Gut, ich Antworte Dir nochmal im speziellen auf Deine Fragen:
zu 1.
Du solltest Dich vor dem Kauf eines Camcorders erstmal darüber klar werden, was Du damit machen willst. Willst Du Urlaubsvideos drehen oder auf Party die ganzen bekloppten auf der Tanzfläche abfilmen? Oder willst Du kleine selbst inszenierte "Spielfilme" produzieren? Oder willst Du gar Videojournalismus betreiben?
Diese Fragen musst Du Dir erstmal selbst beantworten. Für Urlaubsvideos, kleinere Schnappschüsse und "Funvideos" reicht Dein ausgesuchter Camcorder und dessen Videoqualität allemal.
Willst Du allerdings in professionellere Gefilde, so sollte es schon eine von den teureren, aber nicht gänzlich unerschwinglichen, 3CCD-Chip Kameras sein, mit entsprechenden manuellen Einstellungsmöglichkeiten und ohne Firlefanz wie Photofunktion etc. Camcorder sind zum filmen da! Für Photos kann man auch die Digi-Cam nehmen!
Scheinbar unwichtige Dinge, wie einen Kopfhörereingang sollte man dabei allerdings niemals unterschätzen, denn nur so lässt sich der Ton optimal kontrollieren. Auch sollte der Camcorder einen Video-Eingang
und einen Video-Ausgang haben, denn so lassen sich bearbeitete Videos wieder zurück auf miniDV überspielen, was zu Archivzwecken sehr zu empfehlen ist.
zu 2.
Ja, man kann bei jeder Kamera zoomen. Nur solltest Du dabei nicht leichtsinnig auf hohe Werte beim Digitalzoom reinfallen. Entscheidend bei Videokameras ist
immer der optische Zoom. Warum ist das so? Ganz einfach: Der digitale Zoom setzt quasi dann ein, wenn der optische Zoom sein Limit erreicht hat. Dann wird auf digitalem Wege die größte optische Zoomeinstellung vergrößert, was allerdings zu hässlichen Pixelbildern führt. Das ist in etwa vergleichbar mit einer Lupe, mit der Du ein Bild in der Zeitung vergrößerst. Je stärker der Vergrößerungsfaktor, desto pixeliger wird es. Also, lieber auf hohe Angabe beim optischen, als beim digitalen Zoom achten.
zu 3.
Tja, zum Nachtmodus steht bei den Angaben irgendwie nichts - oder ich bin blind geworden.

Grundsätzlich gilt: Aufnahmen bei Dunkelheit gestalten sich immer als schwierig, denn je weiter die Blende des Objektivs der Kamera geöffnet wird, um bei Dunkelheit mehr Licht auf den Chip zu bekommen, desto verwaschener werden die Bilder, besonders wenn Du viel schwenkst. Deshalb ist der Mindestbeleuchtungswert bei Nachtmodi ausschlaggebend. Dieser liegt bei wirklich guten Kameras bei etwa 1 Lux.
zu 4.
Vergiss die Spezialeffekte!!! Das meine ich absolut ernst! Warum? Ganz einfach: zum einen sind diese in der Regel eh von minderer Qualität und zum anderen - und das ist der wirklich entscheidene Punkt - eingebaute Spezialeffekte kann man nicht mehr rückgängig machen! Sie sind dann unlöschbar im Video und wenn's Dir doch nicht gefällt, wirst Du Dich sehr ärgern. Überlass das lieber dem Schnittprogramm, was Du benutzen möchtest, zumal dort die Auswahl an Übergängen sehr viel umfangreicher ist.
Einen Tip zum Schluß noch: Oft ist weniger mehr, d.h. schlankere Effekte und Überblendungen wirken oftmals sehr viel eleganter, als die mit groß Brimborium. Gestalte das Video lieber so, daß Effekte bzw. Überblendungen dem Zuschauer später kaum auffallen. Dadurch schaut sich das Video auch viel angenehmer. Effekte lenken meist nur vom eigentlichen Inhalt ab.
zu 5.
Meines Wissens ist es beim Kauf eines Camcorders nicht Gang und Gäbe, daß im Lieferumfang eine miniDV-Kassette enthalten ist, aber ich mag mich durchaus irren können. Achte hierbei darauf, daß Du den Shortplay- und nicht den Longplay-Modus bevorzugen solltest. In der Regel solltest Du
immer im SP-Modus drehen, weil es sonst zu Abspielkomplikationen kommen kann. Aber das kannst Du auch im Laden nachfragen. Lass Dich auch nicht von den Preisen irritieren, denn meistens unterscheiden sich die miniDV's kaum, sodaß Du zunächst ruhig auch die günstigere Variante nehmen kannst.
So, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Aber einen wertvollen Tip habe ich für Dich als Anfänger doch noch, und zwar ist das eine Zeitschrift. Dabei handelt es sich um die
c't Spezial - Digital Video 01/2005 die Du hier unter
Heise online für 8,50 € nachbestellen kannst (dauert etwa 4-6 Wochen). Das bildet für Anfänger ein durchaus guten Start, liefert sehr viel Tips und wirklich kompetente Beratung in Sachen Camcorder und Filmen, sodaß viele Deiner Fragen schnell beantwortet werden. Gleichzeitig bekommst Du jede Menge Software (teils Shareware, teils Freeware, teils Vollversionen) zum ausprobieren und einen DVD-Video Kurs über richtiges Filmen und richtiges schneiden.
Viel Spaß beim drehen...
