News CCC analysiert Bundestrojaner mit erschreckendem Ergebnis

Eine der Quellen des CCC die eine Festplatte eingesendet haben hat sich geoutet.

http://blog.fefe.de/?ts=b06c19a1
http://ijure.org/wp/archives/727

Anscheinend wurde die Software bei einer Zollkontrolle am Münchner Flughafen auf dem Laptop installiert.

Stellt sich jetzt nur die Frage ob der Zoll hier nur Erfüllungsgehilfe im Rahmen der Amtshilfe war oder ob die Software auch bei Bundesbehörden zum Einsatz kommt bzw. kam.


Kurzer Nachtrag
Ein interessanter Artikel in aus der ZEIT, von Kai Biermann, der sich mit dem Thema meiner Meinung nach hervorragend auseinandersetzt.
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-10/ccc-staatstrojaner-bayern/komplettansicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Kraligor schrieb:
Wenn du mit "kritisch betrachten" meinst, dass aufgrund allgemeiner Stimmungslage geurteilt wird, ohne sich die Fakten anzusehen: Ja.

Meinst du aufgrund der Stimmungslage die hier erzeugt wurde haben die User im Forum ein Negatives Bild gegenüber denen die Überwachen?! Und sie könnten ihn ihrem Bestreben ohne Überwachung zu Leben bestärkt werden?!

Man sollte meinen es sei gut ohne Überwachung und Frei Leben zu können.
Ich lehne Instrumente ab, welche die Freiheit einschränken. Und Leute welche die Überwachung für Nötig halten sind mir Grundsätzlich Suspekt.
 
Species 8472:

Ich lehne Instrumente ab, welche die Freiheit einschränken. Und Leute welche die Überwachung für Nötig halten sind mir Grundsätzlich Suspekt.

Dito. :)

Nur: Es ist gut möglich, dass der sog. "Bundestrojaner" außerhalb des erlaubten Rahmens eingesetzt wurde, darauf deutet die Reaktion des Justizministeriums hin. Durch den noch immer nicht aktualisierten Artikel wird aber der Anschein erzeugt, der Einsatz wäre von der Regierung abgesegnet.
 
Aufgespielt wurde der Trojaner bei Gelegenheit einer Kontrolle meines Mandanten durch den Zoll auf dem Münchener Flughafen.

Der Anwalt schreibt weiterhin:

Auch wenn die Maßnahme selbst von bayerischen Behörden kontrolliert wurde, so steht für mich außer Frage, dass Stellen des Bundes – etwa der Zoll bzw. das Zollkriminalamt – im Wege der Amtshilfe beteiligt waren.

das wäre ja wenigstens ein realistisches Szenario wie die Software auf die HD gekommen sein soll...
 
aber wie? Haben die das NB mit in ein Hinterzimmerchen genommen und den in aller ruhe aufgespielt? Das wäre der Beweissicherheit sowieso nicht dienlich, denn dort kann man ja alles aufspielen...
 
aber wie? Haben die das NB mit in ein Hinterzimmerchen genommen und den in aller ruhe aufgespielt?

ja sicher können die doch am Flughafen machen wie Sie lustig sind. Der Zoll hat doch als zuständige Behörde "Befugniss" genug.
 
Hi
@ creed
offensichtlich ist es der Bayer. Mir san mir. :D

Gab ja schon vor Jahren mal eine Durchsuchung wegen Veröffentlichung von "Angeboten
an das Bayrischen Justizministerium", glaub 2008 war es.
http://www.heise.de/newsticker/meld...m-Abhoeren-von-Internet-Telefonie-182553.html
Als PDF sah das so aus: http://wiki.piratenpartei.de/images/5/54/Bayern-skype-tkue.pdf

Kann man nur warten, ob es das Teil oder eine neuere Version der Software ist mit zusätzlichen Implementierungen.
Wenn Virenscanner 3.Jahre (fast 4) für einen Bundestrojaner brauchen, na dann gute Nacht,

Kann ein Tool wie z.B. GMER so etwas finden?

Cu

Edit: ach, hast ja schon in der Zeit meines tippen und suchen selbst gefunden.

Ach, wer keinen Bayerntrojaner/Bundestrojaner auf dem PC hat, ist automatisch verdächtig. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kraligor schrieb:
Nur: Es ist gut möglich, dass der sog. "Bundestrojaner" außerhalb des erlaubten Rahmens eingesetzt wurde, darauf deutet die Reaktion des Justizministeriums hin. Durch den noch immer nicht aktualisierten Artikel wird aber der Anschein erzeugt, der Einsatz wäre von der Regierung abgesegnet.

Deine Sorge sollte nicht sein: Wie der Artikel hier auf CB Formuliert ist, und ob sich ein User in seiner Auffassung Bestärkt sieht oder das Gegenteil eintritt. (Denn du bist doch sicherlich auch Mündig und bildest dir selbst deine Meinung)

Deine Sorge sollte sein: Warum ist es möglich, dass Stellen des Bundes – etwa der Zoll bzw. das Zollkriminalamt ähm mit >Amtshilfe< Beteiligt waren ohne das die Regierung es wusste? was ist denn nun schlimmer dass die Regierung es nicht wusste oder dass die Regierung es wusste? (Dieser Aspekt in bei der Geschichte sollte doch deine Sorge sein)


Lapje schrieb:
aber wie? Haben die das NB mit in ein Hinterzimmerchen genommen und den in aller ruhe aufgespielt? Das wäre der Beweissicherheit sowieso nicht dienlich, denn dort kann man ja alles aufspielen...

Ja, so war es scheinbar.
Wenn ich Software Einsätze die Illegal ist, so sicherlich nicht zum Zwecke der Beweissicherung sondern um erst mal mehr Informationen zu erhalten für weitere Ermittlungen oder Wirtschaftliche Interessen?!
 
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@Longi
Wenn die Software keinen Schaden anrichtet und in der Regel nur auf wenigen, hoffen wir mal das es wenig sind, Rechnern zum Einsatz kommt ist es problematisch einen Virus zu finden. Heuristik ist bei weitem nicht so leistungsfähig wie gerne behauptet wird. Diese erkennt nur Programme die nach bestimmten Schemata agieren oder bestimmte Codesequenzen nutzen.

Solange der AV-Hersteller keine infizierte Datei zugeschickt bekommt kann er den Virus oder Trojaner nicht identifizieren.

@Species 8472
Alleine durch die Funktion dass Dateien ferngesteuert auf den Rechner kopiert werden können ist von einer Beweisführung nicht mehr zu sprechen. Jeder Beweis könnte von außen ohne Wissen des Nutzers aufgespielt worden sein.

Die Quelle die sich geoutet hat strengte im Februar 2011 ein Verfahren am LG Landshut gegen das Land Bayern an. In diesem wurde die Software schon als verfassungswidrig eingestuft da sie mehr machte als zulässig war. Bei dem Verdächtigen, auf den ich gleich nochmal eingehen werde, wurde eine Quellen-TKÜ genehmigt. Dafür wurde der Laptop bei einer Zollkontrolle infiziert, von wem lassen wir mal dahingestellt. Während der 3 monatigen, richterlich genehmigten Observierung fielen 60.000 Screenshots an. Erst nach dem Urteil des LG Landshut lies sich der Staatsanwalt dazu hernieder die Bilder nicht als Beweismittel zu nutzen.
Dem Verdächtigen wird übrigens Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen weil er für eine Firma in Deutschland legale Psychopharmaka ins Ausland verkauft. Soviel also zu Gefahr für Leib und Leben als Grundlage für den Einsatz der Software.
Quelle: Spiegel Online vom 28.02.2011
 
Zuletzt bearbeitet:
Species 8472:

Ich kann durchaus mehr als eine Sorge auf einmal haben. ;)
Und mediale Meinungsmache ist eine sehr, sehr große Sorge. Egal, welche Meinung dadurch gebildet wird.
 
Wie sagt man so schön: "Betroffene Hunde bellen."
Die Reaktion der Beschuldigten war eindeutig. Das muss nicht heißen das es in dem Umfang stimmt, aber ich denke da wird schon was dran sein.
 
longi schrieb:
Gab ja schon vor Jahren mal eine Durchsuchung wegen Veröffentlichung von "Angeboten
an das Bayrischen Justizministerium", glaub 2008 war es.
http://www.heise.de/newsticker/meld...m-Abhoeren-von-Internet-Telefonie-182553.html
Als PDF sah das so aus: http://wiki.piratenpartei.de/images/5/54/Bayern-skype-tkue.pdf


Also spätestens nach diesen beiden Links dürften eigentlich keine Zweifel mehr daran aufkommen, ob es sich hier um einen staatlichen Trojaner handelt oder nicht.

Nett auch, dass die Piraten schon vor mehr als zweieinhalb Jahren den vollen Durchblick hatten, aber offenbar niemand auf sie gehört hat:
Januar 2008(!) schrieb:
Ungeachtet einer noch ausstehenden Authentifizierung des zugespielten Materials fordern die Piraten die bayerische Regierung eindringlich auf, das nahe gelegte Vorgehen zu verwerfen. Andernfalls gerate das Ansehen des Staates in Gefahr. Die Bemühungen von Regierung und Justiz sollten vielmehr darauf gerichtet sein, die Privatsphäre zu schützen und das Vertrauen der Menschen zu stärken. Sonst müsse der Bürger Angst haben, dass unabsichtliche oder gar absichtliche Sicherheitslücken durch den Staat vertuscht oder zum Lauschangriff und zur Datenausforschung missbraucht werden.
Piraten in den Bundestag! :freaky:
 
@ Kraligor

Da Stimme Ich dir zu :)
Aber wenn ein Artikel so Formuliert ist dass das Ergebnis ein Negatives Bild auf Überwachung wirft… so war zu Spielbeginn etwas Falsch aber das Ergebnis stimmt. ;)
 
@Species 8472

Ich meinte eher dass sie so einfach unbescholtenen Bürgern ein paar Bilder unterschieben, welche sie in eine recht schlechte Position bringt...
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Lapje

Die Spionagesoftware bietet diese Option… ob diese Option dafür genutzt wurde, das steht auf einem anderen Blatt.
 
@Species 8472

Du verstehst mich immer noch falsch...;-)

Es geht darum dass man im Hinterzimmer beim Zoll generell alles aufspielen kann...also keine Spio-Software, sondern z.B. Bilder und dann ankommt: "Was haben wir denn da gefunden?" - die aber vorher nie auf das NB gespielt wurden...
 
Das Problem bei dem Unterschieben ist doch dass es ohne Nachweis passiert und durch die dilettantische Programmierung kann es eigentlich jeder halbwegs begabte Programmierer machen. Wenn man nicht stichhaltig nachvollziehen kann dass die Beweise auf der Festplatte auch wirklich authentisch sind muss man sie eigentlich anzweifeln und damit wären sie nicht mehr verwertbar. Dabei wäre es egal ob es gemacht wurde oder nicht, solange die Möglichkeit besteht ist es immer anfechtbar.
 
@ Lapje

Oops, Tschuldigung

Natürlich, dieses Szenario ist nicht ausgeschlossen… das die Polizei bei einer Fahrzeugkontrolle, schon mal aus der Eigenen Tasche etwas hat fallen lassen und danach sagt, Hoppla was liegt denn da, haben sie das gerade fallen lassen?!… das gibt aber eine schöne Strafe… das soll alles schon passiert sein.
Polizisten, Politiker oder Zollbeamte sind Menschen mit Wirtschaftlichen Bedürfnissen, und Emotionen. Die machen auch Fehler, sind Verärgert oder Freundlich.
 
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