auslöser.
Ich sehe es so;wir befinden uns in einer schweren Krise,ein Herr Köhler genießt in (großen) teilen der bevölkerung vertrauen,gilt als Wirtschaftsfachmann,kann komplizierte Sachverhalte volksnah darstellen,beweist mit seinem beispiellosen Engagement für Süd Afrika,dass er auch die nöte der schwächeren im Auge hat.wieso diesen Mann nicht mehr stützen (schon weit vor seinen äußerungen bzgl. Den Militäreinsätzen)
weil die Beliebtheit beim Volk nicht zählt,wenn die Beliebtheit bei der politischen Führung fehlt.
 
Aber gehen wir mal davon aus, dass Trittin es wusste, als er den Vergleich anstellte.
Was er nach eigenen Angaben nicht tat. Ich denke, selbst wenn man kein Freund der Grünen ist, kann man bei ihm davon ausgehen, dass er nicht lügt.
 
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