Moep89 schrieb:
Und von daher ist es mein Anliegen, jegliche Gesetze die die (unverhältnismäßige) Verfolgung dieser begünstigen zu verhindern.
Wenn Hausgebrauch meint, dass jeder mit jedem teilt, dann halte ich das nicht für Hausgebrauch oder alltägliche Routine (was dem Hausgebrauch auch widerspricht). Weiterhin besteht deine Forderung gerade darin Filesharing gar nicht mehr zu verfolgen und dazu jedes Beweismittel unmöglich zu machen. Oder deine Forderung besteht darin, dass ich im Netz überall direkt meine Identität offenbare und darüber identifiziert werden kann. Dann bräuchte man nichts mehr zentral speichern und jeder Anbieter kennt denjenigen mit dem er tauscht. Also quasi als ob man miteinander telefoniert (ohne VDS usw.). Quasi völlige Anonymität ist aus vielen Gründen nicht wünschenswert. Wenn du das willst, gibt es Mittel und Wege.
Aber genau das hat das BfVerG nicht angetastet (ein Schelm wer Böses dabei denkt *hust* Die Lobby der Contentmafia *hust*).
Es ist ein trauriger Tag, wenn auch der letzten vertrauenswürdigen Institution mit solchen haltlosen, unbegründeten und hingerotzen Anschuldigungen begegnet wird. Schon das leichtfertige Beschuldigen von allem und jeden, der nicht der eigenen Meinung ist, ist ein Phänomen, was leider im Netz zur öffentlichen Massenkultur geworden ist, aber es ist eine Schande, dass dies vor absolut gar nichts mehr halt macht. Aufklärung und Wissen, Informationszeitalter, wer's glaubt. Nein, es geht nur darum mit möglichst wenig Informationen maximal zu diffamieren. Nicht der Glaube, dass man selber etwas ändern kann, das nicht das System, sondern die Menschen die in diesem arbeiten, das Problem sind, sondern das Beschimpfen sämtlicher gewachsener Strukturen als käuflich scheint heute in Mode zu sein. Dabei offenbart es nur wie wenig man sich mit dem aktuellen Geschehen außerhalb der eigenen Vorteile beschäftigt.
Sorry, aber ich empfinde das als die härteste Aussage seit langem hier.
Aber ein anderes Gesetz hat es möglich gemacht Leute zu bestrafen obwohl es unmöglich ist den wirklichen täter zu entlarven, nämlich das Gesetz zur Störerhaftung.
Dann kritisiere dieses Gesetz bzw. schlage eine Lösung vor, wie man jemanden einwandfrei identifizieren kann. Ich denke der Personalausweis fürs Netz ist weniger in deinem Sinne. Ist die Störerhaftung eine problematische und oftmals ungerechte Einrichtung? Ja. Ist die Störerhaftung für technisch geschützte aber geknackte WLANs kritisch. Absolut. Es gibt vieles was nicht in Ordnung ist, weil es der vermeintliche Störer nicht angemessen verhindern kann, aber dennoch Gefahr läuft dafür bestraft zu werden.
Aber man sollte die Hintergründe verstehen. Wenn man gegen eine einwandfreie Identifizierung ist, gibt es keine andere Möglichkeit. Zumal es in den allermeisten Fällen um zivilrechtlich Ansprüche geht (wo in dubios pro reo nicht in dem Sinne gilt) und nicht um das Strafrecht. Wenn du möchtest, dass niemand identifizierbar oder haftbar zu machen ist, dann verlangst du eben, dass z.b. Foren wie dieses für Rechtsverletzungen automatisch gerade stehen und zudem keine Möglichkeiten haben sollen, sich vor solchen Usern zu schützen. Du öffnest Betrug, Beleidigungen und allen möglichen anderen offenen Rechtsverletzungen Tür und Tor. Der Kompromiss muss der sein, dass es möglich ist Straftäter zu verfolgen bzw. es ihnen schwerer zu machen, ohne Unschuldige generell oder leicht identifizierbar zu machen. Daran muss man arbeiten und nicht an der kompletten Anonymisierung.
So wird Strafverfolgung zum Kinderspiel und die Contentindustrie hats leicht immer einen Schuldigen zu finden.
Ja und warum? Weil es Menschen wie du als Routine ansehen, Filesharing mit der ganzen Welt zu betreiben und dabei völlig offen und ungeschützt im Netz rumspringen. Weil sie es als ihr Recht ansehen, alles, sofort und kostenlos zu haben, statt sich mit Freunden und Bekannten auszutauschen und ein eingeschränktes freies Angebot in Kauf zu nehmen. Das die Folge daraus ist, dass legale und sinnvolle Möglichkeiten eingeschränkt werden, ist nicht in Ordnung oder begrüßenswert, dagegen muss man kämpfen.
Ich finde Wege und Mittel nicht immer korrekt, fair und angemessen. Aber nicht nur grundsätzlich eine Verfolgung auszuschließen, sondern es im Endeffekt so darzustellen, dass knapp 12 Jahre massenhaftes, bequemes "Tauschen" eine Art Gewohnheitsrecht geworden sind, ist dann doch weder hilfreich für den Kampf gegen übermäßiges Speichern, noch irgendwie mit der Idee des Rechtsstaates zu vereinbaren.