Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten!

War Köhlers Rücktritt die richtige Entscheidung?

  • Er hat korrekt gehandelt. Ich versteh ihn.

    Stimmen: 14 31,8%
  • Er hat etwas überstürzt reagiert.

    Stimmen: 22 50,0%
  • Ich kann seine Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen.

    Stimmen: 8 18,2%

  • Umfrageteilnehmer
    44
Ich glaube, er spielt auf "Kinder statt Inder" und Kochs Wahlkampf an. In beiden Fällen wurde den Politikern vorgeworfen, mit rechtspopulistischen Themen Stimmen am rechten Rand abfischen zu wollen. "Rechtspopulisten" würde ich die beiden dann nicht nennen, aber als rückgratlos schon. ;)
 
Weißt du, diese Diskussionen führen zu nix, gehören aber zur Lieblingsbeschäftigung vieler Leute (nicht nur in Foren). Für den einen sind Stasi Nähe und Enteignungsforderungen "Linkspopulistisch" für den anderen sind "das Rezitieren von Kriminalstatistiken" "Rechtspopulistisch".

Du findest die CDU voll blöd und die FDP noch viel schlimmer - teilst uns das so durch die Blume mit; "Rechtspopulisten" , erst auf nachfragen dann mit Personenzuordung, Koch und Rüttgers. *klasse*

Was meint ihr wieviel Müll man als Politiker (egal welcher coleur) im Laufe eines Amtes von sich gibt. Sparen, Steuern senken, überall beliebt sein, Transfers erhöhen, wiedergewählt werden, am besten alles zu gleich; und natürlich im internationalen kapitalistischen Wettbewerb bestehen.
Witzig, dass manche immer noch denken, die "Güte" eines Politikers hängt von deren Parteizugehörigkeit zusammen...
 
koch ist nicht nur rechtspopulistisch! das würde ihn immer noch zu weit links einordnen.
aber das mit dem ruckratlos passt dennoch.

er bezeichnete sich ja selbst mal als DEN aufklärer des schwarzgeldkontonskandals bis dann ne woche später seine beteiligung zu tage kam.

komischerweise war das nicht so schlimm, wie das ypsilanti nach den wahlen doch noch in erwägung zog die hilfe der linkspartei zu nutzen.
 
@DugDanger: Ich halte weder den rechten, noch den linken Rand für gut. Das möchte ich hier mit aller Deutlichkeit sagen. Zudem möchte ich fragen, wer denn in den letzten Jahren dazu beigetragen hat, das Deutschland wettbewerbsfähiger wurde. Ich denke nicht, dass das das "bürgerliche Lager" war. Auch wenn du versuchst, mich in eine Ecke zu stellen, mit denen die populistisch eine Erhöhung jeglicher Transferleistungen fordern, möchte ich sagen: Ich plädiere für eine intelligentere Einsetzung, wenn man ein Ganztagsschulenangebot inkl. kostenlosen Mittagessen hat, dann kann man sicher auch an eine Anpassung der Hartz4-Sätze nach unten mehr als nachdenken. Nur: Es muss ein gewisser Betrag vorhanden sein, um davon leben zu können. Dies ist ja bei Kindern offenbar nicht der Fall. Damit es dort auch ankommt, wäre es notwendiger als jede Erhöhung in die Bildung zu investieren. Nur: Diese Regierung macht das sicherlich nicht.

Gruß,

badday
 
Ganztagsschulen incl. Mittagessen sind in jedem Fall eine richtige Forderung. Du schreibst ja selbst, dass vieles nicht bei den Kindern ankommt, deshalb sind generelle Erhöhungen meistens falsch; dein Ansatz mit dem Essen in den Schulen war schon viel besser, da weiß man wos landet.
Mit deiner Abneigung gegen das bürgerliche Lager hatte ich aber nicht unrecht oder;)
 
@DugDanger: Gegen das gegenwärtige: Ja. Dafür habe ich auch genug Gründe. Ich möchte auch bemerken: Ich habe nie für eine bloße Erhöhung der Sätze plädiert, mir geht es schlicht um das Wohl der Kinder.
 
Natürlich. Ich möchte noch ein Wort zu Koch als Kandidat sagen: Ich denke gerade für eine Demokratie ist die Pressefreiheit ein hohes und existenzielles Gut, schon allein deswegen ist er nicht geeignet.

Gruß,

badday

Eine kleine Aufheiterung: http://www.youtube.com/watch?v=usgasTxZ-Os
 
HappyMutant schrieb:
@Corto:
Ach die Antwort auf die Raterunde ist so absurd, dass ich mich nicht getraut habe, dir das zu unterstellen: Du meinst Horst Köhler persönlich hätte den Euro zu verantworten und auch dessen nicht vorhandenes Scheitern.
Tzz, bitte beschäftige dich doch mal mit dem politischen Willen und den Fakten um die Euro-Einführung (denn erst ab da ging es den Bach runter). Als man Deutschland und Griechenland und eigentlich alle aufgrund schön gerechneter Zahlen den Euro zugänglich machte, da war der Köhler längst woanders.

Ok, ich löse auf. Du warst nicht direkt dicht dran. den € find ich dufte und auch sonst schau ich nach ob jemand nur den "otto" drunter macht oder ob er fachlich zuständig war.

der eine Satz der uns ne Stange Renten gekostet hat:
Wikipedia schrieb:
Der von Finanzstaatssekretär Horst Köhler am 26. Januar damit beauftragte Leiter des Referats Nationale Währungsfragen Thilo Sarrazin präsentierte bereits drei Tage später ein Konzept für die unverzügliche Einführung der D-Mark in der DDR zum Umstellungskurs 1:1, verbunden mit einer Freigabe der Preise sowie dem Ende von Subventionen und Planwirtschaft. Davon ließen sich durch Köhler erst Finanzminister Theo Waigel, dann auch Bundeskanzler Kohl überzeugen.
 
Deliberation schrieb:
Insofern denke ich schon, dass Politik "Macht" hat. Schließlich ist Politik per Definition die Herbeiführung von gesamtgesellschaftlich verbindlichen Entscheidungen. Im Sinne des Wählers sind diese Entscheidungen aber nicht immer. Wobei man sich in einer pluralen Gesellschaft immer fragen muss, welcher Wähler denn gemeint ist. Allen kann man es ohnehin nicht recht machen. ;)
Nun, da hast Du Recht. Die Politik muss ja nicht direkt von den Politikern ausgehen, um Politk zu sein. Sie muss nur von denen "gelebt", also nach Anweisung durchgeführt werden. Die wirklichen Fädenzieher sitzen ganz woanders.
Mal sehen, wer der Neue wird.
 
rumpel01 schrieb:
Könntet Ihr Euch bitte wieder dem Kern des Themas zuwenden? Danke. :)

Das hab ich mir grad auch beim lesen der letzten Beiträge gedacht.
Trotzdem glaube ich immer mehr, dass ein abdrifften in die Alltagspolitik unvermeidbar ist. Den meine Theorie lautet nach wie vor, die Entscheidung zum Rücktritt war eine politische.

Laut Spiegle wurde ja Merkel telefonisch von Köhler unterrichtet. Und diese versuchte wiederum ihn mit "dramatischen Worten" davon abzuhalten. Sie warnte auch davor, dass er durch den rücktritt wohl eine Krise auslösen könnte. Und scheinbar hat sie auch recht behalten.
Also warum ist er zurückgetreten? Köhler ist ja kein Dummer. Der war sich 100% vorher darüber im klaren, was er mit seinem Rücktritt auslösen könnte. Also trat er zurück um der Regierung eine Breitseite zu verpassen?
Für mich ist das im Moment jedenfalls die einzigst logische Erklärung.
Schau mer moll. Ich befürchte das schlimmste...


PS: Er macht keinen auf Koch, für mich macht er auf Lafotaine (Rücktritt als Finanzminister)
 
Haudrauff schrieb:
Laut Spiegle wurde ja Merkel telefonisch von Köhler unterrichtet. Und diese versuchte wiederum ihn mit "dramatischen Worten" davon abzuhalten. Sie warnte auch davor, dass er durch den rücktritt wohl eine Krise auslösen könnte. Und scheinbar hat sie auch recht behalten.

Welche Krise wurde denn durch den Rücktritt von Köhler ausgelöst, die vorher nicht schon vorhanden war?

Deinem PS kann ich nur zustimmen. Wie Lafontaine lässt sich Köhler erst wiederwählen um dann festzustellen, dass alles blöde ist. Vielleicht kommt er ja auch in ein paar Jahren wieder und mischt die politische Landschaft auf... eher nicht.
 
Ich meinte damit auch vielmehr eine Krise in der Krise.

Die Politiiker haben schon genug zu tun. Jetzt auch noch nen neuen Bundespräsidenten zu suchen und wählen geht ja auch nicht mal so von heute auf morgen.
Die Kraft und Ressourchen die dabei verschwendet werden kann man gut an anderer Stelle brauchen.
 
Da stimme ich Dir allerdings zu und bin froh, dass das Gesetz hier 30 Tage vorschreibt. Sonst würde es sicher wieder zu so einer Never-Ending-Story wie die Regierungsbildung in Hessen.
 
Corto schrieb:
der eine Satz der uns ne Stange Renten gekostet hat:

Okay, erst mal dann sorry, dann lag ich zumindest in dem Punkt daneben und habe genau das bewirkt, was ich versuch habe zu vermeiden. Dir etwas zu unterstellen. Aber wie gesagt, Ratestunde ist doof.

Zu deinem Zitat: Nun, bei aller Verständnis zu politischer Verantwortung etc. Wenn du du das kritisierst, dann bitte die wirtschaftliche Wiedervereinigung als Ganzes. Denn sind wir mal ehrlich, die (immer noch zum Großteil geringeren und nicht vollständig anerkannten Renten) mussten im Endeffekt so umgestellt werden, es sei denn man hätte in Kauf genommen, dass es eine viel stärkeres soziales Gefälle in Deutschland gegeben hätte, mit allen sozialen und demographischen Folgen, die ja bereits jetzt gravierend sind, aber ohne die Währungsunion vermutlich noch sehr viel massiver ausgefallen wären. Es sei denn man hätte gleichzeitig dann den Zuzug der DDR-Bürger verhindert, was dann aber die ganze Wiedervereinigung ad absurdum geführt hätte.

Ändert nichts daran, dass es alles übereilt war, aber eben nicht Köhlers alleiniger Verdienst war, wenn er auch bei der konkreten Umsetzung sicherlich einer der Hauptverantwortlichen war, wo aber die Frage ist, ob es Alternativen gab. Der politische Wille und der Wille der Bevölkerung war die Wiedervereinigung und nicht die Schaffung einer demokratischen Sonderwirtschaftszone DDR oder dergleichen.
 
HappyMutant schrieb:
Ändert nichts daran, dass es alles übereilt war, aber eben nicht Köhlers alleiniger Verdienst war, wenn er auch bei der konkreten Umsetzung sicherlich einer der Hauptverantwortlichen war, wo aber die Frage ist, ob es Alternativen gab.

nunja ich wollte bei der beweihräucherung des Herrn Köhlers mal aufzeigen wie wenig die meisten von unserem Horst an substanziellen infos haben.
 
Die dort möglichen Kanditaten sprengen wohl den Rahmen einer Umfrage. Es sind zuviele.
Aber einige interessante Vorschläge sind durchaus dabei.

Margot Käßmann wär ja echt lustig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe bereits eine Umfrage erstellt, musste allerdings auf 10 verkürzen.

Gruß,

badday
 
Zurück
Oben