jonderson schrieb:
Ich habe sowohl in einer Behörde, als auch in einem Großkonzern erlebt was passiert wenn ein Fehler in einer properitären Software gefunden wurde:
Schulterzucken, ist halt so. Beim "Marktführer" wird nämlich sehr gerne verziehen, da solche Macken als "Stand der Technik" hingestellt werden.
Das ist aber deren Problem. Wenn man Support hat, und die Software ordentlich gekauft hat, können Fehler sehr wohl als Gewährleistung etc. angemahnt werden, besonders wenn sie unternehmenskritisch sind. Da aber eine ordentliche Fehlermeldung Zeit und Aufwand kostet, und mal gelinde gesagt viele hier auch dazu unfähig sind, scheuen das die meisten.
Fakt ist, wenn Fehler da sind und versprochene Funktionen nicht erfüllt werden, kannst Du das einfordern. Ic h habe privat auch eine Menge Software gekauft, und wenn da Fehler auftauchen, die mich stören und das nicht liefert, was versprochen wurde, melde ich das. Meistens wird dann auch per Patch oder späterem Release behoben.
jonderson schrieb:
Bei properitärer Software kaufst du in der Regel die Lizenz und darauf noch eine Supportvertrag.
Richtig, und mit dem Support und dem Lizenzvertrag hast Du eben auch Rechte.
jonderson schrieb:
Bei freier Software suchst du dir dann eben jemanden der dir Support gibt.
Der Vorteil:
Wenn es wen besseres gibt oder du unzufrieden bist, kannst du dir nen neuen Supportpartner holen ohne die Software zu wechseln.
Äh, Du verstehst auch was von Software-Entwicklung? Vermutlich nicht, dann wüßtest Du, was für ein großer Aufwand dahinter steckt, wenn Du für eine Software Support anbieten willst. Du mußt dafür eine Infrastruktur dahinter stellen, um zu entwickeln, zu testen und qualitätszusichern. Dazu noch Doku, Releasemanagement... Von den benötigten Personen mal ganz zu schweigen.
jonderson schrieb:
Über einer Erläuterung von "kritischen Situationen" würde ich mich übrigens freuen.
Ich kann Dir jetzt nicht das in 2 Sätzen ausführlich erklären. Es sind gewissen Branchen reguliert, z.B. Banken Reguliert heißt, sie bekommen Auflagen und Vorgaben (Land, EU usw.). Wenn sie diese nicht erfüllen, droht die Entziehung beispielsweise der Bankenlizenz. Du darfst beispielsweise keine unzertifizierte Software einführen. Zertifizierungen kosten viel Aufwand und kosten Geld. Nun die Frage, wer bezahlt das bei OS-Software? Von der Haftung bei Problemen mal ganz zu schweigen, wer haftet den bei OS-Software, wenn ein Schaden entsteht? Daher darf man dann nur hier Software verwenden, wo eine Haftung geltend gemacht werden kann usw. Das ist Beispiel sehr wichtig in Behörden, Versorger wie ÖV, Wasser, Strom.
Entschuldige bitte, aber das was Du und andere hier zeigen ist Klein Erna-Denken. Ihr versteht nicht wirklich die komplexe Welt da draußen. Hier existieren komplexe und komplizierte Abhängigkeiten und Zusammenhänge, wo man eben nicht so einfach was installieren und einführen kann.
Es gibt viele Gesetze, Vorgaben, damit die Systeme auch sicher betrieben werden können. Dafür brauchst Du Gewährleistungen, und das sind Sachen, die der einsame OS-Hobby-Entwickler nicht leisten kann. Dafür brauchst Du entsprechende Firmen, die eben bezahlt werden müssen. Das ist eben die Tragik von OS-Software, die bezahlt kaum einer. Das ist ja der Grund, warum viele OS-Varianten derbe beschnitten werden, und man dann die Kosten über sogenannte Enterprise-Varianten rausholt. Und was hat man im Endeffekt? Wieder "böse" Softwarefirmen, die über OS proprietäre Software entwickeln.