Bericht C:\B_retro\Ausgabe_59\: D-VHS brachte HDTV per Bits aufs Band

UrlaubMitStalin schrieb:
Bei den Preisen und vermutlich Lizenzpolitik waren die Erfolgsaussichten noch trüber als die der MD, die ich persönlich ziemlich geil fand
Hatte nie das Gefühl das MD sich nicht durchgesetzt hätte. Nicht durchgesetzt hatte sich DCC(DigitalCompactCassette) von Philips. Hatte damals selber 2 MD Decks für meine Anlagen und ein MD Radio im Auto. Mein gesamter Freundeskreis hatte damals ebanfalls MDs im Einsatz. CDRs waren damals einfach noch zu teuer und Musik als mp3 lag Tonnenweise auf den PCs.
Hatte vielleicht 30MDs, deren Inhalt ständig wechselte. Wäre damals mit CDRs einfach viel zu teuer gewesenn. Zudem waren die Dinger nicht so empfindlich wie CDs die mal gerne im Fußraum verschwanden um dann als Mattscheiben wieder aufzutauchen.

BTT
Aber von den D-VHS hab ich tatsächlich noch nie was gehört. War grad ziemlich verblüfft.

Mein letzter Film auf VHS war übrigens Star Trek Der erste Kontakt. 😁
 
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Die LaserDisc ist ein sehr interessantes Medium, welches mich auch schon seit über 15 Jahren begleitet. Bin damals nur durch reinen Zufall darauf gestoßen und hat mich sofort begeistert. Habe mich daraufhin extrem umfangreich damit beschäftigt und glaube es gibt mittlerweile nichts mehr, was ich über dieses Medium nicht wüsste. Ein Artikel dazu wäre daher sicherlich sehr interessant.

Bis heute besitze ich eine kleine Sammlung, mit paar Highlights dabei und einem Pioneer DVL-919E, mit welchem ich meine älteste Disc "Planet der Affen" von 1983 abspielen kann, aber theoretisch auch die neuste DVD.

Da es hier schon ein paar mal falsch geschrieben wurde, die LaserDisc hatte zwar immer nur ein analoges Videosignal, aber der Ton ist seit Mitte der 80er Jahre Digital in CD-Qualität. Die Audio-CD entstand übrigens aus der LaserDisc. Nur der Vorgänger, die LaserVision bzw. in Deutschland als Bildplatte bezeichnet, hatte analoges Bild und Ton.

@SV3N Falls bei einem Artikel dazu Hilfe benötigt wird, stehe ich gerne zur Verfügung ;)
 
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Sascha631 schrieb:
@SV3N Falls bei einem Artikel dazu Hilfe benötigt wird, stehe ich gerne zur Verfügung ;)

Darauf werde ich zurückkommen mein Freund. Vielen Dank für das Angebot.
 
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Angeregt durch den Artikel habe ich ein wenig in der Wikipedia gestöbert. Es ist zwar alles irgendwie vorhanden, aber sehr verzweigt und chaotisch verknüpft. Daher unter Vorbehalt.

b) Format für Japanisches HDTV war damals MUSE (1,2)
a) D-VHS zeichnete digital auf, nahm seine Bilder aber (per MUSE) analog entgegen(1)
c) zu MUSE sagt Wiki (2):

MUSE übertrug Bilder analog, es war allerdings eine digitale Nachbearbeitung notwendig. Bilder wurden vertikal wie horizontal 2:1 unterabgetastet, das Abtastraster aber von Bild zu Bild verändert. Stationäre Bildelemente konnten daher wieder mit voller Auflösung rekonstruiert werden (1600 × 960), bewegte Elemente nur mit halber Auflösung (800 × 480).

Und so zerbröselt der Keks. Was nach den damaligen Maßstäben und Möglichkeiten High-Tech war könnte nach heutigen Ansprüchen nicht mehr bestehen.
Die bessere Bildqualität im Vergleich mit DVD wäre, falls ich das oben richtig zusammengestellt habe, ebenfalls zu hinterfragen. Denn dann wurde das Bild in Echtzeit (1-Pass) nach MPEG2 kodiert während das mit dem Material auf der DVD in zwei Durchgängen geschah. Ich war damals mit TMPGEnc unterwegs, soweit ich mich erinnere benötigte 1-Pass Kodierung deutlich mehr Bitrate als 2-Pass um die gleiche Bildqualität zu erreichen. Das mag bei den Studio-Systemen anders gewesen sein, aber die hatten ein entsprechendes Preisschild und waren wohl kaum in den D-VHS-Geräten verbaut.

(1)
(2)

PS: Und der Fehler mit 1080i "interpoliert" vs. "interlaced" ist im Artikel noch nicht korrigiert.
 
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Hayda Ministral schrieb:
1-Pass Kodierung deutlich mehr Bitrate als 2-Pass um die gleiche Bildqualität zu erreichen.
Deshalb im professionellen Bereich wurde Cinema Craft Encoder verwendet. Multipass VBR, teilweise mit Szenenbezogenen Matrixfilter. Eigene DV Aufnahmen damit mal encodiert. Ergebnis unschlagbar. Speziell bei interlaced input. Tmpg privat benutzt. Später Canopus ProCoder.
 
Tulol schrieb:
Hatte nie das Gefühl das MD sich nicht durchgesetzt hätte. Nicht durchgesetzt hatte sich DCC(DigitalCompactCassette) von Philips. Hatte damals selber 2 MD Decks für meine Anlagen und ein MD Radio im Auto.

Hab noch nie ein Autoradio mit MD gesehen... MD war geil, aber ich kenne nur eine Person die das damals benutzt hat, der Rest hatte Kasetten, CDs und später USB/SD.
Es gab ein paar Leute die es hatten, aber unter "durchgesetzt" verstehe ich, dass es jeder Zweite benutzt, oder zumindest jeder Dritte.
 
Ich hatte ebenfalls Mini Disc im Autoradio. In der ersten Tuningkiste, einem Golf 3 VR6. ^^

Ein schönes Sony mit ein paar mächtigen Endstufen hinten dran. :D

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UrlaubMitStalin schrieb:
Hab noch nie ein Autoradio mit MD gesehen... MD war geil, aber ich kenne nur eine Person die das damals benutzt hat, der Rest hatte Kasetten, CDs und später USB/SD.
Es gab ein paar Leute die es hatten, aber unter "durchgesetzt" verstehe ich, dass es jeder Zweite benutzt, oder zumindest jeder Dritte.
So unterschiedlich sind wohl die Leute und "Umgebungen".
Wie gesagt, in meinem Bekanntenkreis hatte jeder MDs und die Geräte dazu. Kassetten hatte kaum noch wer und CDs, ja klar, aber nicht im Auto. An 2 Leute kann ich mich noch erinnern die auch einen MD Walkman hatten, aber das war mir dann zu teuer und, naja, unterwegs war ich damals mit dem Auto, da brauchte ich sowas nicht(mehr).
 
Hayda Ministral schrieb:
Denn dann wurde das Bild in Echtzeit (1-Pass) nach MPEG2 kodiert während das mit dem Material auf der DVD in zwei Durchgängen geschah. Ich war damals mit TMPGEnc unterwegs, soweit ich mich erinnere benötigte 1-Pass Kodierung deutlich mehr Bitrate als 2-Pass um die gleiche Bildqualität zu erreichen.
Das ist so nicht ganz richtig.

Es gibt verschiedene Methoden für die 1-pass Kodierung. Was du meinst ist konstante Bitrate, das ist quasi die Holzhammer Methode und erfordert dass die Bitrate hoch genug für die komplexesten Szenen gesetzt wird, in ruhigen, gut komprimierbaren Szenen werden dann unnötig Bits verschwendet, dafür ist die Dateigröße exakt vorhersagbar und skaliert linear mit der Zeit.

Die Alternative ist 1-pass mit konstanter Qualität. Hier wird die Bitrate dynamisch der Situation angepasst und ist immer genau so hoch wie zum Erreichen der Qualität notwendig. Das Resultat ist genau so gut wie ein 2-pass Encoding mit der gleichen durchschnittlichen Bitrate. Diese Methode hat nur einen Haken: Die resultierende Bitrate und damit auch die Dateigröße sind vorab nicht bekannt.

2-pass kombinierte letztendlich die Vorteile beider Methoden: Bei der ersten Runde wird analysiert wie gut die Daten komprimierbar sind und in der zweiten Runde wird diese Information genutzt um genau die Qualitätsstufe festlegen, die zur gewünschten durchschnittlichen Bitrate führt. Das ist sehr nützlich, wenn man einen Datenträger mit vorgegebener Kapazität, wie eine DVD, füllen möchte.

Durch die spezifizierten Standards ist bei jedem Medium eine maximale Bitrate festgelegt und letztendlich ist es diese, welche die maximal erreichbare Qualität bestimmt. Ein Encoding mit variabler Bitrate zwischen 2 und 10 Mbit/s wird nicht besser aussehen als ein Encoding mit konstant 10 Mbit/s.
Ergänzung ()

Hayda Ministral schrieb:
a) D-VHS zeichnete digital auf, nahm seine Bilder aber (per MUSE) analog entgegen(1)
Nein, das kann so im allgemeinen nicht stimmen.
 
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up.whatever schrieb:
Das ist so nicht ganz richtig.
[...]

Dickes DANKE für die Korrektur. So ergibt es natürlich Sinn. Ich war vor 20 Jahren zwar mal ganz gut in dem Thema unterwegs, aber das Gedächtnis hat da im Laufe der Zeit doch einiges verzerrt.
 
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Tulol schrieb:
Wäre damals mit CDRs einfach viel zu teuer gewesenn.
Mitte der 90er waren CDRs teuer, 10DM pro Rohling. Der Preis fiel aber relativ schnell innerhalb der nächsten Jahre, ich kann mich an Sonderangebote für 1DM pro Rohling erinnern, so ca. 1998.
Aber die Minidisc hatte trotzdem ihre Daseinsberechtigung, insbesondere die Wiederbeschreibbarkeit war ein interessantes Feature, vor allem beim Einsatz an der Stereoanlage, als Ersatz für Tapedecks.
In diesem Bereich war die CD in der Nische, einen Standalone CD-Brenner als Hifi Baustein habe ich nirgendwo im echten Einsatz gesehen.
 
t3chn0 schrieb:
Sehr interessant, davon habe ich zuvor noch nie etwas gehört, oder gesehen.

Geht mir genauso, ich weiß nicht warum das an mir vorbei gegangen ist aber wirklich mehr als interessant.
Vermutlich hat es sich nicht durch gesetzt, weil eben die DVD schon da war, HD- Fernseher zu dem Zeitpunkt auch noch nicht wirklich günstig waren und vor allem: VHS... ich erinnere mich mit Schrecken daran.
 
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Unglaublich. 90er Jahre, habe ich damals bewusst miterlebt, und höre heute zum ersten Mal etwas über D-VHS.

Wie geht nochmal der alte Amiga-Witz? Nichts hat mehr Bandbreite als ein Schiffscontainer voller Videokassetten?
Ergänzung ()

calippo schrieb:
Mitte der 90er waren CDRs teuer, 10DM pro Rohling. Der Preis fiel aber relativ schnell innerhalb der nächsten Jahre, ich kann mich an Sonderangebote für 1DM pro Rohling erinnern, so ca. 1998.
Nicht ganz, unter 10DM ging es als es Mainstream wurde, so ab ca. Ende 96. Ich erinnere mich dunkel, in 1995 23DM bezahlt zu haben, und das waren 650MB, keine 700! Und die Haltbarkeit von Gold-Grünen war legendär, kein Vergleich zum Silber-Schrott, der Ende 90iger aufkam.
 
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Alles Formate die sich nicht durchgesetzt haben, aber ihrer Zeit voraus waren. Betamax, D-VHS, Laserdisc und das deutsche System Video 2000 von Grundig.

Laserdisc war damals für mich das Non Plus ultra das erste mal DTS 5.1 Sound unkompromiert Das Fünfte Element geschaut, das war schon beeindruckend.
 
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LamaMitHut schrieb:
Gemessen am Preis ist D-VHS alles andere als am weitesten fortgeschritten gewesen, und hat sich zurecht nicht durchgesetzt.
Keine Technik für die Ewigkeit, aber in den 90ern Ultra Geil. Nachdem D-VHS eingestellt wurde gab es 2 Jahre kein HD Medium mehr bis zur Blu Ray. Hätte ich schon damals von der D-VHS gewusst hätte ich die DVD sofort Boykottiert :D Mit Rund 700€ für die ersten DVD Player hatte man aber auch nichtmal halb so gute Qualität.
 
up.whatever schrieb:
Die Alternative ist 1-pass mit konstanter Qualität.
Gab es das denn schon für mpeg2? Heute ist das üblich, aber ich kann mich nicht erinnern das früher zur Auswahl gehabt zu haben. Hab leider auch nicht mehr die alten Encodingprogramme von damals zur Hand und auf die schnelle nichts gefunden.

Soweit ich mich erinnere gab es 'nur'
constant bitrate, average/variable bitrate (nicht bei allen Programmen/codecs), 2 pass
Ich habe damals mit Video CDs angefangen, dann Super Video CD, einzelne DVDs und dann praktisch nur noch Videodateien auf Festplatte zum am PC gucken. Doch die erste Möglichkeit einigermaßen stabile Qualität bei variabler Größe zu encoden war meiner erinnerung nach bei divx, während die mpeg2 encoder erstmal alt aussahen.
Hab damals teilweise den PC 2+ Tage durchrechnen lassen um ein passables 2-pass encoding zu bekommen. Dann manchmal festgestellt dass doch eine Szene zu hässlich war, Bitrate erhöht und noch mal das ganze. Plattenplatz war kostbar :/

Der Gedanke dass ich auch damals schon einfach constant quality/rate factor hätte nehmen können tut irgendwie rückwirkend weh.
 
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