Bundespräsident Köhler ist zurückgetreten!

War Köhlers Rücktritt die richtige Entscheidung?

  • Er hat korrekt gehandelt. Ich versteh ihn.

    Stimmen: 14 31,8%
  • Er hat etwas überstürzt reagiert.

    Stimmen: 22 50,0%
  • Ich kann seine Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen.

    Stimmen: 8 18,2%

  • Umfrageteilnehmer
    44
FastFood schrieb:
vllt. kann Computerbase eine News machen und diesen Fred dann schliessen?

Edit: Übrigends, das erste Mal, das ein Bundespräsi in Deutschland zurückgetreten ist!

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber das stimmt so nicht. Horst Lübke ist auch zurückgetreten, allerdings nicht mit sofortiger Wirkung und nicht aus politischen, sondern aus gesundheitlichen Gründen.

Zum Thema:
Ich finde es sehr schade, dass Köhler zurückgetreten ist, nur weil ein paar Oppositionspolitiker seine Aussagen falsch interpretieren. Allerdings zeigt es wiederum, was für ein ehrenwerter Mensch er ist. Deutschland kann froh sein, so einen Bundespräsidenten gehabt zu haben!
 
Sejaar schrieb:
wenn ich immer alles hinschmeißen würde, wenn ich auf widerstand mit meiner meinung stoße, dann sähe mein leben heute ganz anders aus...

unverständlich dieser rücktritt und kein respekt vor dem amt. kritik hin oder her, aber herr köhler scheint nicht über die konsequenzen seiner handlung nachgedacht zu haben
Ach und du hast die Ahnung, was da so abläuft? Dann zähle doch mal alle Gründe auf, weiso er zurücktrat.
Ich möchte jedenfalls in diesem Sauhaufen namens Regierung nicht Präsident sein, wo einer des anderen Satan ist.
Man braucht sich doch nur mal die Reaktionen auf seinen Rücktritt ansehen und man sieht, dass er Recht hat. De Präsident hat in DE nominell das höchste Amt inne. Und der Respekt, der diesem Amt entgegengebracht wird, tendiert gegen den Nullpunkt.

Ich bedauere und respektiere seine Entscheidung, denn sie wurde mit Sicherheit nicht unbedacht und aus Trotz gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
Zwei Sachen sind lächerlich:

1) Zu argumentieren, dass man u.a. deswegen zurücktritt, weil es kein Respekt vor dem Amt gäbe. Dazu kann ich nur sagen: Ohh eine Runde Mitleid! Wer sich für derartige Positionen bewirbt ist eine Person des öffentlichen Interesses. Also: Deal with it Herr Köhler.

2) Dass er etwas Richtiges wieder zurücknimmt, relativiert, herumlamentiert, nämlich seine Kernaussage, dass militärische Interventionen, wie vermittelt auch immer, doch auch den Interessen der eigenen Nation dienen.

Zustimmung!
Der Rücktritt kommt mir jedoch zu schnell. Die Respektsfloskel dürfte nicht den wahren Grund wiederspiegeln. Mir kommt es so vor, als ob Köhler nach einem passenden Grund gesucht und ihn hier gefunden hat. Um es mal salopp zu formulieren: "Kein Bock mehr gehabt!?"

MFG
 
e-ding schrieb:
Zustimmung!
Um es mal salopp zu formulieren: "Kein Bock mehr gehabt!?"
MFG

Vielleicht. Vielleicht sah er aber auch einfach keinen Sinn mehr im Amt. Denn mal ehrlich, was kann der deutsche Bundespräsident noch bewirken? Die wahre Macht hat ja eh die Wirtschaft inne. Und die wird schon dafür sorgen, dass es so weiter geht wie bisher...
 
nicoc schrieb:
... er hat die Schnauze voll...

... wäre natürlich interessant zu wissen warum. Allerdings war Köhler nie Profipolitiker und als solcher (Nichtprofipolitiker) kann man durchaus an der momentanen "Profipolitik" verzweifeln. Aber wer verzweifelt als Nichtprofipolitiker momentan nicht mal abgesehen von Josef Ackermann und Konsorten?

Ichthys schrieb:
... Die wahre Macht hat ja eh die Wirtschaft inne. Und die wird schon dafür sorgen, dass es so weiter geht wie bisher...

... da kannst du einen Besen fressen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja Lars_SHG ich stimme deiner Vermutung zu. Immerhin war er mal in der Finanz- und Währungspolitik tätig und sollte daher ein quentchen Ahnung haben.
Klar mit einigen Aussagen eckte er an, ob es nun das Banksystem oder der Sprit für Autofahrer zu günstig war.
Vielleicht war er ein Visionär, mit seiner Erfahrung, die ihm aufzeigte welche Zukunft das Volk haben wird, wo er seine Unterschrift setzen muss.
 
e-ding schrieb:
Die Respektsfloskel dürfte nicht den wahren Grund wiederspiegeln. Mir kommt es so vor, als ob Köhler nach einem passenden Grund gesucht und ihn hier gefunden hat.

Seh ich auch so.
Das kauf ich ihn einfach nicht ab. Wegen Respektlosigkeit zurückgetreten? Da steckt mehr dahinter.

Was der wirkliche Grund ist, das würde jeder gerne wissen. Wenn man heute so die Nachrichtensendungen so verfolgt hat, auch Beckmann war recht interessant, dann wirkt dieser Rücktrittsgrund sehr vorgeschoben.

Meine Vermutung: Mit Worten erreicht der Bundespräsident ja bei der Politik eh nicht viel. Mit Taten, also seinen Rücktritt, dürfte er wesentlich mehr erreichen können.
Nur was bringt es wenn er der Regierung in der jetzigen Situation ne Breitseite verpasst?
Ich werd daraus auf jedenfall nicht schlau.
Die einzigste die weiß warum er es getan hat, dürfte seine Frau sein. Vielleicht auch Merkel. Aber die verrät bestimmt nix wenn sie etwas wissen sollte.
 
Natürlich war der Rücktrittsgrund vorgeschoben. Es gibt ein Haufen Gründe, die in Frage kämen, die die Öffentlichkeit aber nicht hören darf: Keine Lust mehr, private Probleme, parteiinterne Probleme, Enttäuschung des Amtes usw.

Ich habe allerdings stark den Eindruck, dass er das Amt des Präsidenten ganz anders wahrgenommen hat als Roman Herzog. Der sah sich in erster Linie als Repräsentant und bei Köhler hatte ich den Eindruck, dass er sich mehr als Leitfigur, Gewissen oder letzte Instanz sah. Immerhin hat er meines Wissens mehrere Gesetze nicht unterschrieben und so die wahre Funktion des Bundespräsidenten etwas wiederbelebt.
Möglicherweise war er enttäuscht davon, dass er nicht soviel Macht ausüben konnte wie er wollte. Wir wissen ja nicht was im Hintergrund alles ablief.
 
Feuermanngnther schrieb:
Allerdings zeigt es wiederum, was für ein ehrenwerter Mensch er ist. Deutschland kann froh sein, so einen Bundespräsidenten gehabt zu haben!

Wie kommst Du zu solch einer Aussage? Was ist ehrenwert daran, seinen Job fristlos zu kündigen? Würde ein Hartz IV Empfänger einen vermittelten Job hinwerfen, weil er nicht mit Respekt behandelt wird und er keinen Sinn in der Arbeit sieht, könnte der sich vor Vorwürfen nicht mehr retten. Beim Bundespräsidenten ist die gleiche Handlung ehrenvoll. Alle sollten Bundespräsident sein. ;)

Ichthys schrieb:
Die wahre Macht hat ja eh die Wirtschaft inne. Und die wird schon dafür sorgen, dass es so weiter geht wie bisher...

Wenn Köhler aus dem Grund hingewerfen war, dann hat er seine tollen Jobs in der Wirtschaft, die er vor 2004 hatte, nicht verstanden. Und wenn solch eine Argumentation gültig wäre, müssten alle Politiker den Roland Koch machen. Denn wenn die Wirtschaft die "wahre Macht" (hört sich an wie Star Wars) inne hat, dann kann man Politik doch eh vergessen, oder!?
 
Ich kann den Schritt verstehen, finde ihn aber äußerst Schade. Damit gibt es nur noch einen Politiker innerhalb der Regierung den ich respektiere und den ich für einen guten Vertreter Deutschlands im Ausland halte (Guttenberg).
 
Zuletzt bearbeitet: (siehe Deliberation)
Der Typ heißt Guttenberg und vertritt Deutschland im Ausland gerade mit täglich wechselnden Äußerungen. Ist mir wirklich schleierhaft, warum der noch immer zu den beliebtesten Politikern Deutschlands zählt. Warum findest Du ihn denn genau gut?

Übrigens wurde gestern bei Beckmann diskutiert, dass Köhler zwar nicht gerade ein vorbildlicher Bundespräsident war, ihm die Menschen aber dennoch vertrauten. Angeblich, weil er nicht aus der politischen Klasse kam. Und schon wieder ist mir schleierhaft, wie so eine Mär sich in der Bevölkerung festsetzen kann. Jemand, der von 1976 bis 1992 in politischen Institutionen gearbeitet und Politik selbst mitbeeinflusst hat, kann doch kaum als "unpolitisch" bezeichnet werden!?
 
Erstaunlich... wo doch ein Spitzenpolitiker ihm diesen Job verschafft hat. ;)
 
@Deliberation:

Weil er auch mal unbequem ist und sich nicht nur hinter Phrasen versteckt. Ausserdem muss man auch die restlichen Kandidaten berücksichtigen. Da ist es mMn nicht wirklich schwer positiv aufzufallen... ;)
 
Deliberation schrieb:
Wenn Köhler aus dem Grund hingewerfen war, dann hat er seine tollen Jobs in der Wirtschaft, die er vor 2004 hatte, nicht verstanden. Und wenn solch eine Argumentation gültig wäre, müssten alle Politiker den Roland Koch machen. Denn wenn die Wirtschaft die "wahre Macht" (hört sich an wie Star Wars) inne hat, dann kann man Politik doch eh vergessen, oder!?
Kann man das nicht auch? Was hat denn die Politik in der letzten Zeit gemacht, was im Sinne des Wählers war? Mir will da patout nichts einfallen. Hilf mir da mal nach, falls du etwas wissen solltest.
Ok, die Steuersenkungen, die wir der FDP verdanken. Nein, warte! Ich habe ja gar kein Hotel....

Und zum Thema Nachfolger Köhlers: Bei manchen Vorschlägen wird mir doch etwas anders.
 
Moin,

ich finde es auch erschreckend, dass mittlerweile Rechtspopulisten für das höchste Amt im Staat gehandelt werden. Aber irgendwie passt das, was Köhler macht zur derzeitigen Regierung, er hat wohl aufgegeben, weil er wohl selbst gemerkt hat, wie wirkungslos er war, so meine Meinung. Und das er es so plötzlich gemacht hat ist wohl ein offener Affront gegen die Kanzlerin. Siehe auch: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,697903,00.html

Gruß,

badday
 
Ichthys schrieb:
Kann man das nicht auch? Was hat denn die Politik in der letzten Zeit gemacht, was im Sinne des Wählers war?

Na jetzt machst Du aber wieder ein neues Fass auf. Die Frage war doch nicht, ob politische Entscheidungen im Sinne des Wählers sind, sondern ob Politik oder Wirtschaft Macht haben.

"Macht" ist per Definition von Max Weber die Möglichkeit, seinen eigenen Willen gegen den eines anderen durchzusetzen (plus dem typischen Weber-Gebabbel über die Wahrscheinlichkeit aka "Chance").

Betrachten wir also, was die Politik 2010 u.a. durchgesetzt hat, obwohl das mindestens große Teile der Bevölkerung nicht befürworten. Also wo Politik Macht ausgeübt hat:

Hilfe für Griechenland beschlossen, Stuttgart 21 gestartet, keine Festschreibung der Klimaschutzziele in Bund und Länder, kein Stop der Genkartoffel Amflora, Solarstromförderung reduziert, Abschaffung von Hartz IV abgelehnt, Ablehnung der Kopplung von Menschenrechtskonventionen in Handelsabkommen, Ablehnung der Kostenfreiheit in Warteschleifen von Servicenummern (die Abzocke kann weitergehen), Zustimmung zu Beitrittsverhandlungen Islands zur EU (sonst noch irgendwelche Pleitstaaten vorhanden?), Sicherung der steuerfreien Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit abgelehnt, Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Afghanistan, Zustimmung zum Erhalt des Mehrwertsteuersatzes für Hotels, Ablehnung der ethischen Überprüfung und Bewertung von Tierversuchen auf EU-Ebene usw.

Insofern denke ich schon, dass Politik "Macht" hat. Schließlich ist Politik per Definition die Herbeiführung von gesamtgesellschaftlich verbindlichen Entscheidungen. Im Sinne des Wählers sind diese Entscheidungen aber nicht immer. Wobei man sich in einer pluralen Gesellschaft immer fragen muss, welcher Wähler denn gemeint ist. Allen kann man es ohnehin nicht recht machen. ;)
 
@badday

könntest du kurz erleutern welche "rechten" Personen von wem als Nachfolger gehandelt werden? Finde da im Spiegel Link auf anhieb niemanden.
 
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