Bericht C:\B_retro\Ausgabe_59\: D-VHS brachte HDTV per Bits aufs Band

Das Format ist komplett an mir vorbeigegangen. Nie gehört. Super spannend!
Dachte auch immer, dass einzig LaserDisc der DVD das Wasser reichen konnte, bzw. tlw. besser war.

Ich weiß nicht, ich war ein Fan von VHS und v.a. dem ganzen Ökosystem drum herum. Kompliziert wars ja, aber wenn man zu der Zeit einen Film unbedingt wollte und das viele Geld für eine VHS aus dem Laden net hatte, dann musste man die Fernsehzeitschriften durchblättern (die Sender brachten meistens ja auch die gleichen Filme jedes Jahr zu selben Zeit wieder und wieder, z.B. war die Werner Reihe ein Fixpunkt zur Osterzeit bei RTL, falls sich noch wer erinnert^^)
und dann an dem Abend die Eltern anbetteln, dass man aufnehmen darf. Wenn das Problem schon einmal geklärt war, konnte es noch sein, dass man an dem Abend net daheim war, die Aufnahme aber dennoch klappen musste. Als den Receiver anschalten, auf den richtigen Sender einstellen, den Videorekorder programmieren und hoffen, dass alles geklappt hat. War immer aufregend :D

Und irgendwann bekamen wir sogar einen Rekorder, der ShowView und VPS konnte! Damit wars möglich, dass sogar Programmverlegungen und Werbung erkannt wurde und für die Zeit die Werbung nicht mit aufgenommen wurde, außerdem nach Ende des Films die Aufnahme gestoppt wurde. Eine kleine Revolution damals :D

Aber nun Nostalgiemodus off, wenn man genau drüber nachdenkt, war eigentlich nur die Entschleunigung das einzig Gute gegenüber heute. Der Rest war auch irgendwie nix^^
 
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SV3N schrieb:
Mit 14 Jahren musste ich 1998 mit einer kleinen Röhre Vorlieb nehmen. :D

Da hatten Sie es doch gut. :)
Mit 14 hatte ich nichts außer ein Kassettenradio, was ich von meinen ganzen besessenen Geld finanzierte. Ab 14 durfte ich immer Samstags länger als 20 Uhr aufbleiben und bei meinen Eltern eine Bühnentanzveranstaltung ansehen - grauenvoll! Nach zwei Sendungen verzichtete ich darauf und hörte lieber Radio.
Ergänzung ()

MilchKuh Trude schrieb:
Laserdisc fände ich auch interessant. Ich habe das einmal im original gesehen und fand es beeindruckend.

Manche Filme waren dann auf zwei Scheiben aufgeteilt. Mitten im Film mußte man dann wechseln.
 
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Vindoriel schrieb:
Die Privaten strahlen mit 1080i aus, nicht mit 720p.
Die wirkliche Bildqualität kann man daran aber nicht festmachen. Die Bitrate, die man dem Material spendiert, und damit die Kompression macht viel aus. Eine entsprechend großzügig ausgestattete DVD sieht auch heute noch auf einem FHD-Fernseher sehr gut aus, abgesehen von dem systembedingt niedrigeren Detailgrad.

Zu DVB-T-Zeiten sahen die Privaten immer deutlich schlechter aus, weil sie mehr Sender in ihre Frequenzblöcke gedrückt haben mit entsprechend niedriger Bitrate.
Ganz übel war, wenn z.B. auf Pro 7 ein Blockbuster lief, dann wurden die anderen Sender zu gunsten von Pro7 so derbe in der Bitrate gesenkt, dass war eine Artefakt-Orgie erster Güte.

Zu HD+ kann ich nichts sagen, aber ich hoffe, dass sie ihre Qualität aufgrund der Gebührenpflicht deutlich gesteigert haben. Wobei die Frage ist, ob die billigeren Produktionen auf 720p produziert und dann zu 1080i hochskaliert werden.

Zu D-VHS:
Davon habe ich nie gehört. Dabei war ich zu der Zeit ein echter Multimedia-Freak. Das man auf Magnetband grundsätzlich digital aufnehmen kann, war ja bekannt. Stichwort PCM-Decoder für Videorekorder, damit nahmen Nerds Audio Digital auf normalen Videotapes auf. Später dann DCC und DAT. Aber das digitale Videoaufnahmen ebenfalls möglich waren, wusste ich zwar (Stichwort DV), aber nicht, dass es ein Format mit dieser Bildqualität gab.

Was der DVD den Sieg verschafft haben dürfte, war der relativ schnelle Preisverfall und die Komfortfunktionen, gegen die die Bänder einfach nicht anstinken konnten. Speziell hier in Deutschland kommt hinzu, dass die meisten TVs gar nicht HD-Fähig waren, da war es also egal, ob die DVD die schlechtere Bildauflösung hatte, dafür hatte sie die einfachere Handhabung.
 
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In der aktuellen Ausgabe finden sich jetzt auch wieder die Community-Notes, also Ergänzungen aus der Community. Als erster Leser hat es @brubbelmichi mit dem Video zu D-VHS von Techmoan in die Ausgabe geschafft. Vielen Dank für eure tolle Unterstützung.

Liebe Grüße
Sven
 
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@brubbelmichi Ja, wer sich für skurrile oder vergessene Unterhaltungselektronik interessiert, ist bei Techmoan immer gut aufgehoben. Wenn es was zu D-VHS bei Youtube gibt, dann natürlich bei ihm.
 
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tatsächlich noch nie von gehört, sehr interessant!
mittlerweile ist mein persönliches interesse an der retro-ausgabe sonntags auch größer als das interesse an "im test vor 15 jahren", da dort (imho viel zu) oft lüfter-, netzteil- oder gehäusetests hevorgeholt werden. das sind dann eher mäßig spannende themen ;) )

aber wie auch immer: danke für diesen artikel hier!
 
UrlaubMitStalin schrieb:
Ja und? Nur weil Geräte existierten bedeutet das nicht, dass sie auch beim Verbraucher vorhanden sind... Gibt auch jetzt schon 8K und sogar 16K TVs.... aber die Anzahl der Geräte in Privathaushalten dürfte im homöopathischen Bereich liegen.
Wenn Du jetzt eine neue Disk raus bringen würdest, die 8K kann, aber wo die Player 2000€ kosten, würde das auch niemand kaufen (auch dann nicht, wenn optische Datenträger durchs Streaming sowieso am sterben sind).
Röhrenfernseher mit 1080i waren Ende der 90er/Anfang der 2000er in den USA oder in Japan keine Seltenheit. In Europa kam der Trend nie wirklich an, was auch erklären könnte warum D-VHS hier nie Fuß gefasst hat. HDTV kam bei uns erst mit den Flachbild-TVs an. Am Anfang vor allem mit "HD Ready" TVs und dieser verkrüppelten Auflösung von 1366x768 - da hätte ich jede 1080i Sony Trinition-Röhre vorgezogen...
 
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shagnar schrieb:
Bezogen auf DVD und die Retro-Konsolen hatten dann die HD ready Plasmas die Nase klar vorne! Das glaubt man kaum, aber auf einen sinnvollen Betrachtungsabstand im Verhältnis zur Bilddiagonale, sah das Bild auf den 720p-Fernsehern schärfer und detaillierter aus, da näher an der nativen Auflösung der Wiedergabemedien. HD-DVD und Blu-ray waren zu diesem Zeitpunkt ja noch lange kein Thema. Dennoch wollten praktisch alle unbedingt einen Full-HD TV und entschieden sich damit für das "matschigere" Bild, trotz höherer Display-Auflösung

Ich hatte mich 2007 bewusst für einen 42" HD-Ready Plasma entschieden, der meine alte Röhre abgelöst hat. FHD Plasmas (Pioneer und Panasonic) waren deutlich teurer (1.200€ vs. >2.000€), das wollte/konnte ich mir damals nicht leisten. Die große Bilddiagonale in Kombination mit der flachen Scheibe und der geringen Tiefe des Gerätes war für mich die beste Entscheidung.

Ich bin erst dieses Jahr auf einen 65" 4k OLED umgestiegen und habe FHD komplett übersprungen. Für mich als Konsument war HD-Ready rückblickend eine gute Lösung, würde ich wieder so kaufen.
Auf Anbieter/Senderseite sieht es natürlich schlechter aus. Die können nicht mal eben am Wochenende das alte HD-Ready Equipment gegen 4k tauschen, so wie ich das Anfang des Jahres getan habe.
 
Witzig, nicht einmal von gehört gehabt obwohl ich selbst noch VHS-User war. Es ging alles direkt auf DVD, sogar teilweise noch auf grotten schlechten Video-CDs.
 
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zatarc schrieb:
HDTV kam bei uns erst mit den Flachbild-TVs an. Am Anfang vor allem mit "HD Ready" TVs und dieser verkrüppelten Auflösung von 1366x768 - da hätte ich jede 1080i Sony Trinition-Röhre vorgezogen...

Am schlimmsten waren die ersten Plasma Geräte in Europa mit 852x480 Pixel :)... Kann mich noch daran erinnern wie die Teile dann bei Real und Co. verramscht wurden an Leute die davon keinen Plan hatten.

Ich selber hatte damals einen Panasonic 42PX80 mit 1024x768 Pixel der eine verdammt gute Bildqualität hatte.
 
Vindoriel schrieb:
Die Privaten strahlen mit 1080i aus, nicht mit 720p.

Zumindest für den Heimbereich, sehr geläufig war die Laserdisc bei Behörden, z.B. beim BIZ (Berufsinformationszentrum, weiß nicht, ob es das noch gibt, angehende Schulabgänger hatten sich da über Berufe und deren Ausbildung informiert) vom Arbeitsamt.
Du meinst diese silbernen Schallplatten?
Die hatte unser auch.
 
Balikon schrieb:
Was der DVD den Sieg verschafft haben dürfte, war der relativ schnelle Preisverfall
Optische Scheiben sind als Massenmedium einfach viel schneller und kostengünstiger zu produzieren als Bandkassetten. Eine DVD wird einmal gepresst und der gesamte Inhalt ist drauf, ein Band hingegen musst du zum Bespielen von vorne bis hinten komplett durchlaufen lassen. Du hast also für ein fertig bespieltes Filmmedium Produktionszeiten von wenigen Sekunden für eine DVD und ~ zwei Stunden für das Band. Das Band hatte preislich gesehen nie eine Chance.
 
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@up.whatever,
du weißt aber schon, das die Duplikation von VHS Kaufkassetten nicht in Echtzeit erfolgte oder? Das ging schon bedeutend schneller.
 
0x8100 schrieb:
ja und? d-vhs war schon immer was für diejenigen mit etwas mehr kohle....
Du gehörst wohl auch zu den Leuten für die Geld keine Bedeutung hat und ein iPhone auch 15.000€ kosten könnte... Naja, dass ist aber nur ein kleine Minderheit. shrug
Ergänzung ()

zatarc schrieb:
Röhrenfernseher mit 1080i waren Ende der 90er/Anfang der 2000er in den USA oder in Japan keine Seltenheit. In Europa kam der Trend nie wirklich an, was auch erklären könnte warum D-VHS hier nie Fuß gefasst hat. HDTV kam bei uns erst mit den Flachbild-TVs an. Am Anfang vor allem mit "HD Ready" TVs und dieser verkrüppelten Auflösung von 1366x768 - da hätte ich jede 1080i Sony Trinition-Röhre vorgezogen...

Danke für die Info, wusste nicht dass es in den USA und Japan tatsächlich HD Röhren gab, hab sowas noch nie in freier Wildbahn gesehen.
 
@devastor Dürfte trotzdem deutlich teurer gewesen sein, als DVDs herzustellen. Für jede Kopie brauchst Du halt ein entsprechend mechanisch und elektronisch aufwändiges Gerät, für die Massenherstellung brauchst Du viele davon.

@UrlaubMitStalin Als Fernseher nicht, als Computermonitor schon.

@0x8100 Wer sich als Early Adaptor so teures Equipment anschafft, sollte sich sehr wohl dafür interessieren, ob sich Otto-Normal-Verbraucher zumindest mittelfristig sowas leisten kann. Sonst sitzt man nämlich sehr schnell auf einem toten Format - siehe Laserdisc, Betamax, Video 2000, Super Audio CD, DAT oder eben D-VHS. Es setzt sich nicht das beste durch, sondern das, was relativ schnell zu massentauglichen Preisen produziert werden kann. CDs und DVDs konnten sich auch erst gegen Plattenspieler und VHS durchsetzen, als die ersten Produzenten die Abspielgeräte zu erschwinglichen Preisen anboten und die digitalen Medien günstiger wurden, als ihre analogen Vorgänger.
 
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@SV3N
Schon lustig, was du hier immer wieder so hervorgräbst :) Ich vermisse jedoch die Erwähnung des direkten Vorgängers, W-VHS, welches bereits 1994 eine ähnliche Qualität liefern konnte (ich hatte sogar mal die Ehre, professionell mit einem W-VHS-Gerät arbeiten zu dürfen in einem meiner früheren Jobs).

Was kommt als Nächstes? Betamax? C64 Akkustik-Koppler? Oder die Gutenberg'sche Buchpresse? Dir ist hier mittlerweile alles zuzutrauen :D
 
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Ich erinnere mich noch sehr gut, welches Drama sich damals auf der CES abspielte. :D
Aus meinem damaligen Bericht:

Um die Entwicklung in die gewünschte Richtung voranzutreiben, entschloss sich JVC, Erfinder der Videoformate VHS und D-VHS, nun aber zu einem noch drastischeren Schritt: In seinen neuen D-VHS-Videorecorder HM-DH30000, Listenpreis 1999 US-Dollar, integrierte der japanische Unterhaltungselektronik-Konzern einen neuen Kopierschutz namens "D-Theater", bei dem auch der Inhalt der Kassette selbst noch einmal verschlüsselt wird.

Nach bislang unbestätigten Berichten haben sich mittlerweile mehrere Filmproduzenten entschlossen, vorbespielte D-VHS-Kassetten mit HDTV-Content herauszubringen, einige davon geschützt mit dem neuen D-Theater-System.

So sehr dies vielleicht die Käufer des HM-DH30000 freuen mag, so sehr ist Konkurrent Mitsubishi verärgert, der seinerseits den -- mit einem Listenpreis von 999 US-Dollar deutlich preiswerteren -- D-VHS-Videorecorder HSHD2000U auf dem US-Markt vertreibt. Dieses Gerät beherrscht D-Theater nicht und könnte daher entsprechend geschützte Kassetten nicht abspielen.


https://www.heise.de/newsticker/meldung/CES-JVC-loest-Kopierschutzdebatte-aus-55881.html
 
Cpt.Willard schrieb:
Hmm, ich hab mich oft gewundert wenn ich Serien aus den USA sah, und die Protagonisten über HD sprachen, besonders bzgl. Cable-Tv, in Erinnerung blieb mir eine alte Folge King of Queens...

Hierzulande gab es jedenfalls zu der Zeit noch keine Blue-Ray, bzw. diese gab es generell noch nicht zu diesem Zeitpunkt, wenn ich mich nicht irre - 1998-2007 ... king of Queens... aber vllt. war das das Problem der D-VHS und nicht unbedingt die DVD - sprich, über Kabel konnte man in den USA schon HD schauen, wobei natürlich die dt. Übersetzung hier auch einen Fehler fabriziert haben könnte - no lo se...

doug wollte den superbowl in HD schauen, nachdem er beim paketausliefern in nem fernsehgeschäft einen HD fernseher gesehen hat. die deutsche übersetzung lautete da noch "Hi Def". letztlich hat er versucht sich bei carries chef, der auch so einen hatte, irgendwie einzuschleimen...
 
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UrlaubMitStalin schrieb:
Du gehörst wohl auch zu den Leuten für die Geld keine Bedeutung hat und ein iPhone auch 15.000€ kosten könnte... Naja, dass ist aber nur ein kleine Minderheit. shrug
nein, ich gehöre nicht dazu. aber ich weiss auch, dass es leute gibt, denen solch eine investition egal ist. da zählt einfach nur, dass man das neuste/beste hat.

Balikon schrieb:
@devastor Dürfte trotzdem deutlich teurer gewesen sein, als DVDs herzustellen. Für jede Kopie brauchst Du halt ein entsprechend mechanisch und elektronisch aufwändiges Gerät, für die Massenherstellung brauchst Du viele davon.
@0x8100 Wer sich als Early Adaptor so teures Equipment anschafft, sollte sich sehr wohl dafür interessieren, ob sich Otto-Normal-Verbraucher zumindest mittelfristig sowas leisten kann. Sonst sitzt man nämlich sehr schnell auf einem toten Format - siehe Laserdisc, Betamax, Video 2000, Super Audio CD, DAT oder eben D-VHS. Es setzt sich nicht das beste durch, sondern das, was relativ schnell zu massentauglichen Preisen produziert werden kann. CDs und DVDs konnten sich auch erst gegen Plattenspieler und VHS durchsetzen, als die ersten Produzenten die Abspielgeräte zu erschwinglichen Preisen anboten und die digitalen Medien günstiger wurden, als ihre analogen Vorgänger.
und trotzdem wurde all diese technik entwickelt, produziert und auch gekauft. ist doch das gleiche mit phones mit falt-display - die finden auch für horrende preise ihre käufer, obwohl technisch in nicht einmal einem jahr veraltet. sei lieber froh, dass es leute gibt, die nicht so sehr drüber nachdenken - die finanzieren die verschiedenen ansätze, aus denen sich später was herauskristallisiert.
 
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