Der Hang zum Cheaten ist unter anderem eine Charakterschwäche. Man verschafft sich einen Vorteil auf Kosten anderer.
@t3chn0 Um deinen Beitrag aufzugreifen, damals ging es in den Turnieren (wie auch heute) um Ruhm und Geld.
Das hat die Spieler/Clans dazu bewogen, moralische Werte auszuklammern um wenigstens mit den anderen Cheatern mithalten zu können. Even playing field, also ausgeglichene Spielbühne.
Aber prinzipiell hätte schon man schon mit dem Sport aufhören müssen ab dem Moment als man eingesehen hat, dass es ohne Cheaten nicht mehr schaffbar ist.
Ich könnte jetzt die moralische Keule weiterschwingen und dir sogar einen Vorwurf machen, warum du da mitgemacht hast anstatt sofort aufzuhören, aber wenn man die Umstände betrachtet, dass höchstwahrscheinlich die Mehrheit im Turnierumfeld gecheatet hat, dann gehts vielleicht ab einem gewissen Grad nur noch darum, wer den besseren Cheat hat ohne detectet zu werden. Was die Moral angeht, ist der Zug längst abgefahren. Um mithalten zu können, muss man mitmachen, wie im Radsport eben oder sonstwo.
Die große Frage ist nur: Will man unter allen Umständen mithalten oder hört man auf, weil man Bedenken hat.
Ohne dich persönlich anfahren zu wollen, ob äußere Umstände dazu geführt haben (Turnierumfeld), Cheaten sollte man konsquent sein lassen. Aber vielleicht war der Druck damals zu groß (Gruppenzwang), die Teilnahme an den Turnieren zu verlockend (Geld und Ruhm), dass man auf den Zug aufgesprungen ist.
Das einzig gute an der Sache war vielleicht, dass die Cheaterei in einem geschlossenen Umfeld praktiziert wurde (Turnier), in dem höchstwahrscheinlich die Mehrheit Cheats am Laufen hatte.
Also "weniger" unfair gegenüber den Mitspielern, als wenn man public Server spielt bzw. competitive multiplayer.
So ein Turnier, in dem viele betrügen, könnte man schon fast einem COD: Warfare game gleichsetzen, in welches alle Cheater gepackt werden. Gleiche Ausgangslage für jeden, wenn auch der eine einen besseren Cheat laufen hat als der andere. Aber im Grunde: even playing field
Cheaterei ist eine Seuche, wodurch eigentlich sehr gute Spiele recht schnell zugrunde gehen, wenn die community merkt, dass den Cheatern kein Einhalt geboten wird seitens des Entwicklers. Irgendwann vergeht die Lust, auch wenn das Spiel an sich top ist. Ein sehr großes Problem für competitive multiplayer Spiele, die über Jahre relevant bleiben wollen. PUBG und manch weitere große Spiele haben das überlebt, wohl too big to fail.
Und bei COD sieht man die Sache wohl recht entspannt, es kommt ja jedes Jahr ein neuer Ableger und das Spiel fängt von vorne an (reset). Die Zocker holen sich erneut ihren "fix" und wenn die ganze Cheaterei Überhand gewinnt und überall nur noch obvious ist, dann steht schon das nächste COD fast vor der Tür....
Bei CS:GO freut sich Valve über Cheater, die die Umsätze von dem Spiel weiterhin hochhalten, nachdem wieder eine Bann-Welle erfolgt ist. Das Spiel gibt es ja fast für lau im key-shop.
Schlimm ist es, wenn wirtschaftliche Interessen die Unterdrückung der Cheaterei als nicht fördernd ansehen, weil man nach einem Jahr oder so eine Erhebung der Daten gemacht hat und festgestellt hat, dass die Anzahl der Leute, die sich nach einem Bann einen neuen Account holen die Anzahl der Leute übersteigt, die das Spiel wegen den Cheatern aufgeben haben und nicht mehr anfassen (inaktive Spieler). Schon krass.
Einer meiner besten Kumels hat einen Private Server laufen gehabt, CS 1.5 rats_de, glaub ich.
Es war ziemlich obvious, dass er gecheatet hat weil er einfach mit der Deagle einen HS nach dem anderen abgeliefert hat. Ohne den cheat hätte er kein Land gesehen mit seinem Skill. Wir fanden es aber teilweise amüsant, da mann nicht oft miteinander gezockt hat und bisschen Spass sei ihm auch gegönnt. Vor allem, wenn es nur auf die map rats_de beschränkt war und das auch 100% ne fun map ist.
Alles andere wäre nicht akzeptabel gewesen.
Dann war so eine private LAN, die eine Woche lang lief in den Sommerferien. In den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass einer auf seinem Röhrenmonitor lauter rote und blaue Männchen laufen hatte.
Schade. Ich hab es einfach akzeptiert, dass einige es nicht anders können.
Die Person mit Worten zur Schnecke zu machen, darauf hatte ich dann auch keine Lust mehr. Die LAN war schon so gut wie zu Ende. Enttäuscht war ich von der Person aber schon.