Schinken42 schrieb:
Waaas? Kapitalismus führt unreguliert zu hochkonzentrierte Monopolen die schlecht für Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft sind?
Hätte das doch mal jemand früher rausgefunden und sowas wie ein Buch geschrieben, oder ein Manifest...
Ich empfehle Thomas Pikettys "Das Kapital im 21. Jahrhundert". Das könnte dein Gefühl erklären.
Ich muss gestehen, ich traue mir nicht ansatzweise zu, über solch globale Dinge fachkundig zu urteilen, aber ich bin vermutlich auch einfach nicht der klassische Konsument.
Ich habe hier im Forum hin und wieder mal so Theorien aufgestellt nach dem Motto "was, wenn Europa oder Deutschland eigene Prozessoren herstellen würde? Ja, nicht so leistungsstark, ja nicht so over the top aber eben eigene. Ich würd sowas kaufen und die hiesige Wirtschaft unterstützen."
Immer bekam ich als Antwort, dass Preis/Leistung nun mal bei den Marktführern besser ist, weshalb sich sowas nie durchsetzen würde.
Und doch sehen wir z.B. Trends wie "kauf lokal". Es ist um Längen teurer, umständlicher und evtl sogar gar nicht möglich lokal gewisse Güter zu finden und zu erstehen, als einfach bei Amazon einen Button zu klicken und sich ein billiges Stück Plastik aus China rüber (drop)shippen zu lassen. Und viele nehmen eben diesen "erschwerten" Weg "für die Sache" in Kauf. Obs lokale Lebensmittel sind, lokale Hygieneprodukte wie selbstgegossene Seifen auf dem lokalen Markt, lokal hergestellte Ledergüter, Möbelstücke etc.
So würde ich persönlich stand jetzt auch ein Mobiltelfon aus hiesiger Produktion erwerben (ja, schlechtes Beispie, weils hier um Motorola geht was ja Lenovo ist etc.) wohl wissend, dass ich für gleiches Geld vermutlich was Besseres oder frischeres bekäme.
Denn sonst fokussiert sich alles nur auf eine Hand voll Player in unterschiedlichsten Punkten der Welt weil gewisse Player eine Art "Herrschaftswissen" haben (Intel, AMD, nViDIA etc.) und alle anderen von deren Wohlwollen, Gnade oder Barmherzigkeit abhängig sind.
Uff da habe ich ne Büchse geöffnet... wie gesagt ich bin kein Wirtschaftler, Soziologe oder sonst wie qualifiziert, das in der Tiefe zu diskutieren oder zu analysieren. Ist nur ein subjektiver Eindruck.