Bericht C:\B_retro\Ausgabe_59\: D-VHS brachte HDTV per Bits aufs Band

Bigeagle schrieb:
Gab es das denn schon für mpeg2?
Das gab es meines Wissens auch schon für mpeg1, damals primitiv in Form von constant quantizer, echte Metriken für "Qualität" kamen erst später. Damals™ hat man als Privatnutzer aber meist versucht, den auf (S)VCDs verfügbaren Speicherplatz bestmöglich auszureizen, und das geht eben nur mit 2-pass vernünftig.
 
Bigeagle schrieb:
Größe zu encoden war meiner erinnerung nach bei divx, während die mpeg2 encoder erstmal alt aussahen.
Ein click Lösungen schon. Mit der Verwendung von Avisynth Filter über Frameserver zum Cinema Craft Encoder als 3Pass VBR kamen schon brauchbare SVCDs raus.
Sinn der Übung war: maximale Kompatibilität mit DVD Player.
DVD Brenner(2002_3) haben SVCD als Format und damit verbundene SemiProf. Workaround obsolet gemacht.
Ergänzung ()

up.whatever schrieb:
Das gab es meines Wissens auch schon für mpeg1, damals primitiv in Form von constant quantizer, echte Metriken für "Qualität" kamen erst später. Damals™ hat man als Privatnutzer aber meist versucht, den auf (S)VCDs verfügbaren Speicherplatz bestmöglich auszureizen, und das geht eben nur mit 2-pass vernünftig.
Oder mehr. Bei Canopus Procoder und Cinema Craft Encoder multipass machte sich bemerkbar.
 
up.whatever schrieb:
Das gab es meines Wissens auch schon für mpeg1, damals primitiv in Form von constant quantizer
nun bin ich glatt neugierig ob das halbwegs akzeptable ergebnisse gebracht hätte. ich fürchte aber das hätte wieder zu viele bits verschwendet für den damals eher knappen platz. habs aber glaube ich nie getestet.

ss5 schrieb:
Ein click Lösungen schon. Mit der Verwendung von Avisynth Filter über Frameserver zum Cinema Craft Encoder als 3Pass VBR kamen schon brauchbare SVCDs raus.
mein prozess damals war leider alles andere als 'one click' ^^'
ich erinnere mich dunkel dass ich mit tmpeg, avisynth und virtualdub herumprobiert habe, wobei mir die letzteren beiden als anfänger grenzwertig komplex waren. tmpeg dagegen verdanke ich noch ein, zwei überbleibsel mit 56 kbit/s mp3 tonspur die schon damals auf monitorlautsprechern nicht mehr ganz transparent war. ein eher audiophiler freund hat sich schon geweigert solch einen film zu gucken ^^'
hat 3pass gegenüber 2pass wirklich noch sichtbare unterschiede gebracht? ich hatte immer den eindruck dass man da entweder über das letzte prozent möglicher größenreduktion redet, bzw über eher theoretische qualitätsanalyse. ich habe so manchen film szenenweise auseinandergenommen um zu gucken ob irgendwo die bitrate zu niedrig ist und irgendwelche artefakte störend auffallen. oft genug habe ich dabei mit schrecken festgestellt dass die artefakte schon auf der dvd drauf sind. bei vhs-quellen war oft sowieso nur ein kompromiss möglich, rauschen komprimiert sich so schlecht.
danach hatte ich dann einige male auf absehbare zeit keine lust mehr auf den film.

da damals wie heute viele garnicht nachvollziehen können warum man sich die mühe macht filme auf festplatte zu sichern: mir ist damals eine CD im laufwerk 'explodiert'. ich habe tagelang die kleinen reste reflektorfolie aus dem laufwerk gepopelt und eine für mich damals unersetzliche "Dune 2000" CD verloren. Seitdem ist ein optischer datenträger nur sicher und haltbar wenn er möglichst nur einmalig zum image ziehen ins laufwerk muss. dazu habe ich mich schnell daran gewöhnt keine Datenträger mehr suchen und wechseln zu müssen. ganz zu schweigen von diesen unsäglichen rucklern wenn man eine dvd/bluray pausiert und die dann erstmal wieder anlaufen muss. geht mir jedes mal auf den geist wenn ich bei anderen filme gucke die nicht von festplatte abspielen.
Dass VHS nach einer digitalen sicherung geschrien hat sobald sowas ging sollte jeder nachvollziehen können der mal kassetten öfter benutzt, oder nach längerer zeit wieder angeguckt hat. Bei manchen konnte man regelrecht zugucken wie das Band abbaute.
 
Bigeagle schrieb:
hat 3pass gegenüber 2pass wirklich noch sichtbare unterschiede gebracht?
Bei Canopus und CCE eindeutig ja. Ganz speziell bei "konturlosen" Szenen mit wenig Farbkontrast wie z.B Rauch und SR Limitierung während SVCD Erstellung.. Es ist eine Ansichtssache, was sichtbar und relevant ist.
 
Ich frage mich hier nur: wie konnte damals im Jahr 1998 dieses digitale HD-Format überhaupt genutzt werden? Gab es damals überhaupt schon HD-Röhren-Fernseher? 4:3 und 576i-Geräte waren das doch zu der Zeit. Wie soll da der Qualitätsunterschied zu 1080i deutlich werden??
 
Kreacher schrieb:
4:3 und 576i-Geräte waren das doch zu der Zeit.
Ja bei uns hier in Deutschland, andere Länder hatten schon Geräte mit höherer Auflösung. ;)
Für ATSC-Empfänger sah die Situation schon früher besser aus, da HDTV in den USA bereits 1998 eingeführt wurde und dementsprechend mehr Endgeräte auf dem Markt erhältlich waren. Außerdem nutzte die US-Regulierungsbehörde FCC ihre entsprechenden Befugnisse aus, um die Hersteller zu zwingen, HDTV-Empfangsteile in TV-Geräten einzubauen.
Quelle: Wikipedia
MFG Piet
 
Die letzte Entwicklungsstufe der Trinitron-Bildröhre für Fernseher war eine Bildröhre, bei der die Anzahl der Maskenstreifen auf ca. 1400 erhöht wurde, was eine Darstellung von HDTV-Bildern in fast nativer Auflösung gestattete. Sony bot einen HDTV-fähigen Fernseher in den USA, dem Nahen Osten, Australien und Ostasien an, nicht jedoch in Europa.

Bildröhren mit Trinitron-Technik wurden zunächst vor allem in TV-Geräten verbaut. In den 1980er und 1990er Jahren wurden sie auch in Computermonitoren verbaut. Sie wurden außerdem in Spezialgeräten der Industrie, der Medizintechnik oder als (HDTV-)Studiomonitore in Film- und Fernsehstudios eingesetzt, wo sie zum Teil noch 2020 Verwendung finden.
Krass, die werden sogar noch genutzt, wieder was gelernt. :) Quelle
MFG Piet
 
Dann war das ganze Konzept mit D-VHS für Europa per se nutzlos, da es hier schlichtweg keine entsprechenden Endgeräte zur Betrachtung gab.
 
Jo, wir hinken bei neuer Technik immer etwas hinterher. MFG Piet
 
PietVanOwl schrieb:
Krass, die werden sogar noch genutzt, wieder was gelernt.
So haben die ausgesehen. Frame aus der IBC (International Broadcast ..) Messe im 2002.

TR.JPG
 
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Erfolgreiche Wiederbelebung von D-VHS nach über 20 Jahren

Ich rannte bei der Markteinführung von D-VHS in den Media Markt und kaufte mir das Gerät VR 20 D von PHILIPS für umgerechnet CHF 3'300.00 sowie 3 Kassetten von EMTEC für über CHF 115.00. Horrende Preise, die ich dank der lange herbeigesehnten erstmaligen Möglichkeit der verlustfreien TV-Aufnahme und Anfertigung von verlustfreien Kopien von DVD-Filmen (mit dem "ELRO") zu bezahlen bereit war. Sofort nach der Einführung der ersten DVD-Festplattenrecorder legte ich den D-VHS-Videorecorder in die Originalschachtel zurück. Dort verharrte das Gerät von 2001 bis gestern Donnerstag, den 28. Januar 2021.

Schon seit vielen Jahren wollte ich eine private Aufnahme von D-VHS auf ein Speichermedium der heutigen Zeit "retten". Gestern - über 20 Jahre nach der Aufnahme - habe ich den VR 20 D wiederbelebt und mit einer gewissen Spannung die D-VHS-Kassette in das Gerät geschoben. Zu meinem grossen Erstaunen konnte ich die im Jahre 1999 schon einmal (von VHS auf D-VHS) gerettete Aufnahme abspielen. Während die Originalaufnahme von 1993 auf VHS trotz Verwendung eines "Master-Bandes" wegen instabilen Bildes mit drastischer Einbusse bei der Bildqualität nicht mehr abspielbar und damit verloren war, lief die Aufnahme ab D-VHS noch so wie 1999: stabil und in unveränderter Bildqualität. Es hat mich positiv überrascht, dass die Daten auf dem sicher gealterten Band noch einwandfrei lesbar waren.

D-VHS war von 1999 - 2001 für mich DER Hit - und die Erfahrung von gestern natürlich ebenso. Es wird aber meine letzte Erfahrung mit D-VHS gewesen sein. Berichte und Erfahrungen zu diesem Thema interessieren mich weiterhin. D-VHS war eine für die damalige Zeit hervorragende Technik.
 
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