News Bundesverwaltung: Milliarden-Mehrkosten bei IT-Modernisierung

andr_gin schrieb:
Das Problem ist hier die Ausschreibungspflicht. Das führt zwar bei normalen Aufträgen dazu, dass man deutlich bessere Preise bekommt als wenn ständig Aufträge an Freunde vergeben werden. Bei technisch anspruchsvollen Projekten führt das Billigsbieterprinzip aber immer dazu, dass den Auftrag bekommt, der damit technisch komplett überfordert ist und aus Unkenntnis der Komplexität ein so günstiges Angebot gemacht hat oder jemand, der kurz vorm Konkurs steht und deshalb jeden Auftrag braucht. Man stellt auch dann gerne einmal fest, dass die Ausschreibungskriterien unvollständig waren und der Billigsbieter deutlich weniger Leistung bietet.

John Glenn schrieb:
“As I hurtled through space, one thought kept crossing my mind - every part of this rocket was supplied by the lowest bidder.

Nichts Neues unter der Sonne, also. Man kann Ausschreibungen auch so gestalten, dass der günstigste Anbieter dennoch was Gescheites anbieten muss.
 
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Vielleicht linux statt MS einsetzen. Da würde man schon ein bisschen lizenzkosten spaaren.
Nur so ne idee.
 
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Warst Du schon mal in einer Behörde? Die meisten dort sind mit Linux total überfordert. Und für Exchange und Co. gibts leider bisher auf linuxbasis keine gescheite Alternative. Und AD ist definitiv das bessere LDAP.
 
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cookie_dent schrieb:
Nach einigen Jahren macht man das auch weil die Entscheidungen in letzter Konsequenz die Leute tätigen die keine Fachkompetenz besitzen und zu ignorant sind um auf den Sachverstand seiner/ihrer "Untergeben" zu hören.

Kann ich, als Quereinsteiger (in 2012) in einen kommunalen Energieversorger, nur so unterschreiben.
Ich hatte, nach ganzen 3 Wochen, einen solch heftigen Disput mit dem bisherigen IT-verantwortlichen Beamten,
als ich dessen bisherigen stupid-komplexen Wirkens an der IT des Versorgers in die der freien Marktwirtschaft bringen wollte, dass er alles daran tat, mich innerhalb meiner Probezeit feuern zu lassen.

Als ich daraufhin nach 2-3 Wochen zum Bürgermeister zitiert wurde, habe ich lediglich den bisherigen Kosten & Nutzen-Aufwand mit meinem zukünftigen so dermaßen zerlegt, dass die Argumente meines "Widersachers" halt Stück für Stück zerbröselten (Zitat von meinem Chef:" Der neue Kollege kommt halt aus der freien Wirtschaft und schaut anders aufs Geld wie wir bisher - was ja ein wichtiger Grund für dessen Anstellung war. ").

Inzwischen sind wir komplett autonom von dessen Denken und Wirken, haben IT-technisch komplett umgebaut und liegen bei dem Kosten-/Nutzen-Aufwand so weit vorne, dass unser uns unterstützendes Systemhaus unsere "Story" inzwischen als Beispiel und Referenz für Ihre Neukunden heranzieht.

Wir sind komplett in der Wolke bei denen in deren RZ mit unseren Servern als auch mit der Kommunikation,
haben dafür aber lokal auch eine Fail-Over-HW stehen, die im Falle eines Falles einspringt.
Mehrere durchgeführte unabhängige PenTests und Security Audits haben gezeigt, dass meine bisherigen Entscheidungen dazu bis dato nahezu alle richtig waren - die restlichen kleinen Fehlentscheidungen wurden nach Entdeckung alle relativ kurzfristig behoben (ich stehe dazu : "nobody's perfect").

Dabei haben wir das jetzt nur noch sinnvoll verwendete Budget so weit runtergefahren, dass wir inzwischen bei 40% von dem ursprünglich für die Zeit von 2012-2020 angekommen sind - und das, obwohl wir unseren Wirkungsbereich um mehrere Themen, u.a. den Aufbau und Verwaltung eines kommunalen Glasfaser-Netzes) erweitert haben. Dabei haben wir alles noch in unserer eigenen Hand, das Systemhaus ist für uns nur ein unterstützender Partner, nicht unserer "Dominator" - was denen aber auch sehr Recht ist, denn unser Wirken und Tagesgeschäft ist durchaus sehr komplex und für die nicht ganz einfach zu verstehen...

Im gleichen Zeitraum sind die Ausgaben im Rathaus sein Ende 2013 exorbitant gestiegen, und die zuletzt 2018 eingeführte neue Software der Kämmerei hat vom Urplan bis heute die 3,5fachen Kosten erreicht - und funktioniert bis heute nicht richtig.

Das hat dazu geführt, dass seitens dem Rathaus auch schon bei mir und meinem Chef mal vorsichtig angefragt wurde, ob wir da nicht mal helfend unter die Arme greifen können - was wir aber beide konsequent bis zur Pensionierung des bisherigen Verantwortlichen verweigern ...
 
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Gast0ne schrieb:
Nichts Neues unter der Sonne, also. Man kann Ausschreibungen auch so gestalten, dass der günstigste Anbieter dennoch was Gescheites anbieten muss.
Das würde aber voraussetzen, dass die Ausschreiber Kompetenz, Zeit und den WIllen dazu aufweisen ;)

Wie schon n paar mal angemerkt ist es eh n Unding, dass bei solchen Projekten mit Steuergeld geschlossene Software eingesetzt wird....
 
So nen ausgedienten Skylake können die mir geben. Ich entsorge den auch. Ganz bestimmt
 
wern001 schrieb:
Nicht zu vergessen Deutschland ist immer noch Kriegsgebiet in dem keine Kampfhandlungen stattfinden. siehe Grundgesetz Artikel 120
Nur weil nie "Freidensvertrag" im Titel stand heißt das nicht, dass Deutschland noch im Kriegszustand ist, es gibt zahlreiche andere Möglichkeiten Frieden zu schließen.

Die Inhalte des Art. 120GG sind durch den Deutschlandvertrag, der die Besatzung beendete und die BRD zu einem souveränen Staat machte, und den 2+4 Vertrag, der in seiner Wirkung einem Friedensvertrag entspricht, obsolet geworden. Zudem war der Zweck des Artikels lediglich die innerstaatliche Verteilung der Kriegsfolgekosten hin zum Bund, die zuvor von den Ländern getragen werden mussten. Auf die eigentlich anfallenden Besatzungskosten hat das keinen Einfluss und deren Erhebung in besetzten Gebieten, da dies über die Haager Landkriegsordnung und damit das Völkergewohnheitsrecht geregelt sind.


Haben sie heute wieder vergessen zu sprühen oder ist der Aluhut angelaufen?
 
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Jaja, ist nicht so einfach Hardware zu bekommen, dass auch die Aktuellen Spiele drauf auch noch laufen :p
 
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Klassikfan schrieb:
Wenn "die Kosten aus dem Ruder laufen" spricht viel dafür, daß man auf Microsoft setzt, oder?

So ein Quatsch. OS-Lizenzkosten machen nur einen kleinen Teil der Kosten solcher Projekte aus.
 
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Ich arbeite in Kommunalen ÖD und kann auch bestätigen mit Personalmangel.
Alles soll gemacht (stichwort Digitaliseren) aber immer mehr Indianer und kaum ITler die diesen Projekten durchführen.
Plus es wird gespart bei manchen Kommunen bei IT was jetzt rächt weil bis 2021 soll alle mit Digitale Akten laufen!
Die Kosten kommen meistens auch weil teilweise sehr alte Hardware vorhanden ist und muss alles moderniersiert.

Linux ist kein Alternative weil die sparen zwar Lizenzen aber da ist kein Support und nicht alles laüft mit Open Office plus mehr Personal ist benötigt(sehe Stadt München)
 
PHuV schrieb:
Warst Du schon mal in einer Behörde? Die meisten dort sind mit Linux total überfordert. Und für Exchange und Co. gibts leider bisher auf linuxbasis keine gescheite Alternative. Und AD ist definitiv das bessere LDAP.
Die meisten haben keine Ahnung was sie benutzen, die drücken ihre drei Icons. Dahinter kommt dann in der Behörde entweder Standardsoftware oder eh was eigenes. Das ist eine Frage von Wollen und nicht können. Die US Spyware gehört einfach entsorgt aber Mutti hat sich ja ganz tief gebückt. PS: Grüße aus der Behörde.

PSS:.. und der zukünftige Standardarbeitsplatz auf W10 hat fröhliche Inkontinenz nach US and A. Bundesclient hoho aber der wirkliche Besitzer hat 52 Bundesstaaten...
 
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Was mir ein Rätsel ist, wenn man für einen 0815 Office PC inklusive Peripherie mal 400€ ansetzt und dazu die Server wie kommen die da auf solche summen? Arbeiten da hunderttausende? Und ich würde innerhalb einer Behörde und Standort sowieso alles über thinclient lösen was noch günstiger ist. Wenn man mal 1000€ pro Arbeitsplatz veranschlagt könnte man damit 2,5 Millionen Arbeitsplätze ausstatten? Und 1000€ ist extrem viel. Da kommen nur Produzenten von Videos usw. drüber.
 
pookpook schrieb:
Linux ist kein Alternative weil die sparen zwar Lizenzen aber da ist kein Support und nicht alles laüft mit Open Office plus mehr Personal ist benötigt(sehe Stadt München)
Tja, hätte man halt eine einheitliche IT. Dann hätte das Team in München für ganz DE gereicht. Und wer benutzt bitte noch OO?
Linux ist eine Alternative, das Problem sind eher Bremsklötze wie du scheinbar einer bist. Hauptsache es ändert sich nix.
Ich bezahle lieber einen Haufen Systemintegratoren, Admins, Softwareingenieure und Hardwareschrauber in DE anstatt Lizenzkosten an Uncle Sam inkl Hintereingang, damit auch ja keiner aus der Reihe tanzt.
 
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maxpayne80 schrieb:
wirkliche Konsequenzen beim Scheitern - Fehlanzeige.

Kann ich nur unterschreiben.
Wär ebenfalls einige Zeit im öD im IT Bereich beschäftigt. Der Kollege vor Ort erzählte von einem Projekt, das mehrere Millionen € verschlang und insgesamt um die 6 Jahre gedauert hat und am Ende fallen gelassen worden war.
 
Der größte Hammer ist sowieso nach allen Erkenntnissen, dass noch Windows genutzt wird. Wie in diesen Zeiten die Behörden mit sensiblen Daten umgehen ist Wahnsinnig. Dies ist aber wohl so gewollt, fix ist bereits alle EU Bürger werden ihren Fingerabdruck abgeben MÜSSEN, wo werden die genommen -> in einer Behörde, wo werden die gespeichert... Alle Daten die Behörden speichern kann man locker als verbrannt bezeichnen. Aber gut nicht umsonst wird DE als Wurmfortsatz bezeichnet, wir sind ein Datenlieferant in einer Zeit wo Daten das neue Öl sind und zahlen dafür noch Lizensgebühren.
 
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Bully|Ossi schrieb:
Was mir ein Rätsel ist, wenn man für einen 0815 Office PC inklusive Peripherie mal 400€ ansetzt und dazu die Server wie kommen die da auf solche summen?

Personalkosten? Und wie kommst du auf 400€ für Office PC inkl. Peripherie? Setz da mal ne 1 vor.
 
hätt mich ja gewundert wenn einmal etwas das kostet wie es veranschlagt wurde.

wenn ich meinen kunden (autowerkstatt) einen kostenvoranschlag vorlege und der mehr als 10-15% abweichung hat, bekomm ich ärger von vielen kunden.

allerdings: Die in einem Kostenvoranschlag getroffenen Aussagen über den Gesamtpreis dürfen nur unwesentlich (Einzelfallentscheidung ca. 10 % bis 25 %) überschritten werden. Quelle!

kann man sich zwar ab und an rausreden aber es ist nicht wirklich toll für den kunden.
im falle einer autowerkstatt tritt sogar noch etwas in kraft. wenn man nicht alle defekten teile sofort erkenne kann, weil dazu noch sachen ausgebaut und zerlegt werden müssen. deshalb können die preise auch schwanken. ist aber nicht standard.
 
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