Soweit ist es gekommen, dass Serra.avatar angeblich der gemäßigte ist, der den Punkt erkennt. Lieber Moep89, hast du meine Antwort überhaupt gelesen und die Dinge die gegen diesen angeblichen Punkt sprechen?
Nun egal, eigentlich spricht es für sich selber, was ihr da schreibt, aber es wirkt schon putzig, wenn du dich von der "Richtigkeit" persönlich überzeugen willst, aber offensichtlich nicht mal die Urteilsbegründung liest. Oder dich informierst wer da auf dem Richterstuhl sitzt oder dich über die Verfahrensweise kümmerst oder oder. Oder das du mal schaust welcher Politiker von wem was bekommt, wo er im Aufsichtsrat sitzt usw. Alles möglich, alles besser als das hier, dieses Rumgestocher im selbst gewählten Dunkeln.
Nur es reicht ja, wenn man bei Spiegel Online gelesen hat, dass Filesharer weiterhin nicht unbehelligt bleiben werden, schon ist das Weltbild bestätigt, Wissen hält ja doch nur auf. Wärst du dann also der Täter, der davon profitiert hätte, wenn man die Speicherung von IP-Adressen generell untersagt hätte und hättest du also dann die Richter bestochen (oder wären die gar selber "Filesharer")? Darf man das so im Umkehrschluss sagen? Ich mein wenn man schon Korruption und Abhängigkeiten im ganz großen Stil unterstellt, dann ist also jedes Gesetz und jedes Urteil in deinem Sinne ein gekauftes.
Warum du explizit die Exekutive auslässt, ihr also vorgeblich vertraust ist natürlich auch erstaunlich. Aber es passt ja ins Bild, diese Pauschalität einerseits und die Nachlässigkeit andererseits. Schon der Ansatz Lobbyismus mit Korruption gleichzusetzen kann nur gelingen, wenn man deren Definitionen ignoriert. Lobbyismus ist nicht per se illegal und nicht mit illegalen Zahlungen verbunden, ja nicht mal mit der Industrie. Interessenvertreter sind auch Vereine wie der CCC, sind Gewerkschaften, sind Umweltverbände. Ich lese nicht, dass du dem BverfG vorwirfst, dass es sich vom CCC beraten lässt in Datenschutzfragen, auch bei diesem Urteil. Selbstverständlich ist es auch so, dass man sämtliche Politiker als korrupt bezeichnet und das auch schon immer gewusst, aber noch Mitte letzten Jahres z.b. die Grünen und die Piraten als wünschenswert bezeichnete. Von der Tatsache, dass unsere aktuelle Justizministerin unter den Klägern gegen das Gesetz war, will ich gar nicht erst anfangen. Oder sind das keine Politiker? Die Interessen vertreten? Oder kommt es nur darauf an, ob sie deine Interessen vertreten? Dann hast du den ersten Schritt der Parteien-Demokratie verstanden, jetzt musst du nur damit leben, dass andere Parteien andere Interessen vertreten. Man kann die Wahl der Mittel kritisieren, man kann die Einflussnahme kritisieren, aber so völlig besinnungslos hier Phrasen zu dreschen, das kann es nicht sein.
Ich würde ja normalerweise dazu raten, dann doch selber aktiv zu werden, wenn man grundsätzlich mit allem unzufrieden ist, nur ich befürchte mit euch beiden ist einfach kein Staat zu machen (um mal ein anderes schönes Sprichwort zu verwenden).