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BerichtC:\B_retro\Ausgabe_37\: Computersysteme von Robotron aus der DDR
Als Standort für Mikroelektronik (Infineon, GF, Bosch, X-FAB) hat sich Dräsdn etabliert. Leistungselektronik gibt es sicherlich, aber meines Wissens ist dies kein Schwerpunkt. Sollte ich falsch liegen, wäre ich an ein paar Firmennamen interessiert. Mein Vertrag läuft Ende dieses Jahres aus, dann suche ich eine Anschlussbeschäftigung in der Entwicklung von Leistungselektronik.
Als Standort für Mikroelektronik (Infineon, GF, Bosch, X-FAB) hat sich Dräsdn etabliert. Leistungselektronik gibt es sicherlich, aber meines Wissens ist dies kein Schwerpunkt. Sollte ich falsch liegen, wäre ich an ein paar Firmennamen interessiert. Mein Vertrag läuft Ende dieses Jahres aus, dann suche ich eine Anschlussbeschäftigung in der Entwicklung von Leistungselektronik.
also ich arbeite bei Robotron in Dresden :-)
und bei uns gibt es natürlich auch Hardware für bspw. Themen wie industrial IoT https://www.robotron.de/produkte/robogate
Allerdings wohl ohne Mausbedienung.
Mäuse gab es im anderen Deutschland nicht bzw. waren kaum bekannt.
Grafiktreiber waren wohl auch nur für CGA im Hi-Res Modus 640x200 (mono) verfügbar
nicht für die nativen Modi der Robotron Rechner, die ziemlich nah an VGA rankamen (!!)
(Also 640x480 Pixel mit 8 bis 16 Farben, je nach PC Typ; Standard VGA war 640x480 mit 16c
und statischer Standard Palette, die EGA's 640x35016c Modus entsprach.)
Außerdem war bei PCs auf 808x-Basis nur der Real-Mode Kernal lauffähig.
Ob der wohl auch EMS konnte, so wie das Original aus Windows 3.0 ?
Technisch hätten die Robotron-Kisten dann mit bis zu 32 MiB RAM laufen können,
wenn ein EMS-Board wie z.B. AST Rampage 286 per ISA Bus-Adapter angebunden worden wäre.
Windows 3.0 hatte ja auch schon zusätzlich Standardmodus (ab 286er) und Erweiterten Modus (ab 386er)..
Ich Frage mich, ob die alte U80601 kompatibel genug war, um den Standardmodus hinzukriegen.. https://de.wikipedia.org/wiki/MME_U80601
PS: Ich bin in der BRD auf die Welt gekommen, nicht DDR.
Daher möchte ich auch nicht urteilen oder verherrlichen.
Dennoch finde ich die alte Technik interessant und finde es schade, dass soviel weggeworfen wurde.
Nicht nur in der DDR, sondern auch im Baltikum bzw. in Russland (Chips mit Goldkontakten, Fedeltechnik bei Verdrahtung, solide Gehäuse etc)
Auch wenn sie, zugegeben, wohl aus einem hässlichen Regime stammt.
Außerdem, meine ich.. Versandhäuser wie Quelle und Co hatten hier in Deutschland
angeblich auch viele Ost-Geräte unter neuen Produktnamen erfolgreich verkauft.
Die Technik selbst kann also garnicht (so) schlecht gewesen sein.
Die Technik war auch nicht schlecht. Und es gab viele Ideen für neue Produkte, die es dann leider nicht über den Prototypen hinausgeschafft haben, weil sie nicht in den 5-Jahres-Plan passten bzw das Geld für die notwendigen Investitionen nicht da waren.
Das große Problem war, viele Konsumgüter konnten wir als DDR-bürger gar nicht kaufen, weil sie gegen Devisen gleich in den Export gingen und wir sie dann höchstens mal im Intershop bewundern durften. Es sei denn, man hatte Vitamine B und Westgeld.
es gab in der DDR noch andere Betriebe die Büro und Großrechner produzierten und waren auf der höhe der Zeit
was Intel x286 x386 betrifft.
Habe selbst bis 1989 im EAW Berlin gearbeit.
Eingesetzt wurden https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/p8000.htm Prozessor U80601
Dieser Prozessor, der mit dem intel 80286 kompatibel war, wurde in der 3-Prozessor-Variante des Computers "P8000 compact" eingesetzt und ist auch Computer EC1835 zum Einsatz kommen.
Seine Verbreitung war allerdings äußerst gering.
Hier die technischen Daten:
1989 (lt. Typenschild: 12/1989)
U880 8bit + UB8001 16bit
256kB RAM
Grundgerät mit Harddisk + 2*5.25"-Floppy eingebaut
separates Terminal
Grünmonitor
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Der aus einem 8bit und einem 16bit Mikrorechnerteil bestehende P8000 war ein universell einsetzbares Programmier- und Entwicklungssystem für Multi-User-/ Multi-Task- Anwendungen als Arbeitsplatzcomputersystem.
Auf dem P8000 waren, um eine große Anzahl von Anwendungsgebieten zu erschließen, drei Betriebssysteme implementiert:
WEGA (kompatibel mit UNIX),
UDOS (kompatibel mit RIO) sowie
OS/M (kompatibel mit CP/M).
Das auf dem 16bit Microrechnerteil des P8000 implementierte Betriebssystem WEGA stellte sowohl hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit als auch seiner Anwendungsbreite eine neue Qualität gegenüber damals bekannten Betriebssystemen dar.
Das 8bit Mikrorecherteil arbeitete auf der Basis des U880, das 16bit Mikrorechnerteil auf Basis des UB8001.
Mikrorechnerentwicklungssytem P8000 - Daten
CPU 8 bit: UA880 (2 EPROM, 8*64K bit DRAM U264 u.a.)
CPU 16 bit: UB8001 (4 EPROM u.a.)
Taktfrequenz 4MHz
Speichererweiterung: 256 Kbyte RAM
Peripherie: 2*5,25 Zoll Floppy Disk integriert, Terminal Beistellgerät mit 2*5,25 oder 8 Zoll
Interface: 8* V24 Schnittstellen
Betriebssystem für 16 Bit: WEGA, für 8 Bit: OS/M (CP/M 2.2, SCPX), IS/M (ISIS II), UDOS
Hersteller: Elektro-Apparate-Werke (=EAW) Berlin-Treptow
Ergänzung ()
Klassikfan schrieb:
In der DDR gab es den Witz-Spruch (im Honecker-Stil gesprochen): "Die Mikroelektronik der Deutschen Demokratischen Republik ist nicht kleinzukriegen!"
Man muß aber im Rückblick echt den Hut vor jenen Leuten ziehen, die die Technik damals entwickelten, da sie technologisch aufgrund diverser Sanktionen und Embargos (Stichwort CoCom-Liste) all diese Technik allein entwickeln mußten. Sie mögen sich an Vorbildern aus dem Westen (IBM etc.) orientiert haben, konnten jedoch nicht auf dieser aufbauen. Sie mußten das Rad jedesmal neuentwickeln.
wir Ossis mussten nicht alles neu Erfinden, was problematisch wurde, war der hohe Bedarf von Ram Speicher...
Deutschland würde heut gut da stehen wenn wieder eigene Chip Entwicklung und Fertigungsfabs hätte.
Wenn die amerikanische Embargo Politik noch schärfer wird , gibt es auch bald keine Chips mehr für Europa !!!
Naja. auf Höhe der Zeit halte ich für nicht ganz zutreffend.
i286 = 1982
Nachbau = 1989.
Das ist jetzt nicht exakt Höhe der Zeit was das fertige Produkt angeht.
Wovor man aber auf alle Fälle höchsten Respekt haben muss ist, was die DDR Informatiker*innen und Ingenieur*innen mit den viel knapperen Mitteln erreicht haben.
Und auch die theoretische naturwissenschaftliche universitäre Ausbildung war zweifellos top.
Somit waren sicherlich die in dem Umfeld beschäftigten Menschen top und auf Höhe der Zeit. Für die Qualität der entwickelten Software gilt das bestimmt auch noch: Bei der real existierender Hardware sehe ich dann doch Abstriche.
Ich bin Baujahr 81. Geboren in der DDR. Mein Eltern haben damals an der Martin Luther Uni in Halle gearbeitet. Mit DDR Technik hat ich als Junge nicht viel am Hut. Mir waren mein Sandkasten und das Indianerdorf wichtiger. Kurz nach der Wende hat sich mein Vater dann einen C64 gekauft - damit habe ich dann also angefangen. Irgendwann ists dann ein 486er geworden, ein Pentium usw.
DDR Elektronik heißt für mich in erster Linie Fernseher von RFT aus Staßfurt. Die Dinger gingen gefühlt dauernd kaputt und wurden dann repariert - das war in den späten 80er Jahren. Ich erinnere mich an einen RFT Fernseher den man immer an einer Seite aufs Gehäuse schlagen musste, um das Bild wieder in Farbe zu haben ohne Grünstich.
Wir hatten auch ne Waschmaschine die uns mal das Haus geflutet hat, oder war es eine Schleuder? Ich weiß es nicht mehr.
Mein Vater hatte damals nen Wartburg und war damit privilegiert (weil kein Trabant 601). Das Ding war auch mehr kaputt als das es lief.
Ende der 90er habe ich das erste Mal einen KC85 gesehen bei meinem Cousin in Dresden. Damit konnte ich aber nicht mehr wirklich viel anfangen.
Kurzum mit DDR Technik & Industrie verbinde ich in erster Linie Fehleranfälligkeit obsolet sein ab Werk und DRECK und Umweltverschmutzung. Die Technik war halt uralt und wurde dann "gepflegt" aber nicht mehr weiter entwickelt. Konkurrenzfähigkeit? Fehlanzeige! Ich erinnere mich an Flugasche auf den Dächern ("Schnee" im Sommer), Smog, Schaumkronen auf der stinkenden toten Saale (ist der Fluss durch meine Heimatstadt) und an angemalte Fassaden von Ruinen in denen keiner mehr wohnen konnte. Da wurden dann Gardinen in die Fenster der Bauruinen gehängt, wenn hoher Besuch angekündigt war.
DDR Elektronik heißt für mich in erster Linie Fernseher von RFT aus Staßfurt. Die Dinger gingen gefühlt dauernd kaputt und wurden dann repariert - das war in den späten 80er Jahren. Ich erinnere mich an einen RFT Fernseher den man immer an einer Seite aufs Gehäuse schlagen musste, um das Bild wieder in Farbe zu haben ohne Grünstich.
Das nennt sich "Percussive maintenance! Hit something until it works!"
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Kurzum mit DDR Technik & Industrie verbinde ich in erster Linie Fehleranfälligkeit obsolet sein ab Werk und DRECK und Umweltverschmutzung. Die Technik war halt uralt und wurde dann "gepflegt" aber nicht mehr weiter entwickelt. Konkurrenzfähigkeit? Fehlanzeige! Ich erinnere mich an Flugasche auf den Dächern ("Schnee" im Sommer), Smog, Schaumkronen auf der stinkenden toten Saale (ist der Fluss durch meine Heimatstadt) und an angemalte Fassaden von Ruinen in denen keiner mehr wohnen konnte. Da wurden dann Gardinen in die Fenster der Bauruinen gehängt, wenn hoher Besuch angekündigt war.
Laste das bitte der Regierung an und nicht den Menschen. Und zwar die Regierungen von BRD und DDR. Schließlich ließen viele westdeutsche Unternehmen im Osten günstig produzieren, um es im bei sich für viel Geld zu verkaufen.
Queediab schrieb:
Ich bin Baujahr 81. Geboren in der DDR. Mein Eltern haben damals an der Martin Luther Uni in Halle gearbeitet. Mit DDR Technik hat ich als Junge nicht viel am Hut. Mir waren mein Sandkasten und das Indianerdorf wichtiger. Kurz nach der Wende hat sich mein Vater dann einen C64 gekauft - damit habe ich dann also angefangen. Irgendwann ists dann ein 486er geworden, ein Pentium usw.
Qietschrote Eltern und sich dann noch drüber aufregen, dass man als priviligierter Bevölkerungsanteil nur einen Wartburg nutzen durfte und einen Farb-Fernseher hatte. Du hast den Knall auch nicht gehört, oder? Leb' du mal mit Fahrrad und Radio oder maximal SW-Fernseher! Ein Farbfernseher hat damals etwa 5000 bis 6000 Mark gekostet, ein GEBRAUCHTER Trabant mehr als ein NEUER Trabant (1986 nach 14 Jahren Wartezeit: neuer Trabant P601S Universal mit Rollgurten und Radialreifen lag bei etwa 13000 Mark) ! Ein Ingenieur mit Familie kam in den '80ern auf 600..800 Mark im Monat. Nun rechne mal ganz langsam nach, wieviele Jahre zusammen kamen, vergiß aber nicht die normalen Lebenshaltungskosten.
Hin und wieder vergessen hier manche, dass die Bevölkerung aus Dreck Gold machte, Alchimisten wären uns um den Hals gefallen! Bau mal eben eine IFA-Lichtmaschine in einen liegengebliebenen Westwagen ein?! Heute wird vieles dem DDR-Bürger angelastet, aber Unfähigkeit zählt da ganz gewiß nicht dazu!